Kindesmißbrauch

Genau genommen geht's mir seit einigen Tagen schon wieder ziemlich gut. Sonst wär ich nicht so bissig. Wenn's mir beschissen geht, streite ich nicht. :engel:
 
@Ultimativ, ich fänd's schon sehr hilfreich, wenn du dir wenigstens die Mühe machen würdest, das, was ich geschrieben habe, zu lesen.

Mit bloßer Jammerei hab ich mich noch nie abgegeben, ich suche und finde konstruktive Lösungen, die sich für mich gut anfühlen. WIE ich das im Einzelnen mache, entscheide ich selbst.

Ich habe deine Beiträge gelesen... Ich glaube nicht das du jammerst, das habe ich dir nie unterstellt, würde ich auch nit machen...
In meinem Post wollte ich nur Ausdrücken wie ich es machen würde...
Es geht mir nicht darum dich zu belehren, oder irgend etwas, du wirst von mir auch nie Mitleid bekommen... Da das mit leid zu tun hat...

Du müsst deinen weg gehen, der für dich das beste ist, wir alle können dir diesen weg nicht abnehmen...

Wir können (die von so etwas nicht betroffen sind) nicht mal Ansatz weiße nachempfinden wie es sich anfühlt... Das ist unmöglich...

Aber was wir können ist dir unsere Meinung sagen... Und ich glaube, bzw habe die Erfahrung gemacht wenn man immer nur gesagt bekommt wie Arm Man ist das man sich unterm Strich noch kleiner fühlt...

Das is meine Erfahrung...

Jeder geht damit anders um... Mir hat ein Arsch tritt mehr geholfen alle all die die mir auf die Schulter klopfen und sagen wie Arm i doch bin...
 
Jeder geht damit anders um... Mir hat ein Arsch tritt mehr geholfen alle all die die mir auf die Schulter klopfen und sagen wie Arm i doch bin...


Mir auch. :mrgreen:

Hab jetzt keine Zeit mehr, die Urlaubsvorbereitungen drängeln schon. Ab morgen werden wir erstmal Österreich heimsuchen. Wenn's in 10 Tagen noch steht, wird's nicht an meinen mangelnden Bemühungen gelegen haben. :hurra:
 
Mir auch. :mrgreen:

Hab jetzt keine Zeit mehr, die Urlaubsvorbereitungen drängeln schon. Ab morgen werden wir erstmal Österreich heimsuchen. Wenn's in 10 Tagen noch steht, wird's nicht an meinen mangelnden Bemühungen gelegen haben. :hurra:

Macht die Tore zu... Die deutschen kommen (i darf des Sagen... Bin selber ein halber)

:undweg:
 
Mir auch. :mrgreen:

Hab jetzt keine Zeit mehr, die Urlaubsvorbereitungen drängeln schon. Ab morgen werden wir erstmal Österreich heimsuchen. Wenn's in 10 Tagen noch steht, wird's nicht an meinen mangelnden Bemühungen gelegen haben. :hurra:

:hmm: :hmm: :hmm: .......

Kannst das nicht früher sagen????!!! :grantig::grantig::grantig:
grrmlll...
na wenigstens hab ich Zeit, die endlosen postings hier nachzulesen und darauf zu reagieren.

:hmm: :hmm: vergiss nicht, du hast URLAUB !! Pause vom Gewohnten und Zeit und Platz für Neues!!!
Also: brav sein, folgsam sein, sittsam sein, freundlich lächeln und nur positiv denken... :cool:
Und die Ösis legen sich eh gleich nieder, wenn's haarig wird... koa Gefahr.
Wett ma - Fritzie ist in 10 Tagen wie neugeboren und Österreich steht kurz vor seiner Wiedergeburt..... ;) ;) :mrgreen:

Wo fahrt's denn hin? Nur zwecks der eigenen Sicherheit... :lalala:
 
Genau genommen geht's mir seit einigen Tagen schon wieder ziemlich gut. ....

:hmm:

... Sonst wär ich nicht so bissig. ...

:hmm:

... Wenn's mir beschissen geht, streite ich nicht. :engel:

;) :mrgreen:
...gibt sich alles wieder.... :mrgreen:
Die Achterbahn fahrt grad wieder auffe. Gut so. Aber auch die besten Beißerchen brauchen dann und wann ein Rundumservice beim Zahnklempner...
Und bei der Wurzel war ma noch nicht.

