Trennungskinder

Den Vater oder einen Vater?

Im Idealfall DEN Vater, aber in meinem Posting habe ich gemeint "einen Vater". Das kann auch der "Neue" der Mutter sien. Aber da gibt es leider oft Probleme, das darf man nicht übersehen. In der von mir erwähnten Geschichte hat der Bub den "Neuen" einfach nicht akzeptieren wollen. diese Beziehung ist deswegen letztlich auch gescheitert.

Und was mir ein Anliegen ist (nein, ich bin kein persönlich Betroffener): Mütter sollten bei allem (berechtigten ??) Groll gegen den Ex die Beziehung der Kinder zu ihm nicht unterbinden. Denn dazu haben sie (leider) die Macht. Und die nützen sie manchmal ...... Und JA, es gibt auch vernünftige Mütter, die das Wohl der Kinder über kurzsichtige Rachegefühle stellen.
 
Mütter sollten bei allem (berechtigten ??) Groll gegen den Ex die Beziehung der Kinder zu ihm nicht unterbinden. Denn dazu haben sie (leider) die Macht. Und die nützen sie manchmal ...... Und JA, es gibt auch vernünftige Mütter, die das Wohl der Kinder über kurzsichtige Rachegefühle stellen.

Und Väter bei all dem (berechtigten ??) Groll gegen die Ex die Verantwortung ihrer Kinder gegenüber (was im Fall auch Kampf für die Kinder bedeuten kann) wahrnehmen. ;)
 
Und Väter bei all dem (berechtigten ??) Groll gegen die Ex die Verantwortung ihrer Kinder gegenüber (was im Fall auch Kampf für die Kinder bedeuten kann) wahrnehmen. ;)

Ich widerspreche dir nicht, dass Väter Verantwortung haben. Aber wenn die Ex sich "Bestrafung des Vaters" als Ziel gesetzt hat, dann ist sein Kampf chancenlos. Glaub mir.

Soviel ich mich erinnere, es gab sogar einen Thread zu dem Thema.
 
Das Wohlbefinden des Kindes hängt in erster Linie von den Charaktereigenschaften der Eltern ab, und nicht ob die verheiratet sind oder geschieden.

:daumen: :daumen: :daumen:

Wäre ja besser wenn es gleich in der ursprünglichen Form klappt oder?

:roll:


:daumen: jo...eh ...aber ist halt meisst nicht so weil ja sonst die trennung.....:cool: und so :cool:

.... viele spielen die kids dann gegeneinander aus und die kinder gewinnen dann absolut nicht, ganz im gegenteil

:hmm: meiner erfahrung nach kommt das sowohl in sogenannten "intakten" als auch in sogenannten "gescheiterten" beziehungen/ehen vor :hmm:

und genau deshalb find ich diesen satz

Das Wohlbefinden des Kindes hängt in erster Linie von den Charaktereigenschaften der Eltern ab, und nicht ob die verheiratet sind oder geschieden.

gleichermassen richtig wie wichtig

:daumen:
 
