Paraphilien loswerden

Paraphilie ist ein überflüssiger Begriff. Der sagt ja nichts anderes als das, was früher allgemein als "pervers" stigmatisiert worden ist. Das hat sich gewandelt, da Perversion heute keine moralische Basis mehr hat und als gesellschaftliches Apodiktum schon längs abgelehnt ist. Schon längst ist es gesellschaftlich anerkannt, dass sich moralische Abgrenzungen bei Machtausübung nichts verloren haben. Im Iran können und wurden schon Frauen zu Tode gesteinigt werden, weil sie GV mit einem Nichtmuslimen oder auch nur in der falschen Stellung von ihrem Mann angeblich verlangt hätte.

Wenn jemand unter seiner, ihm eingebläuten, Über-ich gesteuerten Ablehnung seiner lustspendenden 'Perversion' leidet, dann leidet er halt unter sozialen Abgrenzungen, deretwegen er Lust überhaupt erst erleben kann. Letztendlich ist Sex, der nicht ausschließlich der Zeugung dient, immer irgendein Bruch einer Konvention. Man könnte daher das, was Paraphilie genannt wird, geradezu als eine Art normaler Sexualität ansehen. Paraphilie heißt ja nichts anderes als die Liebe oder Neigung zu dem, was "daneben" ist. Ein Therapeut, der das behandeln möchte, ist ein Betrüger und gefährlich, wie Rubberinchen schon geschrieben hat, sofern er nicht nur die "soziale Abgrenzung" beim Klienten auflöst und in der Neigung herum wühlt.

Man sieht wieder einmal: man erfindet einen Begriff und baut ein Geschäft rund herum. "Geheilt" wäre man, wenn man seine/ihre Neigung
 
Die gesellschaftliche Ablehnung kann ein Faktor sein, aber eben nur einer unter vielen. Nehmen wir mal ein ganz konkretes Beispiel: Demütigung. Wenn Kinder gedemütigt werden, entwickeln sich Persönlichkeitsstörrungen, bei Erwachsenen ist das ebenso. Der Klassiker: Minderwertigkeitskomplexe. Anzunehmen, das Unterbewusstsein würde zwischen einer Konditionierung oder einer neuroplasitschen Veränderung, in einem sexuellem Kontext, und einem anderen, differenzieren, ist völlig haltlos. Also kommt in diesem Bereich mal das Thema Persönlichkeitsstörung durch die Praktik, welche für die Paraphilie notwendig ist, zum tragen. Trifft nicht auf alle zu, aber auf einige.

So das nächste Argument. Man verliebt sich in einen Partner, der es ablehnt der Paraphilie nachzukommen, aufgrund seiner persönlichen Werte. Jetzt muss der Mensch mit der Paraphilie entweder auf seine sexuelle Befriedigung verzichten oder den Partner "dazu zwingen" dass dieser gegen seine Werte handelt. Beides ist kein Nährboden einer gesunden Beziehung. Natürlich könnte man explizit nach Partnern Ausschau halten, die der eigenen Paraphilie entsprechen, nur schränkt man dadurch nicht nur den Kreis erheblich ein, es entwickelt sich eine Abhängigkeit, da der Partner für die sexuelle Befriedigung benötigt wird. Auch hier, ein starkes Argument.

Dann gibt es noch das Argument, dass Paraphilien, die aufgrund psychischer Konflikte (vorallem Kompenstation) entstanden sind, diese Ursachen durch das Ausleben immer wieder nähren, da sie ungelöste Konfikte und Persönlichkeitsstörrungen bedienen. Ein weiteres Agument ist, dass bei Paraphilien der Fokus nicht auf dem Partner, sondern auf dem lustspendendem Objekt oder der Praktik liegt, was die Intimität verringert oder vereitelt. Dazu kommt, dass man bei einigen Paraphilien ein Suchtverhalten festestellen kann, was das Leben immer mehr dominiert.

Ich könnte die Liste noch weiter ausführen. Aber das spare ich mir. Nur anzunehmen, dass es nur einen einzigen Faktor gibt, der ganz zufällig super in das eigene Weltbild passt, bringt wenig.
 
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Man könnte daher das, was Paraphilie genannt wird, geradezu als eine Art normaler Sexualität ansehen.

