Ist Homosexualität wirklich eine Krankheit?

Die Homosexualität wurde vor rund fünf Jahrzehnten aus der Liste der anerkannten psychischen Erkrankungen gestrichen.
 
Die ichdystone Sexualorientierung bezeichnet nach ICD-10 den Wunsch, eine andere als die vorhandene (und eindeutige) sexuelle Ausrichtung zu haben. Die Richtung der sexuellen Orientierung selbst wird dabei aber nicht als Störung angesehen – sofern diese nicht gemäß F65.4 im Abschnitt F65 als „Störungen der Sexualpräferenz“ zugeordnet wird.

Gegenstand der Diagnose ist ausschließlich das Empfinden, mit der jeweiligen Orientierung nicht klarzukommen oder der Wunsch, diese deswegen zu ändern.Eine genaue Entsprechung im DSM-IV existiert nicht. Dort kann es mit 302.9 („Sexuelle Störung nicht anders spezifiziert“) deklariert werden.

Betroffene und Fachverbände beklagten seit geraumer Zeit, dass die sexuelle Ausrichtung in der Regel nicht das Problem darstellt. Der Wunsch, diese zu ändern, käme meist durch sozialen Druck zustande. Dem Wesen nach handelt es sich also um einen sozialen Konflikt. Dieser kann problemlos ohne Bezug auf eine Homosexualität und damit ohne Stigmatisierung als solcher codiert werden

Die Diagnose der ichdystonen Sexualorientierung wurde mit dem Inkrafttreten des 1992 veröffentlichten ICD-10 eingeführt. Bis dahin war lediglich die Homosexualität (seit 1968) als neurotische Störung im ICD aufgeführt, was bei Einführung des ICD-10 entfernt wurde. Bei der Entwicklung des ICD-11 wurde die gesamte Gruppe F66 ersatzlos gestrichen. Der ICD-11 trat am 1. Januar 2022 in Kraft. Das Konzept und die Diagnose der ichdystonen Sexualorientierung ist demnach als veraltet anzusehen. Im Rahmen der schrittweisen Umsetzung von ICD-10 auf ICD-11 kann sie nicht mehr verwendet werden.
 
Mit dem Begriff Krankheit wäre ich vorsichtig.
Störung oder Abweichung von der Norm ist passender, als Beispiel z.B. der Asperger Autismus. In manchen Ländern eben eine psychische Krankheit, in anderen als Lebensstil anerkannt. Wobei es da natürlich nicht die eine Asperger Geschichte gibt und die Ausprägungen immer etwas anders sind.

Als liebenswertes Beispiel könnte man z.B. die fiktive Rolle des Sheldon Cooper nehmen,als reales Negativbeispiel der Serienmörder Jeffrey Dahmer, als gemäßigtes, aber schrulliges Beispiel Musk.

Das ganze kann man natürlich auch auf Homosexualität übertragen. Zum Beispiel gibt es einige Kulturen wo Männer bewusst zur Homosexualität erzogen werden, dazu gab es auch Fälle wo junge Männer in der Pubertät bewusst von Zuhältern zur Homosexualität angeleitet wurden und sich auch nach ihrer Befreiung nicht mehr als heterosexuell fühlten.
Und wer möchte in solchen Fällen dann entscheiden ob solchen Menschen eine Therapie verweigert wird? Ich zumindest nicht.

Ein weiteres Beispiel wäre das sogenannte "Häfnschwul". Es gibt genug Häftlinge die im Knast nach längeren Strafen eine Zuneigung zur Homosexualität entwickeln, es danach aber wieder abschütteln. Und da gibt es durchaus Studien die belegen das in Haftanstalten wo intime Besuche der Ehefrau erlaubt sind weniger Insassen eine homosexuelle Neigung entwickeln.

Grundsätzlich finde ich das Wissenschaft keinen Maulkorb verpasst bekommen darf, politisch korrekt oder nicht. Sexuelle Neigungen kann man auch per "Gehirnwäsche" vermitteln, ob zum Zweck jemanden homosexuell oder hetero zu machen ist da den Beteiligten überlassen.

Es auf eine Krankheit zu reduzieren und von Heilung zu sprechen ist aber der falsche Ansatz. Wenn jemand meint er möchte trotz einer Neigung zur Homosexualität ein Hetero sein würde ich ihm eine Behandlung gestatten.
Es verbietet ja auch keiner etwas in die andere Richtung.