Aber nun: Schönen Urlaub!
 
Ich wünsche dir einen wunderschööönen Urlaub, fritzie ;)
Hab ja Pinwandverbot, deshalb hier :mrgreen: :bussal:
 
Bist schon futsch? Lass die Seele baumeln und den Herrgott an guten Mann sein. Falls du gen Osten reisen solltest, lass Rauchzeichen aufsteigen. :bussal:
 
Bist schon futsch? Lass die Seele baumeln und den Herrgott an guten Mann sein. Falls du gen Osten reisen solltest, lass Rauchzeichen aufsteigen. :bussal:

An ihrer Stelle, wäre der Herrgott bei mir sicher gar kein guter Mann.... ;)
Ist er a nit, bei mir.

:winke: an alle!
 
----Dann wünsche ich euch viel Sonnenschein, warmes Wasser und alles was sonst noch in Österreich selten anzutreffen ist:winke:

Endlich wieder mal ertragbare Temperaturen und Regen!!

's plätschert ja nur mehr wie vorgewärmt aus den Leitungen und von der Sonne sein mer schon gebrannt wie die Griechen von der Finanzkrise....
 
...Therapien habe ich viele gemacht, im Wesentlichen bin ich "durch". Es gab ein paar gute Therapeuten, die Mehrzahl war mit mir überfordert :mrgreen: ...
Gut möglich. Aber Therapien sind auch (oder nicht auf Dauer) Kriegsschauplätze.
Am Ende muss die Patientin führen, sich selbst und die Therapie. Ohne eigenes Wollen und Tun läuft's sich's tot.

......, der hat uns Mädchen immer begrabscht. Ich bin relativ sicher, daß sie selbst mißbraucht worden ist, ihr Verhalten im Rückblick deutet darauf hin...
Ein falscher Zustand einer scheinbaren Normalität. Ja. Es spielt eine Rolle, sicher und bedeutend. Welche ist zu fragen und suchen.

......, es gab keine körperliche Autonomie. .... Mein Bruder blieb davon verschont, sie mochte ihn und er hat ihr Contra geboten. Er war halt "cool", alle mochten ihn. Ich weiß nicht, ob sie mitgekriegt hat, daß wir angefangen hatten, miteinander "rumzumachen", jedenfalls hat sie mich kurz darauf zu ihm ins Zimmer einquartiert, er hatte als einziger ein ausgebautes Dachbodenzimmer für sich allein, alle anderen hatten Gemeinschaftszimmer....
Die erste Doktrin aller autoritären und totalitären Systeme - bekomme den Körper und seine Funktionen unter Kontrolle.
Vielleicht war sie auf eine verquere Art und Weise in ihn verliebt. vielleicht hat er auch ihr das Bild eines "wahren, liebenswerten Mannes" vermittelt. Und wie so manche dominante Über-Mutter hat sie "großzügig" verzichtet und ihm (s)ein Glück beschert (...ins Zimmer gelegt).
Damit es wenigstens das Kind besser hat.........

...Ich hab sie oft auf der Treppe gehört, wenn mein Bruder und ich Sex hatten. Mir war meistens schlecht, aber aufhören konnte ich damit irgendwie auch nicht. Was genau das sollte begreife ich auch nicht.
....
Was ich will: ihn loswerden. Komplett. Dieses Arschloch.
Sie hat wohl masturbiert. Peepshow im eigenen Haushalt. Oder nass im Schritt mit ihrem Besen gekehrt....
Das wirst du nicht. Auch nicht das Bild und die ambivalenten Gefühle, diese bitter-süße Lust die du hattest.... das Bild vom Prinzen, der ein Räuber in eigener Sache war und ist. Suche seine Opferrolle - vielleicht ist das ein Weg.

