Erfahrung mit Schweralkoholiker?!

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Sicher ein breites Spektrum, aber ein sehr spezieller Fall. Ein sehr vermögender Mann, sehr intelligent, Familie, Kinder, Haus und in meinen Augen ein traumhaftes Leben mit einer wunderschönen Frau.
Aber... seit Oktober voriges Jahr säuft er sich die "Hucke" voll. Und zwar absolut grundlos!

Seit 25 Jahren trinkt er sich einmal im Jahr ein Monat um. Bislang war das immer recht "witzig" und sein Freundeskreis inklusive mir leben da immer den Anfall mit aus, organisierte Fluchten aus dem Krankenhaus, Partys mit 10.000€ Budget, Rennen mit Autos durch Privatwälder oder wir fliegen spontan nach Kroatien und trinken den Strand leer. Beim vorletzten Rückfall waren wir sogar auf Safari... .
Wenn es mir einmal "dürstet" dann trinke ich maximal zwei Tage mit ihm, danach holt mich der Kater und ich kann ein Monat kein Bier sehen. Aber bei ihm gibt es scheinbar kein Ende mehr!

In der Regel rufen wir ab einem gewissen Grad die Rettung oder er geht freiwillig in die Landesnervenklinik, nach 2 - 4 Wochen ist dann alles wieder normal und er trinkt keinen Tropfen bis zum nächsten "Anfall".
Aber dieses Jahr ist es anders. Er hat sich einfach bei einem anderen Alkoholiker eingenistet, hat dort seit Oktober ca. 300 Liter Wein und jedes Bier das zu finden ist getrunken und hält seinen Spiegel.

Bislang haben wir versucht ihn langsam trocken zu bekommen. Von zum Schluss 4 Liter Wein täglich auf 3 bis 1 Liter und dann nur mehr ein Bier. Aber sobald er wieder bei Kräften war kaufte er sich selbst mehr Alkohol und trank munter weiter. Versuch zwei war ihn radikal trocken zu bekommen, aber was dann passierte kann man kaum beschreiben. Was sich da abspielte erinnerte an einen kalten Heroinentzug wo wir abbrechen mussten.
Inzwischen ist er in einem Zustand wo ich den Eindruck habe das er zwar die Situation durchaus begreift, aber trotzdem keine Konsequenzen ziehen will.

Er ist zwar immer betrunken, aber er ist ansprechbar und kann selbst gehen. Er will nicht nach Hause und trinkt noch ca. 2 Liter Wein pro Tag. Wobei er aus Angst vor Entzugserscheinungen überall Alkohol in der Wohnung versteckt hat. Inzwischen macht sich seine Familie schon große Sorgen, aber natürlich ist auch schon viel Wut dabei, auch Scheidung ist schon ein Thema wenn er nicht mehr kommt.

Ich überlege aktuell ob ich ihn nicht einweisen lassen könnte, aber Gefahr ist nur schwer denkbar, weil er ja "brav" auf der Couch liegt, immer eine Person um sich hat und ob die Rettung da mitspielt ist nicht unbedingt sicher. Ein schleichender Leberschaden, dümmlicher Blick und Scheidung werden wohl nicht als Grund reichen.
Ich habe auch schon an Campral oder ähnliche Mittel gedacht, aber das müsste wieder erst ein Arzt verschreiben, wo ich ihn aber nicht hinbekomme weil er jede Hilfe vehement ablehnt... .

Wenn also schon einmal jemand ähnliches erlebt hat, vielleicht kennt ja jemand einen akzeptablen Weg. Wir Rätseln da schon seit 4 Wochen und nichts funktionierte.

Der Trick aus einem Alkoholikerforum ihm viel Essen zu machen, damit er sich satt isst und die Lust am trinken verliert hat übrigens nicht funktioniert. Mir kam sogar vor er hat danach noch mehr getrunken.
 
Ein sehr heikles Thema.

Jeder Alkoholismus hat einen Grund. Auch wenn man ihn nicht offensichtlich sieht. Jemanden einweisen zu lassen ist nicht einfach. Der Betroffene muss es selbst wollen, sonst setzen ihn die Kliniken wieder vor die Tür.

