Therapeutisches Element im BDSM?

Das heisst Du siehst BDSM als eine zum scheitern verurteilte Sexualpraktik verletzter, bedürftiger Seelen?
Nein, überhaupt nicht.

Aber wenn mir jemand einreden möchte BDSM wäre eine Therapie, dann wäre die Voraussetzung für einen Therapiebedarf ein Krankheitswert.

Dem stimme ich nicht zu, BDSM ist für mich nur eine sexuelle Präferenz.

Ev finden sich in der Gruppe der Bdsm ler ein höherer Anteil an Menschen mit persönlichkeitsstöungen oder anderweitigen psychischen Auffälligkeiten. Gefühlt halt. Aber wenn mir jemand sagt, laut einer Studie ist die Verteilung gleich wie in der Gesamtbevölkerung glaub ich es auch.


Ich glaube nicht daran das Tops nur deshalb weil es sie erregt sadomasochistischen Praktiken nachzugehen plötzlich ach so weise, edelmütig und sonst was wären.

Imho sind die weißen GandalfInnen sowohl in der Gesamtbevölkerung als auch im Bdsm Bereich rar gesät.

Ich halte es für normal das man im Laufe seines Lebens die eine oder andere Verletzung, Kränkung und ähnliches abbekommt.

Ich gebe mich damit zufrieden wenn es gelingt, die Lust an Bdsm Praktiken für beide (bzw alle Beteiligten) bereichernd auszuleben.
 
Nein, überhaupt nicht.

Aber wenn mir jemand einreden möchte BDSM wäre eine Therapie, dann wäre die Voraussetzung für einen Therapiebedarf ein Krankheitswert.

Dem stimme ich nicht zu, BDSM ist für mich nur eine sexuelle Präferenz.

Ev finden sich in der Gruppe der Bdsm ler ein höherer Anteil an Menschen mit persönlichkeitsstöungen oder anderweitigen psychischen Auffälligkeiten. Gefühlt halt. Aber wenn mir jemand sagt, laut einer Studie ist die Verteilung gleich wie in der Gesamtbevölkerung glaub ich es auch.


Ich glaube nicht daran das Tops nur deshalb weil es sie erregt sadomasochistischen Praktiken nachzugehen plötzlich ach so weise, edelmütig und sonst was wären.

Imho sind die weißen GandalfInnen sowohl in der Gesamtbevölkerung als auch im Bdsm Bereich rar gesät.

Ich halte es für normal das man im Laufe seines Lebens die eine oder andere Verletzung, Kränkung und ähnliches abbekommt.

Ich gebe mich damit zufrieden wenn es gelingt, die Lust an Bdsm Praktiken für beide (bzw alle Beteiligten) bereichernd auszuleben.

Denke es war nicht gemeint, dass viele BDSMler psychisch Probleme haben oder man die hat, wenn man eine BDSM Neigung hat.

Sondern das BDSM generell eine Möglichkeit wäre bei psychischen Problemen hilfreich zu sein.
 
Denke es war nicht gemeint, dass viele BDSMler psychisch Probleme haben oder man die hat, wenn man eine BDSM Neigung hat.

Sondern das BDSM generell eine Möglichkeit wäre bei psychischen Problemen hilfreich zu sein.
Ich halte Budo für geeigneter, wenn man schon alternative Wege zu anerkannten Therapien sucht.

Ich bin mir nicht sicher ob es hier reinpasst, aber ich möchte auf den state dependet memory Effekt hinweisen. Frei interpretiert, bei Gefühls- und Intensitätserfahrungen "erinnern" wir uns leichter wieder an das was ähnlich abgespeichert war.

Was für mich bedeutet das man im Bdsm Kontext schon fast damit rechnen muss "Altlasten" hochzuholen.

Ob das aber gut ist sei dahingestellt.
 
Wenn Diagnostik und Therapieplanung die einzigen Punkte sind, die dagegen sprechen würden, seh ich die große Hürde nicht.

Ein Beispiel. Eine Sub hat ein geringes Selbstwertgefühl, ihr Dom erkennt dieses.
Er überlegt sich eine Strategie, genau dieses zu heben...
Das ist in etwa wie:
"Wenn ein Flugzeug starten und landen können die einzigen Probleme sind, die dagegen sprechen würden, seh ich die große Hürde nicht.

