Todesstrafe und Selbstjustiz

Das ist auch der Punkt, warum eine Todesstrafe eigentlich nicht hinnehmbar ist. Eine absolute Sicherheit bei Verurteilung gibt es wohl nie.

Ja, aber es gibt eben auch andere Argumente, die gegen die Todesstrafe sprechen ......
 
Denkt man das logisch bis zu Ende durch, dann ist der "schlaue" Mörder vor der Hinrichtung sicher. Der, dem es gelingt, dass vor Gericht nicht alle letzten Zweifel an seiner Tat mit absoluter Sicherheit ausgeräumt werden können.

Na ja; es gibt ja genügend Fälle wo ein Mörder ungeschoren davonkommt, egal, ob ihm "nur" eine lebenslange Strafe droht oder die Todesstrafe.
Aber klar sind nicht alle Fälle so eindeutig wie jetzt z.B. die Morde von Tucson
 
derzeit werden eh einige hinrichtungen ausgesetzt, weil ihnen das natrium-thiopental ausgeht.

die einzig grosse firma, die dieses btm herstellt gibt lieferschwierigkeiten an.

eher scheint es so, dass die firma mit thiopental und somit hinrichtungen nicht in zusammenhand gebracht werden will.:roll:

obwohl in oklahoma ein todeskandiat mit einem medikament(pentobarbital) hingerichtet wurde, mit dem man sonst tiere einschläfert(!):shock::shock:

der bezirksrichter hats genehmigt. naja, tot issa trotzdem:roll:
 
obwohl in oklahoma ein todeskandiat mit einem medikament(pentobarbital) hingerichtet wurde, mit dem man sonst tiere einschläfert(!):shock::shock:

der bezirksrichter hats genehmigt. naja, tot issa trotzdem:roll:
In der Schweiz ist das wohl normal :confused: lt. Wikipedia
Heute wird Pentobarbital nicht mehr als Schlafmittel eingesetzt. Es wird jedoch von einigen Sterbehilfeorganisationen wie z. B. Exit (Schweiz) oder Dignitas verwendet, um den Tod durch Einschlafen und Ersticken herbeizuführen. Am 16. Dezember 2010 wurde es in den USA laut Medienberichten angeblich erstmals zur Vollstreckung der Todesstrafe benutzt,[5] wobei bisher bereits in der einschlägigen Literatur Pentobarbital als gängiger Wirkstoff zu Hinrichtungszwecken in den USA beschrieben wird[6].
 
Bei Tötung sollte die Bezugsquelle des Tatmittels nicht im Vordergrund stehen.
 
Bei Tötung sollte die Bezugsquelle des Tatmittels nicht im Vordergrund stehen.

Nimm einem g´standenen, zivilisierten Südstaatler die Medikamente, das Gas, die Munition und sämtliche Stricke weg und dreh ihm den Strom ab............
Dann gräbt er halt den Nigger, der an all seinen Befindlichkeiten die Schuld trägt ein und bewirft ihn mit Steinen :kopfklatsch: .
 
Dass die Tötung verurteilungswürdig ist, unabhängig davon, woher das Tatmittel bezogen wurde.

Sollte man einem "Seneca" nicht erklären müssen ..... :)
:haha:

Lucius Annaeus Seneca, genannt Seneca der Jüngere (* etwa im Jahre 1 in Corduba; † 65 n. Chr. in der Nähe Roms), war ein römischer Philosoph, Dramatiker, Naturforscher, Staatsmann und als Stoiker einer der meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit. Seine Reden, die ihn bekannt gemacht haben, sind verloren gegangen. Vom Jahr 49 an war er der maßgebliche Erzieher des späteren Kaisers Nero. Um diesen auf seine künftigen Aufgaben vorzubereiten, verfasste er eine Denkschrift darüber, warum es weise sei, als Herrscher Milde walten zu lassen (de clementia). Im Jahre 55 bekleidete er ein Suffektkonsulat. Senecas Bemühen, Neros eigensüchtig ausschweifendem Temperament gegenzusteuern, war jedoch kein dauerhafter Erfolg beschieden. Zuletzt wurde er vom Kaiser der Beteiligung an der pisonischen Verschwörung beschuldigt, und ihm wurde die Selbsttötung befohlen. Diesem Befehl kam er ohne Zögern nach.
:lehrer:
 