Ich halte rein gar nichts von all dem was Wissenschaften und in ihrem Gefolge, Behörden sagen und argumentieren. In der Praxis angekommen, sind die Ergebnisse die eine Sozialwissenschaft erarbeitet hat, in ihrer Gültigkeit wahrscheinlich höchstens noch religiöser Natur. Das gilt auch für all das was "man" so beobachtet hat, denkt und sieht...
Besser wäre es vielleicht - so gut als möglich - die Dinge mal unabhängig von all den Schlauheiten und Weisheiten zu betrachten! Mit einem Fetzen gesunden Menschenverstand merkt man dann nämlich irgendwann dass jede familiäre Trennungssituation sich von der anderen unterscheidet, genau so wie alle beteiligten Persönlichkeiten. Wenn man etwas genauer hinschaut, dann gibt es nie einen Un/Schuldigen - weder die klassische, arme und betrogene aufopferungsvolle Alleinerzieherinmadonna noch den bösen und hartherzigen Schuft der alle im Stich läßt.
Das Familien- und Sorgerecht halte ich für eine verantwortungslose Katastrophe. Trennungen sind etwas ganz Natürliches. Zwei Menschen entwickeln sich im Laufe ihres Lebens - und wen wundert es dass sie sich dann und wann unterschiedlich entwickeln? Eheverträge und Sorgerecht binden das was nicht gebunden werden soll. Und weil dem so ist - kommt es zu diesen Tragödien. Völlig ohne jeden Sinn, zumindest in dieser Gesellschaft. Durch diese künstlich geschaffenen Zwänge zwingen sich, der Kinder und der Schulden aufs Haus wegen, Menschen zusammen - für den Preis einer Ehehölle. Oder sie gehen getrennte Wege - für den Preis dass Kinder Elternteile verlieren und Elternteile ihre Kinder. Schwer zu sagen was der bessere Weg ist?? Oder ist es vielleicht doch ein Systemfehler?
Völlig absurd ist meines Erachtens die Behauptung ein Kind bräuchte einen Lebensschwerpunkt mehr als eine Mutter oder einen Vater. Genauso absurd ist es zu behaupten, sprich zu verallgemeinern, ein(e) soziale(r) Vater/Mutter wäre ein Ersatz für den/die Leibliche! Es sind die Eltern die sich trennen, nicht die Kinder von ihren Eltern.
Und das gilt wohl auch für den ganzen Rest der Weisheiten die man auf Behörden etc so hört.
Wenn ein Staat sich in solche Dinge einmischt, dann sollte er höchstens dafür Sorge tragen dass sich Eltern ihrer Verantwortung bewusst werden und dieser nachkommen, für die Kinder den Kontakt zu Vater und Mutter sicher zu stellen den sie für die jeweilige Lebensphase brauchen. Solche Situationen sind nunmal grau und niemals schwarz und weiß - und damit sind höchstens die Eltern im Stande das Richtige zu entscheiden- niemals ein Gesetz oder ein Jugendamt. Naja, und die Grundlage wäre nunmal eine rechtliche Gleichstellung von Vätern und Müttern - mit dem Schwerpunkt auf die eigene Verantwortung. Ein Elternteil das ihrem Kind den Kontakt zu dem anderen Elternteil verbietet - Sorry - hat wohl kaum die Reife die es zu dieser Macht bräuchte.
 
Ich wollte immer nur MEINEN Vater, nicht irgendeinen ....

:daumen: was ja auch legitim ist :daumen:

:hmm: ich hab von anbeginn an nie den vater gegeben :hmm:

der vater war da und hat seine rolle auch ausgeführt

ich war mamas freund später mann "der FranzL" halt - mir wär auch nie eingefallen mich papa nennen zu lassen genausowenig wie ich mich von kidern der verwandschaft oder bekanntschaft nie onkel hätt nennen lassen

:lehrer: ich glaub unser "glück" und unser "schubbser" war der damalige kinderarzt unserer kleinen der auch kinderpsychologe war und der uns das erste halbe jahr sehr intensiv begleitet hat :lehrer:

:hmm: bin mir nicht sicher ob wir das damals allein geschafft haben :hmm:

:mauer: vor allem weil ich damals einer "meinung" nachhing gegen die ich jetzt wissend um meine erfahrung andiskutiere :daumen::mrgreen:

:daumen: ich hab damals viel gelernt auch und vor allem über mich aber auch über gefühle von kindern - sie musste sich nie dafür schämen dass sie ihren vater "mehr"&/oder "anders" liebt als mich- im gegenteil - und auf all das (da gäbe es noch vieeeel zu erzählen) sind wir alle 6 (der papa hat dann noch einen halbbruder "empfangen") stolz wie nur was - und das lass ich mir von keinem miesreden der nur verallgemeinernd andersdenkende/andershandelnde runtermachen kann:daumen:
 
Naja, wenn Erfahrungen von Scheidungskindern gefragt sind, dann werd ich mal meine posten...

