Was man hat, will man nicht und was man will, bekommt man nicht
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Wie so? Weil es kann erst nur dann etwas Neues/besseres entstehen, wenn man damit was ist, zufrieden ist
Na gut ..... ich will Dich nicht aus Deiner Euphorie reißen .....
Aber was Du so von Dir gibst, liest sich für mich wie eine Anhäufung von Schlagworten und Phrasen. Ich nehme einmal an, das wird genau das sein, was den "Gläubigen" bei den Seminaren vorgebetet wird, und was auf wundersame Weise auf fruchtbaren Boden fällt, wenn man den Referenzen glauben mag.
Der einzige, welche auf diese Art zu einem unbeschwerten und glücklichen Leben kommen mag, wird der gute Friedrich sein. Na wurscht, es sei ihm gegönnt - von meinem Geld lebt er ja nicht ...
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Salome, .....
Ich glaube, dass Zufriedenheit wie auch Glück nur aus uns selbst entstehen kann. Wenn wir auf uns hören, unsere ureigenen Bedürfnisse erforschen und leben. Uns nicht einordnen in den Strom der Masse, uns Modeströmungen nicht unterordnen, unser eigenes Gewissen und unseren eigenen Verstand zur Gestaltung des eigenen Lebens benutzen. Dann klappt's auch mit dem Glücklichsein. Zumindest kann es klappen, wenn man seinen Weg konsequent geht und sich nicht durch das eine oder andere Verweilen aus der Ruhe bringen lässt.
Sehnsucht sehe ich wie Du mehr als Sehnen denn als Sucht, wiewohl man auch hier abwägen muss, wonach sich die Sehnsucht richtet. Es mag schon Sucht sein, wenn sie unablässig nach Neuem strebt, ohne Rücksicht auf das Jetzt und die Gegebenheiten. Es ist sicher nicht ein Streben nach Vollkommenheit, schon gar nicht nach geistiger, wenn man versucht, den Verstand abzuschalten, damit sich alles frei entwickeln kann. Wenn ich dann vom einzigen Ziel der Selbstverwirklichung lese (auf annoncierten Internet-Seiten
), dann frage ich mich, wie weit man sich selbst verwirklichen kann, wenn man sein Denkvermögen ausschaltet?
Ich bin zum Beispiel von den Antworten, welche xxl gegeben hat, sehr beeindruckt. Das liest sich für mich sehr aus dem Leben, das sind Antworten, denen ich mich in den wesentlichen Inhalten ohne weiteres anschließen könnte.
Auch was unser rasender Taxler schreibt, hat bei allem geistigen Hintergrund doch auch Hand und Fuß, man merkt an den manchmal fast kahlen Sätzen das persönliche Engagement, das Wissen, das sich jemand schwer erarbeitet hat.
Da vermag ich den Ergüssen unserer Linzer Lady nur sehr wenig abzugewinnen. Das ist mir persönlich alles zu üppig, viel zu laut für jemanden, der das Glück im Leisen, im Stillen zu suchen weiß. Auch ließe sich manches dagegen sagen.
Ich möchte aber statt dessen lieber auf Deine Fragen eingehen, bzw. sie nach meinem Erleben beantworten.
o Wonach sehne ich mich?
Wonach ich mich wirklich und mit nahezu jedem Gedanken sehne, kann ich hier wahrscheinlich nur sehr schwer erklären. Ich will es dabei belassen zu sagen, dass es eine Sehnsucht ist, die nicht erfüllt werden kann .....
Darüber hinaus halten sich meine Sehnsüchte in Grenzen, weil ich derzeit im Grunde alles habe, was ich mir wünschen kann. Es geht also nur darum, dass dieser Zustand noch anhält, so lange es möglich ist. Frei von Sehnsucht zu sein, heißt aber nicht automatisch, wunschlos zu sein ..... zu diesen Wünschen würde ich zählen, dass es möglich wäre, mich mit meinen engsten Freunden öfter an einen Tisch zu setzen. Auch mehr Zeit für die Familie sollte kein unerfüllbarer Wunsch sein. Dass die Bundesbahn die Tarife für Senioren nicht anhebt, wäre auch so ein kleiner Wunsch.
o Und was suchst Du?
Ich suche das zu bewahren, was mich speziell in den letzten Jahren und bis heute sehr glücklich macht. Die Freundschaften, die Gefühle, die Sympathien, welche mir entgegengebracht werden. Möglichst viel Zeit mit jenen Menschen zu verbringen, die mir sehr nahe sind, und welche mit Freude annehmen, was ich ihnen geben möchte.
o Was hast Du schon gefunden?
Ich habe sehr viel gefunden in meinem Leben, die ganze Palette hindurch ... von wunderschön bis todtraurig. Die Frage des Loslassens stellt sich mir insoferne nicht, weil ja das alles Bestandteil meines Lebens ist, alle diese "Funde" haben mich geformt und dazu beigetragen, dass ich das geworden, was ich heute bin. Ich kann und will nicht loslassen, was so eng zu mir gehört. Ich erinnere mich an das Schöne mit Freude, an das Traurige ohne Verbitterung, immer mit Dankbarkeit, dass ich es erleben durfte, weil alles auf seine Art zu meinem Ich beigetragen hat.
o Was hast Du irrtümlich gesucht?
Ja nix ..... möchte ich fast sagen. Weil mich meine Suche eigentlich am Ende immer zu dem für mich Richtigen gebracht hat, wenn auch manchmal über sehr verschlungene Irrwege. Zwei Dinge gibt's schon, denen ich eine Zeit lang nachgelaufen bin .... das eine war beruflicher und materieller Erfolg (vor meiner Ehe), das andere war, als ich meine Sehnsucht nach Zärtlichkeit mit gekauftem Sex stillen wollte (nach meiner Ehe). Aber wie gesagt, auch da habe ich nach einigem Irren den rechten Weg für mich gefunden.
o Was hast Du gefunden, aber niemals gewollt?
Auch da fällt mir wenig ein. Ich hab' relativ früh gewusst, wo ich hin will und wie ich mein Leben führen will, und mein Hang zur Konsequenz hat mir im Vorhinein klar sein lassen, dass ich da auch vieles erleben werde, was mich nicht nur freuen wird - gehört halt einfach zum Leben. Enttäuschungen gehören dazu, unehrliche Freundschaften, vorgespielte Gefühle. Auch Misserfolge im Beruf, ungerechte Benachteiligungen, Anfeindungen, Missachtung, Neid. Aber was ist das alles im Vergleich zum Tod meiner Frau .....
o Und was niemals gefunden?
Also etwas, wo ich schon noch sehr auf der Suche bin, das sind all jene Dinge, welche mit dem Glauben in Verbindung stehen. Nicht, dass ich gar nix gefunden hätte in dieser Richtung ..... das wird man ja aus dem einen oder anderen Posting schon herausgelesen haben. Aber da bin ich noch nicht ans Ziel gelangt, und werde wahrscheinlich auch nicht ans Ziel gelangen - es sei denn, durch meinen Tod.
Das eilt aber ned wirklich ..... ich werde die Antwort auf meine Fragen rechtzeitig genug erfahren.
Ich hoffe, Du kannst ein bisserl was damit anfangen.