Solange ein Paraphiler niemandem schadet und auch keine Selbstschädigung vorliegt, gibt es keinen Grund, irgendwas zu therapieren. Neigungen und Vorlieben können ja durchaus eine Bereicherung sein.

Aber deshalb den Begriff samt Klassifizierung nach ICD-10 in die Tonne werfen zu wollen, ist denjenigen gegenüber, die Opfer einer Paraphilie geworden sind oder als Paraphile selbst mit ihrem Leben nicht mehr zurecht kommen und Hilfe brauchen, ein blanker Hohn und schlichtweg unsozial.
 
Aber deshalb den Begriff samt Klassifizierung nach ICD-10 in die Tonne werfen zu wollen, ist denjenigen gegenüber, die Opfer einer Paraphilie geworden sind oder als Paraphile selbst mit ihrem Leben nicht mehr zurecht kommen und Hilfe brauchen, ein blanker Hohn und schlichtweg unsozial.

Genau so ist es und dieses Handeln dann versuchen moralisch zu rechtfertigen, ist dermaßen vernab jeder Logik. :schulterzuck:

Ich frage mich wann das Ritzen drann kommt und es als intolerant gilt, wenn man über deren Ursachen forscht und Behandlungskonzepte objektiv bewertet.
Wird auch noch kommen. :hmm:
 
Ich bin froh das ich meine "perversen" Neigungen habe. Sonst wär's ja langweilig :mrgreen:
 
Ich bin froh das ich meine "perversen" Neigungen habe. Sonst wär's ja langweilig :mrgreen:

Ja solange man die abweichende Sexualpräferenz dauerhaft als bereichernd empfindet, ist doch alles gut! :)
Nur ist es eben nicht bei jedem so. ;)

Ein Freund von mir hat es für mich treffend beschrieben:

Außerdem hatte ich vor ein paar Tagen ein richtig tolles Gefühl. Ich war kurz davor, befriedigt zu werden und meine Gedanken schwiffen umher, was man denn so besonderes machen könnte (besondere Stellung, Spielzeug, ... also noch nichts in Richtung BDSM, aber trotzdem "etwas anderes"). Aber dann wurde mir klar, dass ich in diesem Moment das alles nicht will. Ich wollte einfach nur ganz normal befriedigt werden, es genießen und wahre Intimität erleben.
Das Gefühl war total merkwürdig, weil ich es noch nie mit dieser Klarheit gespürt habe.

Ich für meinen Teil denke, dass das Gefühl es geht "etwas ab" ohne Fetisch, auch dann wenn normaler Sex funktioniert, eben durch diese veränderte Konditionierung erst entsteht. Man kann auch durch normale sexuelle Reize so erregt werden, dass man fast bewustlos wird, also kann es am Reiz an sich nicht liegen. Genauso gibt es nicht wenig Menschen, die nach Sex süchtig sind. Die Bewertung unseres Unterbewusstsein über die Reize, macht den Unterschied. Genau die ist eben nicht unveränderbar und wird durch die abweichende Präferenz, bzw. das Ausleben dieser, beeinflusst.
 
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Mich erregen meine Femdom Fantasien am meisten trotzdem kann ich auch mit normalen und zärtlichen Sex was anfangen. Vermutlich liegt's daran.
 
Mich erregen meine Femdom Fantasien am meisten trotzdem kann ich auch mit normalen und zärtlichen Sex was anfangen. Vermutlich liegt's daran.

Ja wenn der normale Sex schonmal ohne Einschränkungen möglich ist und auch richtig befriedigt, ist es schon eine andere Ausgangslage, wie wenn das nicht der Fall ist.
Da bin ich ganz bei dir.
 
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Aber deshalb den Begriff samt Klassifizierung nach ICD-10 in die Tonne werfen zu wollen, ist denjenigen gegenüber, die Opfer einer Paraphilie geworden sind oder als Paraphile selbst mit ihrem Leben nicht mehr zurecht kommen und Hilfe brauchen, ein blanker Hohn und schlichtweg unsozial.

