Schwarzfahren

ich bin einmal davongelaufen, da wurde ich mit einer freundin erwischt. eigentlich hätte ich das ohne sie nie getan, denn sie drehte sich plötzlich um und lief. ich musste ein paar sekunden nachdenken und lief dann auch, davor musste ich mich von einem der männer losreissen :)

tja und dann passierte es mir, als ich bei einer firma kündigte und für das letzte monat keine monatskarte mehr kaufte, wie es der zufall wollte, dass ich am letzten arbeitstag bei der rückfahrt kontrolliert wurde :)

früher mit der schülerkarte war es einfach, man hat sich danach einfach eine monatskarte dazu gekauft und eilte nach erdberg, dann wurde die strafe erlassen, doch irgendwann wurden auch die gescheiter und prüften zusätzlich das kaufdatum der monatskarte.

eigentlich eine frechheit die eltern der jugendlichen so auszunehmen und überhaupt wieso müssen sich schüler zusätzlich noch eine monatsmarke kaufen, damit sie mit allen linien fahren dürfen, nachdem die standardlinien doch auch schon einen selbstbetrag haben.
 
Also, ich muss gestehen, für mich ist schwarzfahren kein Sport, sondern eine wirschaftliche Notwendigkeit.
Da dürfte ich leider keine Ausnahme sein, offiziell(!) sind bereits gut 15% (Stand 05: zw. 914.000 und 1.087.000 Österreicherinnen und Österreicher, ca. 12,3%) aller in Österreich leben Menschen an oder unter der Armutsgrenze! Und diese Gruppe wird täglich größer!
Wer mit netto maximal € 838,82 (ab 2008) sein Auslangen finden muss, der muss sich auch genau überlegen, wofür er sein Geld verwendet. (Vielleicht sollten die Fahrscheine zukünftig aus essbaren Papier gefertigt werden, um soziale Härten abzufedern!?!:mad:)
Gerade die lebensnotwendigen Dinge, wie Nahrungsmittel (+ 8,3), hier insbesonders Molkereiprodukte (+ 16), Käse (+ 22); Wohnung, Wasser und Energie (+ 2,8), hiervon Haushaltsenergie (+ 4,1); Verkehr (+ 5,5), (interessant ist, dass Treibstoffe mit + 24 zubuche stehen, Flugtickets hingegen mit - 29), neuer ÖBB-Fahrplan durchschnittlich 2,5, sind unverhältnismäßig angestiegen!:mauer:[Alle Angaben in % lt. Statistik Austria]
Gerade angesichts der drastischen Umweltbelastung durch Verkehr und der explodierenden Kosten für die Allgemeinheit wäre es doch sinnvoll, öffentlichen Verkehr (nein, nicht der hier oft zitierte, der stagniert wahrscheinlich auf hohem Niveau:hahaha:) wenn nicht gratis, dann zumindest für jedeN leistbar anzubieten!:cool:
Abgesehen davon, dass die Administration und Kontrolle des Fahrpreises etliches kostet, wäre (bei gleichzeitigen Ausbau der Infrastruktur) nicht nur Mobilität für Alle möglich, sondern würden rein aus Kostengründe viele auf Öffentliche umsteigen.
Zitat von Steirerbua:
Sagst Deinem Wirten auch: ich zahl eh schon für's Essen, darum seh' ich nicht ein, warum ich für die Getränke auch zahlen soll?​
Öffentlicher Verkehr, überhaupt Mobilität steht im öffentlichen und vor Allem wirtschaftlichen Interesse und ist daher mit der Privatwirtschaft, wie es der Wirt ist, nicht vergleichbar!!!:nono:
Ich muss nicht zum Wirten, aber z. B. zur und von der Arbeit muss ich, und weil Arbeitsstätten meist abseits von Wohngebieten liegen, muss ich ein Verkehrsmittel benutzen!!!:mauer:
Die Entwicklung geht leider in die andere Richtung; Am Land sowieso, aber immer mehr auch im urbanen Bereich ist man ohne Auto schwerst benachteiligt und muss äußerst umständlich und zeitraubend zum und vom Arbeitsplatz fahren und der Einkauf wird mangels Alternative zu großen Shopping-Center auch sehr mühsam. Wer Kinder hat, hat es doppelt schwer!
Wie oben erwähnt, fahre ich aus Kostengründen schwarz!
Meine letzte Jahreskarte, die bereits Mitte letzten Jahres abgelaufen ist, hat mich bis jetzt vor Strafe bewahrt. Offenbar sind Jahreskartenbesitzer jeden Verdachts erhaben, denn es steht groß und deutlich 2007 auf den Ausweis, was bis jetzt (gsd) keinerlei beachtung fand!:engel:
Davonlaufen würde ich nicht, erstens bin ich nicht so sportlich, zweitens wäre mir das auch zu blöd. Sollten die Kontrollen dermaßen verschärft werden, dass schwarzfahren teurer käme als Zeitkarten, müsste ich alles zu Fuß oder mit den Rad erledigen, was ich bei kürzeren Strecken jetzt schon mache.
 