Gerade hier. Oder hast du den Eindruck, die Leute wären alle hier, weil sie keine Probleme hätten? ...
"Der letzte Vorfall vor 2 Wochen" -... Vor zwei Wochen hat mir ein User hier, den ich außerordentlich schätze, dabei geholfen zu begreifen, daß ich meinen Bruder immer idealisiert habe. Kein Drama, kein Vorfall, sondern einfach ein Radaubruder mit Hirn und Rückgrat....
Schdimmd.... :cool:
Radaubruder allein, wäre zu billig. So einer einfachen Lösung wärest du nicht aufgesessen.

... Das ist so, wie wenn du nach Jahren einem Feind begegnest und der existiert nicht mehr.......
Das fragwürdige Privileg der beiden vergangenen Elterngenerationen. Sie entziehen sich einfach und lassen (uns) mit ihrem Schrott allein ... und am Ende fordern sie noch Liebe und Pflege. Am besten daheim.

... Vielleicht suche ich das gerade, Informationen, daß diese sexuellen Sachen nicht "normal" waren. Intellektuell weiß ich's eh, genauso gut weiß ich, daß die Situation als solches mißbräuchlich war, andere in dem Alter, die mit ihren Geschwistern Sex haben, erleben das als einfache Doktorspiele, ohne davon irgendwelche Schäden davonzutragen.
Unter besonderen, besonders abgeschotteten Verhältnissen werden viele Dinge wie "normal". Selbst so kranke Gesellschaftsformen wie der japanische Feudalismus .... man muss nur den Druck in der Gesellschaft lassen. Die Menschen ventilieren diesen immer irgendwohin. Spätestens in die Sexualität und ihre verwirrenden verqueren Abarten.
Doktorspiele hören im Kindesalter wieder auf. Teenager haben oft erste liebende erotische Verwirrungen mit Geschwistern und oder Verwandten.... Wenn es nicht nach außen getragen werden darf...
Siehe:
Das hat mich heute Nacht beschäftigt. Ich strebe heute keinen Kontakt mehr an, ebensowenig er. Aber innerlich: vielleicht kann ich "ihn" aufteilen. Er war für mich eine Zeitlang die wichtigste Bezugsperson. ... Es galten für uns Kinder sowohl in der Familie wie auch innerhalb der Einrichtung bestimmte "ungeschriebene Gesetze". Von meinem Bruder habe ich die im wesentlichen gelernt, man verrät sich nicht gegenseitig ....
Totalitarismus in Reinkultur.
Politisch wär das klar erkennbar. Familiär verbirgt es sich hinter Mutterkreuzideologie und religiösen Fanatismus. Zusammen - bürgerliche Zwanghaftigkeit. Der Mief aus tausend und zweitausend Jahren.

Schlagt doch nach bei Fritzl .... ich habe immer schockierte Gesichter geerntet, wenn ich meinte, er hätte nichts anders gemacht als die zwanghafte deutsch-österreichische gesellschaftliche Grundhaltung (bis ca Ende der 1970er Jahre) bis zur Grenze umzusetzen.
Deine Geschichte erinnert in der Substanz so sehr daran - und ist gleichzeitig so unspektakulär oft und parallel an vielen Orten Österreichs geschehen. Ich erinnere mich noch heute an einen der übelsten Witze aus meiner Jugend: "Wie lange ist in .... ein Mädchen Jungfrau? Solange sie schneller laufen kann als Vater und Bruder."


Weil der "Täter" bzw. die "Täter" im Kopf sitzen. Opfer und Täter sind miteinander verbunden.
...
Das ist der Beschiß an der ganzen Sache.
So ist es. Aber - es hilft auch nicht, dich zum Täter zu machen. Genausowenig wie 'vergeben'. Das Lösen der Aneinanderklammerung, das Brechen der Kette...

....... Dann würd ich meinen Bruder dermaßen an den Füßen aufgehängt durch ein Schottertal schleifen, bis er in Fetzen hängt.
:nono: :nono:

............ Teil 1 abgeschlossen. Nun bin ich selbst erholungsbedürftig.
 
Mir auch. :mrgreen:

Hab jetzt keine Zeit mehr, die Urlaubsvorbereitungen drängeln schon. Ab morgen werden wir erstmal Österreich heimsuchen. Wenn's in 10 Tagen noch steht, wird's nicht an meinen mangelnden Bemühungen gelegen haben. :hurra:

Bin vorsichtshalber ans Meer geflüchtet.