Haltung zu Frauen und Sklaven in der römischen Gesellschaft

Manches in Senecas philosophischen Schriften passt nach Villy Sørensen zum Horizont der städtischen westlichen Gegenwartszivilisation. Andererseits lassen seine Äußerungen öfters die spezifischen Prägungen der antiken Kultur erkennen, der er angehörte: "Missgeburten löschen wir aus, Kinder auch, wenn sie schwächlich und missgestaltet geboren worden sind, ertränken wir; und nicht Zorn, sondern Vernunft ist es, vom Gesunden Untaugliches zu sondern."

Die Haltung Senecas gegenüber dem anderen Geschlecht war ambivalent. Der geistigen Hauptströmung seiner Zeit entsprechend bezeichnete Seneca Frauen als minderwertig. Dabei ging er so weit, sie − wenn sie ohne Bildung waren − mit Tieren auf eine Stufe zu stellen. „Manche sind von solchem Irrsinn befallen, dass sie glauben, sie könnten durch eine Frau Herabsetzung erfahren. Was spielt es schon für eine Rolle, wie schön sie ist, wie viele Sänftenträger sie hat, welcher Art ihr Ohrschmuck oder wie bequem ihr Tragsessel ist? Sie ist ein immer gleich unvernünftiges Geschöpf, und wenn sie nicht über Kenntnisse und Bildung verfügt, nichts als ein wildes Tier, seiner Begierden nicht mächtig.“[128] Von diesem Ansatz her wird auch der Zorn als eine „weibische und kindische Schwäche“ klassifiziert, die aber auch Männer befalle: "Denn auch Männern wohnt kindische und weibische Veranlagung inne."[129]

Während an dieser Stelle die abwertende Tendenz gegenüber Frauen klar überwiegt, geht Seneca in seinen Trostschriften an ihm vertraute Frauen von gemeinsamen Anlagen beider Geschlechter aus. In diesen Trostschriften, die er für Marcia und für seine Mutter verfasst hat, zeigt er sich deutlich weniger misogyn. So schrieb er an Marcia:

„Wer sollte denn gesagt haben, dass die Natur bei der geistigen Ausstattung von Frauen bösartig verfahren sei und ihre Vorzüge eng beschränkt habe? Glaube mir, sie haben die gleiche Kraft, die gleiche Fähigkeit zum sittlich Guten, wenn sie nur wollen; Schmerz und Anstrengung ertragen sie genauso gut, wenn sie es nur gewohnt sind.[130]“

Und in der Trostschrift für seine Mutter Helvia nahm er explizit gegen das von seinem Vater vertretene und innerfamiliär durchgesetzte herkömmliche Frauenbild Stellung:

„Ich wünschte, dass mein Vater, der vortreffliche Mann, sich weniger an die Tradition der Vorfahren gehalten und vielmehr den Wunsch gehabt hätte, dass du in den Lehren der Philosophie gründlich ausgebildet, nicht nur flüchtig eingeführt worden wärest. Dann brauchtest du die Hilfen zum Ertragen deines Schicksals nicht jetzt erst mühsam aufzubauen, sondern sie nur hervorzuholen. Er hat dir weniger Freiheit für Studien gewährt, da es auch solche Frauen gibt, die sie nicht mit dem Ziel der Weisheit betreiben, sondern nur zur Befriedigung ihrer Eitelkeit.[131]“

Damit erkennt Seneca zwar die Macht seines Vaters als pater familias an, über seine Mutter Entscheidungen zu treffen, bemängelt aber, dass er ihr den Zugang zu Bildung erschwerte und ihr wissenschaftliche Arbeit untersagte. Indirekt unterstützt er damit die Forderung nach Frauenbildung und erweist sich wiederum als Philosoph, der überkommene Denkschablonen verlässt.

