Gleichbehandelte Verkehrszeichen

Was sagt Ihr zu der Idee der Frauenstadträtin??

  • Sollte zum Psychiater gehen die gute Frau

    Stimmen: 28 52,8%
  • Eine Schnapsidee

    Stimmen: 19 35,8%
  • Eine wirklich gute Sache

    Stimmen: 6 11,3%

  • Umfrageteilnehmer
    53
  • Umfrage geschlossen .
Was glaubst, wie oft dass in der Privatwirtschaft vorkomm ?

Ich sag Dir aus Erfahrung, sehr oft. Da bildet sich ein Vorstand oder die Marketingabteilung einen Relaunch ein, und alles von der Visitkarte, über Briefpapier, Logos auf Arbeitskleidung bis zu den Schildern wird ausgetauscht .
Solange sie nicht die Mitarbeiter austauschen ,geht's ja noch.:roll:
 
Solange sie nicht die Mitarbeiter austauschen ,geht's ja noch.:roll:

Ja, hast Recht - aber eines der ärgsten Sachen war bei Quelle mit der Hand - weil sich in Deutschland Leute aufgeregt haben, dass die Hand dem Hitlergruß ähnlich ware. Daraufhin wurde alles geändert, weil auf das Q als Logo wollte und konnte man nicht verzichten !
 
Das Bild der Frau ist im öffentlichen Raum noch immer derart unterrepräsentiert, dass der Gesellschaft ein wenig Weiblichkeit kaum schaden wird.
Gleichberechtigung ist auch eine Frage der Symbolik und der sozialen Wahrnehmung im Alltag! Umdenken muss auch hier passieren, selbst wenn es auf den ersten Blick kleinlich erscheint.

Nun stell dir aber vor, dass die Präsentation der Frau im öffentlichen Raum genauso wenig das eigentliche Problem ist wie das geliebte oder verhasste Binnen-i.

Die Probleme sind doch ganz woanders und werden durch solche Schilder oder vielle Innen auch nicht gelöst.

Ehrlich, mir als Frau ist es sowas von egal, ob die Figur auf einem Schild ein Mannderl, Weiberl oder Neutrum ist und ich bringe auch niemanden um, wenn er/sie :)mrgreen:) mich zB als Übersetzer bezeichnet. Mein Gott, fehlt halt das "in". Aber deswegen komme ich mir nicht diskriminiert vor.

Ich halte dieses ganze Getue für total übertrieben, ja beinahe lächerlich. Denn wie gesagt, die wirklichen Probleme (zB bei Gehalt, Kinderbetreuungsmöglichkeiten für besseren Zugang der Frauen zu Jobs, etc.) werden damit auch nicht gelöst.

Aber es ist oft so, dass die wirklichen Probleme links liegen gelassen werden, da sie schwer zu lösen sind. Stattdessen greift man irgendwelche unwichtigen Dinge auf und macht sich damit wichtig. Da kann man dann ja leicht hart durchgreifen.

Erinnert mich ein bißl an meine Schule. Uns wurde das Rauchen im Umkreis von 100m verboten, auch in unserer Freizeit. Aber dass jeder genau wusste, dass unter anderem der Schulsprecher alle Drogen vertickte, die es nur gibt, wurde ignoriert. Das war zwar das viel größere Problem, aber eben auch viel schwerer zu lösen.


Die Frage der quasi nicht vorhandenen Gleichbehandlung von Schwulen, Lesben, Transsexuellen und vor allem auch Intersexuellen (die Forumssuche ergibt keine Treffer zu diesem Thema:fragezeichen: ) in der Öffentlichkeit ist selbstverständlich ein berechtigter Einwand und wird wohl leider so schnell nicht umgesetzt werden... :mauer:

Auch die Gleichberechtigung der von dir genannten Personengruppen wird durch so eine Aktion nicht erreicht, wahrscheinlich nicht einmal verbessert. Also eh das gleiche wie bei den Frauen.
 
