Therapeutisches Element im BDSM?

Ja Pflaster sollten nur gegen Rezept vom Arzt raus gegeben werden.
Ja, das Aufkleben eines Pflasters kann man 1:1 mit der Traumatherapie eines Vergewaltigungsopfers vergleichen.

Es hat schon einen Grund warum ein Pflaster jeder kaufen kann aber Therapien nicht jeder durchführen darf 🙄

Aso ja::ironie:
 
Frag mich umgekehrt:

Patient kommt zum Psychologen. Hat große (gigantische) Probleme sich zu fokusieren und konzentrieren (gibt sicher bessere Beispiele, fallen mir grad nicht ein und es geht nicht um das Problem) und der Psychologe versucht alles was er kann, schickt auch zu anderen Psychotherapeuten, Therapeuten verschiedener Art. Am Ende sitzt der Patient immer noch da mit seinem Problem.
Und der Psychologe weiß, weil im Studium gelernt, dass es in der BDSM Szene Methoden gibt, die helfen können. Und er kennt jemanden, der geschult wäre! Genauso: der Patient sucht eine Lösung und wäre! aufgeschlossen es zu versuchen. Fühlt sich damit nicht unwohl.
Trotzdem ein klares Nein?
 
Frag mich umgekehrt:

Patient kommt zum Psychologen. Hat große (gigantische) Probleme sich zu fokusieren und konzentrieren (gibt sicher bessere Beispiele, fallen mir grad nicht ein und es geht nicht um das Problem) und der Psychologe versucht alles was er kann, schickt auch zu anderen Psychotherapeuten, Therapeuten verschiedener Art. Am Ende sitzt der Patient immer noch da mit seinem Problem.
Und der Psychologe weiß, weil im Studium gelernt, dass es in der BDSM Szene Methoden gibt, die helfen können. Und er kennt jemanden, der geschult wäre! Genauso: der Patient sucht eine Lösung und wäre! aufgeschlossen es zu versuchen. Fühlt sich damit nicht unwohl.
Trotzdem ein klares Nein?
Mir leuchtet grad nicht ein, welche Methode es in BDSM geben sollte um das Problem tatsächlich in den Griff zu bekommen.
So wie auch ein früheres Beispiel mit der Aussage, dass Drill u.U. dabei hilft mehr Ordnung in sein Leben zu bekommen.
Ich kann einem Menschen durch Drill das Denken abgewöhnen und ihn automatisiert bestimmte, programmierte Tätigkeiten ausführen lassen.
Sinnvoll vielleicht bei Polizei und Militär...aber wenn ich will, dass der Mensch bewusst mehr Ordnung in sein Leben bringt, werde ich ihm andere Werkzeuge in die Hand geben müssen, außer natürlich das Ziel ist ein Roboter.
Da wären wir aber von einer Therapie in diesem Sinne sehr weit entfernt.

Wenn ich einen Menschen der in frühkindlicher Zeit Vergewaltigungen ausgesetzt war, zu einer Domina schicke um Situationen nachzustellen, kann die ihn womöglich vollkommen unbewusst in eine Traumareaktion schicken aus der sie ihn nicht mehr rausbringt. Man studiert nicht umsonst lange, damit man mit diesen Dingen verantwortungsvoll umgehen kann.
Das wäre dann das genaue Gegenteil von dem, was eine Therapie eigentlich bewirken sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Soll doch Jeder für sich selbst herausfinden, ob er aus einer speziellen erotischen Praktik wie BDSM auch einen praktischen Nutzen für sich ziehen kann. Ein wenig muß man da eben auch auf sein inneres Ich hineinhören. Kategorisieren läßt sich das recht schwer.
 
Erstaunlich finde ich, wie sehr das Thema von seiner ursprünglichen Intention manchmal sowohl in die Breite als auch in die Tiefe verzerrt wird.

- Ich finde keine Behauptung, dass therapeutische Elemente stets Bestandteil im BDSM sind oder sein müssen.
Von daher gibt es auch keinen Konnex, dass BDSM eine Therapie ersetzen könnte

- Es ging stets darum, dass es Begleiterscheinungen geben mag, die jemand in seiner Situation helfen können (siehe "Kopf frei bekommen")

- Und mit keiner Silbe habe ich abgestritten, dass es auch genug andere Wege und Möglichkeiten gibt - von Sport über Sex (außerhalb von BDSM) bis zu leidenschaftlich betriebenen Hobbies. Doch auch hier gilt: Ist sicher kein Ersatz, sondern Ergänzung, die passieren kann, aber nicht muss (s.o.)

Nicht mehr und nicht weniger.
 
Natürlich KANN jemand einen therapeutischen Nutzen aus einer BDSM session ziehen.

Genauso aber kann auch jemand Schaden dadurch nehmen.

Genauso bei Sport ( Training versus Verletzung)......

Aber was sagt das denn schon aus?
 
