Mietpreisreglementierung -Sinn oder Unsinn

Richtig, der Markt regelt den Preis.
Leider wird auch dieser Thread wieder verwässert, denn Trabi, Kreisky und sonstiges Altbackenes haben wenig mit dem derzeitigen Mietpreiswucher zu tun.
Interessant aber, dass sich manche an einer Mietpreisregulierung empören, aber die Zinsregulierung (NULL Zinsen für Sparer) gelassen hinnehmen.
Nun, mit den geringen Zinsen kann man günstig renovieren und danach weit überhöhte Mieten verlangen.
Sogar im Hartz4land wurde eine "Mietzinsbremse" umgesetzt, wenn auch nur halbherzig.
 
Leider wird auch dieser Thread wieder verwässert, denn Trabi, Kreisky und sonstiges Altbackenes haben wenig mit dem derzeitigen Mietpreiswucher zu tun.
Interessant aber, dass sich manche an einer Mietpreisregulierung empören, aber die Zinsregulierung (NULL Zinsen für Sparer) gelassen hinnehmen.

Hat nicht viel Sinn ein Problem , das mit einer komplexen Situation zu tun hat bzw dadurch verursacht wird, isoliert zu betrachten. Auch wenn der Sonnenkönig zugegebenermassen nur sehr am Rande damit zu tun hat.
 
Es war übrigens nicht Kreiskys Entscheidung. Das Ergebnis einer Volksabstimmung ist in Österreich bindend. Darum gibt es ja so selten welche. :D

Auch das stimmt natürlich. Dachte, dass das eine Volksbefragung war. Ich war halt damals noch nicht auf der Welt und hätte mich besser informieren sollen. Ebenso mea culpa.
 
eine regelung des privaten wohnungsmarktes bringt gar nichts ausser dass sich das private angebot schmälert (weniger investitionen) und unter der hand kassiert wird.

der geförderte/soziale wohnbau gehört ordentlich ausgemistet. alle paar jahre evaluiert ob die mieter darinnen wirklich darauf angewisen sind (nettogrenzen in wien gehören da imho auch gesenkt)- wenn nein dann entweder ortsübliche miete (kann man natürlich auch staffeln und langsam anpassen) oder ausziehen. da werden imho sicher einige wohnungen frei.
 
Richtig, der Markt regelt den Preis.

Eine recht triviale Erkenntnis. Real stellt es sich dann doch etwas komplexer dar, trifft doch auf einem unvollkommenen, heterogenen Markt ein preisunelastisches Angebot auf eine preiselastische Nachfrage. Die einfache Prämisse, dass sich Immobilienpreise als Gleichgewichtspreis aus dem Verhältnis zwischen angebotener und nachgefragter Menge ergeben, greift um einiges zu kurz, ignoriert sie doch eine Reihe stringenter Annahmen.
Leider bedienen sich auch die Vertreter unserer Parteien sämtlicher Couleur beim Thema Wohnungsmarkt dieser einfachen mikroökonomischen Modelle und glänzen damit eher durch Unwissenheit anstatt mit Lösungskompetenz, werden doch wesentliche Einflußfaktoren wie zum Bsp. Markttransparenz, Homogenität, Marktdynamik, Preis-Angebot-Korrespondenz, etc. völlig ausgeblendet.
Preistreibern wie wenig treffsichere bzw. falsch gerichtete Steuern, vermehrte Investitionskosten durch Energiestandards und nicht zuletzt steigende Grundstückspreise, die zum einen in der derzeitigen Geldpolitik aber noch vielmehr in den derzeitigen Refinanzierungsmodellen zu verorten sind, wird nur unzureichend Aufmerksamkeit geschenkt. Faktoren, die im Übrigen auch den sozialen Wohnbau nicht unwesentlich beeinflussen, was die Folge hat, dass der soziale Wohnbau zwar Preissteigerungen auf dem Immobiliensektor etwas abfedern kann, aber mit Sicherheit die Problematik nicht zur Gänze wird lösen können. Desweiteren bedient die Objektförderung, und der soziale Wohnbau ist nichts anderes als eben eine solche, die Marktpräferenzen weit weniger treffsicher als die Subjektförderung.
Es gibt mittlerweile auch für den europäischen Immobilienmarkt ausreichend valide Daten und wissenschaftliche Untersuchungen. Unsere Politiker müssten sie halt nur mal lesen und im Idealfall auch verstehen. :D
 