Ich weiß gar nicht, ob "Paraphilie" als Krankheit unter diesen zig-Tausenden Krankheiten in der Liste ICD-10 überhaupt aufgeführt ist. Diese ICD-10 soll außerdem nur der besseren Abwicklung des Verkehrs zwischen Menschen und staatlichen Gesundsheitsinstitutionen dienen. Für irgendeine Beschreibung von Krankheit als Diagnose oder gar Ursache tauct sie nicht. Sie sollte nur Grundlage für einerseits statistische Erhebungen und andererseits eventuelle Ansprüche gegenüber den Kassen dienen. Natürlich wäre es unsozial, wenn ein Patient mit der Selbstdisgnose "Paraphilie" zum Arzt kommt und der Arzt ihm Behandlung verweigert, nur weil er hinter dahinter eventuell eine Neurose oder paranoide Zwänge als eigentliche Krankheit sieht, was er dem Patienten nicht sagen kann, doch würde eine Abweisung des Patienten insofern unsozial sein, als er keine Deckung aus der allgemeinen Versicherung bekäme.

Wenn jemand mit dem Leben nicht mehr zurecht kommt, weil er meint, unter Paraphilie echt als Krankheit zu leiden, dann dann wäre es unverantwortlich von einem Arzt, den Patienten zu therapieren, ohne die eigentliche Krankheit identifiziert zu haben. Diese ICD-10 ist genau dafür nicht geeignet und wird auch deshalb von der Ärzteschaft in der medizinischen Praxis abgelehnt. Ob Paraphilie überhaupt in der Liste kodifiziert ist, müsste man suchen und wenn dann gehört sie daraus gestrichen. Es gibt eine Reihe von sogar tödlichen Erkrankungen, die in der Liste nicht kodifiziert sind, da solche verallgemeinerte Codices zu Fehldiagnosen führen könnten.

Außerdem bezeichnet der Begriff "Paraphilie" gar nicht nur eine sexuelle Zwangshaftigkeit bzw. Verhaltensbindung - dafür gäbe es zB die Bezeichnung "Fetishismus" - sondern könnte auch dafür angewendet werden, wenn etwa ein Jugendlicher ohne einen Kaugummi im Mund nicht mehr auskommt, was zu Gesichtsdeformationen und Kiefer-Krämpfen in der Nacht führen kann.

Immer gleich mit der Kanone "political correctness", "sozial", "normal" und "moralisch" auf Schatten an der Wand zu schießen macht jeder Diskussion ein Ende, wie unterhaltsam sie von Beginn an auch immer sie angelegt sein mag. Hier im Forum geht es ja um Unterhaltung und Geilheit und nicht um Lebenshilfe oder ethische Volksaufklärung. Dafür haben wir Institotionen, angefangen von Ärzten, psychosoziale Diensten, Beichtstühlen bis zu Muftis.
 
Wenn jemand mit dem Leben nicht mehr zurecht kommt, weil er meint, unter Paraphilie echt als Krankheit zu leiden, dann dann wäre es unverantwortlich von einem Arzt, den Patienten zu therapieren, ohne die eigentliche Krankheit identifiziert zu haben.

Das impliziert ja, dass die Paraphilie an sich nicht die Krankheit sein kann, was eben nicht korrekt ist. Es ist schon klar, dass sich das einige wünschen, die selber eine abweichende Präferenz haben, da so die gesellschaftliche Ablehnung verringert werden würde, nur bringt das Wunschdenken nicht viel (siehe den Post von mir oben, bei dem ich die möglichen negativen Wirkungen einer Paraphilie angeführt habe). Es kann natürlich sein, dass dies der Fall ist, oder eben auch nicht. Nur wird es immer wieder pauschal angenommen, von Menschen, die die Krankhaftigkeit bestimmter Paraphilien als unhaltbar ansehen möchten.

Außerdem bezeichnet der Begriff "Paraphilie" gar nicht nur eine sexuelle Zwangshaftigkeit bzw. Verhaltensbindung - dafür gäbe es zB die Bezeichnung "Fetishismus" - sondern könnte auch dafür angewendet werden, wenn etwa ein Jugendlicher ohne einen Kaugummi im Mund nicht mehr auskommt, was zu Gesichtsdeformationen und Kiefer-Krämpfen in der Nacht führen kann.

Einen Fetisch kannst du ja nur bei objektbezogenes anwenden. Sachen wie BDSM fallen doch da wieder weg und auch alle anderen Sexualpräferenzen, die nicht an ein Objekt gebunden sind.

Ob Paraphilie überhaupt in der Liste kodifiziert ist, müsste man suchen und wenn dann gehört sie daraus gestrichen. Es gibt eine Reihe von sogar tödlichen Erkrankungen, die in der Liste nicht kodifiziert sind, da solche verallgemeinerte Codices zu Fehldiagnosen führen könnten.

