"Entlieben"

Stimme aber Roxanne zu: es kommt auch drauf an, wie stark die Gefühle waren. In meinem Leben gibt's auch ein, zwei Menschen aus der Vergangenheit, die einfach immer in meinem Herz sein werden. Das heißt nicht, dass ich ihnen noch nachtrauere (das habe ich eh lang genug gemacht), aber sie waren für mich halt doch besondere Menschen ...

Ich hab diesen Thread u.a. eröffnet, weil ich selber dazu kaum Erfahrung hab. Bin zwar auch schon "verlassen" worden, aber das war immer an Punkten, wo die Liebe eh schon gestorben war oder die Beziehung sonst wie am Ende.

Was ich aber aus Erfahrung auch weiß, ist, dass - nach einer Übergangsphase, in der die verletzten Gefühle und der gekränkte Stolz überwiegen - die Menschen, die mir was bedeutet haben, auch wieder einen wichtigen Platz in meinen Erinnerungen eingenommen haben.
 
Meint: Ich liebe jemanden, oder bin verliebt, und er/sie entscheidet sich für was anderes, macht Schluss, whatever
...wie schafft man das?
ich würd sagen....mit logischem menschenverstand....

zuerst des grosse raunzen, welches bei manchen allerdings in ein tagelanges "i bin so arm-ich wurde verlassen" selbstmitleidgefühl ausartet.....

keine frage....einen menschen zu verlieren den man geliebt hat oder einfach auch nur "gewöhnt" war tut weh.... aber nach ein, zwei tage "i bin so arm-getue" sollt man sich, bevor man sich mit "warum-hat er mich verlassen", zuerst mal mit einer anderen frage auseinandersetzen....
warum kränk ich mich jetzt....weil ich erm/sie wirklich geliebt habe
oder weil es bequem so war wie es war, und ich mich daran gewöhnt habe??

wenn man dann zu dem entschluss kommt, weil ich erm/sie wirklich geliebt habe oder zumindest grosse gefühle hatte.... dann darf man aber dann auch ned aus allen wolken fallen, warum der andere plötzlich geht....denn das spürt man bzw. sollte man spüren wenn man so grosse gefühle hat, dann merkt man schon bevor es der andere ausspricht, dass sich der andere eigentlich stück für stück von einem entfernt, wenn er/sie dann die konsequenzen zieht, dann hatte der verlassene ja auch schon zeit sich auf dieses "verlassenwerden" einzustellen....wenn es mich dann trotzdem tagelang trifft, dann hat man einfach nur den kopf in den sand gesteckt oder es dem anderen ned zugemutet dass er wirklich geht....

und wenn ich wirklich "geliebt" oder starke gefühle hatte, dann steh i erm/ihr auch ned im weg....denn dann möchte ich ja dass er/sie glücklich wird...wenn er/sie es bei mir nimmer kann....shit happens, i kanns ned ändern....denn egal was man auch tut, oder wie man dann auch ist...wenn sich der andere schon so entfernt hat, dann kann man sich am kopf stellen wirds nix mehr ändern.....
die verletzte eitelkeit oder das angekratzte ego kann man sich damit trösten, dass man sich sagt...eines tages bekomm ich einen "ganzen schweinsbraten für mein ego"

wenn man allerdings zu dem entschluss kommt...ja eigentlich...war mans nur so gewöhnt und es war bequem so wie es war....drum kränkt es mich jetzt...dann sollte man schleunigst über sein leben und die lebenseinstellung nachdenken und ned über "warum, hat er/sie mich verlassen"
 
Ich bin nicht sehr oft verlassen worden, brauchte mich aber nicht wirklich "entlieben", weil ichs eigentlich schon gespürt habe, dass nicht mehr passt -- und so wie es die gefühlvolle Tante über mir gschrieben hat, weils hat so "praktisch" war, habe ich den Schlussstrich nicht gezogen, sondern gewartet.

Gekränkter Stolz war aber dann schon da, wenn ich ehrlich bin !:oops:
 
@Vergweigerer und Peach - das seh ich ganz genauso :daumen:

..wie schafft man das "Entlieben"?
Ich denke, darauf gibts keine Patentantwort. War die Beziehung ohnehin am Ende ist es wohl kein Problem, aber dann würde sich ja auch die Frage nicht stellen.
War sie´s (zumindest aus der eigenen Sicht) nicht, ist es mitunter schwer bis unmöglich. Manche Menschen (solche die einem sehr wichtig sind/waren, die man geliebt hat) hinterlassen einfach Spuren in der Seele, die man nie ganz los wird, auch wenn "das Verlassen werden" bereits überwunden geglaubt und vielleicht schon Jahre her ist. Und mitunter reichen scheinbar unbedeutende Kleinigkeiten - auf der Straße geht wer vorbei, der ihr verdammt ähnlich sieht, jemand der die selben Redewendungen benutzt, eine ähnliche Gestik/Mimik hat ...... - und alles ist schlagartig wieder da. Nicht mehr so wie früher, da im Laufe der Zeit die Ratio die Oberhand gewinnt, aber ein bißchen Wehmut bleibt auf jeden Fall. :(