Als meine Eltern sich getrennt haben, war ich zu klein, um mich jetzt noch daran erinnern zu können.
Gelitten hab ich allerdings darunter, meinen Vater nicht zu sehen - ich habe ihn erst mit ca. neun Jahren kennengelernt und erst mit der Zeit erfahren, dass seine Ex-Frau stets den Kontakt unterbunden hatte.

Mit Patchworkfamilien hab ich sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht:
Bei der Frau, die mich geboren hat, hatte ich einige Stiefväter, denen ich allesamt ein Klotz am Bein war und denen ich einfach im Weg war in ihrer neuen Beziehung - das liessen sie mich auch deutlich spüren.
Ich hab zwar noch einige schlechtere Erfahrungen gemacht mit meinen Stiefvätern, aber hier ist nicht der richtige Ort, um das auszubreiten.
Mit dieser Frau habe ich seit mittlerweile 17 Jahren (also seit ich neun bin) keinen Kontakt mehr und das ist gut so.

Bei meinem Vater hab ich die andere Seite kennengelernt:
Als ich ihn "kennengelernt" hab, gab es eine Frau an seiner Seite, ein dreijähriges Kind und das zweite war unterwegs.
Meine Mama hat sich mir nie als (Stief-)Mutter aufgedrängt, wir hatten lange ein eher freundschaftliches Verhältnis zueinander.
Sowohl anfangs bei Besuchen, als auch später, nachdem ich eingezogen war, hat sie mich nie spüren lassen, dass ich nicht ihr leibliches Kind bin oder ihre leiblichen Töchter mir vorgezogen - ich war stets ihr Kind, ohne einem "Stief" davor oder irgendetwas, die meisten Menschen merken erst, dass "da etwas nicht stimmt", wenn sie mein Alter erfahren und wissen, wie lang meine Eltern zusammen sind.
Als ich elf oder zwölf war, ist mir ein "Mama" statt dem üblichen Vornamen rausgerutscht, was sie zu Tränen gerührt hat und seitdem nenne ich sie so - aber, ich nenne sie nicht nur so, sondern es ist eine Tatsache, dass sie meine Mama ist - zwar nicht meine leibliche, aber meine emotionale.
Ich denke so gut wie nie daran, dass sie lediglich meine Stiefmama ist - sie ist mir mehr Mutter, als die Frau, die mich geboren hat, es jemals war.
Ich kenne also beide Seiten von Patchworkfamilien und ich weiss, dass es Patchworkfamilien gibt, die sogar besser funktionieren als Ursprungsfamilien, weswegen es mir sauer aufstösst, wenn das als Unmöglichkeit dargestellt wird...
 
Ich kenne also beide Seiten von Patchworkfamilien und ich weiss, dass es Patchworkfamilien gibt, die sogar besser funktionieren als Ursprungsfamilien, weswegen es mir sauer aufstösst, wenn das als Unmöglichkeit dargestellt wird...

die sogar besser funktionieren als Ursprungsfamilien, .... das würde ich in dieser Satzbedeutung nicht unterschreiben. Aber vermutlich hast du das auch anders gemeint die sogar besser funktionieren als die Ursprungsfamilie
 
Naja, wenn Erfahrungen von Scheidungskindern gefragt sind, dann werd ich mal meine posten.....

Eine sehr eindringliche und berührende Geschichte. Auch dir Anerkennung und Dank für so einen interessanten Lesestoff. :daumen:
 
Ich kenne also beide Seiten von Patchworkfamilien und ich weiss, dass es Patchworkfamilien gibt, die sogar besser funktionieren als Ursprungsfamilien, weswegen es mir sauer aufstösst, wenn das als Unmöglichkeit dargestellt wird...
Deine persönliche Betroffenheit mag Dich entschuldigen, aber ich wüsste nicht, wo das grundsätzlich als Unmöglichkeit dargestellt wird? Es wurde lediglich darauf hingewiesen, dass auch alternative Familienmodelle nicht zwangsläufig für alle Beteiligten nur Vorteile bringen müssen, ein Umstand, den Du im Grunde genommen mit Deinen Schilderungen sogar bestätigst, wenn Du schreibst, dass Du beide Seiten von Patchworkfamilien kennst ..... demgemäß also nicht nur die guten oder positiven. ;)

Im übrigen schließe ich mich gerne Purice an: eine sehr persönliche und berührende Geschichte, an der Du uns da teilhaben lässt.
Danke dafür!