Aber ohne Diagnoseschlüssel hat der Psychologe das Problem, dass er selbst die Behandlung rechtfertigen muss und ihm immer wieder vorgehalten wird, er würde entgegen psychologischen Konsens therapieren. Ist doch bei der Homosexualität immer wieder zu sehen. Da werden dann die Therapeuten verklagt, auch wenn sie nur dem Therapiewunsch des Patienten entsprechen. Genau das bringt uns auch zum nächsten Thema:

Immer gleich mit der Kanone "political correctness", "sozial", "normal" und "moralisch" auf Schatten an der Wand zu schießen macht jeder Diskussion ein Ende, wie unterhaltsam sie von Beginn an auch immer sie angelegt sein mag.

Hast du einmal die Diskussionen in diesen Bereichen gelesen? Die Diskussion hier ist noch sehr sachlich, im Vergleich zu dem was normal für Argumente verwendet werden. Fast immer wird auf Sachargumente nicht eingegangen, dafür kommen Sektenargumente, die Erfahrungen von Menschen wird pauschal als falsch oder erlogen angesehen (als hätten Menschen wie ich nichts besseres zu tun, als sich fiktive Krankheitsgeschichten auszudenken?) oder es werden religiöse Motive unterstellt (ich kenne nur 2 die religiös sind und eine Paraphilie loswerden wollen, alle anderen sind es nicht, wobei ich dennoch die Diffamierung als unsachlich ablehne). Wenn man auf Sachargumente nicht eingeht, dann aber nur eigene nicht belegbare oder nicht auf eigene Erfahrung basierende Meinungen in einer einseitigen Argumentation verwendet, dann kann man hier eben sehr eindeutig eine bestimmte Intension, die ich völlig verstehen kann, ausmachen.
 
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Ich weiß gar nicht, ob "Paraphilie" als Krankheit unter diesen zig-Tausenden Krankheiten in der Liste ICD-10 überhaupt aufgeführt ist.

"Paraphilie" ist ein Oberbegriff. Darunter subsummiert sind z.B. Fetischismus, Exhibitionismus, Pädophilie, Zoophilie, usw. und sind "Störungen der Sexualpräferenz", keine Krankheiten, spielen aber bei der Diagnose oder in der Kriminalistik eine Rolle. ( google mal den Begriff )

Hier im Forum geht es ja um Unterhaltung und Geilheit und nicht um Lebenshilfe oder ethische Volksaufklärung. Dafür haben wir Institotionen, angefangen von Ärzten, psychosoziale Diensten, Beichtstühlen bis zu Muftis.

Niemand ist gezwungen, sich an gestellten Themen zur Erotik zu beteiligen. Im übrigen sind doch Diskussionen auch ganz "unterhaltsam".

Jedem das Seine.:)
 
Liebe Marlene, ich muss mich bei Dir bedanken, dass Du meinen Sermon gelesen hast und sogar so detailiert darauf eingehst. In einer politischen Gesprächsrunde zwischen Sozialversicherung und Gesetzgeber wäre ich total auf Deiner Seite, auch ohne dass ich ge-googelt hätte. Wie ich Dich unter Verdacht ziehe, bist Du auch außerhalb von EF in sozial-politische Arbeiten eingebunden
 
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Das darfst du gerne für dich persönlich als Erklärungsmodell so behaupten. Da wirst du aber keinen ernst zu nehmenden Wissenschaftler finden, der dir das bestätigt.

Dafür gibt es bereits genug Studien.
Genauso, wie es jede Menge Studen gibt, die belgen, daß BDSM Menschen weder in der Kindheit mißbraucht wurden, noch ein Trauma erlitten haben. Ich zitiere da den guten alten Dachs - BDSM Menschen sind nur krank, wenn sie Schnupfen haben...

Manche, vor allem aus dem katholischen Fundibereich, können nicht verknuseln, daß Menschen selbstbewußt zu ihren Neigungen stehen. Das hat sich bei Homosexualität schon ein wenig gelegt, offenbar kommen sie jetzt drauf, die BDSM Menschen zu drangsalieren.
Dazu kommt, daß Leute mit BDSM Neigung glauben, nur aus diesem Grund keinen Partner/keine Partnerin zu finden. Daß sie aus andren Gründen völlig beziehungsunfähig sind, geht in dem "ich will jetzt meine Neigungen wegtherapiert haben" völlig unter.
Ich hab gesehen, was solche möchtegern "Therapeuten" anrichten können. Bis hin zum Selbstmord.
Wie gesagt, so was gehört aus dem Verkehr gezogen.

