Versäumtes und Versäumnisse ..........

N

Gast

(Gelöschter Account)
kann man versäumtes nachholen ???

man hat wie so oft im leben eine entscheidung getroffen ! punkt aus ! viel später bemerkt man, shit, es war die falsche. gedanken kreisen - was hab ich bloss versäumt ? kann man es nachholen ?

wobei die fragestellung "was hab ich bloss versäumt" ja grundfalsch ist. durch die falsche entscheidung blieb mir ja die realität verborgen, ergo kann ich nicht wissen, was ich versäumt habe. versäumtes hat ja nie statt gefunden, wozu also gedanken drüber machen ? oder doch !

malt ihr euch auch öfter aus, was andere entscheidungen in eurem leben für auswirkungen oder veränderungen gegenüber eurem bekannten wertegang gebracht hätten ????

:hmm:
 
Nachholen wird wohl nicht mehr gehen, dann in die Vergangenheit zu reisen ist derzeit technisch nicht möglich. Man kann nur seine Zuikunft gestalten. Wird man sich über die Bedeutung dessen bewusst, was man nicht realisiert hat, kann man dieses Wissen bei künftigen Entscheidungen berücksichtigen und versuchen, dieses Gefühl künftig zu vermeiden.
Tatsächlich hat man ja statt dem, was man glaubt versäumt zu haben, anderes getan und erlebt. Wer kann wissen, ob es so abgelaufen wäre, wie man sich das ausmalt, hätte man sich damals anders entschieden?

Ein Spruch, der in Siena in einem alten Krankenhaus im Fußboden eingelassen ist:
Jeder Schritt, den du in deinem Leben getan hast, hat dch genau hierher gebracht, wo du jetzt stehst.

Erlebnisse wie Versäumnisse sind Erfahrungen, die die aktuellen und künftigen Entscheidungen prägen. Die Vergangenheit ist vorbei und unabänderlich.
 
kann man versäumtes nachholen ???

ich glaube nein .....

aber wenn man über so etwas nach denkt, ist es nicht der wunsch nach dem "nicht" erlebten der diese gedanke steuert. und wer kann schon sagen das nicht erlebtes besser gewesen wäre? anders wäre es auf alle fälle gewesen ....

ich denke oft über manche entscheidungen nach die ich in meiner vergangenheit getroffen habe. und darüber wie es wohl gewesen wäre, hätte ich damamals eine andere entscheidung getroffen ....
wissen wird man das nie .... man kann es aber vielleicht erahnen ....

irgendwie erinnernt mich das an dem spruch "ist dein glas halb leer oder halb voll?" ...... meine antwort drauf ist das glas hat nur die falsche grösse .... ;)
 
versäumt hab i nix.

nur anders oder besser machen würd ich vielleicht manches. wegen sowas zum hirntschechern anzufangen halt ich allerdings für zwecklos...

...weil i eh nix mehr ändern kann und zweitens - und meiner ansicht nach noch viel wichtiger:

...weil ma ned grundsätzlich davon ausgehen kann, dass das eigene leben zu hundert prozent besser verlaufen wäre hätte man die eine oder andere entscheidung anders getroffen.

des is so wie wenn i mi in eine zeitmaschine setz und gut dreissig jahre zurückreise: weiss ich denn wirklich, was für konsequenzen es schlussendlich gehabt hätte hätt ich mich damals neben die belinda und ned neben die irmi gesetzt...?

a banales beispiel, zugegeben, aber im übertragenen sinn durchaus auch auf essentiellere dinge anwendbar.
 
das würde bei mir nichts gutes bedeuten wenn ich versäumtes nachholen würde :roll:
 
mir geht's halbwegs gut, einiges erreicht, viel erlebt - getan und gesehen, ... trotzdem ... jede Zeit hat ihre Zeit ... so manches ist aktuell besser als zu meiner Zeit
 
Manches kann man nachholen (zB Matura) anderes nicht. Zumindest Kleinigkeiten wird wohl jeder haben die er bei einem fiktiven zweiten Durchgang anders machen würde. Genau weiss man es eh erst wenn der Sensenmann vorbei schaut.

