Frugalismus, was haltet ihr davon?

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Ich stoße im Zuge meiner Recherchen im Internet in der letzten Zeit sehr oft auf den Begriff Fruglaismus,
frugal Lifestyle etc..
Ich habe mich da ein wenig eingelesen, und stehe dem grundsätzlich positiv gegenüber.

Ziel von vielen Frugalisten ist es so ab ca. 40 Jahren finanziell unabhängig zu sein, und dazu müssen sie
natürlich in den Jahren von 20 - 40 entsprechend arbeiten und sparen.
Das beinharte Sparen ist so nicht meine Sache (manche leben von ca. 800 € all inkl.), aber manche Ansätze
von denen regen durchaus zum Nachdenken und Nachahmen an.
 
Der Ausdruck war mir bis heute fremd, hab nachschaun müssen, das dürft die Basisinfo dazu geben:

Die unterschiedlichen Ansichten über Frugalismus -

- Persönlich find ich mich in beiden erwähnten Gruppen nicht.

- ohne das jetzt lang durchgedacht zu haben. seh ichs mal so, dass man 1) doch einiges Gehirnschmalz investieren wird müssen, damit die Rechnung aufgeht 2) bleibt ein gewisses Restrisiko, dass der Plan durch äussere Umstände, die man nicht voraussehen und beeinflussen kann, dann zunichte gemacht wird. Dann hätt man sich einen Teil seines Lebens abgestrampelt, ohne was davon zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
doch einiges Gehirnschmalz investieren wird müssen, damit die Rechnung aufgeht

Was ich so nicht negativ sehe, natürlich ist es einfacher mit dem Strom mitzuschwimmen, aber ob es auch zufriedener macht?

Mir gefällt der Gegenentwurf zu den Konsumidioten, die die Industrie schon aus vielen von uns gemacht hat.
Viele kaufen Dinge die sie nicht brauchen, um Geld das sie nicht haben, um Leute zu beeindrucken die sie nicht mögen.
Stichwort neuestes Handy, teure Markenbekleidung, Protzauto usw.

Natürlich habe ich auch ein Handy, fahre Auto, und laufe nicht in einem Kartoffelsack rum, aber ich mache mir sehr wohl Gedanken.
Ein Handy kaufe ich meist von Bekannten, Freunden, um kleines Geld und benutze es meist bis es kaputt ist, oder so überaltert daß es unpraktisch wird.

Viele Zeitgenossen bauen sich selber einen goldenen Käfig, indem sie immer mehr arbeiten müssen, um am Ende des Monats mit +- 0 dazustehen.

Ich gebe auch gerne Geld für gutes Essen oder Urlaube aus, aber ich versuche immer auch einen Teil meines Einkommens wegzulegen, das heißt ich bezahle mich selbst.

Ein gutes Beispiel ist der berühmte coffee to go um ca. 3 €. Wenn einer den jeden Tag am Weg zur Arbeit den konsumiert sind das im Jahr ca. 700 €.
Wenn einer das bewusst macht, und sagt mir ist es das Wert so ist es ja in Ordnung, anderen rinnt halt so viel Geld durch die Finger, und am Ende des Monats
wundern sie sich wo das Geld ist.
 
Ein gutes Beispiel ist der berühmte coffee to go um ca. 3 €. Wenn einer den jeden Tag am Weg zur Arbeit den konsumiert sind das im Jahr ca. 700 €.

da gibts noch viele solche Kaffeebecher, aus denen ohne Nachzudenken getrunken wird. Eigentlich muss man bei jeder Ausgabe nachdenken, ob sie gerechtfertigt ist.... nur, auch das macht das Leben mühsam. Man muss wiederum entscheiden, wie weit man da geht, und wo man die Grenze zieht. Ein Patentrezept wirds net geben.
 
Viele kaufen Dinge die sie nicht brauchen, um Geld das sie nicht haben, um Leute zu beeindrucken die sie nicht mögen.
Ich mag den Film „Fight Club“.

