Missbrauch

Mitglied #151934

Power Mitglied
Männlich Hetero Österreich, Tirol (6020 Innsbruck) Dieser Benutzer hat 3 Checks
Registriert
28.2.2010
Beiträge
6.883
Reaktionen
15.678
Punkte
806
Checks
3
Eine sehr gute Freundin wurde als Kind missbraucht. Ob es sich (auch) um sexuellen Missbrauch gehandelt hat, das weiß ich nicht, sie kann darüber nicht reden.

Es wirkt sich bei ihr in vielerlei Hinsicht aus. Trotz großer Erfolge hat sie nie ein Selbstbewusstsein entwickelt. Ihre Erfolge waren immer nur kurz anhaltend, sie hat dann rasch etwas anderes gemacht, bei dem sie keinen Erfolg gehabt hat. Körperliche Nähe nimmt sie als sehr negativ wahr, als etwas, das man unbedingt vermeiden muss. Sie ist nicht frigid, eher im Gegenteil, aber Sex vermeidet sie, so lange sie kann. Wenn ihr Sexualtrieb zu stark wird, dann geht sie ab, wie eine Rakete.

Natürlich sollte sie zu einer Therapie gehen, aber das lehnt sie ab, sie weiß, dass es sehr anstrengend und schmerzhaft wäre sich dieser Sache zu stellen.

Ihr Mann neigt dazu, ihr auszustellen. Für ihn ist es schlimm, er hat sie lieb, aber weil sie ihn nicht in ihre Nähe lässt, ist die Beziehung für ihn sehr frustrierend. Er ist - auch weil er ständigen sexuellen Notstand hat - dreimal fremd gegangen (in 39 Jahren), das hat es auch nicht besser gemacht.

Was tut man in dem Fall?
 
wer nicht will der muss eben so weiter machen wie bisher... man kann etwas ändern aber dazu muss man es anders machen wie bisher . dh der gedanke und wille ist der grudstein der änderung. hat man eines der beiden nicht wird sich nichts ändern. denn ohne den willen geht eine veränderung herbei zu führen nicht und ohne den gedanken wie es anders gehen könnte auch nicht.
diese beiden faktoren sind als nötig. sie hat sich entschieden in der opferrolle zu bleiben und nicht heraus zu gehen. es ist bequem sie müsste ihre konditionierte denk und vorgehensweise eben ändern, was schmerzhaft und anstrengend sein könnte. es könnte aber auch heilsam sein und angenehmer besser werden, was sie selber aber so für sich momentan nicht sehen kann weil eben der schmerz und die aufarbeitung des erlebten noch davor steht.
missbrauch erfahren viele in unterschiedlichster form. damit später um zu gehen und es für sich zu verarbeiten ist eben eine art überlebensstrategie. man kann daran arbeiten und sie stets versuchen zu optimieren um daraus hervor zu kommen. aber es kann eben auch anstrengend schmerzhaft und ein langer weg sein.
die vergangenheit kann man aber nicht mehr ändern. nur seine einstellung dazu kann man ändern.
dh nicht geschehenes ungeschehen oder die warum frage versuchen zu beantworten denn beides birgt keine lösung. man muss die vergangenheit so nehmen können und seine sicht darauf und einstellung dazu verändern. missbrauch ist schlimm keine frage. es bringt einen aber nicht weiter sich im elend zu suhlen und sein leben nicht zu leben wie man es gerne würde.
also muss man einen entschluss fassen dem der wille dazu voraus geht und das vorhaben begleitet. wie das funktionieren kann kann eben ein aussenstehender oft besser beurteilen und sehen als man selber. daher macht es sinn sich einem anderen anzuvertrauen und lösungsstrategien mit ihm zu erarbeiten. oft stehen ja die ängste auch im vordergrund, die einen blockieren.
es ist komplex und nicht einfach und ein langer weg unter umständen. aber es kann funktionieren und sich lohnen.
das leben ist veränderung, kein tag ist wie der andere und jeder tag kann besser sein als das, was man schon erlebt hat.
 
Eine sehr gute Freundin wurde als Kind missbraucht. Ob es sich (auch) um sexuellen Missbrauch gehandelt hat, das weiß ich nicht, sie kann darüber nicht reden.

Es wirkt sich bei ihr in vielerlei Hinsicht aus. Trotz großer Erfolge hat sie nie ein Selbstbewusstsein entwickelt. Ihre Erfolge waren immer nur kurz anhaltend, sie hat dann rasch etwas anderes gemacht, bei dem sie keinen Erfolg gehabt hat. Körperliche Nähe nimmt sie als sehr negativ wahr, als etwas, das man unbedingt vermeiden muss. Sie ist nicht frigid, eher im Gegenteil, aber Sex vermeidet sie, so lange sie kann. Wenn ihr Sexualtrieb zu stark wird, dann geht sie ab, wie eine Rakete.