Na ihr habt Sorgen .... :hmm:

Ganz davon abgesehen, dass ich die allgemeine Verarmung in Österreich auch als dramatisch ansehe, haben wir hier im Westen meistens keine Möglichkeit, Öffis zu benutzen. Die Infrastruktur ist einfach zu schlecht...

Und da frage ich mich, wer tankt schon mein Auto mit Diesel voll, damit ich gratis damit fahren kann ... :cool:

Im übrigen liegt jemand mit einem Nettoeinkommen von EUR 839.00 ja wohl schon ganz klar unter dem Existenzminimum. Da müsste es doch möglich sein, Zuschüsse zu beantragen ?!
 
Und da frage ich mich, wer tankt schon mein Auto mit Diesel voll, damit ich gratis damit fahren kann ... :cool:
Ich hab auch eine Jahreskarte + wenn einer schwarzfahren möchte, soll er das gerne.

Die "Sozialschmarotzer"-Diskussion, die da immer anklingt, halte ich für völlig überzogen, ganz egal in welcher Form sie daherkommt.

Ansonst gebe ich dem Lieber_Augustin recht. Öffis sollten nix kosten.
 
in wien geht es noch,in london ist das schon lange nicht mehr möglich. da kommst ohne gültige karte nicht durch die songenannten gatter hinein und auch ohne karte nicht aus der u-bahn!!
 


:hmm: so dachte ich früher auch :hmm:

aber mitlerweile konnte/durfte ich feststellen dass der spruch meines vaters

:lehrer: was nix kost is nix wert :lehrer:

in unserer gesellschaft stimmt wie selten was​

Jaja, mit zunehmendem Alter werden wir unseren Vätern immer ähnlicher. :) Aber dein Argument hat schon was für sich. Trotzdem wär es mir lieber, die Öffis kosteten nichts. Das würde den Nahverkehr entlasten, Parkplätze wären wieder frei. Und ich vermute auch, dass man das aufkommensneutral gestalten kann, weil die Kosten für Administration und Kontrolle wegfielen.
 
Und ich vermute auch, dass man das aufkommensneutral gestalten kann, weil die Kosten für Administration und Kontrolle wegfielen.

:nono: glaub ich nicht :nono:

es würden ja nur die kosten der kontrolle wegfallen

:hmm:würde man glauben :hmm:

es würde mehr vandalismuss geben und somit müsste wieder kontrolliert werden

im übrigen bestehen die kosten nicht nur aus kontrolle

die offis (zumindest die in wien) machen so und so ein defizit weil ein "wirtschaftlicher preis" viiiiiiiiel höher wäre

also das öffentliche interesse ist ja schon durch das "sponsoring" gegeben​
 
in london ist das so, dort kommst eben ohne nicht durch das gatter in die station hinein und wenn die karte nicht für alle zonen ausgestellt ist, kommt man bei den einzelnen stationen nicht heraus und muss in die zone zurückfahren, wo die karte gültig ist. überhaupt sind dort viel personal und sicherheitsleute vor ort.
 
Ist schon hie und da passiert, dass ich mal schwarz gefahren bin. Kommt auch daher, dass ich so gut wie nie mit den Öffis fahre, hat ganz viele Gründe ... fahre lieber selbst mit meinem Auto :mrgreen: Man muss dazu auch sagen, dass das Lösen der Fahrkarte bei uns nicht wirklich verständlich ist, wenn man sich nicht auskennt, geht den Touristen sicher genau so. Erwischt hat man mich gottseidank noch nie, aber es kommt ja vielleicht auch nur 2-3 mal im Jahr vor, dass ich schwarzfahre.
 


:nono: glaub ich nicht :nono:

es würden ja nur die kosten der kontrolle wegfallen​

+ Druck jeder Art von Fahrschein + Admin derselben + Automaten + Service dafür + Miete für Platz der Aufstellung + anteilige Verwaltungskosten + vielleicht noch mehr.

die offis (zumindest die in wien) machen so und so ein defizit weil ein "wirtschaftlicher preis" viiiiiiiiel höher wäre
Ja, das stimmt - der Preis ist eh schon ein gestützter.​
 
ich denke in wien ist schwarzfahren eher noch ein kavaliersdelikt, oder?
 
+ Druck jeder Art von Fahrschein + Admin derselben + Automaten + Service dafür + Miete für Platz der Aufstellung + anteilige Verwaltungskosten + vielleicht noch mehr..

