Existenzangst

Wer sorgt sich um seinen Job, sein Einkommen...? Wer fürchtet in 3-4 Monaten seine Lebenskosten nicht mehr bestreiten zu können?
Ich bin selbstständig - überlege gerade wie lange ich das ohne gröbere Einschnitte überlebe :hmm:

Dafuer gibt es den 4 Milliarden Topf mit dem verschuldeten frisch gedruckten Geld...schnell daraus schöpfen bevor er leer ist
 
Gratuliere, da du selbständig bist, wirst du wissen, was zu tun ist, da mache ich mir keine Sorgen:up:

Die Ansage finde ich angesichts mehrere Faktoren echt heftig.
Ich hoffe von ganzem Herzen, Dich falsch verstanden zu haben.

Selbstständige haben naturgegeben mehr Sorgen als jene, die nicht soviel und existenziell entscheiden müssen, sich jederzeit in einen Krankenstand zurück ziehen können, ohne ihre Existenzgrundlage böse zu verlieren.

Wer in den letzten Tagen z.B. im Großhandel einkaufen war, wird den Sorgen vieler kleiner Unternehmer in ohnehin unfreundlichen Zeiten, Verständnis entgegen bringen.

Ich mache mir große Sorgen, dass ganz viele kleine Unternehmen mit den wir zusammen arbeiteten, die wir sehr gerne besuchten, die eine Sommersaison haben, nachher nimmer sein werden. Mein Mitgefühl gehört jenen, die keine 40 Stunde Wochen kannten und durch diese höhere Gewalt am Ruin bzw. um die Existenzgrundlage ihrer Familie und Angestellten fürchten und - das stimmt - wie gewohnt kämpfen. (sonst wären sie nämlich nicht selbstständig ;))

Neid ist unangebracht.
Sehr viele Unternehmer zahlen sich selbst weniger aus, als ihren Angestellten. Das ist keine Seltenheit.
Gerade Gesundheit betreffend, sind es die, die es gewöhnt sind und auch rechnen müssen, ob eine Gesundheitsausgabe Sinn macht, denn sie bezahlen einen Anteil selbst.

GsD sagen Unternehmer nicht: Gut, da ihr angestellt seid, könnt ihr mir egal sein - ab zum AMS - sondern bemühen sich Lösungen für Kinder, Heimarbeitsplätze etc. zu schaffen, kämpfen um das unternehmerische Überleben. Das in einer Situation, die sie selbst bedroht.
Das heißt selbstständig und nicht allwissend voraussehend und mit unendlichem Reichtum gesegnet.

Ansich wäre Zusammenhalten und die Sorgen jedes Einzelnen, egal welcher Art, ernst zu nehmen und als solche zu respektieren, wünschenswert.
 
@Mitglied #247512 Danke für deine Erläuterung, ich habe nirgendwo irgendetwas kleingeredet, ich habe expliziet geschrieben, dass ich mir keine Sorgen mache, das ist alles.
Entnehme ich deinen Zeilen, dass du damit schwer umgehen kannst?
Ich bin auf die Fragestellung des TE eingegangen und habe meine Sichtweise dazu dargelegt.
Jeder schreibt sich selber, weißt noch?
 
Ein beträchtlicher Teil des Kollektivs lebt in einer ganz großen Abtrennung – übrigens schon seit unzähligen Jahren. Das Außen dominierte alles. Das Innere wurde belächelt und abgewertet. Jetzt zeigt es sich, wie schwach das Außen ist, weil es keinen Halt im Inneren hat. Was stützt dich im Inneren, wenn dein Außen bricht?
Wer primär in der Persönlichkeit, in der Persona=Maske lebt, im Außen, der wird jetzt mit seiner ganzen tiefen Angst konfrontiert. Ja – die aktuelle Lage ist sehr eng, sehr dicht. Doch sie ist auch heilend – wenn man es zulässt.

Zurück und durchrutschen ist nicht mehr möglich. Ja, es gibt Hoffnung. Ja, Zuversicht ist berechtigt. Ich habe solche Mulitkrisensituationen bereits erlebt, ich bin Zeuge dafür, dass es möglich ist, wie Phönix aus der Asche aufzuerstehen.
@Mitglied #247512 warum sollte ich das meinen Mitmenschen nicht ebenfalls zutrauen?
Die Gesellschaft der Sorgen hat mich erzogen, ich habe aufgehört mir Sorgen zu machen.
 
Jeder schreibt sich selber, weißt noch?

Es hat einfach wie eine Spitze gegen die Selbstständigen gewirkt.
Sie würden uns allen fehlen, egal ob angestellt, arbeitslos, krank, in Pension oder noch nicht erwerbsfähig. :D
So war´s gemeint.

Wenn eine Sorge, dann doch die, wie es sein wird, wenn wieder Normalität Einkehr hält.
Da würde ich mich wirklich freuen, wenn soviele wie möglich, diese Zeit schadlos und existenziell weiterlebend (die vielen Angestellten gleichfalls), wieder tatkräftig dabei sind.
Ein wenig Sorgfalt, wenn viele in Nöten und Existenzangst sind, kann keinesfalls schaden.