Ich finde man sollte jedoch nicht zuviel Zeit damit verbringen der Vergangenheit nachzutrauern. Bringt nichts außer, dass man mitunter verlernt den Augenblick zu genießen.
 
Es gibt einige Dinge die ich gerne etwas anders gehandhabt hätte. Sachen die ich lieben Menschen vor Ihrem dahinscheiden noch sagen wollte. Das habe ich versäumt. Nur kann ich es nun nicht nachholen. Gedanken mache ich mir sehr wohl darüber, viel zu oft.

Ich habe mir schon oft gedacht, was wäre passiert wenn ich dies und jenes anders gemacht hätte, nur sehe ich mir die Abfolge an Ereignissen an wie sie bis jetzt gelaufen sind, und da würden Änderungen im damals sicherlich auch starke Auswirkungen auf das Jetzt haben. - Und hier sind wieder Dinge die ich nicht ändern möchte.
 
Mit meinen Entscheidungen kann ich leben, auch mit denen, die sich im nachhinein als falsch herausgestellt haben.

Was mich in gewissen Grübelphasen wirklich wurmt, sind Fragen, die eigentlich keinen Einfluss auf mein heutiges Leben haben: Habe ich den Großeltern zu ihren Lebzeiten genügend Respekt entgegengebracht? Hätte ich ihnen vor ihrem Tod noch etwas sagen sollen? Sind sie im Bewusstein, dass sie geliebt werden, von uns gegangen?

Großvater, kannst du net owakommen auf an schnell'n Kaffee
Großvater, i möcht dir so viel sag'n, was i erst jetzt versteh'
Großvater, du warst mein erster Freund und das vergess i nie
Großvater
(Gert Steinbäcker)
 
fiqaro/großvater - aufwühlende zeilen

obwohl meiner (väterlicher seits) früh verstarb und meine kontakte zu ihm spärlich waren,
bleibt mir die wärme seiner hand, welche sanft und warm auf meinem hinterkopf lag, als eine der stärksten und angenehmsten erinnerungen an meine frühe kindheit. immer wieder, bis heute(habe die vierzig überschritten) kehrt dieses gefühl mit der erinnerung
zurück.

hätte ich dieses o jenes anders gemacht......, diese gedanken waren vor jahren mein täglich brot. mein hunger danach war scheinbar nicht zu stillen. ständig malte ich mir lebensszenarien aus, die meine hätten sein können, wenn.....

es war eine periode in meinem leben, in der meine welt aus den fugen geriet. nicht das versäumte war der grund, dieser quälenden gedanken. die unzufriedenheit über mich und mein jetzt waren es.

danach, mit mir grob im reinen, ging es aufwärts. mir fielen dinge in den schoß von denen ich oft geträumt habe. sie wurden realität, aber oft auf eine ganz andere art und weise.

wie aus dem nichts kam mir diese oder jene schandtat in`s gedächtnis. mann, was habe ich mich geschämt. den kopf geschüttelt, weg mit diesen gedanken, dem kleinen arsch-
loch in mir von damals nicht nochmals begegnen wollen.

nun bin ich nicht stolz auf den ganzen mist den ich fabriziert habe, ziehe mich deswegen aber nicht runter. der erinnerung daran bin ich heute dankbar. zeigte meine reaktion mir meine entwicklung auf.

oft ist es nicht einfach, im scheinbar negativen das positive zu finden.

so gesehen bedauere ich "versäumtes" nicht wirklich, hmmmmmmmmmm außer,

daß ich meiner mathelehrerin, wenn sie sich von hinten über mich beugte und mein heft kontrollierte (dabei ihre brust an meine wange drückte), nicht einfach unter den rock gefaßt habe. zumal ich doch alleine, ganz hinten saß. war ja wirklich blöd, bei dem scheiß den ich machte, wärs da auch nicht mehr drauf angekommen.
 
großvater - aufwühlende zeilen

<offtopic> Vielleicht kennst du als Deutscher sie nicht. Für sentimentale Stunden gehört auf jeden Fall die eine oder andere CD von STS (Steinbäcker, Timischl und Schiffkowitz) ins Regal. </offtopic>
 
kann man versäumtes nachholen ???