Ein Beispiel. Eine Sub will so gern in die Karibik fliegen, ihr Dom erkennt dieses. Er fliegt sie hin, um sie glücklich zu machen"

Ich nehme an und hoffe zugleich, dass du nicht im medizinischen Bereich tätig bist und schon gar nicht in einem, wo es um die Psyche eines Menschen geht. Ich fände einen Dom, der die psychische Gesundheit seiner sub mit küchenpsychologischen Anwandlungen gefährden würde ebenso gefährlich wie einen, der ihre physische Gesundheit auf's Spiel setzen würde.

So heilsam eine innige Beziehung und der Halt und Support der damit einhergeht auch sein kann, so käme ich nie auf die Idee das mit "medizinischer Diagnostik" und "der Ausarbeitung eines Therapieplans" gleichzusetzen. Das hat schon einen Grund, warum der Gesetzgeber das so regelt, dass das nicht jeder darf.
 
Ich nehme an und hoffe zugleich, dass du nicht im medizinischen Bereich tätig bist und schon gar nicht in einem, wo es um die Psyche eines Menschen geht.

Warum werde ich in der Hinsicht persönlich angegriffen, wenn ich eine gewagte Theorie für möglich halte?
Ich war Masseur - wie ich in anderen Themen bereits gesagt hab. Erstens hat mein Job nichts mit meiner Ansicht zu tun. Weil nur weil ich es für möglich halte, habe ich mit meine Patienten massiert und keine BDSM Session gehabt.

Zu Deiner Beruhigung - nein, ich arbeite seit Jahren nicht mehr als Masseur, keine Sorge.

Weiters sagte ich ja - Vorrausetzungen müssten dann ja gesetzt werden ect usw.
Das eine x-beliebige Session keine Therapie 1:1 ersetzt (kann) (wie auch immer) ist das eine, dass man daraus mit gewissen wichtigen Rahmenbedingungen eine schaffen könnte, die andere.

Deiner Meinung nach nicht - voll ok jeder denkt da anders. Ist Theorie.

Persönlich werden find ich allerdings unnötig.
 
Wenn du nach einer Session für eine Woche im Rausch bist und es wöchentlich praktizierst, bist im Dauerrausch. Das wirkt sich auf deine Wahrnehmung und dadurch auf weitere Handlungen aus ;)

Deswegen (und auch zwegen ganz alltagspraktischer Fragen) lebe ich es selten aus und hol mir meinen Endorphinrausch beim laufen.

Mir reicht es schon gegen die Oxywelle nach gutem Sex ankämpfen zu müssen...
 
Denke es war nicht gemeint, dass viele BDSMler psychisch Probleme haben oder man die hat, wenn man eine BDSM Neigung hat.

Sondern das BDSM generell eine Möglichkeit wäre bei psychischen Problemen hilfreich zu sein.
Demnach würdest du einem Nicht-bdsmler Bdsm bei psychischen Problem als Therapie verordnen oder wie meinst du das?
 
Liebe Forumsgemeinde!

Immer wieder wird diskutiert, ob BDSM - je nach Ausprägung - auch eine therapeutische Komponente haben kann.

Ja schon. Ich hab auch manchmal Gäste, die von Psychotherapeuten zu mir geschickt werden. (also, nicht zu mir persönlich, aber halt "er solle das mit einer Sexworkerin ausleben" oder so). Ich würde da immer gerne mehr wissen und auch gerne mit dem Therapeuten das Vorgehen besprechen. Aber dazu ist es leider noch nie gekommen.

Oft geht es um Erlebnisse in der Jugend, oft in Richtung sexueller Mißbrauch von Aufsichtspersonen, die nachgestellt oder abgewandelt nachgestellt werden.
 
Ob es therapeutische Elemente enthalten kann(!), ist wohl nicht generell zu beantworten, da es extrem davon abhängt, welchen Zugang jemand zu BDSM hat.
Für mich kommt es darauf an, ob tatsächlich ein pathologisches, behandlungsbedürftiges Problem besteht. BDSM kann die Therapie nicht ersetzen, aber ich schließe nicht aus, dass gewisse D/s-Elemente eventuell unterstützend wirken können. Damit habe ich mich nicht näher befasst, deshalb möchte ich darauf auch nicht näher eingehen.

Manchmal ist es aber so, dass Menschen unsicher bzw. unzufrieden mit etwas sind, das aber keine pathologische Relevanz hat.