Es ging stets darum, dass es Begleiterscheinungen geben mag, die jemand in seiner Situation helfen können (siehe "Kopf frei bekommen")
Aber ehrlich, wenn man die Frage, auch wenn es Deine Ursprungsfragestellung war, nur auf dieses eine Element beschränke, sind wir mit dem ersten Beitrag der Ja sagt im Grunde fertig.
Wie ja auch ich in meiner ersten Antwort schrieb, kann jede Form der Sexualität, wie Du auch schreibst, jede andere Tätigkeit die man aus Spaß mit echter Freude betreibt, genau dieses von Dir gemeinte Grundelement der Hilfe in einer Situation beinhalten. Auch Urlaub und Krankenstand kann man dazuzählen.
So gesehen, muss man auch weiter ausholen...irgendwie;)
 
Aber ehrlich, wenn man die Frage, auch wenn es Deine Ursprungsfragestellung war, nur auf dieses eine Element beschränke, sind wir mit dem ersten Beitrag der Ja sagt im Grunde fertig.
Wie ja auch ich in meiner ersten Antwort schrieb, kann jede Form der Sexualität, wie Du auch schreibst, jede andere Tätigkeit die man aus Spaß mit echter Freude betreibt, genau dieses von Dir gemeinte Grundelement der Hilfe in einer Situation beinhalten. Auch Urlaub und Krankenstand kann man dazuzählen.
So gesehen, muss man auch weiter ausholen...irgendwie;)

Nun, ich fragte ja nicht nur nach Meinungen, sondern auch nach Erfahrungen - und da muss nicht unbedingt nach der ersten bejahenden Antwort Schluss sein... irgendwie ;)
 
Die Fragestellung, ob BDSM therapeutische Elemente hat, ist nach meiner Meinung klar mit „Nein“ zu beantworten. Fragt man hingegen, ob BDSM positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden, das Gemüt, die Ausgeglichenheit haben kann, dann kann das natürlich sein.
 
Die Fragestellung, ob BDSM therapeutische Elemente hat, ist nach meiner Meinung klar mit „Nein“ zu beantworten. Fragt man hingegen, ob BDSM positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden, das Gemüt, die Ausgeglichenheit haben kann, dann kann das natürlich sein.

Ist nicht eine positive Auswirkung auf das Wohlbefinden, die innere Ausgeglichenheit und dergleichen ähnliches auch schon etwas, was einem Therapie-Erfolg gleichkommt? Oder zumindest nahekommt?

Für mich schwierig, hier eine präzise, über jede subjektive Bewertung erhabene Grenze zu ziehen.
 
Ich habe mich jetzt komplett durchgelesen. Ja, der Zugang zu BDSM ist sehr vielfältig. Gut so.

Ich bitte alles selber nach Wunsch zu gendern, da es mir zu blöd und unübersichtlich ist. ---------

Da ich mit niemanden streiten will, werde ich lediglich von mir berichten.
Früher habe ich mein Leben bestimmt, war aktiv und unabhängig. Vor einigen Jahren hatte ich den kompletten Zusammenbruch.

Jetzt bin ich ein... zerfranster Mensch. Ich habe Schwierigkeiten bei einer Sache zu bleiben, fange viel an, dann erscheint mir anderes wichtiger oder kann einfach nicht weiter machen. Ich versinke im Chaos - in so ziemlich allen Bereichen des Lebens.
Dann lernte ich meinen ersten Herrn kennen. Er führte mich in die Welt des BDSM. Er hat mir Halt gegeben. Auch wenn er 2 Wochen nicht anwesend war, so gelang es ihm, mich so gerade zu halten, dass ich meine Angelegenheiten regeln konnte. Wenn ich etwas nicht geschafft habe, war er mir behilflich (was aber nicht oft vorkam). - Ja, als er mich verließ, brach meine ganze Welt zusammen.

Mein zweiter Herr hat mich liebevoll wieder aufgerichtet, ohne ihn hätte ich es nicht geschafft. Er bemüht sich, mir Selbstvertrauen und Sicherheit zu geben, damit ich alleine zurecht komme. Leider hat Corona seine "Therapie" abgebrochen.

Für mich hat BDSM schon ein therapeutisches Element. So, wie Eltern auf ihr Kind einwirken, wirkt mein Herr auf mich ein. Das kann positiv aber natürlich auch negativ sein. Ein guter Dom wird ja auch nicht lustig drauflos dominieren, sondern sich zuerst einmal mit sub und ihrer Psyche auseinandersetzen. Insofern ist so etwas wie eine Diagnose auch gegeben.
Ein sub muss halt sehr vorsichtig sein bei der Wahl des Herrn. Denn es gibt sicher auch einige, denen die Psyche des subs egal ist oder die sogar der Meinung sind, diese müsse gebrochen werden.

Noch etwas zu den Entscheidungsträgern, die zu Dominas gehen: Sie geben dort ja ihre Dominanz nicht wirklich auf. Sie sagen ja, was sie wie haben wollen und die Damen erfüllen dann diese Wünsche.
 
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