Aber bei den Mengen, die du da beschreibst, ist es mehr als besorgniserregend. Da besteht unbedingt Handlungsbedarf. Hab soetwas in meinem Umfeld leider auch schon erlebt.
 
Einen Rat, wie einem Alkoholkranken geholfen werden kann, kann ich dir leider nicht geben. Meine Erfahrung ist nur, dass wenn Der/Diejenige nicht selbst will, dass ihm geholfen wird, dass sich bei ihm quasi der Schalter umlegt, es oftmals vergebene Liebesmüh ist, die man investiert.
 
Einen Rat, wie einem Alkoholkranken geholfen werden kann, kann ich dir leider nicht geben. Meine Erfahrung ist nur, dass wenn Der/Diejenige nicht selbst will, dass ihm geholfen wird, dass sich bei ihm quasi der Schalter umlegt, es oftmals vergebene Liebesmüh ist, die man investiert.

Sehe ich genau so , es muss Klick machen bei ihm selber .....
 
Bei meinem Schwager hat es leider erst Klick gemacht, als er zwar keinen Alkohol mehr gebraucht hat, aber im Endeffekt schon zu spät war, sein Körper nicht mehr mitgemacht hat. Vorher hat er sein Problem immer nur verdrängt.
 
Bei meinem Schwager hat es leider erst Klick gemacht, als er zwar keinen Alkohol mehr gebraucht hat, aber im Endeffekt schon zu spät war, sein Körper nicht mehr mitgemacht hat. Vorher hat er sein Problem immer nur verdrängt.

Meinen Onkel hat es auch hingerafft , mit 42 Jahren verstorben ...
 
Sicher ein breites Spektrum, aber ein sehr spezieller Fall. Ein sehr vermögender Mann, sehr intelligent, Familie, Kinder, Haus und in meinen Augen ein traumhaftes Leben mit einer wunderschönen Frau.
Aber... seit Oktober voriges Jahr säuft er sich die "Hucke" voll. Und zwar absolut grundlos!

Seit 25 Jahren trinkt er sich einmal im Jahr ein Monat um. Bislang war das immer recht "witzig" und sein Freundeskreis inklusive mir leben da immer den Anfall mit aus, organisierte Fluchten aus dem Krankenhaus, Partys mit 10.000€ Budget, Rennen mit Autos durch Privatwälder oder wir fliegen spontan nach Kroatien und trinken den Strand leer. Beim vorletzten Rückfall waren wir sogar auf Safari... .
Wenn es mir einmal "dürstet" dann trinke ich maximal zwei Tage mit ihm, danach holt mich der Kater und ich kann ein Monat kein Bier sehen. Aber bei ihm gibt es scheinbar kein Ende mehr!

In der Regel rufen wir ab einem gewissen Grad die Rettung oder er geht freiwillig in die Landesnervenklinik, nach 2 - 4 Wochen ist dann alles wieder normal und er trinkt keinen Tropfen bis zum nächsten "Anfall".
Aber dieses Jahr ist es anders. Er hat sich einfach bei einem anderen Alkoholiker eingenistet, hat dort seit Oktober ca. 300 Liter Wein und jedes Bier das zu finden ist getrunken und hält seinen Spiegel.

Bislang haben wir versucht ihn langsam trocken zu bekommen. Von zum Schluss 4 Liter Wein täglich auf 3 bis 1 Liter und dann nur mehr ein Bier. Aber sobald er wieder bei Kräften war kaufte er sich selbst mehr Alkohol und trank munter weiter. Versuch zwei war ihn radikal trocken zu bekommen, aber was dann passierte kann man kaum beschreiben. Was sich da abspielte erinnerte an einen kalten Heroinentzug wo wir abbrechen mussten.
Inzwischen ist er in einem Zustand wo ich den Eindruck habe das er zwar die Situation durchaus begreift, aber trotzdem keine Konsequenzen ziehen will.

Er ist zwar immer betrunken, aber er ist ansprechbar und kann selbst gehen. Er will nicht nach Hause und trinkt noch ca. 2 Liter Wein pro Tag. Wobei er aus Angst vor Entzugserscheinungen überall Alkohol in der Wohnung versteckt hat. Inzwischen macht sich seine Familie schon große Sorgen, aber natürlich ist auch schon viel Wut dabei, auch Scheidung ist schon ein Thema wenn er nicht mehr kommt.

