"
Live Acts, Sexy Shows, Special Buffet, wir erwarten 100 girls" (!)
... so etwas kann man
sich doch nicht entgehen lassen, also Montag Abend freigenommen und, Stau hin oder her, ab ins GT!
Gegen 18h komme ich an, nach der Dusche betrete ich voll gespannter Erwartung die Location, und tatsächlich sehe ich eine Unmenge fescher.... Männer
.
Wo aber sind die girls
??
Es gibt ein paar davon, nur sieht man sie nicht gleich, weil sie heute auch alle in weiß sind, KA wieso. Es ist ein leiser Schock, sie das erste Mal angezogen zu sehen - falls man die knappen Dessous als Gewand bezeichnen kann. Bei manch einer muss ich dreimal hinsehen, ehe ich sie erkenne, gewisse zentrale Erkennungsmerkmale sind eben doch gut verhüllt. Manch eine sieht so aber sogar besser aus
...
100, denke ich mir, ja, es werden schon 100 da sein: Männer
! Einmal durchmarschiert, zähle ich grob 80 Paar Badeschlapfen und 25 Paar High-Heels, klarerweise exklusive Toiletten, Garderoben und Zimmer; das wird das Missverhältnis zu unseren Ungunsten etwas abschwächen, dennoch: gut für die girls, gar nicht gut für uns!
Der Zustrom hält an, vor allem der der Männer, die Lust der girls zum Schmähführen wird bei einem solchen Verhältnis gegen 0 streben, da mache ich mir nichts vor. Immerhin schenkt mir manch eine eine Zehntelsekunde ihrer kostbaren Zeit in Form kurzen Herübernickens. Da ich sonst also nichts zu tun habe, checke ich eine Stunde später nochmals die Lage: 35 Mädels sind es nun, und gut 140 Männer, der Eisbären-Überschuss hat also noch zugenommen
.
Ich treffe
Nicole !! Kurzes, aber freudiges Wiedersehen nach gut 2 Jahren. Sie habe ihr Leben nun im Griff, arbeite nicht mehr, nur heute ausnahmsweise, sagt sie. Nein, Mama sei sie nicht geworden (so hat das hier mal wer geschrieben). Ihr Deutsch ist mittlerweile ausgezeichnet; sie lebt in Wien.
Erst einmal will ich essen! Das Spanferkel sieht phantastisch aus
und ist leider auch aus
ehe ich einen Sitzplatz finde. Selbst Stehplätze mit Anlehn-Option sind absolute Mangelware! Der Garten ist gerammelt voll, trotz stark auffrischender Feuchtigkeit, um Goscinny-mäßig dieses Sauwetter zu umschreiben. Ich hole mir Fisch und Hühnerfleisch, alles ist schön halbdurch, quasi medium gebraten, ich bereite mich auf indignierte Reaktionen diverser einschlägiger Organe vor. Mit zwei doppelten Chivas Regal versuche ich gegenzusteuern. Eine Runde kann ich noch drehen mit schwerem weil nassem Bademantel, dann geht's los, Montezumas Rache hat mich fest im Griff
.
In den folgenden kurzen Toilettenpausen genieße ich das Rahmenprogramm. Einmal singt ein schwarzgekleideter Typ Joe Cocker, ein andermal wundere ich mich, dass die Mädels mit ihren Sternspritzern oder Bunsenbrennern oder was auch immer nicht die Bude abfackeln. Ich muss zuwarten: massive Flatulenz werden die girls im Zimmer wenig zu schätzen wissen.
Gegen Mitternacht ist der Kampf gegen meine aufbegehrenden Verdauungsorgane gewonnen
, und ich kann mich wieder dessen besinnen, weswegen ich hier bin
. Ich beschließe, herauszufinden, ob inmitten dieses Wusts an weißen Bademänteln auch irgendwo weibliche Wesen zu finden sein könnten und, falls ja, annajasminajoannavanessaalexandraangela aufs Zimmer mitzunehmen, je nachdem, welche ich zuerst finde.
Ich finde keine. Plan B muss her: ich nehme die mit, die zuerst zu mir herkommt.
Es kommt keine. Ich entschließe mich für Plan C: ich nehme die erste mit, die ich irgendwo alleine herumhängen sehe.
Es hängt keine wo alleine herum. Derzeit gibt es nur Bademäntel und behaarte Beine zu sehen, soweit das Auge reicht. Ich ertappe mich, wie ich mich nach der geisterhaften Ruhe im fun-palast zu sehnen beginne, und flüchte vor dem nerven-und trommelfellzerfetzenden Krawall, den der DJ veranstaltet, schließlich ins Kino. Ein Platz ist dort noch frei, doch dann will eine einem einen blasen, und ich muss wieder weg.
Ernsthaft beginne ich, Plan D - heimfahren und schlafengehen - anzudenken, doch so rasch gebe ich mich nicht geschlagen! Gegen 1/2 2h sind plötzlich wieder Mädels da, wie die Mäuse scheinen sie aus irgendwelchen Löchern hervorgekommen zu sein. Jetzt heißt es schnell handeln! Alexandra oder Anna oder Anna und Alexandra? - und schon sind sie wieder weg.
Krachbedingte Kopfschmerzen lassen meinen Geschlechtstrieb schließlich völlig erlahmen. So macht das einfach keinen Spaß! Ich mache einen letzten Rundgang, es ist gegen 2h: 40 Mädels stehen gut 180 Eisbären gegenüber, die Zimmer dazugerechnet dürften immer noch deutlich über 200 Männer
und ca. 50 Mädels anwesend sein, vielleicht ein paar mehr. Von den kolportierten 100 samma jedenfalls weit entfernt.
Weg hier, beschließe ich, war halt nix
! Heimfahrt durch das Straßen-Kriegsgebiet Wiens - allein 5 lebenswichtige Straßenzüge sind auf den paar Kilometern heimwärts gesperrt, selbst mein Navi weiß keinen Rat mehr, und schließlich fahre ich gegen Einbahnen und durch Fahrverbote, wie soll ich sonst nach Hause. Im Bett liege ich wach, ich bin ziemlich frustriert, außerdem höre ich merkwürdige Geräusche, die schwerlich real sein können... ein Dank an den DJ für den Tinnitus, so habe ich wenigstens eine bleibende Erinnerung...