Natürlich sollte sie zu einer Therapie gehen, aber das lehnt sie ab, sie weiß, dass es sehr anstrengend und schmerzhaft wäre sich dieser Sache zu stellen.

Ihr Mann neigt dazu, ihr auszustellen. Für ihn ist es schlimm, er hat sie lieb, aber weil sie ihn nicht in ihre Nähe lässt, ist die Beziehung für ihn sehr frustrierend. Er ist - auch weil er ständigen sexuellen Notstand hat - dreimal fremd gegangen (in 39 Jahren), das hat es auch nicht besser gemacht.

Was tut man in dem Fall?
Schlimme Sache, was genau zu tun ist … puh, das ist schwer zu sagen, weil das Thema so individuell komplex ist.

Allerdings, bei dem speziell von dir genannten Fall, glaube ich, dass da nichts mehr änderbar ist.
Warum?
Wenn deine Bekannten 39 Jahre zusammen sind, gehe ich davon aus, dass sie so um die 60 sein werden.
Wenn sie als Kind missbraucht wurde, dürfte das sogar gut 50 Jahre her sein.
Sie trägt also diese Problematik ein halbes Jahrhundert mit sich und hat sich in der Zeit eine für sie akzeptable „Strategie“ zurechtgelegt, damit umzugehen.
Dabei wird es bleiben. Leider.

Das soll nicht heißen, dass im „gesetzteren“ Alter eine Therapie keinen Erfolg hätte … aber es wird in diesen Fall an ihrer fehlenden Bereitschaft dazu scheitern.

Also bleibt wohl nur, dass er sich weiter damit arrangiert (weiterer eventueller Fehltritte inklusive) und sie ansonsten unterstützt wie bisher.
Mit „Gewalt“ etwas ändern zu wollen, nach all den Jahrzehnten, würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nach hinten losgehen.
 
Es ist ihr leben, es ist ihre Entscheidung und es ist ihre Verantwortung.
Frage Dich lieber warum Du Dich um sie sorgst und nicht um Dich selbst.
 
Ich glaub nicht, dass das EF der geeignete Platz ist, um über den Missbrauch deiner Bekannten zu diskutieren.
Kann mir auch nicht vorstellen, dass sie das wollen würde.
 
Was dieser "Er" vermutlich auch längst getan hat!
Resignieren?
glaube ich auch, wenn die Anzahl der Jahre stimmt. Ist aber auch gar nicht notwendig.
Die beiden leiden unter der Situation. Er jedenfalls. Sie vermutlich auch.
Es ist ihr leben, es ist ihre Entscheidung und es ist ihre Verantwortung.
Frage Dich lieber warum Du Dich um sie sorgst und nicht um Dich selbst.
Guter Punkt. Dass es nur ihr Leben ist, stimmt so natürlich nicht. Es ist auch seines. Ich mach mir um beide Sorgen.
 
Eine sehr gute Freundin wurde als Kind missbraucht. Ob es sich (auch) um sexuellen Missbrauch gehandelt hat, das weiß ich nicht, sie kann darüber nicht reden.

Es wirkt sich bei ihr in vielerlei Hinsicht aus. Trotz großer Erfolge hat sie nie ein Selbstbewusstsein entwickelt. Ihre Erfolge waren immer nur kurz anhaltend, sie hat dann rasch etwas anderes gemacht, bei dem sie keinen Erfolg gehabt hat. Körperliche Nähe nimmt sie als sehr negativ wahr, als etwas, das man unbedingt vermeiden muss. Sie ist nicht frigid, eher im Gegenteil, aber Sex vermeidet sie, so lange sie kann. Wenn ihr Sexualtrieb zu stark wird, dann geht sie ab, wie eine Rakete.

Natürlich sollte sie zu einer Therapie gehen, aber das lehnt sie ab, sie weiß, dass es sehr anstrengend und schmerzhaft wäre sich dieser Sache zu stellen.

Ihr Mann neigt dazu, ihr auszustellen. Für ihn ist es schlimm, er hat sie lieb, aber weil sie ihn nicht in ihre Nähe lässt, ist die Beziehung für ihn sehr frustrierend. Er ist - auch weil er ständigen sexuellen Notstand hat - dreimal fremd gegangen (in 39 Jahren), das hat es auch nicht besser gemacht.

Was tut man in dem Fall?
Du garnichts.
Und was ihr Mann macht, dass muss er für sich selbst entscheiden.
Denn immerhin hat er sie so kennen gelernt und so geheiratet.
 
Missbrauch wird gerne beschwichtigt,
Keiner soll helfen ( keiner will helfen)
Ist ja so intim und da mischt mann/ frau sich nicht ein.:zensiert::zensiert::zensiert:

Ich finde es lobenswert, daß ein Freund
( scheinbar von beiden) sich Gedanken darüber macht : Wie man helfen könnte .
Er sieht wohl das Leid, der beiden.

