Therapeutisches Element im BDSM?

Für eine Therapie braucht es zwingend zuvor eine Diagnostik und eine daraus resultierende Therapieplanung mit einem klar formulierten Ziel.

Geht hier ja ums "könnte sein" nicht "ist so".
Und wenn wir darüber reden, ob BDSM eine Therapieform sein könnte, dann ist auch die Frage der Vorraussetzungen ein Punkt.

Wenn Diagnostik und Therapieplanung die einzigen Punkte sind, die dagegen sprechen würden, seh ich die große Hürde nicht.

Ein Beispiel. Eine Sub hat ein geringes Selbstwertgefühl, ihr Dom erkennt dieses.
Er überlegt sich eine Strategie, genau dieses zu heben...

Klar ist es gewagt. Aber es ist in der Geschichte der Therapien auch sicher nicht die erste gewagte Überlegung.^^
 
Geht hier ja ums "könnte sein" nicht "ist so".
Und wenn wir darüber reden, ob BDSM eine Therapieform sein könnte, dann ist auch die Frage der Vorraussetzungen ein Punkt.

Wenn Diagnostik und Therapieplanung die einzigen Punkte sind, die dagegen sprechen würden, seh ich die große Hürde nicht.

Ein Beispiel. Eine Sub hat ein geringes Selbstwertgefühl, ihr Dom erkennt dieses.
Er überlegt sich eine Strategie, genau dieses zu heben...

Klar ist es gewagt. Aber es ist in der Geschichte der Therapien auch sicher nicht die erste gewagte Überlegung.^^
Meine Beobachtungen nach kommt es eher vor, dass sich verletzte Seelen in ihrer Bedürftigkeit finden und doch nicht geben können was sie suchen.

Ich nehme es lieber locker, BDSM ist intensiv, mindblowing und oft auch persönlichkeitsverändernd, aber trotzdem nur BDSM
 
Dabei ist weniger das Klischee gemeint, dass der/die Vorgesetzte/EntscheidungsträgerIn dann am Abend die Kontrolle abgibt, sich dem/der DomIna und der Peitsche hingibt und so ein Gegengewicht zum Alltag erlebt.

Klischee ist das nun wirklich keines, sondern in vielen Fällen Fakt.... ;)
(ganz abgesehen davon, dass man im professionellen Bereich bei 2 Studiobesuchen im Monat ohnehin in der Gehaltsklasse >5.000 / netto liegen muss, daher eher Führungskraft ist)

Ich hab schon viele private dominante und devote Damen (da Hetero :giggle:) kennengelernt und in 90% der Fälle weiß ich nach 15min. wie deren Rolle im Alltag / Berufsleben und Familiensituation aussieht.
 
Ich denke, das BDSM gerne und allzu oft esoterisch überladen wird.

Den Kopf frei machen kann vieles, jedes Hobby, dem man mit Leidenschaft begegnet und ja, natürlich auch Sex - in jeder Ausprägung.
 
Liebe Forumsgemeinde!

Immer wieder wird diskutiert, ob BDSM - je nach Ausprägung - auch eine therapeutische Komponente haben kann.
Dabei ist weniger das Klischee gemeint, dass der/die Vorgesetzte/EntscheidungsträgerIn dann am Abend die Kontrolle abgibt, sich dem/der DomIna und der Peitsche hingibt und so ein Gegengewicht zum Alltag erlebt.

Vielmehr gibt es Meinungen, dass (manche) Mechanismen, die im BDSM greifen, befreiend wirken können.

Mehr als einmal habe ich die Aussage gehört, dass nach einer SM-Session "der Kopf frei" geworden sei bzw dass klares Denken wieder möglich geworden sei. Und das sagten mir Leute, deren Seriosität in diesem Zusammenhang für mich außer Frage steht.

Einschränkend sei erwähnt, dass es dabei nicht um eine Absicht oder Zielrichtung geht - also SM-Sessions nicht zu diesem Zweck angestrebt wurden/werden, sondern um eine Begleiterscheinung, die möglich, aber nicht notwendig ist.

