Mitgefühl

M

Gast

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Auf RTL habe ich gerade einen Beitrag gesehen. Ein Schüler hat Krebs, hat alle Haare verloren, er leidet sehr darunter. Damit er nicht alleine eine Glatze hat, haben sich alle Mitschüler die Haare komplett abschneiden lassen.
Würdet ihr da mitmachen?

Das ist nur ein Beispiel. Nehmen wir als Anlass für die Thematik Mitgefühl.
Wie geht ihr mit dem Thema um?
Interessiert dich sowas nicht?
Hast zu viel Mitgefühl?
...
 
Auf RTL habe ich gerade einen Beitrag gesehen. Ein Schüler hat Krebs, hat alle Haare verloren, er leidet sehr darunter. Damit er nicht alleine eine Glatze hat, haben sich alle Mitschüler die Haare komplett abschneiden lassen.
Würdet ihr da mitmachen?

Das ist nur ein Beispiel. Nehmen wir als Anlass für die Thematik Mitgefühl.
Wie geht ihr mit dem Thema um?
Interessiert dich sowas nicht?
Hast zu viel Mitgefühl?
...
du nennst ein Beispiel das ich in meinem eigenen Leben erlebt habe und sehr gut darauf antworten kann.
Es ist inzwischen kein grosses Geheimnis im EF mehr das ich bereits 3 Mal Krebs hatte.
Bei meiner ersten Krebserkrankung kam es zu einer derartigen Solidaritätskundgebung meiner Familie.Ging total daneben.
Mal aus der Sicht des Erkrankten geschildert.Plötzlich gehts dir dreckig.Du stehst vor einer Situation die du nicht wirklich erfassen kannst.Hast plötzlich eine Glatze und alle auf der Station ebenso.
Im Laufe der Zeit steht diese Glatze für dich genau für eines.Krankheit,Leid,Todesangst,Schmerzen.
Was glaubst du ob man dann eine Glatze die sich jemand freiwillig "dir zuliebe" geschert hat als Solidarität sieht.
Obwohl es lieb gemeint war hab ich damals sehr unwirsch und gebs zu unfair reagiert.Ich habs nicht so wie jetzt erklärt sondern einfach als Ventil meinem Unmut freien Lauf gelassen.
Ich bin nicht jeder.Vielleicht sieht es der eine oder andere Krebspatient anders mag sein.Was allerdings sicher günstig wäre ist zu wissen wie der/die es sieht BEVOR man es macht
 
Würdet ihr da mitmachen?

Nein! Wie schon geschrieben handelt es sich hier um Aktionismus, nur um in der Öffentlichkeit aufzufallen und von RTL impliziert um eine Story zu haben.
Selbe ist wenn ich schaue, dass ich bei einem Begräbnis den größten Kranz anschleppe, zeugt dann auch nicht vom Mitgefühl für den Verstorbenen, sondern nur, dass ich es der Verwandtschaft zeigen will.
 
würde wohl detto jeden fragen wo genau er dagegeng'rennt ist.

Ich finds schon etwas befremdlich Angehörige, für die das alles auch kein Honiglecken ist, derart vor den Kopf zu stoßen. Ich war auch in dieser Situation und es ist einfach einer der ersten Impulse, die man hat, weil das Thema Haarverlust erstens die Krankheit sichtbar macht und auch emotional geprägt ist und man zweitens als Außenstehender so wahnsinnig viel abbekommt an "du hast ja keine Ahnung WIE das ist"...aber die Angst teilt man, die lässt sich nicht wegwischen und und irgendwie will man diese Solidarität auch sichtbar machen.
Ich find schon, dass man einander taktvoll begegnen sollte, weil einfach ist es für niemanden.
 