Update - gerade zurück, zumindest hier ist auf den ersten Blick noch alles ok.
 
No panic. Ostösterreich steht noch.
Haben zwiee Male die Türken überstanden und auch die Serben.... no, lass ma jetzt Fritzies Schwäne selig sterben.

Waun's no amal z'ruck kummt ins Germanische, wer ma sie scho austherapieren.... :bussal:
 
Sie ist schon wieder zurück bei den Preußen. :mrgreen:

Sämtliche Schäden, die ab heute in Österreich auftreten, gehen nicht auf mein Konto - also Entwarnung. :lehrer:


Dieses Thema hier darf von meiner Seite aus noch ein paar Tage ruhen... man sollte St. Austria zum Kurpark für angeschlagene Seelen erklären. Mein "Kuraufenthalt" dort war zwar kurz, aber sehr erholsam, zumal es so viele liebenswerte 'Betreuer' dort gab - kann gar ned verstehen, warum einige von ihnen in Gelächter ausgebrochen sind, als ich gesagt hab, daß ihr Ösis viel freundlicher und ned gar so direkt wärt wie wir eher verbalgroben Piefken. :mrgreen:
 
...mein besseres Drittel ist deutsch.... DAS überrascht mich gar nicht.
Wenn ich sag, Berlin ist viel cooler als Wien.... mei was das für ungläubiges Grinsen erzeugt... echte Verunsicherung. Sozusagen die deutsche Achillesferse... ;)
 
aber auch die eine oder andere Bemerkung wirkt fort. So zum Beispiel Mockingbirds Bemerkung, daß meine Pflegemutter das Schlimmste sei, was mir hat passieren können... so dachte ich lange Zeit auch, aber ich empfinde das heut nicht mehr so.

Ich hatte ja schon gesagt, dass ich auf meine o.a. Meinung noch mal hier zurückkommen wolle.
Weiter vorne hat zuerst Don Joe und später auch Calamos die Meinung vertreten, dass Deine beiden etwas älteren Brüder nicht in der Lage waren, Dir den Schutz zu geben, den man gemeinhin von engen Blutsverwandten erwarten darf.
Ich vertrete die gleiche Meinung. Die beiden Buben hatten bereits vor Deiner Geburt prägende Kindheitserlebnisse zu verarbeiten – wie wir von Dir wissen, mit wechselnden Bezugspersonen … dann einen die Mutter prügelnden Mann, Deinen Vater … sehr viel mehr wissen Du und damit wir nicht. Man kann aber annehmen, dass ihr Start ins Leben sich nicht viel von Deinem unterschieden hat.
Und mit Deiner Geburt waren die Katastrophen: Tod der kleinen Schwester, vermeintlicher und wirklicher Tod der Mutter, Auseinanderreißen der familiären Gemeinschaft, Einweisung ins Heim, ja nicht beendet.

Deine Eltern, vor allem aber Deine Mutter, haben alles andere als liebe- und verantwortungsvoll an Euch Kindern gehandelt, selbst wenn Deine frühkindlichen Erinnerungen auch Wärme und Liebe reflektieren.

Deine Brüder haben – so wie Du, nur zeitlich etwas länger und daher eventuell auch prägender – eine Mutter erlebt, die es nicht kümmerte, ihre diversen Liebschaften vor ihren Kindern auszuleben (Du schreibst davon an anderer Stelle.) Sie erlebten u.U. auch Männer, die sie missachteten, denen sie im Wege waren, die sie eventuell auch misshandelten. Wir wissen es nicht, aber irgendwelche Gründe, dass sie von der Mutter „ausgetauscht“ wurden, wird es gegeben haben.

Von wem also hätten Deine Brüder lernen sollen, dass Männer ihre Frauen und Brüder ihre kleine Schwester beschützen müssen, wenn es erforderlich ist?

Ich will gar nicht ausschließen, dass u.U. der R. schon als Kind von den charakterlichen Gegebenheiten her ein unangenehmer Zeitgenosse war. Dennoch war es zu der damaligen Zeit nicht seine Schuld, dass da niemand in der Lage war, regulierend einzugreifen. Auch er hätte ein Recht darauf gehabt.