Ich überlege aktuell ob ich ihn nicht einweisen lassen könnte, aber Gefahr ist nur schwer denkbar, weil er ja "brav" auf der Couch liegt, immer eine Person um sich hat und ob die Rettung da mitspielt ist nicht unbedingt sicher. Ein schleichender Leberschaden, dümmlicher Blick und Scheidung werden wohl nicht als Grund reichen.
Ich habe auch schon an Campral oder ähnliche Mittel gedacht, aber das müsste wieder erst ein Arzt verschreiben, wo ich ihn aber nicht hinbekomme weil er jede Hilfe vehement ablehnt... .

Wenn also schon einmal jemand ähnliches erlebt hat, vielleicht kennt ja jemand einen akzeptablen Weg. Wir Rätseln da schon seit 4 Wochen und nichts funktionierte.

Der Trick aus einem Alkoholikerforum ihm viel Essen zu machen, damit er sich satt isst und die Lust am trinken verliert hat übrigens nicht funktioniert. Mir kam sogar vor er hat danach noch mehr getrunken.
Sehr schwer. Er muss Hilfe wollen. Einweisen kann man als Freund nicht. Distanziere dich wenn es dir zu nah geht. Sei aber da wenn er deine Hilfe will und braucht. Alles Liebe
 
Bislang war das immer recht "witzig" und sein Freundeskreis inklusive mir leben da immer den Anfall mit aus
Leider sind oft die Freunde oder die, die sich dafür halten, ein wesentlicher Teil des Problems.

Bislang haben wir versucht ihn langsam trocken zu bekommen.
Aussichtslos.

Wir Rätseln da schon seit 4 Wochen und nichts funktionierte.
Das ist auch kein Job für Amateure. Da müssen Profis her!

Wenn ihr wirklich seine Freunde seid, dann klickt euch einmal da und da durch: Anton Proksch Institut, und dann nehmt mit diesem oder je nach geographischen Gegebenheiten einem anderen Institut Kontakt auf und erkundigt euch, wie ihr ihn dazu bringen könnt, freiwillig dort einzurücken!

Und falls das gelingt und die es dann schaffen, ihn im Laufe vieler Wochen trockenzulegen, dann dürft ihr ihn nachher nie wieder zum Trinken animieren. Kein Bierchen nach einer anstrengenden Radtour, kein Stehachterl beim Heurigen, kein Aperitiv vor dem Essen, kein Schnapserl nach dem fetten Schweinsbraten! Das Gescheiteste wäre überhaupt, ihr werdet gleich alle trocken, oder ihr haltet euch von ihm fern.
 
Seit 25 Jahren trinkt er sich einmal im Jahr ein Monat um.

Quartaltrinker, bleibt irgendwann nicht mehr dabei.

Bislang war das immer recht "witzig" und sein Freundeskreis inklusive mir leben da immer den Anfall mit aus, organisierte Fluchten aus dem Krankenhaus, Partys mit 10.000€ Budget, Rennen mit Autos durch Privatwälder oder wir fliegen spontan nach Kroatien und trinken den Strand leer. Beim vorletzten Rückfall waren wir sogar auf Safari... .

Sorry, ihr seid keine Freunde, als Freund würde man nicht mit ihm saufen gehen.
 
Meine Empfehlung, letzte Chance.
Du Entscheidest, keiner anders.

Die Fehlentscheidungen anderer, die muss man sich nicht aufbürden.

Hierzu könnte ich dir persönliche Beispiele nennen, die sind halt auch ab fckd.
Lass dich nicht mit ziehen, habe ich auch nicht.
 
Seit 25 Jahren trinkt er sich einmal im Jahr ein Monat um. Bislang war das immer recht "witzig" und sein Freundeskreis inklusive mir leben da immer den Anfall mit aus, organisierte Fluchten aus dem Krankenhaus, Partys mit 10.000€ Budget, Rennen mit Autos durch Privatwälder oder wir fliegen spontan nach Kroatien und trinken den Strand leer. Beim vorletzten Rückfall waren wir sogar auf Safari... .

