Feuchtgebiete

Ich bin zu blöd für dieses neue Frauenbild. Eine Frau, die furzt, kann ich nicht küssen. Ich liebe himmlisch riechende Frauen, heilige Frauen, die nach Efeu duften. Natürlich weiß ich, dass eine Frau einen Darm hat. Aber wenn sie auf Klo muss, lege ich Mozart auf, um ihre Geräusche nicht zu hören.
„Feuchtgebiete“ hat sich jetzt schon hunderttausendfach verkauft. Anscheinend wollen viele Frauen wahrgenommen werden als furzende, stinkende, schwitzende Urgeschöpfe. Eine postmoderne Fiktion des Feminismus. Ich sehne mich nach den wohlriechenden Frauen.
Herzlichst
Ihr F. J. Wagner


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Ich gebs ehrlich zu...gerade wegen solcher Kommentare war ich mir sicher, dass mir das Buch gefallen würde. Mich regt das einfach auf, wenn (junge) Frauen etwas außergewöhnliche Themen aufgreifen und dann von allen Seiten (von rechts bis links) grundsätzlich einmal niedergemacht werden. Also...bin ich mit dem sicheren Gefühl, dass mir dieses Buch gefallen wird, munter ans Lesen gegangen.

Und dann das...Leute, ich sags euch...mir wird nicht schnell schlecht, aber das muss nun mal nicht sein...


die frage - geht es in dem buch um hygiene und sexualität, oder geht es um die kaputte beziehung der eltern? um wirklich die kaputte beziehung der eltern als sinn des buches anzusehen, kommt mir da einfach zu weinig. es ist wichtig für das buch, es gehört dazu um diesem buch zumindest den hauch eines sinnes zu geben, aber mehr auch nicht, finde ich.

:daumen: Seh ich auch so. Ich find das Buch eigentlich recht traurig...und nebenbei gesprochen: nicht besonders gut geschrieben. Ich lese von einer Helen Memel, 18 Jahre deren Seele immer wieder als verletzt, halt- und orientierungslos durchschimmert. Eine junge Frau, die als Protest gegen das Mutterbild ihrer Elterngeneration schon mit 18 Jahren eine Unterbindung durchführen hat lassen. Eine Frau, die - so scheint es zumindest - Sex als Droge gegen das Gefühl der Sinnlosigkeit und der Einsamkeit einsetzt. Sehr traurig, wie ich finde. Dass das Buch als Kult gehandelt wird, ist für mich fast erschreckend.

Ein Gutes hat das Buch natürlich....das unbarmherzige Aufzeigen unseres Hygiene- und Körperkultes. Theresia Heimerl schreibt in der aktuellen Furche einen interessanten Artikel darüber "Der Körper ist ein Skandal" (leider gibts den Artikel nicht online...hätte ihn euch gerne reingestellt).
"Der Skandal des Körpers ist der Skandal seiner Körperlichkeit, seiner Endlichkeit und Vergänglichkeit. Wir verkraften zerstückelte Körper, Körper in allen denkbaren sexuellen Verrenkungen, tote Kinokörper sowieso - aber einen ganz banal schwitzenden und stinkenden Körper, der Menstruationsblut und andere Flüssigkeiten absondert, das skandaliert uns. "Feuchtgebiete" ist Blasphemie und radikale Kulturkritik für eine Gesellschaft, deren Religion um den perfekten Körper kreist. (...) Unvergänglichkeit versprechen uns alle Produkte der Schönheitsindustrie, Unveränderlichkeit, vollkommene Glückseligkeit, ist doch der perfekte Körper Voraussetzung für das perfekte Essen, den perfekten Auftritt, den perfekten Orgasmus etc. Und sie versprechen uns, so paradox es klingen mag, Unkörperlichkeit: Einen Körper, der nicht schwitzt, nicht altert, nicht verdaut, der zwar permanten Lust erregt und verspürt, aber keine körperlichen Zeichen dieser Lust kennt, kein getrocknetes Sperma, keine roten Flecken...."
 
Das Buch Feuchtgebiete von Charlotte Roche.
Wer hats gelesen?
Denkt die wirklich so, oder ists nur eine PR Masche um Kohle zu scheffeln?