:hmm: da hast ja recht

aber was glaubst was die anschaffung der züge deren instandhaltung und nicht zuletzt das personal kostet um das "werkl" am laufen zu halten

Ja, das stimmt - der Preis ist eh schon ein gestützter.

eben und es gibt ja auch zusätzlich so angebote wie jahreskarte oder ähnliches

schau mal in ander länder wie das bei privaten "läuft" da ist erstens von sozialem gewissen keine spur und auch von öffentlichen inrteresse nicht

ich denke in wien ist schwarzfahren eher noch ein kavaliersdelikt, oder?

na ja eigentlich verteuerst du die karten für jene die zahlen

:lehrer: so gesehen ein unsozialer akt :lehrer:
 
1. in london gibst entgenen andrer meldungen hier mehr schwarzfahrer als in wien:!: du musst ja nicht mit der ubahn fahren, kannst nämlich auf verschiedensten autobuslinien (nicht allen) weiterhin schwarzfahren (machen 10.000e:!:...ich sag dirs wie, wennst es nicht glaubst)
und zur finanzierung der öffis...ich geb flicflac recht, wir haben keine idee was in der Administration der Fahrscheineinnahmen der Wiener linien verschwindet......angefangen vom personal in der verrechnung und organisation bis zu den automaten, die was glaubst du, von welcher firma wohl monopolisiert ist...

ein tip die stadt wien steuert doch 300 mill. im jahr zu. ich weiss wie sich die stadt wien 300 millionen spart und gleichzeitig öffifahren kostenlos wird.
man schichtet einfach als (sogar von der EU empfohl.) umweltsteuer die extremen steuer:!::!::!:mehreinnahmen der explodierenden benzin und heizölpreise auf die öffis um.:shock: da bleibt sogar noch was übrig!!!!!!
 
und gleichzeitig öffifahren kostenlos wird.
man schichtet einfach als (sogar von der EU empfohl.) umweltsteuer die extremen steuer:!::!::!:mehreinnahmen der explodierenden benzin und heizölpreise auf die öffis um.:shock: da bleibt sogar noch was übrig!!!!!!

:?: versteh ich jetzt nicht :?:

:?: was ist da dran denn kostenlos:?:

:fragezeichen: sind letztlich ja wieder unser aller steuern :fragezeichen:
 
also ich mach das hin und wieder. meistens einfach weil ich pleite bin.

und als jahrzehntelanger öffi hardcore benutzer. (kein führerschein) kann ich nur sagen, schwarzfahren über die jahre wäre wesentlich billiger gewesen.


also meine steuern wären da nicht drinnen. kein benzin oder ölverbrauch hier. und dank 4stock auch kaum gasverbrauch beim heizen.
 


:?: versteh ich jetzt nicht :?:

:?: was ist da dran denn kostenlos:?:

:fragezeichen: sind letztlich ja wieder unser aller steuern :fragezeichen:

lieber sissifranzl, leider hast du das wort umweltsteuer übersehen.
na klar wird das geld ausgegeben....aber eben für andre dinge als für eurofighter oder subventionen an stronach und c.(lies einfach die budgetberichte von stadt wien und vom bund, da fallen dir die augen raus und der bart ab)

was ist dran kostenlos? sag ich dir: die fahrt mit der umweltfreundlichen strassenbahn.
 
lieber sissifranzl, leider hast du das wort umweltsteuer übersehen.
.

:nono: hab ich nicht :nono:

und abgesehen davon dass man mit der umweltsteuer schon dinge bezahlen/subventionieren sollte (da sind wir offensichtlich einer meinung) die der umwelt zugute kommen ändert es nichts an der tatsache dass öffentlicher verkehr so wie er in wien verstanden wird nicht kostenlos ist - und letztlich ist es egal aus welcher schatulle WIR es bezahlen fakt ist es kostet unser geld und wenn wir es total kostenfrei gestalten kostet es mehr

sollte eigentlich eine simple rechnung sein​
 
also als nichtwiener muss ich noch einwerfen, die fahrpreise der öffis in wien sind zu anderen vergleichbaren städten wie gesagt doch sehr "christlich", oder?
 
und letztlich ist es egal aus welcher schatulle WIR es bezahlen fakt ist es kostet unser geld und wenn wir es total kostenfrei gestalten kostet es mehr
Stimmt. Irgendwer muss es immer bezahlen. Aber ich denke, öffentlicher Verkehr wäre ein gutes Thema mit Signalwirkung, wo man sagt, ok, das ist uns ein Anliegen, wir wollen weniger Autos in den Straßen und man finanziert das über die Umverteilung der Steuern. Klar zahlen das immer noch WIR, aber die geringeren Einkommen zahlen weniger und die höheren mehr und alle haben was davon. Das ist Solidarität.
 
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