Aber leider, möchte sie keine Therapie wird es nach all den Jahren keine Besserung geben
Es ist ihr leben, es ist ihre Entscheidung und es ist ihre Verantwortung.
Frage Dich lieber warum Du Dich um sie sorgst und nicht um Dich selbst.
Es war wohl nicht Ihre Entscheidung
Missbraucht zu werden.
Dieses Leid ,kennt man meines erachtens nur nachvollziehen, wenn man selber nur annähernd so was erleben musste.

Darüber zu urteilen, das ist leicht.
 
Missbrauch wird gerne beschwichtigt,
Keiner soll helfen ( keiner will helfen)
Ist ja so intim und da mischt mann/ frau sich nicht ein.:zensiert::zensiert::zensiert:

Ich finde es lobenswert, daß ein Freund
( scheinbar von beiden) sich Gedanken darüber macht : Wie man helfen könnte .
Er sieht wohl das Leid, der beiden.

Aber leider, möchte sie keine Therapie wird es nach all den Jahren keine Besserung geben

Es war wohl nicht Ihre Entscheidung
Missbraucht zu werden.
Dieses Leid ,kennt man meines erachtens nur nachvollziehen, wenn man selber nur annähernd so was erleben musste.

Darüber zu urteilen, das ist leicht.
Er kann jedoch nicht helfen. Ganz gleich wieviele Gedanken er sich darüber macht.
Und natürlich benötigt sie Hilfe. Wenn sie es möchte!
Denn das ist eine Grundvoraussetzung, dass sie möchte, dass ihr geholfen wird!
Wenn sie es möchte, dann sollte sie sich Hilfe suchen, aber nicht im Freundeskreis, sondern professionelle Hilfe.

Wenn sie es nicht möchte, hilft es auch nicht, wenn irgendwelche Freunde auf sie einwirken wollen und sie dazu bringen wollen, sich Hilfe zu suchen.
Denn genau das, macht es nicht besser.
 
Er kann jedoch nicht helfen. Ganz gleich wieviele Gedanken er sich darüber macht.
Und natürlich benötigt sie Hilfe. Wenn sie es möchte!
Denn das ist eine Grundvoraussetzung, dass sie möchte, dass ihr geholfen wird!
Wenn sie es möchte, dann sollte sie sich Hilfe suchen, aber nicht im Freundeskreis, sondern professionelle Hilfe.

Wenn sie es nicht möchte, hilft es auch nicht, wenn irgendwelche Freunde auf sie einwirken wollen und sie dazu bringen wollen, sich Hilfe zu suchen.
Denn genau das, macht es nicht besser.
Ich gebe dir recht.

Am meisten hat mich gestört, daß jemand der helfen möchte auch noch blöd angemacht wird.
Der versucht, andere Meinungen einzuholen um vielleicht zu wissen. Ob er helfen kann.


Es ist ein langer Weg um über Missbrauch sprechen zu können, das schlimmste ist.......
Besser ich lass es ruhen.
Es zeichnet einem das ganze Leben.
 
Stichwort "sekundärer Krankheitsgewinn". Bedeutet, dass jemand mit seiner "Krankheit" viel Aufmerksamkeit auf sich lenken will und sich deshalb nicht oder nur unzureichend therapieren lässt. In der Psychologie kein seltenes Phänomen.
 
Absolut schlimm was deiner Freundin passiert ist aber in der Haut von ihrem Mann, möchte ich nicht stecken.

Wäre ich in der Rolle des männlichen Part hätte ich schon erwartet wenn sie eine Beziehung mit mir leben möchte, dass sie Geschehenes aufarbeitet und eine Beziehung auf Augenhöhe gelebt werden kann.
(Und ja ich als Frau weiß, wovon ich spreche.)

Das besagter Mann in 39 Jahren Beziehung nur 3 mal fremd ging, fast ein Wunder.
Ganz ehrlich....jeder hat nur ein Leben und ich hätte sie schon längst verlassen.
 
Absolut schlimm was deiner Freundin passiert ist aber in der Haut von ihrem Mann, möchte ich nicht stecken.

Wäre ich in der Rolle des männlichen Part hätte ich schon erwartet wenn sie eine Beziehung mit mir leben möchte, dass sie Geschehenes aufarbeitet und eine Beziehung auf Augenhöhe gelebt werden kann.
(Und ja ich als Frau weiß, wovon ich spreche.)

Das besagter Mann in 39 Jahren Beziehung nur 3 mal fremd ging, fast ein Wunder.
Ganz ehrlich....jeder hat nur ein Leben und ich hätte sie schon längst verlassen.
Ich möchte das auch nicht. Und glaub mir, er hat sich unglaublich gefreut, wie die Schwiegereltern endlich tot waren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben