Ich kann mir sehr wohl vorstellen meiner partnerin immer treu zu sein - sie ebenso..
und andere mit ähnlicher Aussage...
Es ist gut und schön, jetzt so zu denken...ich weiss allerdings aus meinem Verwandtenkreis, wie schnell etwa (Achtung Klischee) bei einer Betriebsfeier mit ein wenig Alkohol mal ein Ausrutscher passiert.
Und aus eigener Erfahrung, dass grundsätzlich während einer Beziehungskrise all jene im Umfeld des Paares, die Interesse an einem der Partner haben, eine sehr gesteigerte Aktivität und Willigkeit zeigen.
Das nicht, um zu sagen, irgendwann gehts sowieso schief, keineswegs! Aber gerade über längere Zeit kann es leicht passieren, einmal schwach zu sein.
Wie alt sind viele von euch? 25-30? Wenn ihr mit eurem Partner zusammenbleibt, dann sind das zumindest nochmal so viele Jahre wie ihr bereits gelebt habt, die ihr treu sein müsst.
(Wie gesagt, ich zweifel nicht euren Willen und eure Überzeugung an...aber ich kann mich ned gegen gewisse Überlegungen wehren: Wenn man heiratet, heisst es normal auch "Immer zusammenbleiben, in guten und schlechten Zeiten", und "bis dass der Tod uns scheidet!"...und ich glaube, dass die Paare, die heiraten, auch die beste Intention haben, dies einzuhalten - Kinder zu haben, sie großzuziehen, vlt. ein Haus bauen...und trotzdem: man beachte die Scheidungsrate heutzutage...wieviele dieser Beziehungen und Ehen aus diesen und jenen Gründen zu Bruch gehen.
Genau so sehe ich es auch hier...trotz bester Treueintentionen, wenn ich eine Partnerin habe, die darauf wert legt, kläre ich sie von Beginn an darüber auf, dass ich mit hoher Wahrscheinlichkeit früher oder später mal einen Ausrutscher haben werde. Wenn sie sich darauf einlässt, dann ersparen wir uns später eine Grundsatzdiskussion, wenn nicht, eine Menge Stress.
Ich weiss von mir selber, wenn ich was getrunken habe, und ein Mädel macht mir schöne Augen, obwohl ich ihr sage, ich bin gebunden, dann besteht a gute Chance, dass ich mit ihr im Bett lande.
Nicht, weil mir meine Freundin zu wenig ist etc...aber ich liebe Abwechslung in allen Dingen...und ich sehe kein Problem damit, da ich zwischen Liebe und Sex durchaus zu trennen fähig bin. D.H. wenn ich gezwungen werde, Liebe und Sex als "Einheit" zu sehen, dann wird früher oder später ws. was schiefgehen(nein, ich bin kein Satyrn, ich kann auch 2 Jahre treu sein, bis die Beziehung wieder zu Bruch gegangen ist...aber auch da wusste ich, dass ich, bis ich 60 bin, nicht immer nur was mit ihr haben würde...)
Genauso Männer mittleren Alters, die dann mal ab und zu Prostituierte aufsuchen...jung, hübsch, machen vielleicht auch Sachen, die die eigene Frau nicht will....oder die Damen, die sich vielleicht irgendwann von ihrem Mann unverstanden fühlen...jemanden zum Kuscheln und Reden suchen, vermissen, ins Bett zu gehen und bis zum Morgen zu quatschen über Gott und die Welt....und sich dann einen Geliebten nehmen...ohne das zu planen...einfach indem sie jemanden kennenlernen, der ihnen all das bietet, wonach sie sich sehnen...
Treue ist ein sehr absolutes System, und leider auf Zeit gesehen oft sehr instabil...wie gesagt, nichts gegen eure Überzeugungen und euren Willen...aber Treu sollte man nicht aus "Zwang" sein, sondern weil man sich das selber so wünscht...wenn man selber weiss, man würde ab und an gerne vielleicht auch mit einem anderen Partner, o.ä.(you catch my drift), dann sollte man auch nicht auf Teufel komm raus des so festnageln. Und sogar wenn ma selber überzeugt ist, die Zeit arbeitet gegen einen.
Also viel Glück euch allen, die ihr überzeugte Treu-seier seid...hoffe, euch bleibt es erspart, mal diese beziehungskritischen Diskussionen zu führen...