.....und das lass ich mir von keinem miesreden der nur verallgemeinernd andersdenkende/andershandelnde runtermachen kann:daumen:
Geht das denn überhaupt? Was wir persönlich erlebt haben, was in unserem Erfahrungsschatz daheim ist - wer sollte uns das mies reden können?

Ich versteh' ned, warum Du so gereizt reagierst? Du hättest doch allen Grund, Dich zu freuen oder zufrieden zu sein, dass es in Deinem persönlichen Fall dank des Engagements offenbar aller Beteiligter so gut funktioniert hat?

Es gibt aber genügend Hinweise darauf, dass das nicht in allen so oder ähnlich gelagerten Fällen so reibungslos und so erfolgreich funktioniert. Warum verdrängst Du, was bei objektiver Betrachtung ein selbstverständliches Bild ergibt? Statt dessen stellst Du jeden Zweifel an gleichen oder ähnlichen Modellen beleidigt als verallgemeinerndes Runtermachen dar, und wirst Dir offenbar gar ned dessen bewusst, dass Du damit selbst sowohl im Hinblick auf das Verallgemeinern als auch auf das Runtermachen nicht gerade als positives Beispiel durchgehst. :confused:
 
Wie du so treffend beschreibst - Geschlechterrollen werden festgelegt... aber zur Zeit befinden sie sich im Wandel... auch wenn vielen das nicht recht ist... weil sie sich dadurch in Frage gestellt sehen...
Mir ist es recht :)
Leider ist es aus finanziellen Gründen Vätern oft nicht möglich in Karrenz zu gehen, weil Frauen noch immer weniger verdienen.

Das ist einer der wichtigsten Punkte. Die Alternative zur Trennung ist nämlich in der Praxis nicht das harmonische Zusammenleben. Wäre das möglich, gäbe es keine Trennung.
Meine Kernaussage war, dass die Abstriche, die wir in Kauf nehmen um ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten, tendenziell (und nicht im Einzefall) sinken.

Deine Botschaft unterstellt den Eltern, die sich trennen eine moralische Unterlegenheit dirgegenüber und Leichtfertigkeit und Selbstsucht.
So wird es scheinbar verstanden :roll:
Der Punkt ist, ich unterstelle Eltern im Einzelfall gar nichts und räume gleichzeitig ein, dass mir ihr persönliches Glück ebenso am Herzen liegt. Permanent unglückliche Paare sind für Kinder wohl kein Vorzeigemodell, im Gegenteil, sie leiden unter ihnen. Auch habe ich grob skizziert, unter welchen Umständen ich eine Trennung für die bessere Lösung erachte.

Was ich unter dem Schlagwort "Kapitalismus der Gefühle" propagiert habe ist lediglich eine gesellschaftliche Tendenz, die ich wahrnehme.

Wenn ich wie im obigen Beispiel über die immer noch bestehende Einkommensschere zwischen Männern und Frauen rede, spreche ich gleichzeitig einer Gruppe von Frauen nicht ab, mehr zu verdienen als ein durchschnittlicher Mann. Dennoch gibt es sie.

Auf Kinder gemünzt, gibt es selbstverständlich zahlreiche Paare auf die das nicht zutrifft, wie auch Fälle, in denen eine Trennung unter Berücksichtigung aller Umstände der bessere Weg ist.

