Thread zum Thema "Mentale Gesundheit"

Das finde ich jetzt hart geurteilt. Wenn ich das richtig sehe, dann sind hier zwei mündige erwachsene Personen involviert. Sowohl dem Massierten wie dem Masseur scheint das so zu passen. Ich fand die Geschichte jedenfalls schön. Abhängigkeiten, ungute Sachen können sich eh immer in allen möglichen Kontexten entwickeln in denen sich Menschen begegnen. Gradsogut können sich daraus aber auch immer gute und positive Erfahrungen ergeben. Es menschelt halt überall.

Das wundert mich jetzt von Dir, weil ich Schweizer als sehr korrekte Menschen kennengelernt habe, die sich sogar dann an Regeln halten, wenn keiner hinsieht.

Das hat nichts mit "hart geurteilt" zu tun, sondern mit Berufsethos. Was da passiert, ist eine Grenzüberschreitung.
Das gehört zumindest in den privaten Bereich verschoben.
 
Das wundert mich jetzt von Dir, weil ich Schweizer als sehr korrekte Menschen kennengelernt habe, die sich sogar dann an Regeln halten, wenn keiner hinsieht.

Das hat nichts mit "hart geurteilt" zu tun, sondern mit Berufsethos. Was da passiert, ist eine Grenzüberschreitung.
Das gehört zumindest in den privaten Bereich verschoben.
Grad weil ich Schweizerin bin und dieses stur an die Regeln halten kenne und nicht umbedingt mag, weil damit eine gewisse Menschlichkeit auch verlohren gehen kann, sehe ich das so.
 
Zum Thema selbst.

Ich hatte drei Jahre lang mit Krankheitsängsten, Depressionen und Sozialphobie zu kämpfen. War keine schöne Zeit. Vor gut 10Jahren kam ich da aber wieder raus. Der Austausch im Internet hat mir damals tatsächlich viel geholfen. Eine Therapie hatte ich nie.

Grundsätzlich kann ich sagen, dass der ist- und sollzustand damals weitauseinander klafften. Die Lösung war, den Istzustand Schritt für Schritt in den Sollzustand zu überführen. Ich war damals in einer Sackgasse. Hatte nichts erreicht, war finanziell abhängig vom damaligen Partner und gefangen in einer unguten Tagesroutine. Ich wollte was ganz anderes im Leben erreichen. Nur das Hochkriegen meines Allerwertestens, das gezielte Verlassen von scheinbaren Konfortzonen, zogen mich aus dem Sumpf. Ich machte eine Ausbildung meiner Fähigkeiten entsprechend, habe mich vom Partner getrennt (trotz Kind und finanziellen Schwierigkeiten), habe ein Studium hinbekommen und lebe nun seit einem Jahr endlich das Leben mit einem Beruf, das ich mir für mich immer gewünscht habe. Wie erwähnt, seit 10 Jahren geht es mir bereits psychisch sehr gut obwohl ich erst seit einem Jahr mein Ziel erreicht habe. Aber nur schon das sich auf den Weg machen, bewusst Veränderungen herbeiführen, seine Zukunftsperspektiven zu verbessern, haben mir enorm geholfen. Das schafft man nur selbst, da kann keinem einem helfen. Es können einem Türen aufgezeigt werden (zB in Therapien) hindurchlaufen muss jeder selber und natürlich muss man dafür erstmal die Opferposition loswerden, denn diese macht einem nur passiv und handlungsunfähig.

Ein weiterer schöner Beitrag und einfach nur:

Respekt

🍀☀️🌻🌈
 
Was mir jetzt gerade einfällt:

Ja, es darf mir gut gehen und ich habe es verdient geliebt zu werden - unabhängig von Leistung und gesellschaftlichem Status.

In einer Phase mit noch zu wenig langer Stabilität dachte ich mir früher: Das kann doch gar nicht wahr sein, wann kommt die nächste Hürde? Die pure Selbstsabotage auf psychologischer Ebene.