Neigungen ausleben, ssc und glücklich damit leben. Nicht unglücklich oder gar tot ohne.
 
Und zum Thema gefährlich. Ich finde es ja schon eher gefährlich, wenn es Menschen gibt, die sich blutig peitschen lassen oder sich umbringen, weil sie annehmen sie könnten etwas nich ändern, es aber gleichzeitig Erfolgsberichte gibt, die aufzeigen, dass es durchaus möglich ist. Also die moralische Rechtfertigung etwas so hinzumoddeln, dass man mündige Bürger vor eigenen Entscheidungen schützt, geht zumindest in diesem Fall nicht auf. Wenn man wirklich suizidiv ist, muss man einfach sofort, immer und ohne Ausnahme, zum Psychologen. Dann muss das als erstes behandelt werden. Erst wenn diese Behandlung erfolgreich ist, kann man überhaupt erst über andere Konfikte nachdenken.

Ich hab selten so viele Widersprüche in einem Absatz gelesen.

Und beim Wort "moralisch" wirds dann überhaupt gruselig - hinter jedem moralischen Anspruch steckt ein handfestes persönliches Interesse. Ich vermute, Du kannst es einfach nicht haben, wenn andere zu ihren Neigungen stehen und damit glücklich sind.
Blöd gelaufen. Vor solchen Leuten wird jeder Einsteiger/jede Einsteigerin gewarnt.

Ab auf ignore.
 
Dafür gibt es bereits genug Studien.
Genauso, wie es jede Menge Studen gibt, die belgen, daß BDSM Menschen weder in der Kindheit mißbraucht wurden, noch ein Trauma erlitten haben. Ich zitiere da den guten alten Dachs - BDSM Menschen sind nur krank, wenn sie Schnupfen haben...

Manche, vor allem aus dem katholischen Fundibereich, können nicht verknuseln, daß Menschen selbstbewußt zu ihren Neigungen stehen. Das hat sich bei Homosexualität schon ein wenig gelegt, offenbar kommen sie jetzt drauf, die BDSM Menschen zu drangsalieren.
Dazu kommt, daß Leute mit BDSM Neigung glauben, nur aus diesem Grund keinen Partner/keine Partnerin zu finden. Daß sie aus andren Gründen völlig beziehungsunfähig sind, geht in dem "ich will jetzt meine Neigungen wegtherapiert haben" völlig unter.
Ich hab gesehen, was solche möchtegern "Therapeuten" anrichten können. Bis hin zum Selbstmord.
Wie gesagt, so was gehört aus dem Verkehr gezogen.

Neigungen ausleben, ssc und glücklich damit leben. Nicht unglücklich oder gar tot ohne.

Paraphilien haben ihre Ursache im Zusammenspiel mehrerer Faktoren, wie Hormone, Psyche, Sozialisation und auch genetische Dispositionen, aber sie sind kein rein """genetisch bedingtes Schicksal"", wie ich geschrieben hatte, und somit auch beeinflussbar und keineswegs unabänderlich oder gar vererbbar.

Ich habe auch nicht behauptet, dass jede Ausprägung einer Paraphilie krankhaft sei. Aber unbestritten gilt z.B. ein Pädophiler als krank, wenn er übergriffig/ straffällig wird oder unter seiner Neigung leidet. Das lässt sich auch auf alle anderen Paraphilien übertragen. Da sind dann Therapien bei Straftätern sogar eine Bewährungsauflage.

Eine konfliktfreie Paraphilie wegtherapieren zu wollen ist natürlich Unfug. Dagegen würde ich mich auch wehren.
 
Und beim Wort "moralisch" wirds dann überhaupt gruselig - hinter jedem moralischen Anspruch steckt ein handfestes persönliches Interesse. Ich vermute, Du kannst es einfach nicht haben, wenn andere zu ihren Neigungen stehen und damit glücklich sind.
Blöd gelaufen. Vor solchen Leuten wird jeder Einsteiger/jede Einsteigerin gewarnt.