... aber mich würden grundsätzliche Ideen interessieren.
Frustsaufen?
Frustficken?
Sich eingraben?
Sofort wen anderen suchen?
Aber was ist denn die echte Lösung, jemand aus seinem Herzen zu verbannen?
Saufen und eingraben führt imho nur zur Vereinsamung, Frustficken (solange es nicht im Puff ist) und wen anderen suchen ist als kurzfristige Ablenkung sicher geeignet, bringt das Selbstbewußtsein wieder in Ordnung, hilft vielleicht den Kopf ein wenig klarer zu bekommen und ermöglicht damit vielleicht eine neue, differenzierte Sicht der verlorenen Liebe.

Das wiederum kann die Basis fürs Aufarbeiten und emotionelle Lösen sein. Aber halt nur "kann", weil Gefühle mMn nicht steuerbar sind. Sie kommen und gehen, wie es ihnen beliebt, wirklich "machen" kann man da nicht viel. :roll:
 
Ich konnt mir leider nicht alle bisher geposteten Antworten durchlesen.

Ich glaube daran, dass der Umgang mit dem Ende einer Beziehung
sehr stark in Relation steht zu der Art von Beziehung die man geführt
hat, und auch abhaengig ist von der Persönlichkeit der jeweiligen
Personen und deren Einstellung zur Liebe und dem Leben.

Wenn man in der Beziehung dem Partner nicht gewachsen ist und
dadurch Machtbereiche aufbauen muss um den Partner an sich zu
halten und der gegenüber dies auch noch zugelassen hat aber diese
irgendwann einfach zusammenbrechen weil eben ein Mensch nur
freiwillig bei einem bleiben kann und wird, dann erlebt man, dass diese
Menschen wenn sie verlassen werden meist auch entsprechend
ausser Kontrolle geraten, kolabieren.

Also bei allen Beziehungen wo ma sich gegenseitig und auch selbst
aus egal welchem Grund nur was vorspielt ist das scheitern
vorprogrammiert und meist sind das auch die Beziehungen wo dann
nicht einfach nur gegenseitig die Liebe stirbt oder aus welchem Grund
au immer eine Beziehung zu Ende gelebt wird sondern einer das Gefühl
hat die Arschkarte zu ziehen weil er verlassen wird.

Wenn allerdings in der Beziehung unausgesprochene Regeln
festgesteckt werden, ein Revier abgesteckt wird und beide Wissen wo
die Grenzen des Anderen liegen und diese werden waehrend der
Beziehung zwar ausgetestet nach dem Motto: Wie weit kann ich gehn,
aber man es dabei belaesst und einfach so magische Grenzen nicht
überschreitet oder überreizt und auch nicht überschreiten oder
überreizen laesst, sondern für gegeben nimmt wird das trennen auch
einfacher weil dann hat man beidseitig wirklich gekannt, geliebt und
vor allem akzeptiert. Dann ist es so wie Pickats sagte man laesst ihn
ziehen weil man einen Menschen den man akzeptiert, respektiert und
so mit wirklich liebt, den will man glücklich wissen.

Dann wird man mit der Zeit auch zu "Vertrauten", es ist eine Art Band
zwischen zwei Menschen, dass grösser als Freundschaft ist. So wie es
momentan mit drei meiner Ex-Partner ist, sie sind meine Vertrauten
mehr als Freunde, ich liebe sie immer noch, sie lieben mich immer noch
nur hat sich die Liebe gewandelt und geblieben ist weit über
Freundschaft hinaus noch "Vertrautheit". Vor ihnen bin ich "blank",
total "nackt" und sie vor mir wie vor keinem anderen Menschen.

Zum entlieben ein Allheilmittel gibt es mMn nicht da jeder Mensch
verschieden. Ich glaub das wirksamste ist eben die Zeit, die Zeit heilt
alle Wunden.

Ratschlaege wie: "Geh raus grab dich nicht ein!" halt ich für wenig
sinnig, da wie gesagt jeder verschieden und manche kriegn dann
z.Bsp. erst recht nen Koller wenn sie Paerchen sehen.

Wegsaufen wirkt für die paar Stunden die ma benebelt ist und
anschliessend wirds nur noch schlimmer weil dann kommen
Kopfschmerzen dazu und ma kommt sich noch aermer vor und ertrinkt
nach dem Alk noch mehr in Selbstmitleid.

