2004/2005 ging es mir finanziell dermaßen schlecht, dass ich immer wieder gezwungen war betteln zu gehen.
Sollte in Österreich nicht notwendig sein. Hm. Der Teufel steckt im Detail. Zum damaligen Zeitpunkt durfte man in Graz keinen Gewerbeschein haben (auch nicht ruhend) um Sozialhilfe bekommen zu können. Nun ich konnte auf meine Gewerbescheine nicht verzichten. Aber Einkünfte hatte ich auch keine mehr.
da standen die beiden dann versteckt hinter den müllcontainern und jeder hatte eine zigarette und eine dose bier in der hand und unterhielten sich köstlich.
Voraussetzung, dass ich für mich selbst betteln gehen kann, ist erstmal, dass ich was gegessen habe, sonst kann ich es nicht (es wird mir schlecht und ich bekomme Probleme mit dem Kreislauf). Und Zweitens muss ich ein Bier (oder das Äquivalent Alkohol) trinken, weil sonst trau ich mich nicht.
@henmen
Ja, erstaunlicherweise kann man in so einer Situation noch lachen!
@all
2004 habe ich 27 kg verloren, weil nix zum Essen. Und 2005 war ich dann zu allem Überfluss auch noch obdachlos.
Und die Mär von der Vorweihnachtszeit? - Der Groschen (Cent) sitzt in dieser Zeit nicht lockerer! Die Leut' brauchen einfach zuviel Geld für ihre Weihnachtsg'schichtln, Spenden usw.
Und wie wäre das heuer? In Graz würde ich von der Polizei angezeigt, bekäme eine Geldstrafe, und müsste mangels Geld in Haft. Damit wäre dann das Ernährungsproblem gelöst, und die Obdachlosigkeit wäre auch behoben, allerdings bekomme ich im nachhinein einen Erlagschein - Taggeld bisschen über € 10. (Irgendwie denke ich mir, das kann's doch nicht sein!)
Dabei hat die Bettelei eigentlich nur positive Seiten:
1. Der Bettler bekommt was, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
2. Der Spender hat ein gutes Gefühl, weil hat jemandem geholfen.
Tut was für sein Seelenheil.
Hat zu Hause auch gleich eine Shortstory zum Erzählen.
Wenn ich genug Kleingeld habe, bekommen Bettler immer was von mir - wenn ich nach Graz fahre. Einmal pro Monat - eine Person, was diese Person mit dem Geld macht ist mir völlig gleichgültig.