Ich finds schon etwas befremdlich Angehörige, für die das alles auch kein Honiglecken ist, derart vor den Kopf zu stoßen.

und ich find's einfach absurd, jemanden der eh schon gezeichnet ist und nicht weiss ob er das nächste jahr erleben wird, selbiges noch permanent in der art - siehst, ich hab auch ein glatzi, ei, ei, ei ... mir wachsen die haar zwar wieder nach, aber du bist mit etwas pech bald tot - unter die nase zu reiben! nächste steigerung wär dann ich lass mir aus solidarität auch 'ne chemo geben? geht's um behinderte hört man landauf und landab normal behandeln, die behinderung ned zum thema machen und da ist alles auf einmal ganz anders?
 
und ich find's einfach absurd, jemanden der eh schon gezeichnet ist und nicht weiss ober das nächste jahr erleben wird, selbiges noch permanent in der art - siehst, ich hab auch ein glatzi, ei, ei, ei ... mir wachsen die haar zwar wieder nach, aber du bist mit etwas pech bald tot - unter die nase zu reiben! nächste steigerung wär dann ich lass mir aus solidarität auch 'ne chemo geben? geht's um behinderte hört man landauf und landab normal behandeln, die behinderung ned zum thema machen und da ist alles auf einmal ganz anders?
Ich weiß nicht wie andere das sehen, aber für mich war es einigermaßen schwierig die Betroffene zu motivieren und nur zuschauen und es hinnehmen - nein....es hat mich in die Verzweiflung getrieben.
Wenn das Leben weggewischt wird....sich ein Mensch im Schlafzimmer einsperrt, die Tage in der Dunkelheit dahinvegetiert, nix sehen und hören mag und man immer nur hört "ich geh nimma raus, man sieht das ich krank bin"... ja was machst du denn? Alles bietest du an, bevor du an den Punkt kommst, einmal auch scheiß wütend zu sein und bei uns ging es ab dann auch bergauf.
 
sich ein Mensch im Schlafzimmer einsperrt, die Tage in der Dunkelheit dahinvegetiert, nix sehen und hören mag und man immer nur hört "ich geh nimma raus, man sieht das ich krank bin"... ja was machst du denn?

versuchen herauszufinden wie man der/dem betroffenen helfen kann und das am besten indem man danach fragt, aber keine glatze scheren und mit dieser dann ins dunkle schlafzimmer gehen. kommt mir vor wie wenn damals, als mein hund g'storben ist, mir jemand einen schlafenden flocki zeigt und meint schau, der bewegt sich auch ned!
 
Zuletzt bearbeitet:
versuchen herauszufinden wie man der/dem betroffenen helfen kann und das am besten indem man danach fragt, aber keine glatze scheren und mit dieser dann ins dunkle schlafzimmer gehen. kommt mir vor wie wenn damals, als mein hund g'storben ist, mir jemand einen schlafenden flocki zeigt und meint schau, der bewegt sich auch nimma!
Geh bitte, Tom.
1. hab ich mir keine Glatze scheren lassen und bin damit ins Schlafzimmer gestapft und hab gehofft es ist dann alles wieder gut und 2. ist so eine Situation so enorm belastend, dass man einfach in der Verzweiflung mit allerlei deppaten Ideen daherkommt.
Ich war schwanger und nervlich am Ende, sie hat mit niemandem gesprochen, sie hat sich während der Chemoblöcke immer angespieben nach jedem Schluckerl Wasser und ist bei nachlassen den Nebenwirkungen weinend im Zimmer herumgelegen. Was glaubst du wie oft man da fragt was man tun kann, weil man nach Wochen nicht mehr zuschauen will? Es ist nicht einfach, nämlich weder für Betroffene, noch für Angehörige...und man klammert sich einfach an alles was einem so unterkommt, auch wenns noch so eine Schnapsidee zu sein scheint.
 

ich versteh dich schon und klar ned leicht wenn wenn man akut betroffen ist. kann es halt nur aus meiner sichtweise sehen wenn ich schwer bedient wäre. von mach dir keine sorgen, ich schau drauf dass deinen hunzen 'nen guten platz finden über brauchst was? bis gemma an saufen alter! wär ich für vieles zu haben, aber 'ne solidarglatze brauchert ich ned wirklich. aber ok, ist meine subjektive für mich gültige meinung.
 
nix gibts, ka mitgefühl, ka empathie :D:D
naja, so generell kann ich des ned sagen. bei fremden spielt sich dahingehend ned viel ab, bei meiner familie schon eher. aber ich hatte auch schon feuchte augen(tränen schreibi jez ned, sonst .....mimimi.....:D)bei einem video von einem heiratsantrag. bin halt doch emotional nah am wasser gebaut :D:D
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nix gibts, ka mitgefühl, ka empathie :D:D
naja, so generell kann ich des ned sagen. bei fremden spielt sich dahingehend ned viel ab, bei meiner familie schon eher. aber ich hatte auch schon feuchte augen(tränen schreibi jez ned, sonst .....mimimi.....:D)bei einem video von einem heiratsantrag. bin halt doch emotional nah am wasser gebaut :D:D
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Mimimimi :D
 
