Sex mit dicken Frauen

Adipositas ist eine Diagnose die du jemanden ab einem gewissen Umfang ohne Doktorstudium zu geben traust.
Genausowenig wie übergewichtige deshalb "gebrochen" sind, sind dünne dehalb mental gesund.
Da stellt es einem ja die Haare auf.
Ich berichtige dich ungern, aber Adipositas ist, im Gegensatz zu Anorexia nervosa, keine diagnostizierte Erkrankung; obwohl sie ähnliche Erkrankungsverläufe haben. Wobei Adipositas noch viel komplexer in ihrer Behandlung ist und hier vor allem die genetische Präposition und die Physiologie ins Auge gefasst wird. Bei Anorexia nervosa geht man von einer verrückten (wortwörtlich) Selbstwahrnehmung aus. Die meisten Adipositas-Betroffenen WISSEN, dass sie zu dick sind, Anorexia-Betroffene wissen indes nicht, dass sie zu dünn sind.

Es ist eben nicht alles nur schwarz und weiß. Es sind unendlich viele Faktoren, warum Menschen sich fehl ernähren oder warum ihre Gewicht kein gesundes Maß hat. Ich rede nicht von der Norm, denn jeder Mensch ist besonders und die Norm passt nicht zu jedem Menschen.
 
Ich war mein ganzes Leben immer sportlich aktiv und daher rank und schlank und muss daher wirklich dumm fragen: Wieso kann ein ernsthaft betriebener Versuch einer Gewichtsabnahme (offensichtlich) wieder und wieder scheitern?

An sich ist das Thema Körpergewicht mathematisch recht überschaubar, Kalorienzufuhr minus Kalorienverbrauch. Ist das Ergebnis ein Plus, wandert der Zeiger langfristig auf der Waage weiter nach rechts, ist es ein Minus, dann gehts nach links (zumindest auf meiner Waage). Nicht nur die Rechnung ist simpel, die Werte zum Einsetzen herzukriegen ist auch keine Hexerei (Grundumsatz, kcal je Mahrzeit, kcal-Verbrauch je Sportart etc etc). Alles common sense.

Eigentlich gibt's nur zwei Möglichkeiten: Wenn ich gerne, gut und viel esse, dann muss ich das auch wieder verbrauchen --> Sport, körperliche Arbeit, you name it. Wenn ich das nicht tue, darf ich nicht mehr essen als mein Körper von sich aus in seinem Tagesbetrieb benötigt. Das ist schon die ganze Geschichte (kleinere Einflussfaktoren wie Stoffwechseleffizienz, Schildrüse und so weiter an dieser Stelle vernachlässigend).

Wie kann man daran wiederholt scheitern? Fehlt es da am Willen, am Intellekt... ich kann mir das echt nicht vorstellen? Ausdrücklich nicht meine ich Fälle, wo jemand aus medizinischen Gründen dickmachende Medikamente nimmt, da versteh ich's. Aber auch da sollte derjenige nach Absetzen der Medis wieder den Weg zurück finden.
Für mich ist Essen es eine Ersatzbefriedigung
Wenn mir langweilig ist, traurig oder einsam bin usw.

Wenn ich in einer Beziehung bin, esse ich viel weniger
 
Anorexia-Betroffene wissen indes nicht, dass sie zu dünn sind.
Wie wahr!
Hab mich im Leben noch nie so hilflos gefühlt. Hatte eine 10 jährige Partnerschaft, wo die letzten 3 Jahre von dieser Krankheit dominiert wurden.

Wenn man sieht wie ein Mensch immer weniger wird, vier Stunden am Tag Sport macht und kotzt nach jeder Mahlzeit.....schlimm.

Therapie und Selbsterkenntnis konnte ihr helfen, aber die Krankheit bleibt ihr bis zum Schluss.
 