Das stelle ich dir in Abrede. Meiner Erfahrung nach versuchen Eltern vor der Trennung lange, die Beziehung zu stabilisieren.
Warum tun sie das?
Doch nicht, weil es der bessere Weg ist, wenns gelingt, wie ich behaupte. Ich höre hier immer wieder, dass eine Trennung den Kindern nicht schadet bzw. dass man als Alleinerzieher, die Bedürfnisse eines Kindes genauso gut abdecken kann. Wäre es nicht überhaupt besser, bei dem ersten kleinen Problem zu kapitulieren?
Ich sehe einen großen Widerspruch darin, sich um etwas zu bemühen, von dessen Vorteilen man nicht überzeugt ist, indem man immer wieder versucht sie mir verbal zu widerlegen...

Sie nehmen dazu sehr oft auch fremde Hilfe in Anspruch
Ein sehr wichtiger Punkt, den ich nur empfehlen kann. Es scheitert nämlich sehr oft an der Kommunikation. Ein moderierender Dritter wirkt oft Wunder. Nicht minder wichtig ist es, wenn man erkennt keine gemeinsame Perspektive mehr zu haben. Durch fremde Hilfe kann oft ein Rosenkrieg vermieden werden.
Es ist einfach die Lösung, die für die Beteiligten als die Beste erachtet wird. Diese Entscheidung pauschal von außen abzuwerten ist anmaßend.
Richtig :daumen:
Darum schreibe ich auch immer wieder, dass meine Worte nicht für den Einzelfall gelten. Versuche Beispiel zu bringen, wie das mit der Einkommensschere, aber es wird einfach nicht gehört.
Mir geht es ja vor allem darum, dass Kinder im Idealfall einen Vater und eine Mutter als Bezugsperson haben sollten. Dass wir Scheidungen nicht verhindern können und dass sie manchmal (keider) die einzige Lösung sind .... so weit so schlecht. Aber wir sollten um Himmels willen nicht noch darauf stolz sein, dass wir in diesm ach so aufgeklärten und modernen Jahrhundert ständig neuen Scheidungsrekorden zustreben. Das heisst für mich doch eher, dass da irgendwas (mit uns) nicht stimmt.
So sehe ich es auch :daumen:

der standard muss aber nicht immer gut sein.... viele spielen die kids dann gegeneinander aus und die kinder gewinnen dann absolut nicht, ganz im gegenteil
:hmm: meiner erfahrung nach kommt das sowohl in sogenannten "intakten" als auch in sogenannten "gescheiterten" beziehungen/ehen vor :hmm:
Eine Frage der Begriffsdefinitionen. Zum Beispiel in meiner Kindheit ist es vorgekommen, meine Eltern sind jedoch zusammengeblieben bis zum Anfang meiner 30er. Die Beziehung war trotzdem nie intakt, eine mögliche Scheidung stand permanent im Raum.
Davor habe ich mich andauernd gefürchtet und auch noch heute bin ich froh, dass die Ehe gehalten hat, zumindest bis ich aus dem Haus war.
Für meine Eltern wäre es wahrscheinlich besser gewesen, sich zu trennen. Für mich schlechter, weil es hätte bedeutet auf einiges verzichten zu müssen. Eventuell einen Elternteil zu verlieren, oder zu "wandern". Ich wüsste nicht was sich für mich positiv hätte ändern können. Meine Eltern waren nicht fähig mich richtig zu erziehen, noch mir ein positives Vorbild zu sein. Sie hätten getrennt genauso versagt wie zusammen.
Geht das denn überhaupt? Was wir persönlich erlebt haben, was in unserem Erfahrungsschatz daheim ist - wer sollte uns das mies reden können?

Ich versteh' ned, warum Du so gereizt reagierst? Du hättest doch allen Grund, Dich zu freuen oder zufrieden zu sein, dass es in Deinem persönlichen Fall dank des Engagements offenbar aller Beteiligter so gut funktioniert hat?