Für die, die nicht wissen um was es geht.

http://www.welt.de/kultur/article1678008/Charlotte_Roche_verirrt_sich_im_Feuchtgebiet.html

Ich habe es nicht gelesen.
Und - es interessiert und interessierte mich exakt NULL mit Variation NULL.

Ich finde es auch uninteressant, ob es eine PR Masche ist, oder nicht. Bücher zu veröffentlichen hat primär einen ökonomischen Sinn.

Feuchtgebiete?
Ja - das sind, zumindest in Mitteleuropa, ökologisch wertvolle Restareale mit erkennbarer besonderer Biodiversität und unersetzbaren ökologischen Funktionen.

Inwieweit das auf die human-feminine Genitalregionen übertragbar ist - ist eher eine Frage der Psychologie und Soziologie. In pathologischen Fällen auch der Medizin.

Warum das Buch interessiert - und wen - das ist das vermutlich einzige Interessante.

.... Männerphantasien??? Und (pseuo-)Antworten darauf?
 
Ich habe es nicht gelesen.
Und - es interessiert und interessierte mich exakt NULL mit Variation NULL........

............
Warum das Buch interessiert - und wen - das ist das vermutlich einzige Interessante.

.... Männerphantasien??? Und (pseuo-)Antworten darauf?

Da bist du evtl. auch etwas auf dem Holzweg, aber ok. du hast es ja auch nicht gelesen.
Ein (für mich zu kleiner) Teil dieses Buches beschreibt auch das Gefühl eines Menschen der im Krankenhaus ist und der Umgang mit ihm.

Ich weiß es gibt Tage an denen schwer kranke hilflose Patienten teilentblößt im Gang einer Krankenstation liegen, an manchen Tagen in der Not auch schon mal in der Eingangshalle.
Von daher könnte man dieses Büchlein auch dem einen oder anderen Leiter eines Krankenhauses zu lesen geben. Ich würde es auch dem Personal zu lesen geben.
 
Da bist du evtl. auch etwas auf dem Holzweg, aber ok. du hast es ja auch nicht gelesen.
Ein (für mich zu kleiner) Teil dieses Buches beschreibt auch das Gefühl eines Menschen der im Krankenhaus ist und der Umgang mit ihm.

Ich weiß es gibt Tage an denen schwer kranke hilflose Patienten teilentblößt im Gang einer Krankenstation liegen, an manchen Tagen in der Not auch schon mal in der Eingangshalle.
Von daher könnte man dieses Büchlein auch dem einen oder anderen Leiter eines Krankenhauses zu lesen geben. Ich würde es auch dem Personal zu lesen geben.

..kann gut sein... dann ist der Titel ... noja... sag ma mal... marketingorientierter...

Wenn es Teile wie den Beschriebenen gibt, ok. DAS ist ein Thema. Die Entwürdigung der Menschen in den selbsternannten Heilungsanstalten.
(auch schon erlebt....)

Nein, ich kann und will niemand nahe treten... aber nach dem Lesen der Rezensionen in den Periodika, habe ich verzichtet.

Wenn es anders sein sollte - Pardon.
Was einmal mehr meine Negativmeinung zum österreichischen Printjournalismus unterstützen würde.

Aber trotzdem - Feuchtgebiete ist schlicht und einfach ein sch.... Titel.
 
Wenn es anders sein sollte - Pardon.
Was einmal mehr meine Negativmeinung zum österreichischen Printjournalismus unterstützen würde.

Naja, anders? Es sind halt Dinge drin wie die Krankenhaus Problematik, die Trennung der Eltern, Selbsverstümmelung, ein wenig Herz Schmerz und halt etwas "Schmuddelkram" was die Hygiene betrifft.

Meine Tochter wollts lesen, ich habs gekauft und auf einmal durchgelesen, die Tochter und ihr Freund habens gelesen, unsere Omi hats glaub ich mit diesem :kotzen:Argument verweigert.
Bisher befanden es die die es gelesen haben für ok, keiner hats bereut.

Ich habe eigentlich auf Grund des Titels schlimmeres befürchtet, habe aber dann die durchweg positive Kritik von Roger Williams darüber gelesen.
 
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