Ganz allgemein:
Wenn man eine Praktik ausprobieren möchte, sich aber sehr unsicher dabei ist, sollte man sich selbige vorher von erfahrenen Personen erklären und zeigen lassen.
Darüber brauch ma nicht diskutieren, nehm ich an.
Ich denke, im Normalfall beginnt man nicht mit "Schlampe an die Decke hängen und Nadeln kreuz und quer durch die Brüste rammen und dann draufdreschen".. sondern vorsichtig, sehr konzentriert und in einer angemessenen Entfernung zu potentiellen Grenzen von Sub und Dom. Das sagt einem doch bitte der gesunde Menschenverstand?
(Sollte der sich nicht melden, müsste man überlegen, ob BDSM mit anderen Personen außer der eigenen überhaupt das richtige ist..)
Ganz ehrlich - ich kann mir nicht vorstellen, dass bei solchen zarten Anfängen irgendwas ernstzunehmendes passieren kann. Bzw nichts, was ein voriger Besuch bei einer nadelerfahrenen Person verhindern könnte.
Alle Beteiligen müssen sich halt VORHER, WÄHRENDDESSEN und NACHER dessen bewusst sein, was sie da tun (wollen), was es für Risiken gibt, wie man selbige minimieren kann..
Dom sollte wissen, was Sub braucht, wenn sie abstürzt (das hat man im Idealfall schon lang vorher geklärt), was er mit Sub anstellen soll, wenn der Kreislauf zusammenbricht (weiß man eigentlich auch vorher), ob beide Blut sehen können, ob einer von beiden irgendwelche Ängste (bzw Phobien) in Bezug auf Nadeln hat und so weiter.
Eigentlich erschreckt es mich, dass man noch drauf hinweisen muss, dass beide Partner bestens über den Gesundheitszustand des anderen - Stichwort Blutungsneigung - informiert sein sollten. Das ist doch wohl BITTE selbstverständlich und wird vor der ERSTEN gemeinsamen "Session" abgeklärt und nicht erst, wenn mal die bösen bösen Nadeln ins Spiel kommen?!
Das erweckt irgendwie den Eindruck, als müsste man bei anderen Spielen NICHT sehr aufmerksam aufeinander schauen..
Wie sagt man so schön? - Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben.
Dass Dom sich die Hände wäscht (oder bei Bedarf Handschuhe trägt), die Haut von Sub vorher desinfiziert wird und keiner die Spitze der Nadel antatschen sollte, sagt einem mal wieder der berühmte gesunde Menschenverstand.
Genau so, dass ich als Genadelte in den nächsten Tagen drauf schau, wie es mir geht, ob mein Körper irgendwie ungut reagiert - und im Falle des Falles zum Arzt geh. Ohne die Gefahr von Entzündungen bagatellisieren zu wollen - aber von einem Minibakterium geh ich nicht innerhalb von Minuten drauf, sondern nur, wenn ich die Alarmsignale meines Körpers ignoriere.
(Ich desinfizier schließlich auch nicht vor jedem Geschlechtsakt ausgiebig meinen Intimbereich und den meines Partners - auch, wenn ich mir eine Blasenentzündung einfangen könnt..
)
Man muss ja nicht immer von 0 auf 100 anfangen. Ich muss nicht schon lange vorher gezeigt bekommen haben, wie man Nadeln am besten durch Brustwarzen sticht, wenn ichs eh (noch) nicht vor hab..
Wenn ich da an meine erste (SM-)Erfahrung mit Nadeln denke.. Dom sitzt hochkonzentriert mit Brille auf der Bettkante, ich, nackt, hab die Füßchen unter der Decke, weil meine Zehen könnten ja kalt werden, ausführlichste Gespräche ala "Süße, gehts dir eh gut? Ja, dir auch? Ja! Super.".. Also, wenn uns einer zugeschaut hätt.. das war meilenweit entfernt von jedem SM-Porno mit Nadeln
Trotzdem hats für uns beide einfach perfekt gepasst und wir waren/sind wahnsinnig glücklich, diese intime Praktik allein und in einem ganz privaten Rahmen ausprobiert zu haben, weils einfach total schön war. Brutal werden kann man später ja immer noch..
wir haben beide im wahrsten Sinne des Wortes Blut geleckt und sind uns durchaus bewusst, wo die Grenzen von privat möglichen Spielen liegen und wo wir zuvor eine "professionelle Einschulung" möchten.
So, worauf will ich eigentlich hinaus?
Wer sich unsicher ist oder wirklich keine Ahnung hat, soll sichs bitte zeigen lassen. Wenn sich aber zwei oder mehr finden, die wissen, was sie tun und auch tun wollen - dann ist ein Spiel nicht automatisch komplett verantwortungslos, nur, weil mans vorher nicht lang und breit beim Profi geübt hat..