Wie die nachrangige Stellung der Frauen gehörten auch Sklaverei und Sklavenhaltung zu den charakteristischen Merkmalen der antiken Gesellschaftsordnung. Rechtlich waren Sklaven dem Sachbesitz gleichgestellt, über den der Besitzer nach Gutdünken verfügen konnte. Senecas Einstellung zu diesen auch zu seiner Zeit noch nahezu Rechtlosen war von humaner Zuwendung bestimmt.

„Ich will mich nicht auf ein unerschöpfliches Thema einlassen und die Behandlung der Sklaven diskutieren, denen gegenüber wir so arrogant, grausam und herablassend sind. Doch kurz zusammengefasst lautet meine Lehre folgendermaßen: Du sollst mit deinem Untergebenen so leben, wie du wünschst, dass dein Vorgesetzter mit dir lebe. […] Sei gütig und höflich zu deinem Sklaven, beziehe ihn in die Unterhaltung ein, gib ihm Zutritt zu deinen Besprechungen und Gelagen. […] Einige mögen deine Tischgenossen sein, weil sie dessen würdig sind, doch andere sollten es noch werden. Denn sofern sie aufgrund ihres rohen Umgangs noch das Verhalten von Sklaven zeigen, wird das Tischgespräch mit Gebildeteren sie dieses Verhalten ablegen lassen. Es stimmt nicht, lieber Lucilius, dass du nach einem Freund bloß auf dem Forum oder in der Kurie suchen kannst; wenn du sorgfältig und aufmerksam bist, wirst du ihn auch in deinem Haus finden. Guter Stoff bleibt oft ungenutzt, weil der Bildner fehlt. Versuche es, und du wirst es erleben.[132]“

Mit dieser Auffassung gehörte Seneca zu den wenigen Denkern der Antike, die sich kritisch mit der Sklaverei auseinandergesetzt haben. Diese Einstellung wurde von der römischen Elite wohl nicht geteilt.[133]


kommt sofort Hr. Plastic
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
nau dann zitier auch noch mal schnell, was er so für ein frauenbild hatte...

Gemessen an der Zeit, welche ihn hervorgebracht hat, gar kein schlechtes. Die Welt von einem Tag auf den anderen zu ändern, hat noch kein Philosoph fertig gebracht. Es sind die vielen kleinen Schritte, die uns dahin gebracht haben, wo wir heute (zumindest in unserem Kulturraum) stehen.
 
Habt's ihr nix zum arbeiten?:mrgreen:

Was fehlt und mir am wichtigsten ist:

Wir sagen, das höchste Gut sei, gemäß der Natur zu leben: die Natur hat uns zu beidem geschaffen, zur Betrachtung der Welt und zum Handeln.
 
In einem anderen Thread kam irgendwann wieder einmal sowas:

Wir wissen, dass es ganz schreckliche Taten und Verbrechen gibt. Spätestens wenn Kinder oder wir persönlich betroffen sind, sind Gedanken an Selbstjustiz und/oder Todesstrafe naheliegend.

Ich bin aber überzeugt davon, dass Selbstjustiz und Todesstrafe beides abzulehnen ist. Niemals und für keine Tat kann das angemessen sein. Auch die Straftat des widerwärtigsten Pädophilen hat Gerechtigkeit verdient und nicht Rache.

Wie seht ihr das? Gibt es taten, für die ihr die Todesstrafe fordern würdet? Oder selbst für Gerechtigkeit sorgen würdet?

Folter und dann Todesstrafe... wäre noch nicht mal die gerechte Strafe für einen Kinderschäder...
 
Folter und dann Todesstrafe... wäre noch nicht mal die gerechte Strafe für einen Kinderschäder...

Auch wenn du dafür jetzt auch noch einen 3 Jahre alten Thread aufwärmst, deine Aussage wird dadurch nicht besser. Von wo kommt dieser tiefe Hass?
 
Auch wenn du dafür jetzt auch noch einen 3 Jahre alten Thread aufwärmst, deine Aussage wird dadurch nicht besser. Von wo kommt dieser tiefe Hass?

Is doch egal... Thread is Thread.

Hab viel gesehen... gehört...

Ehrenamtlich missbrauchte Kinder betreut und so.
 
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