Es gibt aber genügend Hinweise darauf, dass das nicht in allen so oder ähnlich gelagerten Fällen so reibungslos und so erfolgreich funktioniert. Warum verdrängst Du, was bei objektiver Betrachtung ein selbstverständliches Bild ergibt? Statt dessen stellst Du jeden Zweifel an gleichen oder ähnlichen Modellen beleidigt als verallgemeinerndes Runtermachen dar, und wirst Dir offenbar gar ned dessen bewusst, dass Du damit selbst sowohl im Hinblick auf das Verallgemeinern als auch auf das Runtermachen nicht gerade als positives Beispiel durchgehst. :confused:
Ich hätte es nicht besser formulieren können. Zitiertes trifft auch mein Empfinden. Mehr oder weniger auch bei anderen, die sich gleichermaßen offenbar persönlich angegriffen fühlen, weil sie allgemein gesagte Worte über Tendenzen auf sich und ihren Fall projezieren.
 
Ich arbeite viel mit Paar- und FamilientherapeutInnen, wie auch mit SozialarbeiterInnen im Frauenbereich (auch Frauenhäuser) zusammen - und die bestätigen mir das laufend.

Danke für die Erläuterung Salome.


Übrigens interessant, dass du mich bei diesem Thema um meine Perspektive fragst, sowas machst bei anderen Themen nicht? Warum hier?

Hat natürlich mehrere Gründe - unter anderem, weil mir der Satz an sich zu Pauschal und "Glatt" war - ich wollte Informationen über Dein "Bezugssystem".

Bei vielen anderen Themen existiert ein Selbstbezug und die Beiträge über Zeit zeichnen natürlich ein Bild.


Bei einigen Themen tue ich es durchwegs bewußt nicht, um mühsam zurechtgezimmerte Kartenhäuser nicht ins Wanken zu bringen - habe da gelegentlich das "Talent" mit dem Finger in neuralgische Schmerzpunkte zu tappen - und es gibt durchwegs auch den "Bären im Porzellanladen" ;)


LG Bär
 
....Es wurde lediglich darauf hingewiesen, dass auch alternative Familienmodelle nicht zwangsläufig für alle Beteiligten nur Vorteile bringen müssen....

Es wurde sehr wohl (von mir aus:auch) darauf hingewiesen, dass alternative Familienmodelle zwangsläufig (genauer: in der Regel, tendenziell, durch die Wissenschaft bestätigt,) für die Kinder nur Nachteile bringen.
 
Hat natürlich mehrere Gründe - unter anderem, weil mir der Satz an sich zu Pauschal und "Glatt" war - ich wollte Informationen über Dein "Bezugssystem".
Bei vielen anderen Themen existiert ein Selbstbezug und die Beiträge über Zeit zeichnen natürlich ein Bild.

Danke für die Erläuterung. Unterschwellig hätte deine Nachfrage nämlich auch bedeuten können, dass nur Menschen mit Kindern bzw. ev. sogar Menschen mit Stiefkindern oder AlleinerzieherInnen mitdiskutieren dürfen. Hat es offensichtlich nicht. Zum Glück.
Denn: wir alle sind nicht nur Kinder von irgendjemanden, wir haben auch einen Verstand mitbekommen, mit dem wir über Themen reflektiert diskutieren können. Manchmal macht die eigene nicht unmittelbare Betroffenheit das Mitdiskutieren schwerer, manchmal aber auch bedeutend leichter. ;)
 
Es wurde sehr wohl (von mir aus:auch) darauf hingewiesen, dass alternative Familienmodelle zwangsläufig (genauer: in der Regel, tendenziell, durch die Wissenschaft bestätigt,) für die Kinder nur Nachteile bringen.

Das aber, haben andere (wie auch du) so nicht stehen lassen...;)
 
meine Eltern (Stiefvater u Mutter) sind seit 26 Jahren zusammen. Ich weiß von 2 mal, die sie sich fast getrennt hätten (einmal war ich 18, beim zweiten mal 25 - beide Male haben mir schrecklich weh getan), sie blieben aber dennoch zusammen und führen eine zufriedene Beziehung. Sie berühren einander immer wieder, lachen und reden miteinander, streiten, schweigen und haben ein schönes Sexualleben.

Immer wieder gibt mir dieser Umstand Hoffnung - es kann offensichtlich funktionieren.

In vielen Beziehungen mit Kindern in meinem Umfeld stellte sich mal die Frage "bleiben oder gehen" - viele sagen "bleiben, wegen der Kinder". Das Argument ist ua, man möchte den Kindern ein Vorbild sein.