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Preistreibern wie wenig treffsichere bzw. falsch gerichtete Steuern, vermehrte Investitionskosten durch Energiestandards und nicht zuletzt steigende Grundstückspreise, die zum einen in der derzeitigen Geldpolitik aber noch vielmehr in den derzeitigen Refinanzierungsmodellen zu verorten sind, wird nur unzureichend Aufmerksamkeit geschenkt.
Ich hatte zu dem Thema mal eine sehr interessante Unterhaltung mit einem Mitarbeiter eines Bauträgers. Thema war, warum man bei einem Mietkaufobjekt bei dem 100.000€ Anzahlung fällig gewesen wären man immer noch über 800€ Kaltmiete zahlen muss und das Objekt in Summe an der 400.000€ Marke kratzt (in OÖ, am Land!!). Die Antwort war, naja, ernüchternd (sinngemäß): Was willst machen wenn der Quadratmeter 300€ kostet und einen das Land (OÖ) zusätzlich noch zwingt in Passivbauweise zu bauen (mit Wohnraumlüftung, etc.) - da kann nichts "normalpreisiges" dabei rauskommen.

Somit wäre es mMn sinnvoller an die Ursachen der hohen Mieten zu gehen, als an die Mieten selbst. Ansätze gäb's genug, vom Bauzwang (welcher reinen Spekulationen entgegenwirkt) bis zum gezielten umwidmen bei den Grundstücken, über zB Steuersenkungen oder Lockerung bei den Energiewerten wenn ein Objekt günstig ist. Denn letztlich hängt der Mietpreis immer mit dem Preis des Objekts zusammen, zumindest im gemeinnützigen Wohnbau...
 
Böse Zungen behaupten, die Mehrheit der Ablehner war gar nicht gegen Atom, sondern hoffte nur, den alten Roten bei der Gelegenheit loszuwerden. :fies:
Die Menschen waren einem Trommelfeuer von allen Seiten ausgesetzt: "Ohne Zwentendorf kommt Österreich ins Hintertreffen". Die Gewerkschaft, die Wirtschaft, die SPÖ und eigentlich auch die Schwarzen, keiner war gegen Zwentendorf.

Es waren nicht ein paar ÖVP - Wähler, sondern insgesamt hat die Bevölkerung dem Kreisky seine Arroganz übel genommen. Auch kritische SPÖ ler haben gegen das AKW und damit gegen Kreisky gestimmt.
Es haben nachweislich (da kann man nachrechnen) auch Rote gegen das AKW gestimmt. Diese Roten, die mit "nein" gestimmt haben, die wollten den Kreisky nicht weg haben, sondern ihm einfach einen Denkzettel verpassen.

Die Gegner waren aber quer durch alle Lager zu finden, es war eine echte Bürgerbewegung. Damals gab es weder Tschernobyl noch Fukushima oder Three Mile Island. Es gab Berechnungen (oder Behauptungen) zum Thema "Restrisiko", das winzig klein geredet wurde. Aber es gab damals auch den Spruch, dass dieses Restrisiko uns den Rest geben wird. Und neben denen, die Kreisky eins auswischen wollten, gab es auch diejenigen, die gerne eine Antwort auf die Frage der Endlagerung wollten. Diese Antwort gibt es bis heute nicht .........

Ebenso mea culpa.
Ist kein Beinbruch und wirklich schon lange her. :D Aber spätestens bei der Seligsprechung von "Bruno, dem Sonnigen" muss das wieder auf den Tisch. Es war nämlich nicht alles so unglaublich gut, was er gemacht hat.

Zurück zur Mietpreisfrage: Wie viele Wohnungen hätte man für das Geld wohl errichten können, das für Zwentendorf durch den Schornstein verfeuert worden ist? Aber es will halt keiner im Tullnerfeld wohnen. Nicht einmal die Asylberechtigten, alle wollen sie nach Wien. Und hier wird der Baugrund knapp, oder wollen wir alle Grünflächen zubetonieren?

Damit ich die Kurve zurück zum Thema wieder finde. :haha:
 
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Eine Meldung aus Salzburg zum Thema Mietpreise:

Die GSWB (Gemeinnützige Salzburger Wohnbaugesellschaft) baut Mietwohngen, die vom Land massiv gefördert werden. Die Vergabe dieser Wohnungen mit günstigem Zins ist an Einkommensgrenzen gebunden. Jetzt tauche ein Pressebericht auf, in dem von einer Vergabe solcher Wohnungen an an gut verdienende Mitarbeiter der GSWB zun Spottpreisen berichtet wird. Manche können es sich halt richten.

Gswb-Chefs legen geheime Vergabeliste von Mietwohnungen vor
 
dem Sonnigen" muss das wieder auf den Tisch. Es war nämlich nicht alles so unglaublich gut, was er gemacht hat.

Das stimmt teilweise, wer macht schon alles immer richtig. Aber im Vergleich zu den heutigen Politikern, die würde ich alle tauschen gegen einen Kreisky.
Von denen kann ihm kein einziger auch nur annähernd das Wasser reichen.
 
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