Ja, hast Recht - aber eines der ärgsten Sachen war bei Quelle mit der Hand - weil sich in Deutschland Leute aufgeregt haben, dass die Hand dem Hitlergruß ähnlich ware. Daraufhin wurde alles geändert, weil auf das Q als Logo wollte und konnte man nicht verzichten !
Was werden sich die Deutschen erst aufregen, wenn Toni Polster für Quelle Werbung macht.:mrgreen:
 
Die Probleme sind doch ganz woanders und werden durch solche Schilder oder vielle Innen auch nicht gelöst.

[...] Denn wie gesagt, die wirklichen Probleme (zB bei Gehalt, Kinderbetreuungsmöglichkeiten für besseren Zugang der Frauen zu Jobs, etc.) werden damit auch nicht gelöst.

Aber es ist oft so, dass die wirklichen Probleme links liegen gelassen werden, da sie schwer zu lösen sind. Stattdessen greift man irgendwelche unwichtigen Dinge auf und macht sich damit wichtig. Da kann man dann ja leicht hart durchgreifen.


Moni, die Frage ist doch, was ist denn nun genau das Problem?

Für mich ist das "Problem" der Ungleichbehandlung von - hier Frauen - tief in unserer Gesellschaftsstruktur verhaftet.
Über die Jahrhunderte hat sich ein patriarchalisches, besser androgynes Menschenbild in der sogenannten westlichen Gesellschaft etabliert, das für die Diskriminierung der Frauen verantwortlich ist.

Besonders die Sprache (-In), Bilder und Symbolik sind jene Herrschaftsinstrumente (nach Foucault), die eine Gesellschaft und ihre Politik formen. Für mich muss auch - ich betone auch - dort angesetzt werden, um gesellschaftliche Entwicklungen mitzugestalten.
Zu komplexen Problemen kann es keine einfachen Lösungen geben, sondern bedarf einer Vielzahl von Annäherungen an kollektiv verhaftetes Gedankengut.

Die von Dir genannten Misstände können gerade deshalb nicht so einfach beseitigt werden, weil das Problem sehr vielschichtig ist und tief in unsere soziale Identität eingreift.
Denn das was wir alltäglich an Diskriminierung warhnehmen ist doch meines Erachtens nur die Ausprägung von einem grundsätzlichen Fehler des Systems!

Solange es auf dieser meta-Ebene keine Änderung im Verständnis gibt, wird es auch auf der Sachebene (Gehalt, Kinderbetreuung, Karriere...) so schnell keine nachhaltigen Lösungen geben.

Vermeintlich irgendwelche oberflächlichen Löcher zu stopfen ist wie der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein und ändert nichts am zugrundeliegenden Frauenbild unserer Gesellschaft.

Dass die Taferln und die -Innen dies nicht alleine schaffen werden ist klar, aber zumindest regen sie zum Nachdenken an... und das ist gut so!!!

liebe Grüße
*StrebSamer*
 
Na bitte - was ist den das für eine Ansage ?:mauer:

Über Steuern und Politiker schimpfen auf Kronenzeitungniveau is mmn armselig.

Vielleicht sollte ich, wenn Du mitliest, ständig a Ironieschüdl dazu stellen...oder glaubst im ernst, ich hab was gegen Mamas? :fragezeichen:
 
Über Steuern und Politiker schimpfen hat Kronenzeitungniveau und is mmn armselig.

Vielleicht sollte ich, wann Du mitliest, ständig a Ironieschüdl dazu stellen...oder glaubst im ernst, ich hab was gegen Mamas? :fragezeichen:

Warum hast Du`s nicht dazugestellt ? So wie es dort steht, les ich schon so !:mauer:
 
Was glaubst, wie oft dass in der Privatwirtschaft vorkomm ?
Solange sie nicht die Mitarbeiter austauschen ,geht's ja noch
Aber nicht in diesem Ausmaß: Vom Briefpapier immer nur 500 Bögen bestellen, obwohl man im Monat 450 verbraucht .... kenn ich alles; ist aber kein vergleich zu dem was die Gemeinden aufführen (Pinkelreifen => ein Patent der MA 48???)