Wegficken - erinnert mich an die Szene im Film München wo der
israeilsche Agent der die Terorristen einem nach dem anderen
abmurkst, traumatisiert nach Haus kommt und seine Frau fickt und
dabei die Bilder im Kopf hat und anfaengt sich den Schmerz aus dem
Leib zu vögeln... Richtig glücklich sah der danach auch nich aus. ;)
 
ahja, ein ziggythema.. spannend wie üblich :daumen:

jemanden aus dem herzen verbannen - keine ahnung ob's irgendwie funktionieren würde -> ich will es nicht mal versuchen.
menschen, die mal teil meines lebens waren, sind mir weiterhin wichtig und darauf möchte ich auch nicht verzichten. meine "exe" sind heute zum teil gute freunde und zum teil einfach menschen, an die ich gerne denke, die einen platz in meinem herzen haben und den wohl nie verlieren werden. :)

mein rezept:
ich brauch nach einer "trennung" erstmal ein wenig zeit um zu trauern - keine ablenkung, kein verarbeiten, nur trauern.
danach kommt eine phase des verarbeitens - da schreibe ich halbe romane, meditiere viel, male und zeichne mir alles von der seele.
damit bin ich bisher gut klargekommen.. ablenkung, in welcher form auch immer, verzögert diesen prozess bei mir nur und macht ihn dadurch schwieriger.
 
Ihr habt ja löbliche Vorsätze und Meinungen, ich meine jetzt niemand speziell. Finde ich auch gut, ist mir aber irgendwie zu perfekt.

...
Doch sehr oft werden "niedere" Beweggründe im Bewußtsein der daraus hervorgehenden eigenen Unzulänglichkeit einfach totgeschwiegen,​

Kannst du das mal erklären, vielleicht mit einem Beispiel. Ich stehe heute auf einem Schlauch (der nur noch selten hier ist) ;)
oder gar Ursachen konstruiert, die die "Schuld" dem Partner zuschanzen soll.
Kläglich und unwürdig :roll:
:daumen: Das ist aber der leichteste Weg.
 
Klingt vielleicht jetzt komisch, aber nicht nur das Verlassen-werden, sondern auch das Verlassen kann sehr schmerzhaft sein. Wenn du einen Menschen liebst, dir aber bewußt wird, daß du keine gemeinsamen Perspektiven hast, dann ist es Zeit zu gehen...

Tja, mir half zum "Entlieben" immer ein zeitlicher Abstand. Ich wollte und konnte die Person dann einfach nicht mehr sehen. Es war auch schmerzhaft, aber irgendwann wurde es weniger. Mir halfen/helfen oft gute Freunde. Sehr gute Freunde helfen mir auch, eventuelle Fehler meinerseits zu sehen, in mich zu gehen...

Das angenehmste ist, (wenn möglich) in Freundschaft auseinander zu gehen. Wenn die Beziehung ohnehin schon eher eine Bruder-Schwester-Beziehung war, dann ist das ja nicht so schwer...

Meine letzte Trennung verlief auch so: Es war zwar für beide nicht leicht, aber gemeinsam wäre man nicht glücklich geworden aufgrund verschiedener Lebensansichten. Aber ganz aufgeben wollten wir uns auch nicht und so ist es immer wieder nett, wenn man mal wieder miteinander (mit den "neuen" Partnern) einen Kaffee trinken kann... und hört, daß es dem anderen gut geht!
 
Klingt vielleicht jetzt komisch, aber nicht nur das Verlassen-werden, sondern auch das Verlassen kann sehr schmerzhaft sein. Wenn du einen Menschen liebst, dir aber bewußt wird, daß du keine gemeinsamen Perspektiven hast, dann ist es Zeit zu gehen...

klingt gar nicht komisch, find ich. im prinzip machts ja auch relativ wenig unterschied, wer wen verlässt, weil ja die beziehung meist vorher schon irgendwie problematisch war. wer verlässt wen ist ja im prinzip nix anderes als das zu schulzeiten "wer hat schluss gemacht?". :roll:
und dass das irgendwie wichtig wäre, wär mir neu.
 
... ist vielleicht in der Hinsicht "wichtig", wenn du der/die Verlassene bist, daß es dir vielleicht dann leichter fällt, wütend zu sein...
manche spielen ja dann auch das "Opfer", weil sie verlassen wurden und weiden sich darin...
 