Dann kamt ihr in das Heim, zu dieser sogen. „Mutti“ und ihrem pastoralen Vater, sowie anscheinend zu lauter mit Blindheit geschlagenen Zivis und Praktikantinnen. Und ihr kamt das erste Mal zumindest mit einer Person – der Mutti – in Kontakt, die mit Sicherheit eine pädagogische Schulung durchlaufen hat, bevor sie ihr Amt übernahm.
Egal, welches Schicksal sie vorher durch ihren eigenen Vater erfahren hat, nach und während ihrer Ausbildung war sie in der Lage, zu beurteilen, ob sie sich für diesen Beruf eignet oder nicht. (Nun vergleiche mal ihren Entschluss, diesen Beruf auszuüben, mit Deinem drastischen Entschluss, Dich sterilisieren zu lassen …).

Ich will gar nicht im Einzelnen noch mal aufführen, was sie Dir alles angetan hat. Allein die Tatsache, zwei pubertierende Kinder in einen abgelegenen Raum einzuquartieren und dann zu beobachten – wer weiß, ob’s dabei geblieben ist – was passiert, ist an Perversität kaum noch zu überbieten.

In jeder normalen, intakten Familie sind die Eltern mit mehreren Geschwisterkindern in diesem Alter bemüht, den Kindern einzelne Zimmer zu ermöglichen und wenn das aus räumlichen Zwängen heraus nicht geht, dann doch zumindest die Buben und die Mädchen zu trennen.
Man redet nicht viel über die Gründe, meist wird angeführt, dann könnten sie besser für die Schule lernen etc. Es ist halt ein Tabu-Thema, dass auch die Befürchtung mitschwingt, dass es da zu nicht einmal bösartigen Übergriffen zwischen den Geschlechtern kommen könnte.
Vermutlich traut niemand seinen Kindern das wirklich zu oder möchte es ihnen irgendwie unterstellen. Dennoch wissen Eltern instinktiv, dass es besser ist so …

Und diese pädagogisch geschulte Frau tut genau das Gegenteil und damit nicht genug auch vorbereitend noch alles, damit Du Dich möglichst hilflos und schutzsuchend in die Arme Deines eigenen Bruders begibst …. Sorry liebe Fritzie … für mich ist das nahezu der Gipfel perfider Perversität.


Natürlich gibt's noch ein paar Dinge, die zwicken, aber immer öfter kommt mir auch der Gedanke, dass ich heute nicht die wäre, die ich bin, wenn sie mir nicht begegnet wäre. Eigentlich bin ich ziemlich zufrieden so, wie ich jetzt bin, und es gibt so vieles, was sich mir dadurch auch erschlossen hat, das mir heute wertvoll ist und sich gut anfühlt.


Ganz sicher wärst Du das nicht, Fritzie und es ist toll, dass Du so geworden bist, wie Du heute bist und Dich damit wohlfühlst, o b w o h l Du dieser … ausgeliefert warst. Du, Deine Brüder und die anderen Kinder. Du kannst nicht nur "ziemlich zufrieden", Du kannst stolz darauf sein, was und wie Du es trotz aller schlimmen Hindernisse geschafft hast. :)

Das ist aber m.E. nicht der Knackpunkt. Du/Ihr hättet ein Recht darauf gehabt, emotional, sozial, schulisch und was weiß ich nicht noch alles, gefördert zu werden.

Wer kann denn sagen, dass Du heute ein schlechterer oder weniger wertvoller Mensch wärst, wenn man Dir in Deiner Kindheit mit Liebe, Verständnis, Anerkennung und Förderung all Deiner guten Eigenschaften oder eben einfühlsamer Korrektur der weniger guten Eigenschaften begegnet wäre?