@ Herbydriver
Unternehmen können nur bestehen, wenn sie Gewinn abwerfen, dazu gehört leider auch Mitarbeiter zu Ersetzen wenn es Unternehmen schlecht geht (alt gegen jung/Vieverdiener gegen Mindestlohn). Ich sehe dies leider jeden Tag und muß die Autohäuser auch dahingehend beraten; und wenn ich jetzt sag dass ich heute empfohlen habe 8 von 11 Mitarbeitern zu entlassen, bricht eine neue Diskusion aus ....
 
... wobei so einen "Profit" ja Mütter auch nicht haben... so viel Geld ist es auch nicht (zumindest, wenn sie nicht zusätzlich arbeiten!)!

In D profitieren die Mütter, die ab Jänner 2007 ein Kind bekommen... in 14 Monaten 25.000 Euro... net schlecht, oder?

Unsereiner bekam für insgesamt 18 Monate grad mal 7587,04 Euro insgesamt...

Steuern für Mütter ist ok - für Ortstaferländerungen, EU-Schikanen, unnötige Rechtschreiberformen, Verkersschildänderungen udgl. natürlich nicht!
 
Unsereiner bekam für insgesamt 18 Monate grad mal 7587,04 Euro insgesamt...
Es gibt ja noch eine Zuverdienstgrenze von € 14.600!!! Und den Kündigungsschutz/Abfertigungs-/MVneu-Anspruch!!! Ist auch einzigartig in Europa!!!
 
joi den smiley haben einige wieder übersehen:roll:

wow als mutter profitiere ich schon ganze 5 wochen davon,wenn man bedenkt das ich arbeite seit ich 14 bin aber nur 2 jahre lang in karenz bin ist das ja eine ausreichende gerechtigkeit:ironie:

zu den schildern,die finde ich witzig allerdings sinnlos da sie nur geld kosten und den eig. problemen nicht auf den grund gehen.
 
Moni, die Frage ist doch, was ist denn nun genau das Problem?

Allgemein gesprochen: dass Frauen in vielen Bereichen immer noch benachteiligt sind bzw oftmals nicht ernst genommen und/oder in traditionelle, mittlerweile längst überholte Schubladen gesteckt werden.

Für mich ist das "Problem" der Ungleichbehandlung von - hier Frauen - tief in unserer Gesellschaftsstruktur verhaftet.
Über die Jahrhunderte hat sich ein patriarchalisches, besser androgynes Menschenbild in der sogenannten westlichen Gesellschaft etabliert, das für die Diskriminierung der Frauen verantwortlich ist.
Solange es auf dieser meta-Ebene keine Änderung im Verständnis gibt, wird es auch auf der Sachebene (Gehalt, Kinderbetreuung, Karriere...) so schnell keine nachhaltigen Lösungen geben.

Da geb ich dir recht. Aber gerade weil es so tief verwurzelt ist, werden ein paar Schilder oder ein Binnen-i nicht viel daran ändern. Es kommt für mich einfach so rüber wie "wir würden gern, aber können nicht". Ein bißl da reden und ein bißl dort tun, aber wirklich passieren tut nix. Wirklich verändern tut sich nix.

Wenn jemand so tief in einer Schiene verfahren ist, wird man ihn mit diesen Dingen kaum beeindrucken geschweige denn zum Nachdenken bringen. Das einzige, was da zählt und hilft, sind wirkliche Taten im Sinne von Verbesserung der Situation der Betroffenen. So wird meiner Meinung nach viel eher das Umfeld geschaffen, das die Basis für besseres allgemeines Verständnis in der Gesellschaft ist.

Denn sind wir uns ehrlich: glaubst, dass ein Sexist sich von Schildern beeindrucken lässt? Nein, aber gewisse Richtlinien, Regeln, Gesetze wird er zu akzeptieren haben, ob es ihm passt oder nicht und schon allein deswegen wird er sich mit dem Thema auseinander setzen müssen.

Besonders die Sprache (-In), Bilder und Symbolik sind jene Herrschaftsinstrumente (nach Foucault), die eine Gesellschaft und ihre Politik formen. Für mich muss auch - ich betone auch - dort angesetzt werden, um gesellschaftliche Entwicklungen mitzugestalten.

