ein wirklich schwieriges und äusserst heikles thema...
erstes beispiel...
meine mutter lag mit krebs im spital, null heilungschancen, sie wollte
nicht sterben. man hat alles mögliche unternommen, sie am leben zu erhalten, obwohl es aussichtslos war und man wusste, dass es lediglich eine frage der zeit ist, bis sie sterben würde.nach ein paar tagen ist sie aus dem koma erwacht und wollte unbedingt sterben, aber auf der anderen seite hatte sie angst davor, uns zu verlassen... sie klammerte sich an uns fest.
nach einem tag war sie dann wirklich fest davon überzeugt, dass es für sie keinen ausweg mehr gäbe...sie flehte so gut sie konnte den arzt an, ihr zu helfen
es vergingen danach sicher zwei tage, bis sie endlich von uns gehen durfte (dem arzt sei dank...er hat sich eigentlich strafbar gemacht mit einer überdosis morphin)
zweiter fall...
mein vater lag über zwei wochen im koma, weil bei einer op etwas schief gelaufen war und sein hirn zulange ohne sauerstoff war.
er wollte niemals am leben erhalten werden, er hat sich immer wehement dagegen gewehrt.
die ärzte sahen eigentlich null heilungschancen...falls er wenn überhaupt je aus dem koma erwachen würde, wäre er so stark behindert, dass das leben nicht lebenswert wäre.
fazit, mein vater hätt das niemals gewollt.
irgendwie hat es meine tochter mit ihrer anwesenheit (lieder singen, geschichten erzählen) geschafft, dass er aus dem koma erwacht ist
was danach kam, war ein harter und langer weg...er musste wieder alles lernen wie ein kleines kind, wirklich alles.
wir hatten enorme angst, dass sein leben nun aus pflege, schmerzen und unselbständigkeit bestehen würde.
aber dem war nicht so, ein wunder passierte... etwas über ein halbes jahr später, war er wieder zuhause und heute, zwei jahre danach, geht es ihm sehr gut, kaum erinnert noch etwas an die schreckliche zeit. es ist alles wieder beim alten und er ist dankbar, dass wir alles mögliche getan haben, ihn am leben zu erhalten
seine geschichte hat mich gelehrt, dass es eventuell auch in ausweglosen situationen möglich ist, geheilt zu werden und es einfach schwierig ist, eine grenze zu setzen.
ich bin nicht für und nicht gegen euthanasie, nur ist es einfach wirklich schwierig abzuwägen wann es sinnvoll ist und wann nicht