Auf RTL habe ich gerade einen Beitrag gesehen. Ein Schüler hat Krebs, hat alle Haare verloren, er leidet sehr darunter. Damit er nicht alleine eine Glatze hat, haben sich alle Mitschüler die Haare komplett abschneiden lassen.
Würdet ihr da mitmachen?

Das ist nur ein Beispiel. Nehmen wir als Anlass für die Thematik Mitgefühl.
Wie geht ihr mit dem Thema um?
Interessiert dich sowas nicht?
Hast zu viel Mitgefühl?
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Ich hätte Mitgefühl, aber deshalb würde ich mir keine Glatze scheren lassen. Mitgefühl trage ich im Herzen und muss ich dem Betroffenen nicht augenscheinlich kundtun.
 
Ich finds schon etwas befremdlich Angehörige, für die das alles auch kein Honiglecken ist, derart vor den Kopf zu stoßen. Ich war auch in dieser Situation und es ist einfach einer der ersten Impulse, die man hat, weil das Thema Haarverlust erstens die Krankheit sichtbar macht und auch emotional geprägt ist und man zweitens als Außenstehender so wahnsinnig viel abbekommt an "du hast ja keine Ahnung WIE das ist"...aber die Angst teilt man, die lässt sich nicht wegwischen und und irgendwie will man diese Solidarität auch sichtbar machen.
Ich find schon, dass man einander taktvoll begegnen sollte, weil einfach ist es für niemanden.
ich weiss und darum wär es besser gewesen es damals zu erklären.Genauso danebengegangen wie die Aktion selbst ist nämlich meiner Meinung nach ebenso meine Reaktion darauf.
Ich seh es nämlich so.Weitläufig wird immer nur der "arme Patient" gesehen.Das halte ich eigentlich für absoluten Schwachsinn.
schauen wir uns die Situation genauer an.Die Krankheit kann das Leben kosten.Tja mit dem Risiko zu sterben kommen wir bereits auf die Welt.
Dem Patienten gehts dreckig.Auch hier es braucht keine Todbringende Krankheit sein um sich in ähnlich schlechter physischer oder psychischer Verfassung zu befinden.
Der Patient weiss nicht wie es ausgehen wird.naja das kommt in jeder Lebenssituation vor.Der Patient hat aber jede mögliche Betreuung.
Worauf ich hinauswill mein Mitgefühl gehört zum Grossteil den Angehörigen.Sie haben mindestens diesselbe Last zu tragen und werden dabei nicht umsorgt.
Krebspatienten leben oder sterben sucht man sich nicht aus.Aber man hat mit etwas zu kämpfen das einen selber betrifft.
Der Angehörige jedoch muss (fast) dasselbe erleiden.Hat aber keine Rundumversorgung dabei.
Genau aus diesem Grund halte ich derartige Solidaritätsbekundungen nach wie vor für ausgemachten unnötigen geistigen Dünnpfiff.Tut mir leid ist leider so
ABER

mindestens genauso falsch war meine(oder die anderer) Krebspatienten darauf.Es mag Unsinn sein,unnötig total daneben.Aber NICHTS absolut NICHTS gibt mir als Patient die Rechtfertigung dafür die Sorgen der Angehörigen unwirsch abzutun.War ein Fehler geb ich zu.In der Sache bin ich nach wie vor derselben Meinung.Was das wie betrifft würde ich viel drum geben es anders gemacht zu haben
 
@Mitglied #313861 Natürlich ist es Schwachsinn, aber man versucht halt alles um dem Patienten auch nur irgendwie mitzuteilen, dass man da ist...auch, wenn man immer wieder weggestoßen wird und mit diesen Phasen noch nicht gut umgehen kann.
Sobald man hineinwächst und auch diese Samthandschuhe wegfallen, ist es viel einfacher. Weil dann fordert man seinen Platz und auch angemessene Reaktion ein.
 
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