Da kann man echt stolz zurück blicken, was man da alles erlebt hat. 25 Jahre lang wurde er also fleißig von euch unterstützt und jetzt soll er plötzlich aufhören zu saufen? Das kann nicht funktionieren. Na ja, wenigstens braucht er keine Feinde.

Zum Thema selbst hat @Mitglied #234515 glaube ich alles gesagt. Dem Herrn alles Gute, dem Rest das Einsehen, dass sie großen Mist gebaut haben.
 
Aber... seit Oktober voriges Jahr säuft er sich die "Hucke" voll. Und zwar absolut grundlos!
Hier mal ein klares: Nein!
Solche Veränderungen im Konsumverhalten passieren NICHT absolut grundlos. Du/Ihr im Freundeskreis kennt den Grund nur nicht! Aber irgendwas hat sich geändert oder ist passiert. In der Arbeit, in der Beziehung, mit den Kindern, finanziell oder einfach der ganze Covid-Scheiß. Entweder ist etwas passiert das ihn zum Trinken bringt, oder Faktoren sind weggefallen die ihn vom (Dauer)Trinken abgehalten haben (zB: HomeOffice).

Die Gründe zu kennen und zu verstehen könnte helfen mit dem Thema umzugehen.

Ich überlege aktuell ob ich ihn nicht einweisen lassen könnte, aber Gefahr ist nur schwer denkbar, weil er ja "brav" auf der Couch liegt, immer eine Person um sich hat und ob die Rettung da mitspielt ist nicht unbedingt sicher. Ein schleichender Leberschaden, dümmlicher Blick und Scheidung werden wohl nicht als Grund reichen.
NIEMAND kann einen anderen Menschen einfach so einweisen. Solange er keine Gefahr für andere Menschen darstellt (und das nachgewiesen werden kann) ist Alkohol eine legale Substanz von der er sich so viel zuführen kann und darf wie er will.
Um ihn wegen der Gefahr die er für sich selbst darstellt einweisen zu lassen müsste man ihn vorher erstmal entmündigen.
Das alles ist NICHT der Aufgabenbereich oder möglich für Freunde.

Er muss die Hilfe selbst wollen, die Situation selbst ändern wollen und DANN und nur dann können Freunde oder Familie vielleicht hilfreich sein indem sie ihm Kontaktadressen, Anlaufstellen und Hilfestellungen geben.
Wobei eure Freundschaft gewissen Mustern unterliegt die eher kontraproduktiv als hilfreich wären. Wenn ihr früher oder aktuell gelegentlich Saufkumpanen wart seid ihr vielleicht die letzten Menschen die da hilfreich eingreifen können.

Wenn also schon einmal jemand ähnliches erlebt hat, vielleicht kennt ja jemand einen akzeptablen Weg. Wir Rätseln da schon seit 4 Wochen und nichts funktionierte.
Ich kenn das nur von anderen Drogen. Mein Weg damit umzugehen war immer: Distanzieren. Ganz einfach, leider grausam und obs den Menschen geholfen hat weiß ich nicht (ich hab mich sehr konsequent distanziert und Kontakte abgebrochen). Wenn Drogenkonsum selbstvernichtend wird dann ist es speziell in engen Freundschaften leicht mit runter gezogen zu werden und sie werden sehr schnell toxisch. Außerdem ist es auch für die Betreffenden vielleicht, nur vielleicht, hilfreich ihre Situation zu überdenken wenn sie sehen wie sich reihenweise Freunde distanzieren weil ihr Verhalten nicht in Ordnung ist. Der Leidensdruck muss steigen um Änderungswillen zu erzeugen.