mein erster liebeskummer... damals war ich 14 und "er" 16 und wiener.
irgendwie hab ich versehentlich schluss gemacht (klingt saublöd, aber ich hab tatsächlich ein jahr gebraucht, um zu merken, dass ich schluss gemacht habe und net er...)
ich hab gelitten wie ein hund.
ich will nicht sagen, dass es im laufe der jahre leichter geworden wäre, aber es hilft doch, wenn man auf erfahrungen der vergangenheit zurückgreifen kann.
weil man dann wieder weiß, dass es irgendwann nimmer so wehtut.
oder weil man gescheit genug ist, rechtzeitig loszulassen, obwohl man eigentlich noch gar nicht will.
ich habe leider mit kaum einem/r meiner "exen" noch kontakt, obwohl jede/r einen kleinen platz in meinem herzen hat - auch die, die sich so ganz anders entwickelt haben, als ich es mir gewünscht hätte.

es ist vielleicht auch liebe, jemanden so sein zu lassen wie er eben ist und gegebenenfalls eher seiner wege zu gehen, als ihn/sie ändern zu wollen.

abschiede machen traurig, mich zumindest.
aber sie gehören manchmal zur persönlichen weiterentwicklung dazu.
ob man es will oder nicht.

eine nachdenkliche

lorelay
 
... ist vielleicht in der Hinsicht "wichtig", wenn du der/die Verlassene bist, daß es dir vielleicht dann leichter fällt, wütend zu sein...
manche spielen ja dann auch das "Opfer", weil sie verlassen wurden und weiden sich darin...

Nun ja, es spielt sicher auch eine Rolle, wie und warum man verlassen wird.
Wenn man nach einer langjährigen Beziehung wegen eines anderen verlassen wird, ist die Verletztheit und Kränkung sicher so stark, dass es schwer fallen wird, eine Freundschaftsbeziehung aufzubauen. Oder man macht sich was vor. Ich kanne auch genug "wir bleiben gute Freunde"-Fälle, wo ein Partner in Wirklichkeit den anderen nie aufgegeben hat.
 
Doch sehr oft werden "niedere" Beweggründe im Bewußtsein der daraus hervorgehenden eigenen Unzulänglichkeit einfach totgeschwiegen,



Kannst du das mal erklären, vielleicht mit einem Beispiel.​
Ich meine damit diese erbärmliche Schauspielerei, die manche an den Tag legen, und dem Partner damit "eitle Wonne" vorgaukeln, bis ein/e potenzielle/r Nachfolger/in gefunden ist, um einen möglichst nahtlosen Übergang von einer Beziehung zur nächsten Beziehung zu gewährleisten.

Der Unwille, dem Partner zumindest die Möglichkeit einzuräumen sich darauf vorbereiten zu können.
 
So. Ich stell mal wieder ein anspruchsvolleres Thema hier rein.
Nein, es betrifft mich selbst nicht!!
Aber trotzdem ist das ein Thema, das mir derzeit dauernd unterkommt...wie schafft man das "Entlieben"?
Meint: Ich liebe jemanden, oder bin verliebt, und er/sie entscheidet sich für was anderes, macht Schluss, whatever
...wie schafft man das?

Es gibt sicher genug Leute hier, die das erlebt haben. Wie geht man damit um...loskommen, loslösen, selbst, wenn Dein Partner für Dich das Ein und Alles war...

Ich weiß, es gibt keine Patentrezepte, aber mich würden grundsätzliche Ideen interessieren.
Frustsaufen?
Frustficken?
Sich eingraben?
Sofort wen anderen suchen?
Aber was ist denn die echte Lösung, jemand aus seinem Herzen zu verbannen?


( echte Ziggy-Frage wieder, gell :cool: )

frustsaufen -> bringt nichts, da denkt man noch zu viel an sie/ihn
frustficken -> soll ja manchen helfen, halte ich aber auch nicht viel davon.
sich eingraben -> siehe frustsaufen, wenn du dich eingräbst dann kommst du auf garkeinen anderen gedanken. das kannst du vielleicht den ersten tag machen damit du dich mit der neuen situation auseinandergesetzt hast.
sofort wen anderen suchen -> das ist ein gutes mittel für mich die "alte liebe" zu vergessen.

aber ich finde es ist das wichtigste sich abzulenken. nicht den ganzen tag zuhause zu sitzen und zu "vergraben". mit freunden was machen, arbeiten, neue suchen, hobbies nachgehen, ....
wenn man beschäftigt ist hat man keine zeit an sie/ihn zu denken.
(meine trennung ist auch noch nicht so lange her und trotz grosser liebe habe ich es schnell "verkraftet", vergessen kann niemand, aber man kann es schaffen das es einem schnell wieder besser geht)
 
:shock: ...ich versteh das nicht, was ihr alle gegen Frustsaufen und Ficken habt :fragezeichen:

Also mir hat die Kombination aus beidem geholfen, vor allem weil ich den Rest der Woche damit beschäftigt herauszufinden wen ich denn da eigentlich geknallt hab ;)

Auch wie schon erwähnt, die FrustFrau war der Hit, denn die hat mir an nachsten Tag schön brav die Kopfschmerztabletten gebracht... :(

Duffy
 
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