Zum eigentlichen Thema: Wenn bei der besagten Frau Körperlich alles in Ordnung sich befindet ist mir spontan eine Mentale Sperre einfallen. Und die gilt es dann zu lösen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass eines der wichtigsten Sinnesorgane für guten Sex zwischen den Ohren sitzt. Natürlich können auch physische Faktoren zur Lustlosigkeit führen; für sehr wichtig halte ich aber eine Aufgeschlossenheit für das Thema Sex, die gedankliche Beschäftigung damit, das Entwickeln von geistigem Interesse, von Phantasie, Wünschen und Ideen. Fehlt dies, wird Sex zu einer mechanischen Reizung von Sinnes-Rezeptoren. Hier mag es dann geübte (oder besonders "vorteilhaft" ausgestattete) Partner geben, die diese Reizung besonders gut hinbekommen, aber ob dies nachhaltig zu einer Luststeigerung und Erfüllung führt, weiß ich nicht.
Ich habe die Vermutung, dass insbesondere bei manchen Frauen (aber nicht nur) die "gute Erziehung" dazu geführt haben kann, Sex als etwas Unanständiges zu empfinden, somit auch das gedankliche Beschäftigen mit diesem Thema. (Ist das so? Wie denken die weiblichen User über diese These?). In diesem Fall würde ich vermuten, dass sie Sex haben, "weil man ihn hat" oder "weil es sich manchmal ja gut anfühlt", "weil alle sagen, es sei so toll", letztlich auch, weil das Verlangen nach Sex ein Urinstinkt ist, der bisher noch nicht aberzogen werden konnte. Zynisch gesagt: Sex ist eine mal mehr, mal weniger angenehme Pflichtübung.
Wie anders mag aber der Sex sein, wenn man Phantasien entwickelt, sich auf das verlangende Gefühl, wenn man es denn mal spürt, einlässt, das Träumen zulässt, wie denn der Sex wohl wäre mit einem Partner, den man sich gerade vorstellt (das kann ja durchaus sogar der eigene sein)?
Ich als Mann kann zumindest sagen, dass es ein ziemlicher Unterschied ist, ob ich mit einer Frau zusammen bin, die sexuell aktiv
denkt, oder mit einer, die sich darüber wundert, dass sie "lustvoll" wird, wenn sie eine erotische Geschichte liest.
Nachdem die körperlichen Gegebenheiten anscheinend zumindest auf den ersten Blick "in Ordnung" sind, würde ich also mal die geistige Einstellung hinterfragen. Vielleicht ist hier eine Blockade vorhanden, auf die man einwirken kann. Oder es gibt Umgebungseinflüsse, die im Augenblick lustvolles Denken nicht aufkommen lassen, z.B. beruflicher, familiärer oder persönlicher Stress. Hier können Gespräche mit einem Profi möglicherweise sehr viel lösen. Ein Profi in diesem Sinne muss nicht gleich ein Psychiater sein; ein Paar-Coach oder auch therapeutische Gespräche mit einer ausgebildeten Person könnten evtl. sehr hilfreich sein.
in Österreich ist die Behandlung von Kranken den Ärzten vorbehalten. In Deutschland kann das jeder mit einer primitiven Heilpraktikerprüfung.
Hmmmnnjaa. Formal richtig, den implizierten Sinn Deiner Aussage teile ich jedoch nicht!
Es ist wohl richtig, dass auch Menschen die Heilpraktiker-Prüfung ablegen können, die besser nicht auf Patienten losgelassen werden sollten. Das gilt aber genau so auch für manche approbierte Ärzte.
Es gibt aber auch viele Heilpraktiker mit unterschiedlichster Spezialisierung, die mit großem Herzblut und ausgesprochener Fähigkeit ihrem Job nachgehen und sowohl auf psychologischem Gebiet, wie auch durch die Anwendung ihrer spezialisierten Techniken Großartiges leisten. Insbesondere der vielfach vertretene "ganzheitliche Ansatz" erscheint mir oftmals vielversprechend, in dem der Körper als komplexes System aufgefasst wird, in dem die vielen Funktionen miteinander wechselwirken. Der Körper selbst ist darüber hinaus auch noch Bestandteil des noch komplexeren und umfangreicheren "Ökosystems", in dem er lebt - und in dem er bisher gelebt hat, um mit der Zeitachse eine weitere Dimension einzuführen: Oftmals liegen Ursachen für Beschwerden sowohl körperlicher, wie auch seelischer Natur in der Vergangenheit.
Dieser offene Ansatz ermöglicht es natürlich, leicht hirnlos schwafeln zu können, ohne dass es leichtgläubigen Patienten auffällt. Ein seriöser, wirklich ernsthaft arbeitender und kluger Heilpraktiker kann mit seinen Methoden mitunter aber auch Erhebliches bewirken, sei es ein Heilpraktiker für Psychotherapie, sei es ein Kräuterkundler, Ernährungsberater oder TCMler. Den Unterschied jedenfalls, ob Dich ein guter Akupunkteur nadelt, oder ein Schulmediziner, der mal einen TCM-Kurs besucht hat, damit er die LEistung anbieten und das Geld von der Krankenkasse mitnehmen kann, diesen Unterschied merkst Du!