Meine Eltern sind in gewisser Weise wie oben erwähnt ein Vorbild. Nur glaube ich, dass ein Vater od eine Mutter, die/der immer unglücklich ist und nur aus interpretiertem Verantwortungsgefühl an toten Beziehungen festhält ein schlechtes Vorbild ist. Ein Vorbild, das zeigt, dass man nicht glücklich sein "darf".

Ich denke ein gutes Vorbild muss Integrität zeigen. Egal welche Entscheidung dann getroffen wird. Bleiben oder gehen. Das ist auch für Kinder gut, denk ich.

(wirklich an seine Verantwortung denken muss man im Umgang mit den Kindern nach einer Scheidung - was da oft passiert ist :mauer:)
 
Liebe Leute!

Bin auch ein Scheidungskind...

Meine Eltern haben sich als ich drei Jahre alt war (gerade mein jüngerer Bruder zur Welt kam) getrennt. Naja mein Vater hatte damals beruflich (er ist selbstständig) sehr viel zu tun und daher nur sehr sehr wenig (d.h. weniger als 6h in der Woche) zu Hause.
Dort in der Arbeit hat er seine bis vor kurzem (zum Glück) Lebensgefährtin kennengelernt (die Geschichte kommt später).
Naja bis ich das ganze einigermaßen realisiert habe war i ca. 6 Jahre alt... naja wurscht. Meine Mutter war mit der Erziehung von uns beiden ziemlich überfordert, nebenbei noch einen Halbtags-Job usw... naja nit besonders einfach.
Noch dazu bin ich mit meinen schulischen Leistungen aufgrund der Spannungen zu Hause ziemlich abgesackt, und naja hab dann nach und nach negative Noten nach Hause gebracht - worüber meine Eltern (mama weniger wie papa - weil papa nur auf leistungen getrimmt war und i von ihm immer den Anschiss bekommen hab (in den 6h wo er mal daheim war)) nicht besonders froh waren.
Ich kam auch mit meinem Bruder nicht mehr besonders gut zusammen (waren inzwischen schon 8 und 11) und dadurch dass mein Vater beruflich in eine andere Gegend (St. Anton/Arlberg) siedeln musste und mit seiner "Sekretärin" in eine gemeinsame Wohnung siedelte - entschloss ich - dass ich (ich war damals dumme 11 Jahre alt) zu meinem Vater und dessen Freundin zog (weil die war ja soooo lieb!)
naja dann ließen sich meine eltern - währenddessen hinter meinem Rücken in diesem Jahr scheiden, was natürlich auch nit besonders berauschend für mich war.
Naja inzwischen hat sich seine Lebensgefährtin (wir nennen sie hier mal Susi) als Wolf im Schafspelz entpuppt und mich jeden tag aufs neue gehasst und mich das auch tagtäglich aufs neue spüren lassen (Gewalt usw..) - nach diesem Schuljahr sind wir wieder umgezogen (diesmal für länger) inzwischen schon 12 Jahre - nach Kärnten.
Naja ich habe ca. 3 Monate in dem neuen Heim gewohnt - naja Susi hat mich ihre Liebe da noch stärker spüren lassen - einsperren usw..
Naja in der Schule waren meine Leistungen - durch fehlenden Schlaf usw... glaich gegen null - das fiel den Lehrern auf und sie haben mich mal gefragt was los ist...
naja einem lehrer konnte ich mich anvertrauen... und der hat dann mit meinem Opa gemeinsam organisiert - dass ich in ein Heim komme (ich muss heute sagen - war das allerbeste was mir bis heute passiert war) und dort habe ich knappe 7 Jahre meines Lebens verbracht und mich ungestört entwickeln und weiterbilden können. Habe inzwischen einen guten Fachschulabschluss - den ich sicher mit meinem Lebenswandel "zu Hause" niemals erreicht haben würde.