Für mich persönlich sind Dinge oder Lebensweisen die zu weit in ein (nach meiner Definition) Extrem abrutschen immer etwas fragwürdig.
Ich kann den Grundgedanken verstehen, jedoch wäre mir der Weg zu diesem Ziel mit zu vielen Einschränkungen im Jetzt verbunden.

Ich selbst habe für mich einen Mittelweg gefunden, der es mir erlaubt jetzt in meinem Rahmen zu genießen und ohne wirklichen Verzicht zu leben und dennoch für später vorzusorgen, um so eventuell eine frühzeitige Pensionierung anstreben zu können.
 
ich halte gar nichts davon. aus purem egoismus auf kinder zu verzichten damit ich mit reinem minimalismus über die runden komme ist für mich sinnlos. ich will nicht von meinem ersparten leben, sondern will, dass es mehr wird, ausserdem ich will geld verdienen und mir etwas leisten.
 
da gibts noch viele solche Kaffeebecher, aus denen ohne Nachzudenken getrunken wird.

Ja da hast du sicher recht, das Problem welches ich sehe ist ohne Nachzudenken.

Mir fällt es leichter auf etwas zu verzichten was ich mir leisten könnte, wenn ich denn wollte, als verzichten zu müssen, weil ich es mir eben nicht (mehr) leisten kann.

Wie Suave geschrieben hat, muß jeder seinen Weg für sich finden, Patentrezepte gibt es nicht.
 
da musst aber schon gut verdienen damit du dir in den 20 jahren so viel ersparen kannst um dann unabhängig zu sein.
 
da musst aber schon gut verdienen damit du dir in den 20 jahren so viel ersparen kannst um dann unabhängig zu sein.

Da hast du natürlich recht lieber silenthunter. Aber es gibt ja auch Zwischenstufen, du kannst dann z.B. nur mehr 20 h Stunden arbeiten.

Mit reinem "Sparen" wirst man auch nicht sonderlich weit kommen, da muss man schon über andere Anlageformen nachdenken.
 
Da hast du natürlich recht lieber silenthunter. Aber es gibt ja auch Zwischenstufen, du kannst dann z.B. nur mehr 20 h Stunden arbeiten.

Mit reinem "Sparen" wirst man auch nicht sonderlich weit kommen, da muss man schon über andere Anlageformen nachdenken.
naja wo kannst rasch dein kapital um ein vielfaches erhöhen........mit aktien. kannst aber auch wie wir gesehen haben fest auf die pappn fallen. und auskennen wäre schon von vorteil. also nicht für jeden geeignet.
und sonst wüßt ich grad nix wo mein geld schnell mehr wird. legal natürlich.
 
Meine Lösung war und ist, Gas geben und eine Hüttn baun (die ich mir mit normal arbeiten net leisten hätt können) und dann weit weniger verdienen zu müssen da Zins und etliches andere wegfallen.

Der Haken dabei ist, dass ich zwar jetzt nicht mehr muss, mich aber an den guten Verdienst und die Arbeit gewöhnt hab.
 
Ich stoße im Zuge meiner Recherchen im Internet in der letzten Zeit sehr oft auf den Begriff Fruglaismus,
frugal Lifestyle etc..
Ich habe mich da ein wenig eingelesen, und stehe dem grundsätzlich positiv gegenüber.

Ziel von vielen Frugalisten ist es so ab ca. 40 Jahren finanziell unabhängig zu sein, und dazu müssen sie
natürlich in den Jahren von 20 - 40 entsprechend arbeiten und sparen.
Das beinharte Sparen ist so nicht meine Sache (manche leben von ca. 800 € all inkl.), aber manche Ansätze
von denen regen durchaus zum Nachdenken und Nachahmen an.
Habe einen Kollegen, der lebt mehr oder weniger so ... ist schön in der post 40er Phase.
 