Dass Sprache ebenso wie Symbolik oder Bilder immer eine wichtige Rolle spielen und durchaus die Denkweise der Menschen beeinflussen, da gebe ich dir recht. Dennoch sehe ich bei diesem speziellen Fall die Lösung nicht in den Symptomen, sondern in der Ursache. Meiner Meinung nach ist aber die Ursache für gewisse gesellschaftliche Normen nicht die Sprache oder Symbolik, diese sind für mich Symptome, Resultate und Folgen eben dieser Normen, Traditionen, Kultur.

Ein Beispiel: oftmals wird kritisiert, dass die Bibel zu "Mann-lastig" wäre, zu frauenfeindlich, zu altmodisch. Das ist sie aber nur, weil sie von Männern geschrieben wurde, in einer alten Zeit. Egal, ob man nun glaubt, was in der Bibel steht oder nicht, so kann man sie doch bis zu einem gewissen Grad als Spiegel der damaligen Gesellschaft sehen. Diese Gesellschaft war aber nicht so, weil die Bibel geschrieben wurde, sondern die Bibel wurde so geschrieben, weil die Gesellschaft so war.

Wenn jemand Sprache als Mittel zB für Propaganda, Werbung etc. einsetzt, so tut er dies mit der Absicht, ein bestimmtes Ziel zu erreichen und dafür wird er die Sprache an das Ziel und vor allem an die Adressaten anpassen, d.h., er wird schauen: wie sind die Adressaten, was muss ich wie sagen, damit sie anspringen. Die Sprache wird also an den Empfänger angepasst, nicht umgekehrt. Das ist unter anderem auch beim Vorgang des Übersetzens/Dolmetschens so.

Soll heißen: Sprache kann Denken durchaus beeinflussen, damit sie das kann, muss sie aber zunächst an den Empfänger angepasst werden, da sie ihn sonst nicht erreicht bzw nicht auf die gewünschte Art erreicht.

Heißt in diesem konkreten Fall: das Binnen-i geht spurlos an denen vorbei, die Frauen ohnehin in bestimmte Schubladen stecken. Oder noch viel schlimmer: es nervt sie und führt lediglich dazu, dass sie sich auf das Thema gar nicht mehr einlassen oder die Bewegung zur Gleichstellung der Frau nur noch belächeln.

Zu komplexen Problemen kann es keine einfachen Lösungen geben, sondern bedarf einer Vielzahl von Annäherungen an kollektiv verhaftetes Gedankengut.

Es gibt nicht nur die eine Lösung, schon klar. Aber das Problem einzukreisen ohne es jemals wirklich anzugehen erscheint mir nicht zielführend und sinnvoll.


Vermeintlich irgendwelche oberflächlichen Löcher zu stopfen ist wie der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein und ändert nichts am zugrundeliegenden Frauenbild unserer Gesellschaft.

Genau das meine ich doch!

Dass die Taferln und die -Innen dies nicht alleine schaffen werden ist klar, aber zumindest regen sie zum Nachdenken an... und das ist gut so!!!

In diesem Zusammenhang möchte ich ein paar Mädels aus einem anderen Forum zitieren, die sich allesamt einig waren, dass die weiblichen Schilder diskriminierender und sexistischer sind als die alten Schilder. Warum? Haben alle Frauen lange Haare? Laufen alle tussig mit Handtasche durch die Gegend? Haben alle Frauen Röcke oder Kleider an? Oder tragen hohe Stiefel zu kurzen Röcken?

Diese Vorstellung ist ja die Paradevorstellung eines sexistischen Mannes, wie Frau zu sein hat.
 
Aber es ist oft so, dass die wirklichen Probleme links liegen gelassen werden, da sie schwer zu lösen sind. Stattdessen greift man irgendwelche unwichtigen Dinge auf und macht sich damit wichtig. Da kann man dann ja leicht hart durchgreifen.

Warum auch mit den wahren Problemen befassen? Ist ja viel einfacher so! Du triffst es genau auf den Punkt :daumen: , Moni...
 
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