Aus diesem Grund konnte ich schöne Momente nicht bewusst annehmen und genießen, dabei geht es gerade um Dankbarkeit und bewusster Würdigung von allem Schönen, das uns umgibt.
 
Ich wundere mich über meine jahrelange Ignoranz, weil die Einstellung zum eigenen Körper einen maßgeblichen Einfluss auf die Gesundheit hat. Aus diesem Grund werde ich dieses Jahr einige neue Dinge ausprobieren.

(Rückblickend glaube ich, dass das intensive aktive Musizieren mein Körpergefühl sehr stark verbessert hat - am Meisten vermutlich der Gesang.)

Aktuell reizt mich Kuscheln im professionellen Bereich und im Einzelsetting nicht, aber finde das Thema trotzdem sehr interessant und habe folgendes Interview gefunden.

Besonders spannend finde ich die Sequenz von 30:14 - 34.35. 👍

Ansonsten mache ich um den Kanal einen großen Bogen, in diesem Fahrwasser war ich vor ca. 15 Jahren, da will ich nicht mehr hin. 🍀

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Seitdem ich mich mit Gartenarbeit beschäftige und häufiger Zeit im Wald verbringe, verspüre ich viel mehr Verbundenheit und Entspannung, alle Sinne werden geschärft.

Hier eine Passage aus einem spannenden Buch, das den Zusammenhang zwischen dem Naturerleben und körperlicher/geistiger Gesundheit thematisiert.

"Gemeinsam mit ihren Kollegen William Borrie und Ian Foster stellte Angela Meyer fest, dass Teilnehmer verschiedenster Wildnis-Studien vor allem Begriffe benutzen, die Erneuerung und Wiederentdeckung beschreiben. Sie sprechen regelmäßig von Neuorientierung, vom neuen Fokus und der Neuentdeckung von Aspekten in sich selbst, in ihrem Leben oder in der Natur. Es geht um das (Wieder-)Zentrieren und neue Ausrichten von Lebensentwürfen, Perspektiven, Zielen. Viele berichten, sie seien zu neuen Kräften gekommen, um ihre bereits bestehenden Ziele mit mehr Elan umzusetzen, zu ihren Visionen zu stehen und sich von den Meinungen anderer oder von gesellschaftlichen Erwartungen nicht mehr vom eigenen Weg abbringen zu lassen."
 
Was mir jetzt gerade einfällt:

Ja, es darf mir gut gehen und ich habe es verdient geliebt zu werden - unabhängig von Leistung und gesellschaftlichem Status.

In einer Phase mit noch zu wenig langer Stabilität dachte ich mir früher: Das kann doch gar nicht wahr sein, wann kommt die nächste Hürde? Die pure Selbstsabotage auf psychologischer Ebene.

Aus diesem Grund konnte ich schöne Momente nicht bewusst annehmen und genießen, dabei geht es gerade um Dankbarkeit und bewusster Würdigung von allem Schönen, das uns umgibt.

Ich habe kürzlich einen Satz in den social Media aufgeschnappt der mich nachdenklich macht.

Sinngemäß: du musst nicht lernen mit den Härten des Lebens umzugehen. Das hast du schon. Es geht darum zu lernen die Leichtigkeit, das wohl fühlen, U ä auszuhalten.

Wenn es mir gut geht....dann sehe ich das bestenfalls als Atempause und ich sollte mich doch um unaufgearbeitetes kümmern.

Ich kann es offenbar nicht...einfach gut sein lassen.


Jetzt ist es gut. Ohne aber.


So schwierig 🙃
 
Mir ist heute ein Artikel von Dami Charf wieder in die Hände gekommen.

Sie beschreibt, dass die Abwesenheit einer Depression Leere bedeutet. Vergangenheitsbewältigung ist ihrer Ansicht nach ein Teil auf dem Weg zur Gesundheit, aber nicht der Endpunkt. Wir brauchen Gestaltungsmöglichkeiten, um den Fokus in die Gegenwart richten zu können.

Wir können das schaffen, indem wir bewusst Gefühle wie Freude und Dankbarkeit kultivieren. Dies geschieht durch regelmäßige Übung und ist ein täglicher Prozess, der zuweilen auch anstrengend sein kann.

