Da ist dann oft das Proplem die Priorität zu setzen - dh dem gehts mies, dem muss ich jetzt helfen auch wenns mir gar nicht in den Kram passt bzw einen erkennbaren Nachteil bringt.
Dann sind wir irgendwo in dem weiten Feld zwischen dem Egozentriker und dem armen Schwein, dass sein Helfersyndrom auslebt.
Ja, aber das sind die beiden Extremprunkte der gaußschen Glocke und der große Teil der Glocke ist aber im mittleren Bereich. Bei an die Allgemeinheit gerichteten Aussagen (z.b im Internet) lesen halt auch beide extrempole mit bzw werden die argumentiert, aber die sind ja eher selten.
Grundsätzlich halte ich es für gut sich selber auf dieser Leiste zwischen den beiden extremen zu verorten und sich überlegen was es braucht damit man mehr in die Mitte rutscht, weil man dann ausgeglichener ist und naja, a bissl mehr gut lebt
Ich bin davon überzeugt daß es teils auch biologische Gegebenheiten sind, die uns die Bedürfnisse unserer Mitmenschen mehr oder weniger gut wahrnehmen lassen. Der eine geht in einen Raum rein und "spürt" die Unruhe der Frau in der linken Ecke, das zwanghaft sich aufrecht halten der Frau neben dem Eingang, die fröhlich entspannte Gruppe rechts hinten...usw usf. Und der andere kriegt das nicht Mal mit.
Ich komme sicher eher aus der schon fast übersensiblen Ecke und hab deshalb diese "Lebenserkenntnisse" für mich gewonnen:
Man braucht ja nicht die ganze Welt zu retten. Gerade weil ich in einer Phase der Vielfach-richtig-heftig Belastungen nicht mehr wusste wo mir der Kopf steht und wer meine Hilfe bekommt hab ich mir zur Regel gemacht:
Grundsätzlich ist jeder Mensch über 18 für sich selbst verantwortlich. Außer einigen wenigen Menschen bin ich niemanden zu etwas verpflichtet.
Vielleicht hilft es, sich das ähnlich der Kreise wie beim Comfortzonenmodel vorzustellen...
Da gibt es den Bereich wo ich ausgeruht, entspannt, Neugierig auf die Welt bin.
Dann ein "ich Lauf zwar schon auf Hochtouren aber das geht noch, dafür hab ich eh bald erholungstage"
Und dann quasi rot, nix geht mehr, wenn ich nicht Stop sage und mir endlich Zeit zur Erholung (= selbstreparatur) gebe gibt's an Getriebeschaden.
Und gerade weil ich vor Lauter mich um andere Kümmern dazu neige mich selber zu vergessen ist es für mich wichtig mich an erste Stelle zu stellen wenn es darum geht zu entscheiden ob ich noch jemanden mehr oder weniger fremden jetzt helfen will oder nicht.
Für jemand anderen, der sich mehr auf der anderen Seite befindet kann es förderlicher sein zuerst an den anderen zu denken, sich bewusst vorzustellen wie es dem geht und ob es nicht doch besser ist dem beim Umzug zu helfen als zu Hause zu zocken. Weil zsammhelfen auch als sehr befriedigend erlebt werden kann.