Natürlich argumentiere ich da wieder, wie ich das fühlen würde, wäre ich an Deiner Stelle. Wenn Du Dich heute mit dem Erlebten zu arrangieren beginnst, und teilweise ganz anders empfindest, liegt das u.U. daran, dass Du Dein Schicksal schon zig Jahrzehnte kennst und wir eben erst ein paar Wochen;
daran, dass wir theoretisieren und Du erlebt hast; daran auch, dass Du gar nicht so minutiös Dein ganzes Leben schildern kannst, damit wir das ganze Mosaik betrachten könnten, wie Du es kannst. Noch dazu, dass ja auch für Dich jetzt immer noch einzelne Steinchen auftauchen und das Bild vervollständigen :)

Viel mehr sage ich jetzt nicht mehr dazu Fritzie, aber dieser eine Punkt war mir sehr wichtig: Deine Brüder ein wenig in Schutz zu nehmen gegenüber dem Fehlverhalten aller beteiligter Erwachsenen. Ich hoffe, das ist mir gelungen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Deine Brüder ein wenig in Schutz zu nehmen gegenüber dem Fehlverhalten aller beteiligter Erwachsenen. Ich hoffe, das ist mir gelungen.


Ja, ist es. :bussal:

Ich will mir Zeit lassen mit meiner Antwort. Bissl innerlich rumknurren muß ich noch, der Kopf weiß es ja eh... Du wärst eine gute 'Anwältin'. :)
 
Wer kann denn sagen, dass Du heute ein schlechterer oder weniger wertvoller Mensch wärst, wenn man Dir in Deiner Kindheit mit Liebe, Verständnis, Anerkennung und Förderung all Deiner guten Eigenschaften oder eben einfühlsamer Korrektur der weniger guten Eigenschaften begegnet wäre?

Wer kann das überhaupt sagen oder von sich wissen, welcher Mensch er wäre, wenn seine Kindheit anders verlaufen wäre? An diese Frage komme ich immer wieder, und ich finde wenig Antworten. Was wäre gewesen, wenn wir bei unserer leiblichen Mutter aufgewachsen wären? Die Familienverhältnisse waren auch dort katastrophal. Was wäre gewesen, wenn meine Großmutter mich behalten hätte, wie sie es für kurze Zeit vorhatte? Auch das wäre katastrophal gewesen.

„Gute Eigenschaften“ - sind sie erworben oder angeboren? Wenn gute Eigenschaften erworben werden können, gilt das für die schlechten genauso. Und es ist klar, wohin diese Überlegung zwangsläufig führen muß, nicht?

Einer der Hauptgründe, warum ich in diesem Thema eine Diskussion über Strafen, wie sie so leicht aufkommen im Zusammenhang mit Gewalt gegen Kinder und sexuelle Gewalt, vermeiden will. Ab wann wird ein Mensch „gut“ oder „schlecht“? Ich war kein durchweg liebes Mädchen, ich hab Schulkameraden angegriffen und krankenhausreif geschlagen, später hab ich einen Mann mit einem geklauten Messer bedroht, einen anderen bestohlen. Für alles gab's „gute“ nachvollziehbare Gründe, so wie das für jeden Täter gilt. Subjektiv gibt’s immer Gründe und Entschuldigungen.




Und diese pädagogisch geschulte Frau tut genau das Gegenteil und damit nicht genug auch vorbereitend noch alles, damit Du Dich möglichst hilflos und schutzsuchend in die Arme Deines eigenen Bruders begibst …. Sorry liebe Fritzie … für mich ist das nahezu der Gipfel perfider Perversität.


Du äußerst dich sehr hart über meine Pflegemutter. Auch für sie gilt: sie muß sehr gelitten haben. Zumal sie in eine Zeit – kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges in Polen geboren, geflüchtet, nach dem Krieg als einzige ihrer Familie im Westen 'gestrandet'... ja, sie hätte einen anderen Beruf ergreifen müssen, ja, sie hätte keine Kinder aufziehen dürfen. Natürlich stimmt das.

Trotzdem gibt es 'mildernde Umstände', du weißt, es galten zu der Zeit noch andere Selbstverständlichkeiten, die „schwarze Pädagogik“ war noch an der Tagesordnung. In der Einrichtung gab es in der Nachbarschaft eine Pflegemutter, die nach etlichen Nervenzusammenbrüchen bei Nacht und Nebel verschwunden ist. Der Druck unter den Frauen war immens, zuzugeben, daß sie überfordert war – mit damals 7 – 9 zum Teil schwer vorbelasteten Kindern, 24 Stunden allein – hat Verachtung nach sich gezogen. Es waren andere Zeiten damals, noch geprägt von einem „Mutterideal“, dem kaum jemand hätte entsprechen können. Welche Perspektiven hätte es geben können? Diese Frauen haben sich fast wie Ordensfrauen aus „Berufung“ und durchaus mit dem echten Bedürfnis, Waisen ein Zuhause zu geben, für diesen lebenslangen Beruf entschieden. Vorzeitig auszusteigen war möglich, zog aber eine soziale Ächtung nach sich, der sich meines Wissens keine dieser Pflegemütter ausgesetzt hätte.