Ich denke mir ganz oft: Ja, es darf mir gut gehen und ich darf diesen Moment jetzt in voller Fülle genießen. Es gelingt mir immer besser, hat aber auch mit meiner allgemein stabilen Lebenssituation zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dami ist aber auch harter Tobak.

Findest du? Auf mich wirkt sie sehr scharfsinnig, aber auch empathisch. Ruhig, aber sehr präsent auf ihre eigene Weise.

Könnte mir vorstellen, dass sie in ihrer Arbeit direkt und konfrontativ ist. Da gibt es sicher Leute, die nicht damit klarkommen.

Rückblickend haben mir jene Leute am meisten weiter geholfen, die mich - teilweise trotz meines Widerstandes - aus meiner Komfortzone herausgeholt haben.
 
Findest du? Auf mich wirkt sie sehr scharfsinnig, aber auch empathisch. Ruhig, aber sehr präsent auf ihre eigene Weise.

Könnte mir vorstellen, dass sie in ihrer Arbeit direkt und konfrontativ ist. Da gibt es sicher Leute, die nicht damit klarkommen.

Rückblickend haben mir jene Leute am meisten weiter geholfen, die mich - teilweise trotz meines Widerstandes - aus meiner Komfortzone herausgeholt haben.
Sehr.
Sie holt einen wirklich aus der eigenen komfortzone. Mich hat nur etwas getriggert dass sie relativ häufig wiederholt wie böse ihre Eltern zu ihr waren und wie schlecht es ihr ging.
Einer der tollsten Menschen die wunderbar zwischenmenschliches klar beschreiben, ohne Kompromisse, so wie sie es empfindet. Nur ist mein Eindruck sie verwechselt sich mit ihrer Geschichte.
 
Heute zum ersten Mal den Begriff "Regnose" gelesen in einem Artikel und das hat es damit auf sich:

 
"Wenn wir jemanden bewundern oder seine Ziele teilen, fällt es uns leichter, uns mit dieser Person anzufreunden. Aber eine Freundschaft kann auch mit dem einfachen Akt des aufmerksamen Zuhörens beginnen. Zuerst erkennen wir einander an, und erst später entdecken wir Dinge, die wir gemeinsam tun können. Das Zuhören allein kann genügen, um eine Verbindung herzustellen. Richtig zuzuhören erfordert Mut und Beharrlichkeit."
 
Lese gerade folgendes Buch zum 2. Mal.

Wege aus der Einsamkeit

Und Nein, ich fühle mich nicht einsam.

Eine meiner ersten Lektionen war, mein Glück nicht von anderen Menschen abhängig zu machen.

Später habe ich herausgefunden, dass es mich noch glücklicher macht, mein Glück mit anderen Menschen zu teilen.

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Nachdem ich für heute genug gelesen hatte, erhielt ich eine WhatsApp Nachricht. Wurde von einem Menschen, mit dem ich viel Zeit in meiner Kindheit verbrachte, zum Essen eingeladen an meinem Geburtstag. Wir hatten über einen längeren Zeitraum keinen Kontakt.

Ich glaube nicht an Zufälle.
 
Lese gerade folgendes Buch zum 2. Mal.

Wege aus der Einsamkeit

Und Nein, ich fühle mich nicht einsam.

Eine meiner ersten Lektionen war, mein Glück nicht von anderen Menschen abhängig zu machen.

Später habe ich herausgefunden, dass es mich noch glücklicher macht, mein Glück mit anderen Menschen zu teilen.

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Nachdem ich für heute genug gelesen hatte, erhielt ich eine WhatsApp Nachricht. Wurde von einem Menschen, mit dem ich viel Zeit in meiner Kindheit verbrachte, zum Essen eingeladen an meinem Geburtstag.

Ich glaube nicht an Zufälle.

Zufälle sind das unerwartete Aufeinandertreffen zweier Ursachen. (Boethius, Consulatio Philosophiae) :lehrer::undweg:
 
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