Findest du, dass das das Leben mühsam macht? Irgend ein inneres Konsumteuferl in dir sagt: Du brauchst ein neues Smartphone. Einfache Antwort: WOZU?

net bei so an Schmarrn. Sowas kauft man um a Trinkgeld von an Jugendlichen. - Bei jedem Keks, jedem T-Shirt, jedem Liter Motoröl.... sind zwar nur jedsmal ein paar Euro, aber die Summe machts.
 
Aber es gibt ja auch Zwischenstufen, du kannst dann z.B. nur mehr 20 h Stunden arbeiten.

Ich arbeite seit bald 10 Jahren in einem Teilzeitmodell. 3 Tage arbeiten und dann 4 am Stück Freizeit. Bei der Vollzeitbeschäftigung, die ich vorher zirka 15 Jahre gemacht habe, verdiente ich natürlich dementsprechend mehr. Der Notgroschen, der aus dieser Zeit stammt, ist für mich allerdings wichtig und hilfreich bei Investitionen, die unerwartet kommen.

Im Teilzeitmodell bist dann im Niedriglohnsektor angekommen und kannst so gut wie nichts mehr weglegen. Auch ist das Verhältnis zum Arbeitgeber nicht mehr das, welches es einmal war. Da ich natürlich auch nicht für Mehrstunden zur Verfügung stehe. Die Arbeitskollegen können mich nicht mehr telefonisch oder per E-Mail in meiner Freizeit erreichen. Da bist plötzlich wie ein Fremdkörper in der Firma, sprich Außenseiter ist nix dagegen. Es hat vier Augen Gespräche gebraucht, bis sich das so eingependelt hat, das alle damit mehr oder weniger (bei weniger denke ich an den Arbeitgeber) zufrieden sind.
Es war also ein beschwerlicher Weg von der Vollzeit zur Teilzeit.
Ein Wechsel in eine andere Firma ist mir noch nicht gelungen. Wenn ich mit meinem Wunsch nach einer Teilzeitbeschäftigung anfange, dann fällt dem Gegenüber die Kinnlade runter, frage nicht.

Jetzt hat sich natürlich auch mein persönliches Konsumverhalten verändert. Qualität ist an erster Stelle, dann kommt Qualität und darauf folgt die wichtigste Frage, die lautet: Brauche ich das wirklich? Und ich brauche nicht viel, weil ich eh alles habe.

Resümee bereits jetzt, weil ich lieber Dürrenmatt lese, als einen auf gscheit zu machen: Die Teilzeit ist das Beste, was mir passiert ist.
 
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ohne mich ...:D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Ausdruck war mir bis heute fremd, hab nachschaun müssen, das dürft die Basisinfo dazu geben:
Da merkt man wieder, dass die Menschen aller "Individualitätspreisungen" zum Trotz dennoch ständig auf der Suche sind und notwendig haben sich einer Gruppe zugehörig zu fühlen.

Mir gefällt der Gegenentwurf zu den Konsumidioten, die die Industrie schon aus vielen von uns gemacht hat.
Sofern das die ungefähr die Gruppe beschreiben sollte, brauch ich diese Gruppe nicht suchen und mich zu irgendwas zugehörig fühlen. Ich lebe schlicht und einfach bewusst - ohne nun die Erleuchtung zu haben "frugal" zu sein. Ok, ganz so einfach ists denn doch nicht. Mir scheint das einfach ein neuer Marketingschmäh zu sein Geld zu investieren oder der unbewusste Befehl: ARBEITE viel - angeblich hast du später dann viel Kohle... Ne danke.
Vom Konsumidioten, zum frugalen Idioten.
 
Zugegebenermaßen sehr pauschal verfasst. Aber man liest (hört) doch immer wieder so tolle Sätze wie "nur tote Fische schwimmen gegen den Strom", "ich lebe mein leben wie ich es will und mir gefällt" uswusfbliblablubb - als wären das alles Einsiedler, die nicht in einer Gesellschaft leben ^^
 
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