Naja nur kurz zur Susi: sie hatte mit meinem Vater 2 Kinder (geb. 2000 und 2003) und naja ist eben schon seit ihrer Kindheit psychisch krank (ist inzwischen festgestellt).
Inzwischen hat sich mein Vater nach langem Trennungsweltkrieg (gab auch Verletzte) endlich von ihr trennen können.

Naja die Moral der Geschichte:
Ich bin auch ein Trennungskind und habe 6 Jahre in einem Heim verbracht und bin froh dass ich dort wohnen durfte.
Ich kann und will nicht beurteilen, wie es ausgegangen wäre, und wo ich heute sein würde, wenn ich nicht die Hilfe meiner Lehrer bekommen hätte.
Auf jeden Fall es tut JEDEM (auch wenn er/sie es nicht zugibt) sehr weh, wenn sich die eigenen Eltern streiten und es den Eltern-teilen wehtut .
Meistens wirken sich die Auswirkungen auf schulische (berufliche) Leistung aus.

Mit freundlichen Grüßen ;)
 
...., wir haben auch einen Verstand mitbekommen, mit dem wir über Themen reflektiert diskutieren können. Manchmal macht die eigene nicht unmittelbare Betroffenheit das Mitdiskutieren schwerer, manchmal aber auch bedeutend leichter. ;)

Ja eh Salome, aber die epischen Ausmaße des Schlamassels offenbaren sich oftmals erst, wenn man direkt drin sitzt;)


Zum XXL:
Faktisch Ja, die Scheidungsraten steigen und die Hemmschwellen sind geringer, die Absicherung besser.

Nur das mit dem Zurückstecken ist halt so eine Sache - es ist auch Das was ich mit dem Aufgehen und Unterordnen in meinem Text gemeint hatte.

Das Dilemma ist der Effekt des Unterordnens/Zurücknehmens/Verzichts etc. und der Maßstab ist die persönliche Wahrnehmung.

Wennst Dich anstatt, Aufzugehen dann nur mehr zum (vermeintlichen) Wohl für Etwas unterordnest, dann führt das mitunter zur Entwicklung von Depressionen und/oder Fluchtmöglichkeiten wie z.B. Alkoholismus, Drogenkonsum etc..
All das hat dann erst recht wieder negative, destruktive Auswirkungen und die Kinder, die Du eigentlich mit deinem Verhalten schützen wolltest, sind über einen Umweg wieder betroffen - also vom Regen in die Traufe.


Was jetzt für die Kinder das Beste ist, kann nur unter Betrachtung aller Faktoren und unter Einbeziehung der Kinder (wenn schon möglich) entschieden werden, da ist jede Situation individuell.

Kinder benötigen eine stabile Basis für eine optimale Entwicklung - wie diese realisiert werden kann, ist von Fall zu Fall unterschiedlich - weil ja auch die Bedürfnisse der Kinder unterschiedlich sind. Einige wollen vielleicht z.B. gar nichts mehr mit dem Pappa zu tun haben, andere lieben ihn abgöttisch.

Aber es ist auch ein nicht 100%-er Ersatz für die Kinder besser, insofern eine höhere Stabilität und Harmonie der Lebenssituation erreicht wird - denn ein erzwungenes Zusammenleben in einem ständigen (kalten) "Kriegsgebiet".


LG Bär
 
Zum XXL:
Faktisch Ja, die Scheidungsraten steigen und die Hemmschwellen sind geringer, die Absicherung besser....
.......
....Wennst Dich anstatt, Aufzugehen dann nur mehr zum (vermeintlichen) Wohl für Etwas unterordnest, dann führt das mitunter zur Entwicklung von Depressionen und/oder Fluchtmöglichkeiten wie z.B. Alkoholismus, Drogenkonsum etc..
Das Problem dabei:
Trotz steigender Scheidungsrate, fallen die Depressionen und ähnliche Erkrankungen nicht, im Gegenteil.

Mein persönliches Fazit:
Wir sind heute mit mehr weniger zufrieden. Dieser Umstand schadet unseren Kindern, er schadet uns selbst.
 
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