Interessante Gedankengänge....

Ich denke auch, daß eine Erotik-Session, wo eine devote und eine dominante Person aufeinander treffen, eine mental stärkende Wirkung haben kann. Neben der reinen Lust. Und zwar sowohl für den devoten als auch für den dominanten Part.

So könnte ich mir schon auch vorstellen, daß eine bislang in ihren Grundzügen eher schüchterne oder unsichere Frau ein erhöhtes Selbstbewußtsein bekommt, wenn sie einen, oder noch besser mehrere Männer erziehen kann. Wenn auch nur zunächst spielerisch. Vielleicht schlummert eine gewisse Neigung zum (Be)Herrschen über eine Menschengruppe ja auch tief im Verborgenen und kommt erst zum Vorschein, wenn sich eine Gelegenheit ergibt, das ohne Druck zu üben. Dazu könnte eine (BD)SM-Session unter Anderem gut sein.

Ich sehe die Möglichkeit einer mental-therapeutischen Wirkung aber nicht bloß bei BDSM.
 
Bdsm per se als Therapie zu bezeichnen ist keine Frage der Perspektive, das ist schlichtweg falsch.

Für eine Therapie braucht es zwingend zuvor eine Diagnostik und eine daraus resultierende Therapieplanung mit einem klar formulierten Ziel.

Das zwischenmenschliches Interagieren heilsam sein kann will ich nicht bestreiten, aber das kann ein Gespräch im Zug genauso sein.

Siehe:
Das habe ich auch nicht getan.
und "per se" schon gar nicht.
 
An dieser Stelle geht mein Dank an alle, die sich bislang am Thema beteiligt haben.
Vor allem der Stil der Diskussion fällt positiv auf - es sind keine Verwässerungen zu verzeichnen.
Merci
 
Ich denke jede Form von sexueller Aktivität hat ihr therapeutisches Element.
Egal welchen Namen man ihr gibt.
 
Einigkeit dürfte darüber herrschen, dass BDSM keine Therapie im Vollsinn darstellt.
Darum sollte es auch gar nicht gehen.
Ob es therapeutische Elemente enthalten kann(!), ist wohl nicht generell zu beantworten, da es extrem davon abhängt, welchen Zugang jemand zu BDSM hat.
 
Zunächst eine unbeeinflusste Meinung von Mir, ich habe mir bewusst vorher nicht alles durchgelesen.

BDSM und andere SchülerInnen LehrerInnen Verhältnisse. Sind von großem Nutzen wenn Sie auf Vertrauen Liebe und Hingabe basieren.
Ein SchülerInnen kann nur dann etwas lernen wenn er die andere Sicht überhaupt aufnehmen und dann reflektieren kann.
Er sich dem LehrerInnen in gewissem Maße hingibt und seine egoistischen Prägungen beiseite lässt.

Aus dem Ego lassen sich viele Störungen ableiten. (Narzismus ... Gier, Hass, .. )
Eine Erziehung in jungen Jahren ist für eine KindInnen (Sorry ich will das Gendern jetzt beiseite lassen).
eine sehr wichtige Erfahrung für das spätere Leben. Es ist notwendig um eine intelligente, liebevolle
starke und einflussreiche Persönlichkeit zu schaffen.
Nur wer Andere verstehen kann ist in der Lage auch Andere zu leiten.

Nicht nur der Schüler kann etwas positives Mitnehmen auch der Lehrer.
Denn es ist auch immer eine Selbstreflektion.
Je mehr Verantwortung ein Lehrer übernimmt desto mehr kann er dieser für sich mitnehmen.

Es kann sogar sein, dass dann die Grenzen irgendwann verschwinden und man gelangt gemeinsam zu einem Team.
(So wie es früher in erfolgreichen Firmen war)

Sexualität hat eine sehr starke Wirkung auf die Persönlichkeit eines Menschen.
Sie ist deshalb aber auch sehr gefährlich.
Ich denke aber auch sie ist sehr wichtig gewesen für den Erfolg der Spezies Menschheit.
BDSM ist, so denke ich keine so besonders besondere Sache. Es wurde vermutlich nur nicht darüber geredet.
Ich glaube es war auch gut dass damals ein KG nicht verbreitet war. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

Ich glaube auch, dass ein offener und reflektierter Umgang mit Sexualität und dessen Spielarten befreiend wirken kann.
Ich meine auch, dass eine hohe Intelligenz auf eine hohe Hingabefähigkeit basiert.
In Folge auch eine liebevolle Ausstrahlung eines voll entwickelten Menschen.