...würd dir die Entscheidung nicht "einfach" fallen? Einfach mal die Entscheidung doch die medizinische, operative Hilfe anzunehmen die für eine KRANKHEIT (keinen Lebensstil! keine Entscheidung! unterm Strich eine "Krankheit"!) verfügbar ist? Bei Blinddarmentzündungen denkt da nicht mal irgendwer nach. Einfach weils unbehandelt SCHNELLER tötet.
Nein, die Entscheidung würde mir nicht einfach fallen. Aber ich kenne offensichtlich viel mehr negative Beispiele als du. Grundsätzlich kann ich sagen, dass etwa 10% ihre OP nicht bereut, die anderen teilen sich in "keine Beschwerden, die weitere Krankenhausaufenthalte benötigen" und "heftige bis extreme Beschwerden nach der OP, die mit Krankenhausaufenthalten behandelt werden müssen".
"Unbehandelte Adipositas" tötet nicht schneller, die wenigsten Menschen wiegen so viel um sehr schnell daran zu sterben.


Aber die Entscheidung würd mir heute immer wieder leicht und einfach fallen. Und ich würds sofort wieder tun. Und wenn mir morgen der Magen explodiert und ich wirklich mal dran verrecken sollte: Die letzten 10 Jahre OHNE Übergewicht und mit Frauen und mit Sex... wärens wert gewesen! Im Vergleich zu den Jahren davor... immer wieder!:up:
Ich weiß jetzt nicht wie viel Übergewicht du hattest, ich hatte auch schon mal das doppelte von meinem Idealgewicht und mich hat es überhaupt nicht daran gehindert Beziehungen zu führen, sowie viel Sex zu haben - und das mit Männern, die das Übergewicht nicht als das Schönheitsideal empfinden. Es hat sie nur bei mir nicht gestört, aber ich habe mich für mein Gewicht auch nicht geschämt oder gedacht ich müsste mich jetzt mit Männern abgeben, die ich unattraktiv finde. Wie so oft, deine Einstellung zu dir selbst spiegelt auch die Meinung deines Gegenübers wider.

bei aller Liebe, das hat aber für dich mit Ästhetik nichts mehr zu tun?

Ich verstehe den missionarischen Eifer auf beiden Seiten der Diskussion um übergewichtige Menschen nicht. Die einen wollen jeden auf Ideallinie trimmen, die anderen erklären 200kg ernsthaft zum neuen Wohlfühlgewicht.
Und genau das hat kein Mensch hier behauptet. ;)

Heute weiß ich dass die Frage immer ist ob etwas passend oder die Vorliebe des Partners/ der Partnerin ist.

Gibt genug Menschen die Adipositöse geil finden. Sowohl Männlein als auch Weiblein.
Again ... nur weil jemand einen dicken Partner hat, bedeutet das nicht, dass man die Adipositas geil findet. WTF?!
Ich finde das Übergewicht an sich allein auch nicht attraktiv, ABER es gab schon einige Männer, die ich attraktiv fand OBWOHL sie übergewichtig sind/waren. Wenn deine Abneigung gegen das Übergewicht so extrem ist, dass du dir nicht vorstellen kannst, dass es Menschen gibt, die so wie ich denken/fühlen - OK! ... aber so verallgemeinernde Aussagen zu treffen ist wirklich nur noch bescheuert.

Könnten wir bitte einfach wieder über Highheels und Makeup diskutieren und normal werden?:zweisam:
Und ein bisschen Sexismus (auch wenn bestimmt nicht beabsichtigt) kann auch nie schaden, gell? :p
 
Wenn man sieht wie ein Mensch immer weniger wird, vier Stunden am Tag Sport macht und kotzt nach jeder Mahlzeit.....schlimm.

Kurz, bei mir schlüpfen immer wieder junge Menschen unter, die für´s soziale Netz zu alt sind und um sie wegzuwerfen zu jung.

Ein recht bekanntes Model wohnte bei mir, es war fürchterlich, sie hat´s geschafft, aber worüber sie sich heute identifiziert hat nichts mit ihrer Karriere, die sie fast ganz aufgab zu tun. (wird jetzt seltener gebucht weil zu fett und Lehrberuf abgeschlossen)



Was ich allerdings gerne sagen würde, weil es das Bild immer schiebt.
Es gibt Leute, die sehr schnell - räusper - unter das noch normale Untergewicht kommen können und absolut keine Erkrankung der angesprochenen Art haben.