Die Entwicklung wie man das Thema derzeit angeht ist teilweise erschreckend. Radikale Schwulengegner breiten sich durch extreme Christen, Islamisten und auch Russland aus, auf der anderen Seite versucht man im Westen gezielt Einfluss auf die sexuelle Prägung von Kinder und Jugendlichen zu nehmen. Beides halte ich für gefährlich und falsch.

Konnte man vor 10 Jahren noch ohne Probleme Studien per Google finden in denen klar belegt wurde das die adoptierten Kinder von Homosexuellen ebenfalls übermäßig oft homosexuelle Neigungen entwickeln, kommen heute bei der Suche nur dubiose Arbeiten die politisch motiviert Fakten verdrehen und sich Wissenschaft zurechtbiegen. Einspruch sinnlos, außer man will als homophober Schwulenhasser gebrandmarkt werden.

Aber was solls, wozu sollte man Studien über die menschliche Sexualität aneinanderreiben?

Die älteren Semester werden wohl alle noch wissen wie uns als Kinder "Prinz und Prinzessin" gezeigt wurden. Welche Spuren das hinterlassen hat sehen wir sogar noch im Erfolg von Star Wars.
Bevor es eben dunkel im Universum wurde. ;)

Heute gibt es einen Kampf um die Vorherrschaft über Sexualität. Das beide Seiten in vielen Punkten recht haben könnten wird natürlich von beiden Seiten kategorisch ausgeschlossen.:D

Als Logiker mit eigenem Lebensstil zum Glück nicht mein Kampf. Aber Wahrheit, Wissenschaft und eine gesellschaftliche Konvention mit der alle oder die meisten glücklich sind sieht wohl anders aus. Also führt man weiter einen Krieg wo jeder irgendwann auf der Strecke bleibt. Sogar die Wahrheit.

Bei der Entwicklung des ICD-11 wurde die gesamte Gruppe F66 ersatzlos gestrichen.
Mal ehrlich, bin ich da der einzige der lachen muss? Soll man so auf ein Thema eingehen das jeder Mensch selbst erlernt, erfährt und erlebt?
Genau so ein Unfug öffnet dann irgendwann wieder Tür und Tor für Ideologien die man nicht mehr möchte. Psyche und Sexualität sind kein Kodiersystem und auch keine Gruppe die man streicht. Und ich habe sogar meine Schrauben in der Werkstatt abgezählt und nach Größe und Kopf sortiert. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
einige Kulturen wo Männer bewusst zur Homosexualität erzogen werden,

Nein, gibt es nicht.

Es gibt keinen Beleg, dass Erziehung, soziale Umgebung, Traumata oder Kindheitserlebnisse die sexuelle Orientierung beeinflussen:

„Alle Versuche, psychosoziale Faktoren in der Entwicklung der sexuellen Orientierung zu finden, haben absolut nichts zutage gefördert“, betonen die Psychobiologen Glenn Wilson und Qazi Rahman.

So gibt es beispielsweise keine Hinweise darauf, dass Jungen mit fehlendem oder überstrengem Vater später häufiger homosexuell sind als andere.

„Es gibt keinen substanziellen Beleg dafür, dass die Art der Erziehung oder Erfahrungen der frühen Kindheit irgendeine Rolle für die Entwicklung der heterosexuellen oder homosexuellen Orientierung spielen“, konstatierte daher unter anderem das Royal College of Psychiatrists – die Standesorganisation der britischen Psychiater.
Frühe Prägung?

The American Academy of Pediatrics meint: es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg, dass Erziehung oder (sexueller) Missbrauch einen Einfluss auf die sexuelle Orientierung hat.

the AAP emphasised that ‘there is no scientific evidence that abnormal parenting, sexual abuse, or other adverse life events influence sexual orientation
https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/0924051917724654

Man hat männlichen Babys den Penis chirurgisch in eine Vagina umoperiert und als heterosexuelle Frau erzogen:

Many surgeons believed such males would be happier being socially and surgically reassigned female. [...]
They show how difficult it is to derail the development of male sexual orientation by psychosocial means.
Biology and sexual orientation - Wikipedia

Sie standen sexuell trotzdem auf Frauen. Die sexuelle Orientierung ließ sich nicht durch Erziehung bzw soziales Umfeld verändern.
 