Du hast da im Zitat von AntiKF offensichtlich was falsch verstanden. Lies es dir noch mal durch.
 
Hi Hi -
Wie kannst du sie nur unter diesen Generalverdacht stellen? :shock:

Ich erlaube mir als bewusster Paraphiliker eben auch einmal einen "Generalverdacht". Marlene verfolgt doch offensichtlich eine moralische Aufgabe und möchte die Gesellschaft kämpferisch sauber halten. Sie MUSS einfach aus ihrer sozialen Gruppe, die normbildend sein will, eine starke Legitimation für ihre Mission empfinden.

In dieser lebendigen Diskussion hier geht es laufend mit Präventiv-Zuordnungen zu. Schon an der Basis der Diskussion wird Paraphilie als Leiden, also als eine Krankheit qualifiziert, vor welcher die Gesellschaft geschützt werden müsse. Jede Leidenschaft wird sofort als eine solche eines potenziellen Kinderschänders hingestellt, jemand der BDSM in seinem dunklen Lustrepertoirs hat, hätte seine soziale Verhaltenskontrolle verloren, sodass womöglich sogar Kinder damit belastet werden könnten Ich glaube, wir haben es hier eher bei manchem mit der Verarbeitung eines Boarderline Syndroms zu tun, volkstümlich früher als Wichtigtuerei bezeichnet. Das ist aber eine echte Krankheit, die nach mehrheitlicher Meinung aus kindlichen Traumata entspringen soll.

Ich adressiere BLS auf keinen Fall an Marlene, weil ich an ihre gesellschaftlich legitimierte Mission glaube. Nur ist die beste Methode eines ganz einfachen Spielverderbers immer, die moralische Schiene einzuziehen und zu behaupten, diese wäre allgemeine rechtliche konvention, sozusagen Teils des Canons (Begriff für kirchliche Gesetze). Es gibt aber immer wieder ganze gesellschaftliche Gruppen, die an Boarderline Syndrom erkrankt sind. Diese Gruppen schafffen im Kollektiv Legitimität.
Beispiel: NSDAP. Bitte, es mir zu entschuldigen, dass ich so zum Spaß die Nazi-Keule ausgepackt habe. Das wäre hier in diesem Rahmen blanker Blödsinn und ist daher nur spaßig-schaurig gemeint.
 
Vielleicht können manche hier es einfach nicht ertragen, dass Menschen, die Leidenschaften pflegen, die in ihrer bürgerlichen Umgebung vielleicht als anstößig wirken, nicht als "Leiden" empfinden bzw. deklarieren könnten. Vielleicht könnte Paraphilie auch als Entschuldigung herhalten. Entschuldigt mich bitte für mein Anderssein, denn ich leider an Paraphilie, bin aber brav und gehe deswegen zum Therapeuten. Weil ich mir den aber nicht leisten kann, stoßt mich bitte aus der Gemeinschaft nicht aus. Ich bin einfach arm und krank. Haltet nur die Kinder von mir fern.
 
Paraphilien haben ihre Ursache im Zusammenspiel mehrerer Faktoren, wie Hormone, Psyche, Sozialisation und auch genetische Dispositionen, aber sie sind kein rein """genetisch bedingtes Schicksal"", wie ich geschrieben hatte, und somit auch beeinflussbar und keineswegs unabänderlich oder gar vererbbar.

Ich habe auch nicht behauptet, dass jede Ausprägung einer Paraphilie krankhaft sei. Aber unbestritten gilt z.B. ein Pädophiler als krank, wenn er übergriffig/ straffällig wird oder unter seiner Neigung leidet. Das lässt sich auch auf alle anderen Paraphilien übertragen. Da sind dann Therapien bei Straftätern sogar eine Bewährungsauflage.

Eine konfliktfreie Paraphilie wegtherapieren zu wollen ist natürlich Unfug. Dagegen würde ich mich auch wehren.

Das klingt schon sehr nach "Reinhaltung der Rasse" von bösen Hormonen, kranker Psyche, deviantem Erbgut etc. Wenn der Begriff "Paraphilie" dem dient, eine 'Krankheit' zu bezeichnen, die so diffus und verallgemeinernd definiert ist, dann gehört dieser Begriff aus jedem sozialen Kontext gestrichen. Volkshygieniker hatten wir schon öfters.
 
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