Mit Alkohol ist das noch teuflischer weil es eben eine legale Substanz ist die keine Probleme mit der Polizei macht, weil er leistbar ist, weil man nicht plötzlich Schulden bei Dealern hat uÄ Probleme nicht auftreten.
Da kannte ich nur einen Freund von meinem Vater der auch gut verdient hat und auch gesoffen hat. Ursprünglich halt Berufssäufer aber dann regelmäßig und täglich. Der hat das durch 2 Scheidungen durchgezogen und so lange betrieben bis sein Körper zerstört war, er mehrmals fast gestorben wäre und die Ärzte ihm irgendwann gesagt haben dass er kein Jahr mehr hat wenn er weitertrinkt. Das hat dann irgendwann gezogen und er hat aufgehört. Ist heute aber ein Schatten von dem Mann der er früher war, extrem eingeschränkt in seiner Diät und ziemlich nachhaltig körperlich kaputt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was für tolle Freunde ihr doch seid...25 Jahre lang jeden Ruckfall mit ihm feiern.
Es gibt mehrere Stadien der Sucht, das letzte Stadium ist der Kontrollverlust.
Der kann anlassbezogen eintreten oder kommt irgendwann ganz von selbst. Nachdem er offenbar eine mindestets 25 Jährige Geschichte hinter sich hat, tippe ich in diesem Fall auf den Zeitfaktor.
Ab diesem Zeitpunkt gehts fix nur mehr bergab, solange sich der Mann nicht selbstständig in Behandlung begibt. Job weg, Frau weg. Freunde falls jemals vorhanden weg, wenns finanziell nicht mehr passt Haus weg und obdachlos auf der Straße, tot.
Die mit Kohle sterben trotzdem.
Ihr hattet 25 Jahre lang Zeit euch um ihn zu kümmern, ihr habt versagt.
Da muss er ganz alleine rausfinden wollen.
Mein Schwiva hat sich absichtlich und ganz bewusst zu Tode gesoffen, ist mAn auch zu akzeptieren, selbst wenn es schwerfällt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da kann man echt stolz zurück blicken, was man da alles erlebt hat. 25 Jahre lang wurde er also fleißig von euch unterstützt und jetzt soll er plötzlich aufhören zu saufen? Das kann nicht funktionieren. Na ja, wenigstens braucht er keine Feinde.

Zum Thema selbst hat @Mitglied #234515 glaube ich alles gesagt. Dem Herrn alles Gute, dem Rest das Einsehen, dass sie großen Mist gebaut haben.

Gegen eine jährliche "Spülung" war auch nicht wirklich etwas einzuwenden. Gemacht hätte er das so oder so immer. Insofern er alleine bleibt trinkt er sich ebenfalls einmal im Jahr um und dann entwickeln sich sehr merkwürdige Szenen. Als jährliche "Party" mit Freunden war zumindest immer die Sicherheit gegeben das er nicht nackt im Wald liegt oder mit Tontauben herumballert. (Waffen hat er zum Glück jetzt alle abgegeben.)
Die Vorstellung das wir als Freundeskreis schuld sind ist daher nicht nachvollziehbar.
Als vor Jahren einmal keiner mit ihm trinken wollte kaufte er sich sogar extra ein kleines Haus am Stadtrand und trank sich dort alleine um.

Niemand von uns würde wenn er nüchtern ist vor oder mit ihm trinken und fast jeder von uns hat extra alkoholfreies Bier daheim falls er einmal spontan zu Besuch kommt!

Hier mal ein klares: Nein!
Solche Veränderungen im Konsumverhalten passieren NICHT absolut grundlos. Du/Ihr im Freundeskreis kennt den Grund nur nicht! Aber irgendwas hat sich geändert oder ist passiert. In der Arbeit, in der Beziehung, mit den Kindern, finanziell oder einfach der ganze Covid-Scheiß. Entweder ist etwas passiert das ihn zum Trinken bringt, oder Faktoren sind weggefallen die ihn vom (Dauer)Trinken abgehalten haben (zB: HomeOffice).

Natürlich auch möglich, laut seiner Frau war zwar immer alles in Ordnung, aber natürlich könnte es noch versteckte Gründe geben. Die Pandemie hat ihn nicht wirklich getroffen, nur der Urlaub ist ausgefallen, aber auf den hatte er ohnehin keine Lust. Arbeit blieb normal, Kinder entwickeln sich prima, volle Schulerfolge und finanziell... Ich glaube alleine mit dem Verkauf seiner Autos könnte er sich zweimal zu Ruhe setzen. Der arbeitet sowieso nur mehr aus Tradition bzw. gegen Langeweile.

