Pheromone

...

Mitglied #542127 schrieb:

Entschuldigung, da redest du wie der Blinde von der Farbe. Riechen ist entwicklungsgeschichtlich gesehen einer der urtümlichsten Sinne und braucht nicht erlernt zu werden. Du kannst dir, im Gegensatz zu Bildern oder Tönen einen Geruch nicht ins Bewusstsein rufen. Die verschiedenen Gerüche wahrzunehmen, zuzuordnen und zu unterscheiden schon. Gerüche werden auch ganz tief, auf unbewusster Ebene mit Emotionen verknüpft. Deswegen kann der Duft von Kuhstall in dir Glücksgefühle auslösen, weil du das vielleicht mit glücklichen Erlebnissen bei Oma und Opa in deiner Kindheit verbindest. Und der Geruch von Majoran kann dir widerwärtig sein, weil du dich vielleicht einmal an Pizza überfressen hast und deswegen spucken musstest. Und ja, die Bedeutung des Geruchs kann sich verändern, das ist aber nie ein bewusster Lernprozess.

Zum Vergrößern anklicken....

Der Geruchssinn ist selbstverständlich ein uralter, fest verankerter Sinn.
Aber wie wir Gerüche einordnen, wahrnehmen und deuten ist sehr wohl in großen Teilen der Sozialisierung geschuldet.
So ist der Geruch von Pipieiern für so manchen Bewohner einer chinesischen Provinz vielleicht ein Zeichen für einen bevorstehenden Gaumenschmaus, während er beim gelernten Mitteleuropäer den Fluchtinstinkt auslöst.
Deshalb können Köche, Sommeliers ihren Geruchssinn trainieren, deshalb können viele Menschen die ihren Geruchssinn verlieren, wenn nicht die Rezeptoren selbst zerstört sind, auch wieder ein gewisses Maß an Riechen erlernen.
Deshalb riecht eine Frau, deren Schweißgeruch mich an den meiner Mutter erinnert, schlecht im Bezug auf die Partnerwahl für mich.

Wir können natürlich von Anfang an Gerüche wahrnehmen, aber interpretieren, auseinanderhalten, mit Emotionen belegen ist ein erlernter Prozess.
Für mich riecht z.B. Pferdestall nur deshalb nach Pferdestall, weil ich irgendwann erlernt habe wie Pferdestall riecht. Ich war dort, habs gesehen, gerochen, also erlernt.
Und er riecht vollkommen neutral, weil ich mein ganzes Leben lang nicht besonders viel mit diesen Tieren zu tun hatte.
Jemand der Pferdestall niemals als Pferdestall "gerochen" hat, kann mit dem Geruch nichts anfangen und ihn auch nicht mit Emotionen belegen.
Kuhstall riecht für mich nach "Arbeit"...auch das ist ein Ergebnis von Lernen, unabhängig davon, ob es bewusst oder unbewusst passiert.
Wir lernen ja auch unbewusst zu sprechen und zu hören, sofern physisch kein Defekt vorliegt.
Nur darum ging es mir, als ich schrieb Riechen ist ein erlernter Prozess.

"Sich riechen können" wie wunderbar.
Ich mag natürlichen Körpergeruch - frisch aber nicht frisch geduscht.
Heißt, so 2-3 Std nach der Dusche, wenn man beginnt wieder nach sich selbst zu riechen und dann am liebsten, kuschelnd und wuselnd in seinen Brusthaaren.
Für mich sind sexuell gesehen, nur natürlich ausgeschüttete Pheromone anziehend.

Mitglied #593684 schrieb:

"Sich riechen können" wie wunderbar.
Ich mag natürlichen Körpergeruch - frisch aber nicht frisch geduscht.
Heißt, so 2-3 Std nach der Dusche, wenn man beginnt wieder nach sich selbst zu riechen und dann am liebsten, kuschelnd und wuselnd in seinen Brusthaaren.
Für mich sind sexuell gesehen, nur natürlich ausgeschüttete Pheromone anziehend.

Zum Vergrößern anklicken....

… stimmt genau so, wie zb am Morgen im Bett den Duft des Partners riechen und die Nähe genießen.. das ist mehr wie anziehend