Und dazu möchte ich auch ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis nennen: Er, ein Mann mit kleinem Penis, wünscht sich einen größeren. Das beeinflusst aber weder seinen Alltag, noch sonstwas. Wenn aber seine Partnerin ihn für seinen kleinen Penis erniedrigt, dann gibt ihm das sehr viel Sicherheit. Einerseits nämlich wird dadurch der kleine Penis auf eine für ihn "bestätigende" (erniedrigende) Weise thematisiert, aber zeitgleich auch akzeptiert. Kurz: "ja, ich weiß, dass er klein ist, aber so wie du bist liebe ich dich, sonst würden wir hier und jetzt nicht spielen." Kann dieses Spiel therapeutisch wirken? Ja, vielleicht. Nein, vielleicht nicht.

Und grundsätzlich ist doch kein Mensch immer 100% mit sich zufrieden, aber deshalb sind wir nicht alle gleich psychisch krank.
 
Zuletzt bearbeitet:
Demnach würdest du einem Nicht-bdsmler Bdsm bei psychischen Problem als Therapie verordnen oder wie meinst du das?

Ich meine nicht, dass man es jemanden aufdrängt, der sich damit nicht wohl fühlt, falls Du das meinst^^

Sondern wer offen dafür wäre, und wenn geschulte Leute diese (in dem Fall) "Methode" für geeignet erachten - warum nicht.

Gibt Leute die von Psychologen zu Psychologen (Psychotherapeuten und Co.) laufen und denen es trotzdem nicht besser geht.
Warum dann nicht eine Möglichkeit bieten, wenn es passt?

Viele haben gar kein Bild davon und wissen gar nicht, dass es vielleicht! eine Möglichkeit wäre, um zb mehr Selbstwert (nur ein Beispiel) zu bekommen
 
Persönlich werden find ich allerdings unnötig.
Ich finde es legitim zu hoffen, dass jemand, der so leichtfertig die psychische Gesundheit eines Menschen auf's Spiel setzen würde, nicht im Gesundheitsbereich arbeitet.

Ich finde es auch legitim zu hoffen, dass ein Metzger keine Operationen an Menschen durchführt und dass ich keine Personenflugzeuge fliege.
 
Demnach würdest du einem Nicht-bdsmler Bdsm bei psychischen Problem als Therapie verordnen oder wie meinst du das?
Ich denke so ist das nicht gemeint.
Denn es geht hier um ein Element: Soll heißen Nebeneffekt.
Es ist sicher nicht so zu verstehen das ein oder mehrere Sessions eine Therapie ersetzen können.

Doch viele BDSM Spiele spielen mit dem Ego und relativieren Schmerz. Psychische Störungen treten hi und da sicher an die Oberfläche
und der Betreffende erkennt diese und wenn er offen ist kann er diese auch beseitigen.
Nicht jeder der eine kleine Wunde hat, rennt nicht gleich zum Arzt.
Und ich brauche auch keinen Experten um mir Zahnpasta auf die Zahnbürste zu schmieren.
 
Ich finde es legitim zu hoffen, dass jemand, der so leichtfertig die psychische Gesundheit eines Menschen auf's Spiel setzen würde, nicht im Gesundheitsbereich arbeitet.

Ich finde es auch legitim zu hoffen, dass ein Metzger keine Operationen an Menschen durchführt und dass ich keine Personenflugzeuge fliege.

Legitim ist es.
Schade auch, wenn man nicht Gedanken offen austauschen kann, ohne verurteil oder persönlich zu werde.
Bereichernd sind unterschiedliche Meinungen und Aspekte.

Wenn der Metzger denkt, dass seine Klingt die ideale Schärfe hat für chirurgisches Werkzeug und dass vll eine Idee wäre (unter hygienischen Vorrausetzungen und von Leuten vom Fach) , heißt das noch lange nicht, dass er selbst Menschen aufschlitzt.^^

Aber soweit nur meine Meinung.
 
Ich denke so ist das nicht gemeint.
Denn es geht hier um ein Element: Soll heißen Nebeneffekt.
Es ist sicher nicht so zu verstehen das ein oder mehrere Sessions eine Therapie ersetzen können.

Doch viele BDSM Spiele spielen mit dem Ego und relativieren Schmerz. Psychische Störungen treten hi und da sicher an die Oberfläche
und der Betreffende erkennt diese und wenn er offen ist kann er diese auch beseitigen.
Nicht jeder der eine kleine Wunde hat, rennt nicht gleich zum Arzt.
Und ich brauche auch keinen Experten um mir Zahnpasta auf die Zahnbürste zu schmieren.
Jo eh. Nur warum redet ihr dann dauernd davon, dass es Psychotherapie wäre wenn das eh nicht gemeint ist?
 
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