Ausfluss aus dem Penis kann bei verschiedenen Erkrankungen vorkommen und sollte immer abgeklärt werden. Denn normalerweise fließt zu gegebener Zeit aus dem Penis nur Urin und Samenflüssigkeit. Unter Ausfluss versteht man Absonderungen von Sekret aus der Harnröhre (Urethra), die normalerweise nicht vorkommen. Der Ausfluss kann mit anderen Beschwerden wie Brennen, Juckreiz oder Schmerzen beim Wasserlassen verknüpft sein. Die Farbe kann hell, weißlich, gelblich oder grünlich sein, er kann flüssig oder schleimig sein. Geruchsentwicklung kann fehlen, aber auch stark sein.
Verschiedene Krankheitserreger, das sind Bakterien, Viren und Pilze, können Verursacher einer Harnröhrenentzündung und damit Auslöser des Ausflusses ein. Das Spektrum der Krankheitserreger ist groß. In der Medizin unterscheidet man deshalb drei Typen der Harnröhrenentzündung:
Gonorrhoische Harnnröhrenentzündung: Auslöser sind Gonokokken, bakterielle Erreger von Tripper.
Nichtgonorrhoische und unspezifische Harnröhrenentzündung: Andere Krankheitserreger und nicht Gonokokken sind verantwortlich.
Nicht selten handelt es sich um Infektionen, die durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Betroffen sind deshalb häufiger jüngere sexuell aktive Männer. Seltenere Ursachen von Ausfluss sind Erkrankungen der Vorsteherdrüse (Prostata), allergische Reaktionen und Tumoren.
Neben einer Entzündung der Harnröre, können sich auch die Vorhaut und Eichel entzünden.
Ursachen
Harnröhrenentzündungen beim Mann werden durch verschiedene Krankheiterreger verursacht. Die Erreger führen zu einer Entzündundung der Schleimhautzellen der Harnröhre, die in der Folge ein Sekret absondern.
Auslösende Krankheitserreger sind
Gonokokken, Auslöser des Tripper
Chlamydien
Mykoplasmen
Trichomonaden
Pilze
Herpes-Viren
Infektionen enstehen bei einigen Erkrankungen wie Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder
HIV/Aids leichter.
Diagnose zu Ausfluss beim Mann
Erste Hinweise auf die Diagnose können Symptome und die Krankheitsgeschichte ergeben. Eine körperliche Untersuchung ist nötig, um eine Mitbeteiligung an Vorhaut oder Eichel zu erkennen. Rötungen und Schwellungen können auffallen. Je nach vermuteter Ursache ist ein Abstrich mit einer anschließenden Untersuchung der Probe unter dem Mikroskop und/oder dem Nachweis des Krankheitserregers im Labor notwendig. Möglicherweise ist auch eine Urinuntersuchung notwendig.
Symptome
Je nach Krankheitserreger unterscheiden sich die Beschwerden. Häufig bemerken betroffene Männer auch gar keine Symptome, sodass sie die Infektion verschleppen. Folgende Symptome können bestehen:
Ausfluss unterschiedliche Farbe und unterschiedlichen Geruchs
Juckreiz
Brennen
Schmerzen beim Wasserlassen
Probleme beim Samererguss
Gerötete, geschwollene Eichel und Vorhaut
Beläge an Eichel und Vorhaut
Breitet sind die Infektion aus, können sich möglicherweise auch Nebenhoden und Vosteherdrüse entzünden.
Behandlung zu Ausfluss beim Mann
Je nach verursachendem Krankheitserreger kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz:
Antibiotika wirken gegen Bakterien
Antimykotika wirken gegen Plize
Virustatika gegen Herpesviren
Heilende Cremes oder Sitzbäder können die Behandlung unterstützen. Häufig muss der Sexualpartner mitbehandelt werden, da es sonst schnell zu einer erneuten Infektion kommen kann. Liegen Erkrankungen zugrunde, die eine Infektion begünstigen, ist diese ebenfalls ausreichend zu behandeln. Ein Beispiel dafür ist die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Auch eine Vorhautverengung kann Infektionen begünstigen, weshalb eine Behandlung sinnvoll ist.
Prognose
Nach gezielter Behandlung der zugrundeliegenden Infektion und Mitbehandlung des Sexualpartners sind keine Probleme mehr zu erwarten. Liegen Erkrankungen zugrunde, die eine Infektion fördern, sollten diese zusätzlich behandelt werden. Bei einem Wiederauftreten der Infektion ist nach möglichen zugrundeliegenden Störungen zu fahnden und zu klären, ob der Partner die Infektionsquelle sein könnte.
Selbsthilfe zu Ausfluss beim Mann
Bei bekannter Infektion ist es wichtig, den Sexualpartner zu informieren. Vor sexuell übertragbaren Infektionen schützen
Kondome. Vorbeugend wirkt auch Intimhygiene, die allerdings auch nicht übertrieben werden sollte. Das tägliche Waschen mit Wasser reicht aus, zusätzliche Reinigungsmittel oder Seife sind nicht notwendig und können die empfindliche Schleimhaut reizen. Auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können vor Infektionen und möglichen Folgen bewahren. Wie bei vielen anderen Erkrankungen auch beinflussen Rauchen und Alkoholkonsum das Immunsystem negativ, was Infektionen fördern kann.
Daten/Fakten zu Ausfluss beim Mann
Infektionen der Harnröhre sind häufig sexuell übertragbar. Deshalb sind besonders Männer zwischen 20 und 30 Jahre betroffen, aber natürlich auch jüngere und ältere Männer. Erkrankungszahlen beruhen häufig auf Schätzungen, da die Dunkelziffer hoch ist. Denn viele Menschen mit einer Infektion bemerken keine Symptome oder gehen den Beschwerden aus anderen Gründen, wie etwa Scham, nicht nach.