Bei 15 kg Übergewicht ist alles kein Thema, bei 15 unter dem untersten Normalgewicht sehr wohl.

Es ist mir prinzipiell egal. Es ist nur, dass Menschen, die sich mit dem Abnehmen abplagen, respektiert und mitunter unterstützt sind.

Kämpfst Du damit Dein Gewicht zu halten oder zu erhöhen, wirst Du bewundert, tolle Figur (aber ung´sund), elendslange Beine, kannst mit 172 in die 34/36 rein - Dein Leidensdruck und dass Du das wirklich nicht willst, wird mit "Catching for Compliments" abgetan.

Das ist echt scheiße und ein komplett falsches Signal. Mir mittlerweile egal, aber wenn ich eine richtige gute oder schlechte Zeit habe, mein Hirn gefordert ist, vergesse ich einfach auf´s Essen, weil ich es hasse gezwungen zu sein zur gleichen Zeit, gleiche Dinge zu tun. Diese Nahrungsaufnahme, so sehr ich sie liebe - koch auch gern, geh gern essen, empfinde ich als unnötige, zeitraubende Pflicht.
Gut, das versteht keiner und da wird psychogedokert, wo es nix gibt.
Tja und wenn Dein Partner gerne Deine Hüftknochen küssen würde, wäre das gar kein gesundes Signal. :D
Davon gibt es weitaus mehr, als Herren die mollige Damen suchen.

Wenn jemand statt einer Rippe Schokolade, die ganze isst, des nächtens den Kühlschrank plündert, dafür ist gesellschaftlich weitaus mehr Verständnis vorhanden. ;)
Wenn jemand mit dem Untergewicht kämpft, soll er die Pappn halten und sich freuen. :D
 
Wie wahr!
Hab mich im Leben noch nie so hilflos gefühlt. Hatte eine 10 jährige Partnerschaft, wo die letzten 3 Jahre von dieser Krankheit dominiert wurden.

Wenn man sieht wie ein Mensch immer weniger wird, vier Stunden am Tag Sport macht und kotzt nach jeder Mahlzeit.....schlimm.

Therapie und Selbsterkenntnis konnte ihr helfen, aber die Krankheit bleibt ihr bis zum Schluss.
Du kennst sicher den Film "To the bone" ... der zeigt sehr gut, wie schrecklich diese Krankheit ist und was sie mit den Betroffenen und ihrem Umfeld macht.

Für mich als Trainerin ists immer schockierend, wenn 12-jährige Mädchen zu mir kommen um Abnehmtipps zu holen. Ich verweigere generell solche Fragen. In was für einer Gesellschaft wollen wir denn leben, dass alle gewichtsmäßig genormt sind? Dass wir all die wunderbare Diversität an Körperformen ablehnen, nur, damit man sich einer Gemeinschaft zugehörig fühlen kann? Wollen wir alle auf Heidi Klums getrillte Mädels haben und Buben, die Minderwertigkeitskomplexe haben, weil man ihnen das Gefühl gibt, nicht der Norm zu entsprechen?

An mir sieht man besonders, wie "abnormal" Körperformen sein können. Ich messe 100 cm, wiege aktuell 42 kg. Mein BMI sprengt jede Skala und ich würde als krankhaft fettleibig gelten. Bins aber nicht. Ich bin mollig, weiblich und hab ein fantastisches Blutbild. Ich bin wendig und agil und ernähre mich sehr unterschiedlich (ich habe ein Faible für Falafel, Grießkoch, Palatschinken und Salat mit sterischem Kernöl). Ich hab trotz meiner Rundungen eine fantastische Haut, die sich so manche 20-jährige wünschen würde. Ich fühle mich wirklich wohl in meinem Körper(hat aber viele Jahre gedauert, bis ich soweit war).
 
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