Aber klar im Alles unter der Voraussetzung, dass ein Lehrer seinen Schüler nicht zerstören will.
So gibt es sicher auch negativ Beispiele, da wo diese Voraussetzung nicht gegeben war. (Zwangsarbeit in NS Zeit ...)
 
Ja kann ich :) Hat aber keine therapeutische Komponente. Drill zielt auf das selbstständige und unabhängige Denken zu unterdrücken (gerne mit Gewalt *g*). Für bestimmte Handlungen die drillmäßig aufgezwungen wurden, denkt ein gut gedrilltes Subjekt nicht mehr sondern reagiert nur mehr wie es gelernt wurde.
Jain. Drill kann helfen Disziplin zu lernen. Etwas zu automatisieren um dann psychisch befreit davon zu sein. Z.b Auto fahren. Strenge Regeln mit harten Strafen. Doch es wird schnell zur Routine und belastet einen dann nicht mehr.
 
Wenn auch möglicherweise Elemente des BDSM in Therapien Anwendung finden, so bleibt es doch grundsätzlich Sache gut ausgebildeter Fachkräfte und nicht Sache für DOMs/ Sadisten.
 
Wenn auch möglicherweise Elemente des BDSM in Therapien Anwendung finden, so bleibt es doch grundsätzlich Sache gut ausgebildeter Fachkräfte und nicht Sache für DOMs/ Sadisten.

Bin gar nicht so sicher, dass die "in Therapien Anwendung finden", da steckt nach meinem Gefühl zu sehr der Faktor "Absicht" dahinter.
Meine Vermutung geht eher dahin, dass es - wenn überhaupt - einfach passiert, quasi eine positive Form von "Risiken und Nebenwirkungen"
Dass gezielte Therapiemaßnahmen den Fachkräften vorbehalten sind, steht außer Frage.
 
Bin gar nicht so sicher, dass die "in Therapien Anwendung finden", da steckt nach meinem Gefühl zu sehr der Faktor "Absicht" dahinter.
Meine Vermutung geht eher dahin, dass es - wenn überhaupt - einfach passiert, quasi eine positive Form von "Risiken und Nebenwirkungen"
Dass gezielte Therapiemaßnahmen den Fachkräften vorbehalten sind, steht außer Frage.

Weiß nicht ob man sich immer so vorsichtig rantasten muss..

Gibt die "Vermutung", dass BDSM therapeutisch wirken kann. Könnte man aufgreifen, Studien machen... und am Ende sagen ja oder nein.
Dann könnten eigens geschulte Fachleute das durchführen.

Massieren kann man sich auch einfach so und es gibt professionell geschulte Masseure, Physiotherapeuten und Co.

Therapeutisch wirken kann vieles - zB. Schwimmen.
Nicht für jeden das beste Mittel und man muss es ja nicht nutzen.
Aber man könnte.
Darum geht es ja.

Ja, es galt einmal als psychische Störung. Und Hexen wurden mal verbrannt, Erde in offene Wunden gestopft und man dachte Frischluft ist schädlich, wenn man krank ist.

Denke die oft skeptische Ablehnung kann uns Möglichkeiten eher verwehren. Und selbst wenn Türen sich öffnen, hindurch gehen muss man damn trotzdem nicht.

Und nein, jeder Dom ist sicher nivht dafür gemacht. So wie manche sicher mehr schaden könnten als helfen. Gibt aber eben die große mögliche Gegenseite.
Dass umfassende Schulungen und Rahmenbedingungen ect zur Therapiezwecken dann deutlich definierter abgesteckt werden müssten ist klar.
 
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