Ich dachte ja Dich missverstanden zu haben.
Den Zusammenhang, dass man sich um Selbstständige (explizit diese Gruppe) keine Sorgen machen müsste, weil sie ja selbstständig sind und quasi selbst schuld, habe ich raus gelesen.
Solche Respektlosigkeit hätte ich von Dir eh noch nie wahr genommen, deshalb das Nachgreifen. ;)
Es hat nach Gruppen auseinanderdividieren geklungen, gut wenn ich mich getäuscht habe. :)

Die Gesellschaft der Sorgen hat mich erzogen, ich habe aufgehört mir Sorgen zu machen.

Das habe ich selbst in meinem ersten Post bereits erwähnt. ;)

Ich halte Sorgen für die eine Sache, die jedem zustehen, wenn er sie empfindet und auch Gehör finden sollten, auch wenn man sie nicht teilt.

Der sorgfältiger Umgang mit Mitmenschen (auch sich Sorgenden) und einer angespannten Allgemeinsituation hingegen ist äußerst wünschenswert.
 
Ich denke (optimistische Variante), dass die Maßnahmen innerhalb von ein bis zwei Wochen deutlich Wirkung zeigen müssten und die Ansteckungsquote unter 1,0 geht, was logisch ist, denn wo soll sich wer denn noch anstecken? Dann müssten man nur noch die Menschen ab 65J unter Quarantäne stellen und das sind meist eh Leute im Ruhestand. Der jüngere Rest kann dann seine Arbeit wieder aufnehmen. Schließlich haben wir keinen Krieg und die Infrastruktur ist ja noch intakt. :)
 
Ich muss auf Reserven zurückgreifen, wenn ich in den nächsten Monaten nichts verdiene. Wird schon werden. Ich mache mir da noch keine allzu großen Gedanken. Ist mE eh sinnfrei, weil nichts absehbar ist.
 
Fände es schön, wenn die Banken einen Teil von der Rettungsaktion vor Jahren wieder abtreten...…………………………….und ja ich weiß...………………..träumen ist erlaubt.
 
Danke liebe @Mitglied #247512, ich weiß dass wir uns verstehen und ich freue mich immer, wenn nachgefragt wird bzw. ergänzt wird:up: deshalb noch ein paar Gedanken von mir:
Der sorgfältiger Umgang mit Mitmenschen (auch sich Sorgenden) und einer angespannten Allgemeinsituation hingegen ist äußerst wünschenswert.
Das wünschen wir uns als Menschheit schon sehr lange, das ist jetzt die Gelegenheit für uns als Gemeinschaft daran zu wachsen. Krise als Gelegenheit, das ist, was ich glaube darin zu erkennen. Ohne Anspruch auf allgemeine Gültigkeit. Mir hilft diese Sichtweise, klar zu denken, zu handeln und zu helfen.
quasi selbst schuld, habe ich raus gelesen.
Schuld in allen Belangen meines und das Leben meiner Mitmenschen habe ich aus meinem Gedanken- und Wortschatz gestrichen. Ich weiß, dass es keine Schuld gibt. Das ist ein Glaubenskonstrukt, das der Menschheit niemals dienlich war/ist. Die Schuld-Frage ist für mich restlos geklärt.
Sie würden uns allen fehlen, egal ob angestellt, arbeitslos, krank, in Pension oder noch nicht erwerbsfähig.
Alle brauchen wir sie, jeder ist wichtig und richtig genau an dem Platz wo er gerade ist.
 
Ich werde mich auf meine Kreativität beim Kochen und mein Wissen über essbare Pflanzen stützen. Alles andere ist im Notfall Luxus.
War die ganze Woche weg, das ist wie geschüttelt werden. Hab das so ziemlich verpennt. Und wiederum wissen was wirklich wirklich wichtig ist.
Das einzige mit dem ich ein Problem hatte war, nicht bei meinen Kindern zu sein. Geld,egal, Arbeit, egal...alles egal.
Hauptsache der Familie geht es gut.
Einige die mit bei der Fortbildung waren können nun nichtmal nachhause...
 
Zuletzt bearbeitet:
Gratuliere, da du selbständig bist, wirst du wissen, was zu tun ist, da mache ich mir keine Sorgen
@Mitglied #529983, ich möchte noch ergänzen: schau auf deine Fähigkeiten, die dich in deine selbständige Erwerbsfähigkeit geführt haben, das warst ganz alleine du. Diese Fähigkeit wird dir auch jetzt wieder helfen. Diese Fähigkeit in dir ist nicht verloren gegangen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Abseits der Hysteria und Angst muss man schon halt schon fähig sein bzw. sich zusammenreissen und sich vor Augen führen, dass erstens Not erfinderisch macht und zweitens viele Seiten an sich entdecken, die sie selber an sich gar nicht kannten...
(und damit meine ich nicht auf die Idee zu kommen Klopapier zu kaufen und ums 2 bis 10-fache zu verscherbeln)
 
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