Aber dann geht sie zu ihrem PEINIGER und erzählt es ihm? Kommt mir schon eigenartig vor. Was hat sie erwartet? Dass ein mieser VERGEWALTIGER sich vom Saulus zum Paulus wandelt? Dass er plötzlich Verantwortung zeigt?
Er schrieb im ersten Post: "der täter ist ein bekannter von ihr,".
Macht die Sache nicht unbedingt einfacher. Wenn die beiden vorher ein gutes, vllt sogar freundschaftliches Verhältnis hatten, ist es bestimmt unglaublich schwer, sich einzugestehen, dass man sich sehr in einem Menschen getäuscht hat. Und sie wäre nicht das erste Opfer, dass sehr wohl glaubt, wieder irgendwie an den Täter ranzukommen und ihn selbst davon zu überzeugen, dass er mächtig Sch.. gebaut hat. Leider.
Was ist mit der GEBROCHENEN Nase? Wer sagt, dass diese gebrochen ist? Krankenhaus? Warum wurde dann seitens des Spitals keine Anzeige erstattet? Hat sie bezüglich des Verletzungsherganges gelogen? Den TÄTER GESCHÜTZT? Falls ja - warum?
Den Mut, ihm von der Schwangerschaft zu erzählen hatte sie? Was hindert sie TATSÄCHLICH daran, ihn anzuzeigen?
Mal abgesehen davon, dass sich Krankenhäuser sehr oft nen Dreck dafür interessieren, wie eine Patientin zu ihren Verletzungen kommt..
Es ist ein RIESIGER Unterschied, ob man den Täter anzeigt oder aus Naivität versucht, ein vernünftiges Gespräch mit ihm zu führen.
Ich finde es nachvollziehbar (nicht gut!), dass sie sich nicht direkt an die Polizei gewandt hat. So traurig das ist, es schadet dem Opfer oft mehr, als es nützt.
Meine Exfreundin wurde von ihrem Vergewaltiger massiv bedroht, hat sich aber mit viel Unterstützung (auch professioneller) dazu durchringen können, Anzeige zu erstatten, hat im Gericht gegen ihn ausgesagt. 2 Wochen, nachdem der Täter im Knast war, haben dessen Freunde sie nachts im Park abgefangen. Die Polizei hat trotz Drohungen nichts getan, um das zu verhindern und dem irgendwie vorzubeugen. Sie würde es nie wieder tun - und ich versteh sie.
So traumatisiert scheint sie ob der "Vergewaltigung" nicht zu sein, wenn sie wg. des Ungeboren zu ihm geht. Auch, wenn man mir jetzt ev. Unverständnis etc. vorwerfen mag - die Körperverletzung mag schon den Tatsachen entsprechen...die Vergewaltigungsgeschichte kommt mir ein wenig suspekt vor.
Nicht bei jedem Trauma sitzt man bewegungsunfähig in der Ecke rum und heult, mal krass ausgedrückt. Ein so schweres Trauma macht es den Betroffenen oft unmöglich, auch nur ansatzweise rational zu denken oder zu handeln. Für Außenstehende unbegreiflich. Vielleicht hat sie verzweifelt versucht, sich an den letzten möglichen "Alles wird gut"-Strohalm zu klammern. Ich weiß es nicht, das könnte nur sie uns beantworten - wenn sie selbst es denn weiß.
vor allem aber, dass er ja auch angeblich VOR DEM HAUS RANDALIERT UND IHR MIT MORD GEDROHT HAT!!!
sowas bekommen doch immer andere mit. und wenn sie dann noch solche verletzungen hat ...
Glaubst wirklich, dass die anderen da auch reagieren?
Ich war selbst mal mit einer Freundin in ihrer Wohnung, als der Ex vor der Tür komplett ausgeflippt ist. Morddrohungen waren da noch das harmloseste, er hat Türen eingetreten und was weiß ich. Glaubst IRGENDEINER der Bewohner hätte die Polizei angerufen? Denkste.
Wäre ich nicht dabei gewesen, wäre sie sicher aus der Wohnung raus, um mit ihm zu "reden". Ich will nicht wissen, was ihr passiert wär. Polizei wollte sie auch unter keinen Umständen rufen, weil sie "kennt ihn ja" und "so ist er eigentlich gar nicht!!".
Lange Rede, kurzer Sinn - hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner. Und nichtmal das klappt oft.
aber letztendlich ist sowas in einem forum immer unmöglich zu erörtern. sowas kannst du nur real mit ihr und entsprechenden stellen aufarbeiten, wenn es denn wahr ist.
Da hast du natürlich auch recht. Ich versuche mich nur, anhand meiner Erfahrungen ein bisschen in das Opfer reinzuversetzen. So abwegig die Geschichte klingt, zum Großteil ist sie jedenfalls für mich irgendwie nachvollziehbar, und ich möchte versuchen, meine Gedanken und Überlegungen diesbezüglich zu teilen.
Man darf bitte nie vergessen: Ein Opfer kann oft nicht mal ansatzweise rational denken. Schwer nachvollziehbar für Außenstehende, die nicht in so einer Situation sind oder waren.
Ich verstehe durchaus, dass für einige die Geschichte mehr als abwegig klingt. Kommt ja auch nicht täglich vor, sowas.
Trotz allem - wenn eine Frau sagt, vergewaltigt zu sein, glaube ich das erstmal bedingungslos. Lieber fall ich dann auf die Fresse, weil ich mir unnötig viele Gedanken gemacht habe, als ich bin eine von denen, die einem echten Opfer keinen Glauben schenken.. das ist das schlimmste, was einem als Opfer passieren kann.
Just my two cents