Ganz klares Ja. Heilen wird man das halt nicht können. Für die Eltern muss es schon sehr hart sein und ständig wird man damit konfrontiert. Da muss man sich ständig fragen, was man falsch gemacht hat bzw. hätte man viel früher was unternehmen müssen. Aber was ist halt die Frage. Zum Glück habe ich in meinem Bekanntenkreis niemanden, der solche Neigungen hat.
Wir schon, sind selbst hetero, wo ist da ein Problem sind ganz normale Menschen
 
Echt?
Vielleicht rennen hier zu viele rum als dass ich etwas dabei fände.
Oder ich biederes Weib gehöre nicht zur Gesellschaft. :hmm:

leben in der blase ... ;) fahr mal mit mir mit und hör zu, bevorzugt in serbischen und muslimischen kreisen und in der wiener autochthonen vorstadt, was da so geredet wird.
 
Ich würde mich ja freuen wenn Dummheit endlich als Krankheit gelten würde und noch viel mehr würde es mich freuen, wenn es behandelbar wäre.
 
Ich sehe das komplett wertfrei - für die einen ist es natürlich, für andere eine Krankheit, mir ist das egal.
Es würde mich aber wundern falls nicht irgendwann mal irgendjemand ein Gen oder einen Botenstoff, oder sonst irgendetwas finden würde, das bestimmt ob / wie sehr man sich zum eigenen, oder anderen Geschlecht hingezogen fühlt.
(Von dem abgesehen dass so etwas vielleicht schon gefunden wurde, da aber zu gesellschaftlich explosiv, wieder vergraben wurde)

Denn im Endeffekt ist alles Biochemie, so sehr wir uns auch einreden wollen, dass "wir" die Kontrolle haben - wenn die Biochemie anderer Meinung ist, dann können wir rein gar nichts dagegen tun - das zeigt sich als extremstes Beispiel bei einigen Pilzen die Insekten befallen und sie dann zwingen ihr Verhalten zu ändern und jede Art des Überlensinstinktes aufzugeben.

Wichtiger als die Einstufen von Homosexualität ist, dass man zu sich selbst stehen, und sich selbst lieben kann.
Wir leben hier zum Glück nicht in Afghanistan, und jeder darf homosexuell sein :)
 
😡😡😡 so ein Blödsinn… wir sind im 21 st angekommen!
Und warum war das früher so ein Problem überall auf der Welt? Der Sänger Elton John hat sich auch so darüber beklagt. In den 60er, 70er und 80er Jahren wäre man dafür sogar ins Gefängnis gekommen. Wenn man sich im vereinigten Königreich als Homosexuell bekennt hätte.
 
Und warum war das früher so ein Problem überall auf der Welt? Der Sänger Elton John hat sich auch so darüber beklagt. In den 60er, 70er und 80er Jahren wäre man dafür sogar ins Gefängnis gekommen. Wenn man sich im vereinigten Königreich als Homosexuell bekennt hätte.
Du solltest die damals verantwortlichen Personen, von Staat und Kirche fragen, "WARUM" es ein Problem war🤔. Bekommst sicher fundiertere Antworten als im EF
 
Du solltest die damals verantwortlichen Personen, von Staat und Kirche fragen, "WARUM" es ein Problem war🤔. Bekommst sicher fundiertere Antworten als im EF
Das bezweifle ich sehr stark, ist doch der Staat (leider) von religiösen Vorurteilen geprägt, die sogar in gesetzlichen Regelungen festgeschrieben wurden (und leider immer noch gültig sind), auch wenn es heute gesellschaftlich etwas anders gesehen wird. Jedoch werden entsprechende Gesetze weder geändert noch abgeschafft.
Das ist das EF geradezu ein Hort der Freiheit und Freizügigkeit (und anonym)
 
Das bezweifle ich sehr stark, ist doch der Staat (leider) von religiösen Vorurteilen geprägt, die sogar in gesetzlichen Regelungen festgeschrieben wurden (und leider immer noch gültig sind), auch wenn es heute gesellschaftlich etwas anders gesehen wird. Jedoch werden entsprechende Gesetze weder geändert noch abgeschafft.
Das ist das EF geradezu ein Hort der Freiheit und Freizügigkeit (und anonym)
Ich wüsste nicht das in Österreich Homosexualität strafbar wäre🤔.
 
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