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Meiner langjährigen Beobachtung nach funktionieren solche Beziehungen auch nicht wirklich auf einer gesunden Basis. Aus einem spielerschen Machtgefälle wird sehr schnell ein sehr reales, destruktives. Nicht umsonst sind in diesen Beziehungen viele RealsadistenInnen zu finden, die sich unter dem BDSM Mantel ein gefügiges Weibchen/Männchen suchen oder viele gescheiterte Menschen, die sich auch unter den BDSM Deckmantel in ein nicht mehr selbstverantwortlich geführtes Leben flüchten, wo andere denken, handeln und bezahlen. Nicht selten zerbrechen Menschen nach einiger Zeit daran völlig, Depressionen bis hin zum Selbstmordversuch in vielen Varianten sind gar nicht so selten in 24/7 Beziehungen.
BDSM Beziehungen funktionieren für mich nur, wenn beide Partner mit beiden Beinen im realen Leben stehen und auf Augenhöhe miteinander kommunizieren. Verschiebt sich das Machtgefälle aus dem Spiel ins reale Leben, dann hat das für mich nix mehr mit BDSM zu tun, wie ich ssc verstehe.
Kann das aus eigener, ebenfalls langjähriger Szeneerfahrung nur bestätigen. Werde selbst sehr hellhörig, wenn irgend jemand zu glauben scheint, in der völligen Unterwerfung des Dominanten sein Glück zu finden. Bei manchen Männern, die sich in der Szene bewegen, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß es nur darum tun, weil sie glauben, sie könnten mit einer devoten Frau ihr patriarchalisches Rollenverständnis bedenkenlos ausleben. Wenn eine dann doch auf ihre eigenständige Persönlichkeit besteht, kommt dann oft der blöse Spruch: »Die ist doch gar nicht wirklich devot.«
Ich kann zudem nur jedem, der dominant ist raten, um jeden einen großen Bogen machen, der sich einem vollständig unterwerfen will und einem sagt, daß er ohne einen nichts ist.