Es war ein mieser Tag. Ich wollte eigentlich gar nicht. Aber der Termin war vereinbart. Dunkle Wolken, buchstäblich, ziehen von Westen gen Wien, es beginnt in Strömen zu regnen. Und es gibt malerischere Szenarien als die Kolschitzkygasse entlang zu hetzen, die Kaputze über den Kopf gezogen.
Dingdong. Warten. Tür geht auf. So etwa eine Zehntelsekunde Latenzzeit bis zur Erkenntnis: Es ist
Evelyn,
es ist
die Evelyn. Zweieinhalb Jahre später etwa, wenn ich mich recht erinnere; noch ein wenig dünner, kommt mir vor; doch, ja,
die Evelyn – und auf einmal ist alles anders.
Hinein ins Zimmer, kommunikationstechnisch von 0 auf 100 in ein paar Sekunden. Es fließt. Duschen, lächeln, Evelyn sanft in die Arme nehmen. Und es beginnt etwas Besonderes. Etwas schon lange nicht mehr Erlebtes: Evelyn beherrscht die Kunst des Dialogs zwischen Beschleunigung und Loslassen wie kaum eine andere. Versteht, dass auch einmal ein Augenblick nebeneinander Verharrens erotischer sein kann als wie wild herum zu rubbeln. Dass auch einmal ein stilles Verweilen in einem sanften Kuss Sterne auf den virtuellen Himmel zu zaubern vermag; im richtigen Moment mehr, als heftiges Deepthroaten.
So darf ich mehr als eine halbe Stunde im Höchsterregtmodus verweilen, stets am Balancieren zwischen Vertiefen und Loslassen: Nur um mit größtem Vergnügen immer wieder bestätigt zu bekommen, dass Evelyn nicht nur authentisch und einfühlsam ist, sondern ihr Handwerk auch bis ins Detail beherrscht. Eine Entschleunigung beim Sex, wenn's schon zu nahe beim Höhepunkt ist; die richtige Frage zum richtigen Zeitpunkt; die passende Bewegung um die Erregungskurve eine erquickliche sein zu lassen.
Zum angenehmsten Zeitpunkt darf ich dann in den Vulkan des Höhepunkts springen; leise fast nach dem Geschehen davor, ein stiller und demütiger Abschluss für all das davor, bevor mit einem ganz entspannten Plaudern und einer weiteren Dusche eine dreiviertel Stunde ausklingt, die all das brachte, was viele Erlebnisse davor nur anzudeuten vermochten…
Vom Wiener 2015er-Dreigestirn der größten Freuden, Cory-Anna, Niki, Evelyn, ist eine wieder da. Und wird Ende April auch wieder kommen. Das macht den Regenbogen des Lebens noch ein wenig bunter, als er schon ist