Die Gründe zu kennen und zu verstehen könnte helfen mit dem Thema umzugehen.

Wir waren vor 10 Jahren einmal bei einem Vortrag über einen Eingeborenenstamm wo sich die Alten im Dorf einmal im Jahr mit Alkohol aus Palmen "vernichteten" und erst aufhörten als sie fast im Koma lagen. Er hat das damals sehr faszinierend gefunden und sprach von einem "Reinigungsritual" für die Psyche das jeder braucht... .

NIEMAND kann einen anderen Menschen einfach so einweisen. Solange er keine Gefahr für andere Menschen darstellt (und das nachgewiesen werden kann) ist Alkohol eine legale Substanz von der er sich so viel zuführen kann und darf wie er will.
Um ihn wegen der Gefahr die er für sich selbst darstellt einweisen zu lassen müsste man ihn vorher erstmal entmündigen.
Das alles ist NICHT der Aufgabenbereich oder möglich für Freunde.

Er muss die Hilfe selbst wollen, die Situation selbst ändern wollen und DANN und nur dann können Freunde oder Familie vielleicht hilfreich sein indem sie ihm Kontaktadressen, Anlaufstellen und Hilfestellungen geben.
Wobei eure Freundschaft gewissen Mustern unterliegt die eher kontraproduktiv als hilfreich wären. Wenn ihr früher oder aktuell gelegentlich Saufkumpanen wart seid ihr vielleicht die letzten Menschen die da hilfreich eingreifen können.

Bislang trank er bei so einem Besäufnis immer irgendwann zu viel, konnte nicht mehr alleine gehen, war eine Gefahr für sich selbst, Rettung angerufen, fertig. Einmal hat ihn die Ehefrau eingewiesen, damals zu früh, flitzte, einmal die Eltern, einmal die Brüder. Nur diesmal "spiegelt" er leider dahin.
Und selbst wenn man eine Flasche Whiskey auf den Tisch stellt, wonach man normal anrufen könnte, fasst er die nicht an sondern bleibt bei Wein und Bier.

Ich kenn das nur von anderen Drogen. Mein Weg damit umzugehen war immer: Distanzieren. Ganz einfach, leider grausam und obs den Menschen geholfen hat weiß ich nicht (ich hab mich sehr konsequent distanziert und Kontakte abgebrochen). Wenn Drogenkonsum selbstvernichtend wird dann ist es speziell in engen Freundschaften leicht mit runter gezogen zu werden und sie werden sehr schnell toxisch. Außerdem ist es auch für die Betreffenden vielleicht, nur vielleicht, hilfreich ihre Situation zu überdenken wenn sie sehen wie sich reihenweise Freunde distanzieren weil ihr Verhalten nicht in Ordnung ist. Der Leidensdruck muss steigen um Änderungswillen zu erzeugen.

Mit Alkohol ist das noch teuflischer weil es eben eine legale Substanz ist die keine Probleme mit der Polizei macht, weil er leistbar ist, weil man nicht plötzlich Schulden bei Dealern hat uÄ Probleme nicht auftreten.
Da kannte ich nur einen Freund von meinem Vater der auch gut verdient hat und auch gesoffen hat. Ursprünglich halt Berufssäufer aber dann regelmäßig und täglich. Der hat das durch 2 Scheidungen durchgezogen und so lange betrieben bis sein Körper zerstört war, er mehrmals fast gestorben wäre und die Ärzte ihm irgendwann gesagt haben dass er kein Jahr mehr hat wenn er weitertrinkt. Das hat dann irgendwann gezogen und er hat aufgehört. Ist heute aber ein Schatten von dem Mann der er früher war, extrem eingeschränkt in seiner Diät und ziemlich nachhaltig körperlich kaputt und eingeschränkt.

