Dazu muß man vielleicht etwas ins Detail gehen: wenn die Eltern merken, dass "sie nicht miteinander können", kommt die Frage, wie man das Problem löst. Also, schadet es den Kindern mehr, wenn man sich trennt, oder schadet es mehr, wenn man im Streit zusammen lebt. Und das hat sehr wohl mit diesem Thema zu tun, wenn man genau nachdenkt. Weil: die Frage, ob der Vater die Kinder nach einer Trennung in ausreichender Weise sehen kann, diese Frage kann sehr wohl auch als Druckmittel eingesetzt werden.
Das sollte man AUCH bedenken. Denn, wenn eine Ehe aufrecht erhalten wird, weil der Vater sich fürchtet, nachher von seinen Kinder (fast) nix mehr mit zu bekommen, dann ist das kaum im Wohl der Kinder. Aber, es geht natürlich auch um das Wohl der Eltern. Ich meine, dass die Verlustangst eines Vaters um sein Kind KEIN INSTRUMENT eines Streits sein darf. Wer jetzt einseitig denkt, übersieht vielleicht, dass diese Situation langfristig auch nicht im Sinn der Mutter sein kann. Wenn man eine Gesellschaft will, in der Männer mehr Verantwortung für Familie übernehmen, dann darf man auch die Angst eines Vaters vor dem Verlust seines Kindes NICHT AUF LEICHTFERTIGE WEISE aus einer Diskussion eliminieren.
Ich denke, dass die Frage des Zusammenlebens von Frau und Mann heute ZU IDEOLOGISCH GEFÜHRT wird, und dann die rein VERNUNFTMÄSSIGE SICHT der Dinge oft zu kurz kommet.