Den Preisunterschied zu einer teuren Wanderhose wirst du aber in Europa nicht kompensieren können. Wenn du ein hochwertiges Produkt wie z.B. von Goretex oder Jack Wolfskin fertigen möchtest würdest du wahrscheinlich bei 300€ oder mehr landen. Die atmungsaktiven Gewebe die auch noch wasserabweisend sind kosten pro Meter in Europa schon ca. 40€. Wenn man dann noch den Arbeitsaufwand, Fütterung, Gummis etc. rechnet kommt man fast immer auf einen höheren Preis als gängige Marken in dem Segment.
Der Gewinn der bekannten Firmen in der Branche entsteht nicht nur durch den Namen, sondern hebt sich nur durch die Vorteile der Massenfertigung und die Herstellung in Billiglohnländern ab.
Insofern dein Produkt nicht einmal 80€ kosten soll kannst du in Europa nur auf minderwertige Materialien zurückgreifen die dann etwa das Niveau eines KiK Fetzen haben.
Ein weiterer Knackpunkt sind die bunten Farben, insofern das Hautverträglichkeit bieten soll wird das ganze noch um einiges teurer. Die anvisierte "Zirkuszeltgröße" verteuert das ganze noch einmal weil mehr Material fällig wird. Zwischen üblichen Damengrößen wie 38 und 52 bei Herren ist dann XXXL noch ein schönes Stück mehr.
Ich möchte hier keine Fantasien zerstören, meine Freundin arbeitet auch seit Monaten an einem Kleid das in ähnlicher Form wahrscheinlich im Handel 30€ kosten würde und ihr sicher auf 60€ kommt. Aber das ist eben Hobby und Individualismus und der Tatsache geschuldet das es bei uns keine Sommerkleider im Stil des mittleren Westen der USA der 90er Jahre gibt.
Eine ernsthafte Fertigung für Kunden wäre aber Nonsens. Außer man sperrt ein paar Kinder im Keller zum Nähen ein und kommt an Material zu Preisen wie diese bei der Abnahme von 100 Tonnen üblich sind.
Und dann wäre noch das Design ein Thema. Nachdem dieses Jahr langweilige Pastellfarben den Ton angaben vermute ich stark das dieses oder spätestens nächstes Jahr wieder Kontraste und eindeutige Farben gefragt sind. Und da bieten Schwarz, Rot oder Weiß alleine oder minimalistisch kombiniert nun einmal die beste Grundlage um Akzente zu setzen.
Zudem würde ich Marktforschung betreiben. Welche Kaufkraft hat der durchschnittliche 140 Kilo Mann oder die 120 Kilo Frau? Ich vermute irgendwie das jene keiner körperlichen Arbeit mehr nachgehen und nur die wenigsten einen geeigneten Beruf haben wo sie trotz des Übergewicht gut bezahlt werden. Ohne hier jemanden zu kränken, die Mehrheit wird wohl eher auf der Couch sitzen und von AMS oder Mindestsicherung leben. Zumindest sehe ich in Einrichtungen wie Promente sehr viele Menschen mit Gewichtsproblemen die unter anderem deswegen keiner normalen Tätigkeit mehr nachgehen können. Und es ist wohl jedem selbst schon aufgefallen wie der typische KiK Kunde im Vergleich zu Northland Kunden aussieht.