Natürlich haben sich über die Jahre einige abgewendet oder meiden ihn zumindest einmal im Jahr. Positiven Effekt hatte das aber keinen.
Belastung ist natürlich für das Umfeld da, sein Gastgeber ist langsam überfordert, ich mache derzeit seine Buchhaltung und schirme ihn von Geschäftspartnern ab, ein anderer kümmert sich um seine Pferde und ab und zu muss er persönlich da und dort antanzen wo jemand darauf achten muss das es keine völlige Blamage gibt. Dazu dürfen / sollten ihn seine Kinder so nicht sehen, worauf seine Frau achtet.
Der körperliche Verfall ist natürlich sichtbar, Muskeln abgebaut, Bäuchlein weg, Hände zittern.

Bei illegalen Drogen wäre es wohl wirklich leichter aktiv zu werden. Was ich noch versuchen werde, am Mittwoch will er zum Zahnarzt, da werde ich einmal den Versuch starten ihn gleich zu seinem Hausarzt zu schleppen. Im schlimmsten Fall liegen sonst bald einmal Scheidungspapiere am Tisch und das wäre verdammt traurig, da es eigentlich eine beispielhafte Familie ist wo man bei Problemen sofort das natürliche Bedürfnis hat zu helfen.
Auch er ist immer hilfsbereit wenn jemand Probleme hat und er helfen kann.

Was mich frustriert ist das man in Österreich nicht einmal Mittel wie Campral ohne Rezept bekommt.
 
Ihr hattet 25 Jahre lang Zeit euch um ihn zu kümmern, ihr habt versagt.
Bist glaube ich im falschen Film. ;) Vielleicht mal besser selbst zum Psychologen gehen und mit ihm über deine versteckten Aggressionen sprechen? Denn wenn jemand so derart unverschämt ist und Personen die helfen wollen die Schuld an einem Problem gibt das sie weder erzeugen noch in dessen Ursache sie vollen Einblick haben muss man schon einen massiven "Lagerkoller" haben. Dagegen empfehlen ich dir einmal Logikspiele und viel frische Luft. :)
Leider ist ein Alkoholproblem nicht so einfach zu lösen.
 
Gegen eine jährliche "Spülung" war auch nicht wirklich etwas einzuwenden.

Das sehe ich anders, aber was weiß eine Antialkoholikerin schon.

"Reinigungsritual" für die Psyche das jeder braucht...

Die Worte, die mir dazu einfallen, behalte ich lieber für mich.

Sollte er diese oder eine ähnliche Einstellung weiterhin verinnerlicht haben, wissen wir, wohin der Weg führt.

Mittel wie Campral ohne Rezept

Alkohol ist eine Droge, Alkoholismus eine Krankheit. Die bekommt man (fast) nicht ohne professionelle Hilfe weg. Und da der Dreck legal ist, kann das nur eine einzige Person anstoßen. Und das auch nur, wenn sie es wirklich will.

Ihm/dir/euch alles Gute.
 
Natürlich haben sich über die Jahre einige abgewendet oder meiden ihn zumindest einmal im Jahr. Positiven Effekt hatte das aber keinen.
Belastung ist natürlich für das Umfeld da, sein Gastgeber ist langsam überfordert, ich mache derzeit seine Buchhaltung und schirme ihn von Geschäftspartnern ab, ein anderer kümmert sich um seine Pferde und ab und zu muss er persönlich da und dort antanzen wo jemand darauf achten muss das es keine völlige Blamage gibt. Dazu dürfen / sollten ihn seine Kinder so nicht sehen, worauf seine Frau achtet.
Der körperliche Verfall ist natürlich sichtbar, Muskeln abgebaut, Bäuchlein weg, Hände zittern.
Kennst du das Phänom das manche Leute Selbstwert über Krankheiten beziehen? Vor allem im Bereich der Essstörungen kann das oft ein Grund sein. Bulimiker/innen oder Anorexiker die irgendwann merken "hey! Wenn ich nichts esse und abmagere bis ich wie ein kränkliches Gerippe aussehe... dann schenken mir meine Eltern Aufmerksamkeit, kümmern sich um mich, schicken mich zu Behandlungen, interessieren sich für mich, fragen mich was los ist, sind nicht so streng, tolerieren auch mal Schwäche usw...".
Ich weiß nicht ob das hier der Fall ist... aber so wie ihr euch um ihn kümmert wäre das ein Effekt der die Situation vielleicht noch verstärken könnte.

