Gesellschaftliche Werteverschiebung

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Sicher des öfteren diskutiert, möchte ich es mal auf den Punkt bringen - der Verfall oder besser gesagt, das Verschieben der gesellschaftlichen Werte, nimmt immer obskurere Formen an.

Als wichtig wird Coolness angesehen, wer den anderen übers Ohr haut ist der King, Fun und Freizeitkick stehen im Lebensmittelpunkt. Völlig am Absandeln sind Leistung, Leistungsbereitschaft, mal reinbeißen wenn es sein muss oder gar für wen anderen was machen, wo der Eigennutz in den Hintergrund rückt. Ja vielmehr wird es als Selbstverständlichkeit angesehen, alles zur Verfügung zu haben, was "in" ist. Der größte Volldepp im Fernsehen ist das große Vorbild, der absolut noch nie was nützliches fürs Gemeinwohl beigetragen hat.

Zeitgleich gibt es bereits Prognosen, dass es der heutigen Jugend erstmals als ganzer Generation schlechter gehen wird, als ihren Eltern.

Wo fängt es an, wo liegen die Probleme, was muss sich ändern?
 
wir sind mit dem aufbau der wirtschaft mit gewachsen , die meisten jugendlichen haben immer alles gehabt, nun aber geht es mit der wirtschaft langsam bergab. an das was man gewöhnt ist , kann man halt schwer verzichten.
 
wir sind mit dem aufbau der wirtschaft mit gewachsen , die meisten jugendlichen haben immer alles gehabt, nun aber geht es mit der wirtschaft langsam bergab. an das was man gewöhnt ist , kann man halt schwer verzichten.
Guter Ansatz, den du nennst. Nur müsste denen, die alles schon haben, auch ein wenig bewußt werden, dass man für dessen Erhalt auch was tun muss finde ich.
 
Guter Ansatz, den du nennst. Nur müsste denen, die alles schon haben, auch ein wenig bewußt werden, dass man für dessen Erhalt auch was tun muss finde ich.
die goldenen zeiten sind vorbei , daran gibt es nix zu rütteln.es beginnt schon mit der arbeitslosigkeit bei der jugend. somit fängt schon alles an, wir hatten es da viel leichter, weil arbeitslosigkeit kannte ich in meinem berufsleben nie.
 
wo liegen die Probleme

dekadenz war schon für viele kulturen der untergang.

was muss sich ändern?

nix! alles was seinen höhepunkt erreicht hat geht auch wieder mal nach unten, naturgesetze kann man nun mal nicht ändern, kulturen verschwinden und neue kommen dafür! und ganz ehrlich: wen juckts ob die europäische rasse wie wir sie kennen einen abgang macht oder nicht? die welt wird sich trotzdem weiterdrehen!
 
nix! alles was seinen höhepunkt erreicht hat geht auch wieder mal nach unten, naturgesetze kann man nun mal nicht ändern, kulturen verschwinden und neue kommen dafür!
Seh ich auch so. Man brauch sich nur ein bisserl mit der Menschheitsgeschichte beschäftigen, nix bleibt, alles ist im Wandel. Völker und Kulturen kommen und versinken wieder ins Nichts.
 
Könnte man mal die Überschrift richtigstellen? danke!

Ein wesentlicher Punkt ist trotz alledem der Klimawandel.
 
Völlig am Absandeln sind Leistung, Leistungsbereitschaft,
das würd ich nicht sagen. gibt genug die immer erreichbar sind und alles machen.
was es eventuell nimmer gibt ist
oder gar für wen anderen was machen,
andere werden eher als gegner angesehen.....da hilft man nicht
Zeitgleich gibt es bereits Prognosen, dass es der heutigen Jugend erstmals als ganzer Generation schlechter gehen wird, als ihren Eltern.
kann so sein, ist zu befürchten. die arbeitsplätze werden weniger und auch die die es gibt werden mit weniger entlohnt......ist ja ganz einfach wenn es mehr gibt die suchen als es arbeit für sie gibt. und es wird noch wesentlich schlimmer werden.
was muss sich ändern?
es müsste einmal das endlose gewinnmaximieren aufhören. nur ob das jemals passiert glaub ich kaum..........jo wenns dann eh schon zu spät ist....
 
dekadenz war schon für viele kulturen der untergang.
Beim Lesen dieses Buches wirst du über die Dekadenz heutiger Kinder(nicht)erziehung staunen.

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Die Autorinnen - 2 Kindergärtnerinnen - berichteten über kleine Tyrannen mit voll geschissenen Windeln. Oder über einen Sechsjährigen, auf dessen T - Shirt man lesen kann: "Ich Chef - ihr nix".:shock:

Aja, jetzt gibt es keine Kindergärtnerinnen mehr, nur akademisch geprüfte Kindergartenpädagoginnen. Na dann wird ja alles gut.

Zeitgleich gibt es bereits Prognosen, dass es der heutigen Jugend erstmals als ganzer Generation schlechter gehen wird, als ihren Eltern.
Dass das im Verlauf der Menschheitsgeschichte erstmals passiert, daran habe ich zwar Zweifel. Aber sei´s drum, es ist jedenfalls Jammern auf einem enorm hohen Niveau. Für den verwöhnten Fratzen wird es in seinem weiteren Leben natürlich ein Schock sein, wenn er nix und jemand anderer der Chef ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kleine Kinder sind keine Tyrannen mit vollgeschissenen Windeln.
Wer dieser Meinung ist, dem gelingt eine Erziehung auf Augenhöhe natürlich nicht.
Der stellt sich drüber und wundert sich über Rebellion.