All diese Dinge hab ich über die Jahre auch bedacht, als ich mich damit beschäftigt hab, mit dieser „Mutti“ abzuschließen, und ich entschuldige nicht ein Stück dessen, was sie uns zugefügt hat. Aber eben: ich hab mich mit ihr auf gewisse Weise aussöhnen können, auch wenn das unverständlich scheint, besonders, weil mir das in Bezug auf meinen Bruder so schwer fällt. Noch jedenfalls, solche Dinge brauchen ihre Zeit, und mit ihm stehe ich ja erst am Anfang.


So wie auch mit der Einrichtung selbst. Es sind mittlerweile fast 2 Jahre, in denen ich mich aktiv damit auseinandersetze. Das ist eine relativ kurze Zeit, das geht nicht so schnell. Wie hätten ausgerechnet Praktikantinnen und Zivis Widerstand leisten sollen? Schlimmer war der Leiter der Institution, dem ich irgendwann vorgeworfen habe, weggesehen zu haben, und der mir wortwörtlich geantwortet hat: „Nein, blind war ich nicht, ich wußte wie es bei euch zugeht, aber was hätte ich denn machen sollen?“ Schlimm war die damalige Zeit, die Prügel gegen Frauen und Kinder nicht guthieß, aber für ziemlich normal hielt. Schlimm war, als ich als junge Frau von einer Psychologin, die eine Zeit lang in München so eine Art Treffpunkt für Ehemalige leitete, erfuhr, daß meine Pflegefamilie durchaus kein Einzelfall war, so wie bei uns sei es in vielen Familien zugegangen - und aus diesem Grund sei sie nicht in der Lage, in der Einrichtung direkt zu arbeiten, das belaste sie zu sehr. :kotzen:

Ich erkenne wie du, daß es für meine Brüder – besonders für den jüngeren - „mildernde Umstände“ gibt. Die Frage, ob ein Junge in dem Alter 14 – 16 schon verantwortlich sein kann, kam ja nicht von ungefähr. Und die beiden hatten eine herbe Vorgeschichte, während ich immerhin für kurze Zeit Liebe und Zuwendung bekommen habe, vielleicht eine emotionale Basis, die mir später geholfen hat, überhaupt sowas wie Liebesfähigkeit zu entwickeln.

Mein Erwachsenenverstand begreift das, natürlich. Irgendwann wird sich auch mein Innenleben mit ihm aussöhnen, wie auch nicht. Und doch: so wie ich bei meiner Pflegemutter zwar Verständnis und Mitgefühl entwickeln konnte im Lauf der Jahre, ohne ihr fürchterliches Wirken gegen uns zu entschuldigen, so wird das vermutlich auch für meinen Bruder irgendwann so sein. Es gibt diese „mildernden Umstände“, natürlich, und ich bin mittlerweile ruhiger als noch vor 2 Wochen, wenn ich an ihn denke.

Aber ehrlich: er war damals schon mehr als der ältere fähig, sehr bewußt und kalkuliert zu handeln. Wenn ich jetzt an ihn denke, ist da ein kalter Kloß, ein unglaublich dumpfer Zorn, an dem ich noch gehörige Zeit zu kauen haben werde. Er hat vielleicht wegen seiner Vorgeschichte so eine Entwicklung genommen, gar keine Frage, und über die Folgen seiner Handlungen kann er sich sicher nicht so im Klaren gewesen sein, wie das als Erwachsener möglich gewesen wäre. Nur: sich um die kleine Schwester kümmern, mit ihr reden, spielen, den Beschützer spielen, um sie in dem Moment, wo die Verweigerung von Sex eintritt, sie wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen... so handelt ein Arschloch, ein Egoist, dem es scheißegal ist, daß andere Menschen Gefühle haben.

Damit komm ich nicht gut klar.
 
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