Ich frag mich ob man wirklich ein guter Freund ist wenn man solchen Menschen so viel Aufmerksamkeit schenkt und ihnen alles abnimmt was sie aufgrund ihrer Krankheit nicht schaffen :schulterzuck:. Aber so wie sich das anhört frag ich mich halt auch woher der Mann Leidensdruck oder Problemeinsicht haben sollte. Ich mein: Rennt doch alles super! Mehr als super!
Irgendwer macht die Buchhaltung - braucht er sich nicht kümmern. Irgendwer kümmert sich ums Geschäftliche und er braucht nur zu ein paar absolut notwendigen Pflichtterminen fahren - und sich ansonsten nicht kümmern. Irgendwer betreut die Pferde - Gemütlich! Und das mit den Kindern ist für den einen schade... für den anderen wiederum gemütlich - je nachdem wie er das sieht.

Aber abgesehen davon dass ihm alles hinterhergetragen wird stell ich mir das auch noch super schön und bestätigend vor solche Freunde und ein solches Umfeld zu haben! Hätte ich dieses Glück (???) gehabt und zusätzlich dazu finanziell ausgesorgt würde ich heute auch nur dauer-bekifft rumsitzen und den Rausch genießen. Gelegentlich mal Party mit Freunden machen und einfach auf alles scheißen. Hört sich chillig an sein Leben. WARUM glaubst du sollte er daran irgendwas ändern wollen?
 
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Bist glaube ich im falschen Film. ;) Vielleicht mal besser selbst zum Psychologen gehen und mit ihm über deine versteckten Aggressionen sprechen? Denn wenn jemand so derart unverschämt ist und Personen die helfen wollen die Schuld an einem Problem gibt das sie weder erzeugen noch in dessen Ursache sie vollen Einblick haben muss man schon einen massiven "Lagerkoller" haben. Dagegen empfehlen ich dir einmal Logikspiele und viel frische Luft. :)
Leider ist ein Alkoholproblem nicht so einfach zu lösen.
Keine Sorge, meine Aggressionen gegenüber Freunden die jahrelang
mitsaufen und den Säufer im Grunde die ganze Zeit in seinem Tun unterstützen, um am Ende zu sagen ihm muss geholfen werden sind ganz offen.
Ich habe viele Freunde an den Alkohol verloren, meine Kinder sind dabei ihre Mutter an den Alkohol zu verlieren, so wie schon ihren Großvater.
Jahrelang bin ich all diesen Menschen beigestanden, ohne auch nur einmal einen Schluck Alkohol mit ihnen zu trinken. Und ich habe sie regelmäßig auf die Schnauze fallen lassen, das tut ihr offenbar nicht.
Du überliest eh das meiste wieder aber trotzdem...ja, Ihr habt als Freunde versagt, ich wiederhole es nocheinmal.
Ihr seid ein Haufen Coabhängiger, mehr nicht.

Hart, aber es ist die Realität. Wenn man schon nicht helfen kann, mitmachen darf ich niemals,ihn unterstützen in seinem Tun, niemals.
Ihr seid gemeinsam krank, nicht nur er allein.
 
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Aber abgesehen davon dass ihm alles hinterhergetragen wird stell ich mir das auch noch super schön und bestätigend vor solche Freunde und ein solches Umfeld zu haben! Hätte ich dieses Glück gehabt und zusätzlich dazu finanziell ausgesorgt würde ich heute auch nur dauer-bekifft rumsitzen und den Rausch genießen. Gelegentlich mal Party mit Freunden machen und einfach auf alles scheißen. Hört sich chillig an sein Leben. WARUM glaubst du sollte er daran irgendwas ändern wollen?
Einem Co-Abhängigen zu erklären, dass die Therapie des Abhängigen alleine nicht nutzt ist meistens genauso erfolgreich wie den Süchtigen zu einer Therapie zu überreden. Allzuoft ist auf beiden Seiten keinerlei Einsicht vorhanden.
Dabei bräuchten beide Seiten eine Therapie.
Du schilderst das großartig, wie sie ihm tragen ihm den Arsch nachtragen in der Meinung zu helfen. Sie sind Teil des Problems, auch wenn es schmerzt.
 
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