Sicher auch ein Grund, warum es Kindern später wirtschaftlich schlechter gehen wird, als den Eltern ist, dass die heutigen jungen Menschen viel später in den Arbeitsprozess gehen werden und somit auch viel später Rentenbeiträge abführen. Meine Eltern waren mit 14 Jahren schon in der Ausbildung und wenn man vom Rentenbeginn mit 62 ausgeht, hatten sie also 48 Arbeitsjahre. Das wird später kaum noch jemandem gelingen. Außerdem macht der Job oft krank und einem 66jährigen wird es sicher schon ziemlich schwer fallen, seiner Arbeit regelmäßig nachzugehen. Auch diesbezüglich geht es den jungen Menschen später schlechter, als ihren Eltern.
 
Wer dieser Meinung ist, dem gelingt eine Erziehung auf Augenhöhe natürlich nicht.
Richtig. Und dazu wieder ein Zitat aus der Buchrezension: Die Mutter eines Dreijährigen forderte Schnieder (Anm.: eine der beiden Autorinnen) vor der gesamten Kindergartengruppe dazu auf, die möge sich jeden Morgen vor ihren Sohn hinknien, wenn sie ihn begrüße. Die Erzieherinnen sollten dem Sohn "auf Augenhöhe" begegnen.
 
Richtig. Und dazu wieder ein Zitat aus der Buchrezension: Die Mutter eines Dreijährigen forderte Schnieder (Anm.: eine der beiden Autorinnen) vor der gesamten Kindergartengruppe dazu auf, die möge sich jeden Morgen vor ihren Sohn hinknien, wenn sie ihn begrüße. Die Erzieherinnen sollten dem Sohn "auf Augenhöhe" begegnen.

Das wiederum ist Käse. Wichtig ist, wenn das Kind etwas nicht versteht, was zum Beispiel an seinem Handeln fehlerhaft ist, ist es von Vorteil sich zum Kind hinunter zu begeben. Das klappt richtig gut, ich habe das auch so praktiziert. Allerdings nur, wenn es die Situation verlangte.
 
Du missverstehst das Buch. Die beiden Autorinnen beschreiben, mit welchem Verhalten der Kinder sie konfrontiert werden und vergleichen das mit früher:

Viele Väter und Mütter seien unfähig, klare Grenzen zu setzen, Kinder würden wie Freunde behandelt. Dazu komme das Windelproblem: "Als die Kinder vor 20 Jahren in den Kindergarten kamen, waren sie rein. Heute haben sie teilweise noch mit vier Jahren Windeln. Wir müssen uns dann um die Windeln kümmern und haben weniger Zeit für pädagogische Aufgaben."

Die Schuld liegt natürlich nicht bei den Kindern, sondern bei den Eltern.

Allerdings nur, wenn es die Situation verlangte.

Diese Eltern verlangen, dass ihr "Prinz" Tag für Tag so begrüßt wird.
 
Wo fängt es an, wo liegen die Probleme, was muss sich ändern?

m.e. begann es damit, dass - mit der zäsur der beiden großen kriege - ein börsesystem geschaffen wurde, das nur aus einer stetigen steigerung heraus auf gewisse zeit lebensfähig ist. also musste stets steigender konsum, verbrauch, austausch an erste stelle gestellt werden. und das um jeden preis (ressourcen, ökologie). daher war es klar, dass schon aus dem heraus zur generierung der shareholdervalues "konsumierbare" werte on top gestellt wurden. samt den entsprechenden vorbildern dazu.

jetzt aber ist es durch die erschöpfung der ressourcen und die erreichung der systemgrenzen, daher dem zwangsläufig damit einhergehenden unausweichlichen umstieg von wachstum zu verdrängung der nächste logische wandel da: kick den anderen aus dem boot, dann bleibt dir noch ein wengerl eine chance. und kusche gegenüber den noch stärkeren, sonst fliegst du stattdessen. klar dass das direkt auf verhalten und werte durchschlägt. und damit verbunden erfolgen einerseits "verhaltenstrainings" in dieser richtung, die wir fast subliminal eingeimpft bekommen (von den castingshows bis zu den ego-shootern) und werden schein-realitäten angeboten. wieder samt den passenden idolen dazu.

was also wundert uns? alles nach plan!

Zeitgleich gibt es bereits Prognosen, dass es der heutigen Jugend erstmals als ganzer Generation schlechter gehen wird, als ihren Eltern.

da brauchst keine prognose dafür. und es wird nicht nur die nächste generation treffen. das geht schneller den bach runter als uns allen lieb ist.

btw. brauchen wir uns nicht über die jugend beschweren und beklagen. WIR haben dieses system zugelassen. WIR, die jetzt generationsmäßig "an der macht" sind. und WIR haben unsere kinder zu dem trainiert, was sie sind. außerdem sind auch die besser als ihr ruf - so wie auch wir damals besser als unser ruf waren. die geschichte wiederholt sich.

was sich ändern muss? vieles, so vieles - in fast allen systemen. würde hier zu weit führen.
 
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