Willkommen in der Midlife Crisis ... :mrgreen:

@ topic. Kommt immer drauf an was man glaubt versäumt zu haben denk ich mal. Sich mit 70 den unerfüllten Kinderwunsch erfüllen oder den längst gewünschten Besuch im Swingerclub nachholen wird an physischen Grenzen scheitern. Anderes wiederum nachzuholen wird sehr wohl möglich sein.

man hat wie so oft im leben eine entscheidung getroffen ! punkt aus ! viel später bemerkt man, shit, es war die falsche.

Dann korrigiere ich den Fehler der Vergangenheit sofern dies noch möglich ist und treffe die damals nicht getroffene Entscheidung jetzt.

malt ihr euch auch öfter aus, was andere entscheidungen in eurem leben für auswirkungen oder veränderungen gegenüber eurem bekannten wertegang gebracht hätten ????

Nein weil's genau nix ausser Kopfweh und Unzufriedenheit in's jetzige Leben bringt.

Bsp. Ein Freund von mir hängt seit knapp 30 Jahren seiner ehemalige Jugendliebe nach. Jede die er bisher danach kennenlernte bekam das unbewusst zu spüren das sie seinem Ideal nicht entspricht. Die Beziehungen scheiterten reihenweise und er verfällt immer mehr in seinen Wahn der Idealfrau aus'n Jahre Schnee ...

Anderes Bsp. Mein Sexleben. Ich für meinen Teil habe beschlossen es so zu gestalten wie es mir Spass macht. Findet sich eine Partnerin welche dieses genauso sieht OK, wenn nicht, dann eben nicht. Aber ich möchte später nicht berdauernd auf versäumtes, nichtwiederholbares zurückblicken müssen.
 
Ich denke, jeder Schritt in unserem Leben, den wir willkürlich gemacht haben und/oder auch jede Aktion, die uns widerfahren ist, hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind..

Und man kann einmal getroffene und gelebte Entscheidungen nicht nachholen. Weil uns die nächste Sekunde nach dem "Versäumten" schon wieder anders geprägt hat, und die Voraussetzungen bereits andere waren...

Wichtig ist meiner Meinung nach trotzdem, dass man sich ständig selbst hinterfragt, und das kann nicht nur wichtig, sondern manchmal auch aufregend oder gar lustig sein, dieses "was wäre gewesen, wenn..."

Ändern kann man die Vergangenheit ja nicht mehr, aber eben Schlüsse daraus ziehen, die den eigenen Weg weiter bestimmen. So dass wir dann irgendwann vielleicht doch mit bissi Stolz, aber auch Wehmut, ganz gewiss aber mit einer Portion Weisheit Sinatras "I did it my way'" summen können... ;)
 
Ein Spruch, der in Siena in einem alten Krankenhaus im Fußboden eingelassen ist
:hmm: was hat den donjoe in jenes alte krankenhaus geführt? :mrgreen:

Ich denke, jeder Schritt in unserem Leben, den wir willkürlich gemacht haben und/oder auch jede Aktion, die uns widerfahren ist, hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind..

Und man kann einmal getroffene und gelebte Entscheidungen nicht nachholen. Weil uns die nächste Sekunde nach dem "Versäumten" schon wieder anders geprägt hat, und die Voraussetzungen bereits andere waren...

Wichtig ist meiner Meinung nach trotzdem, dass man sich ständig selbst hinterfragt, und das kann nicht nur wichtig, sondern manchmal auch aufregend oder gar lustig sein, dieses "was wäre gewesen, wenn..."

Ändern kann man die Vergangenheit ja nicht mehr, aber eben Schlüsse daraus ziehen, die den eigenen Weg weiter bestimmen. So dass wir dann irgendwann vielleicht doch mit bissi Stolz, aber auch Wehmut, ganz gewiss aber mit einer Portion Weisheit Sinatras "I did it my way'" summen können... ;)
beeindruckend formuliert :daumen:

normalerweise senfe ich was eigenes...in diesem fall kann ich beim besten willen nix mehr hinzufügen...

odel doch...:hurra:

es ist vor allem wichtig, sich selbst in erinnerung zu rufen, dass man im moment der entscheidung, fußend auf erfahrungen oder was auch immer, den besten weg eingeschlagen hat...

somit gibt es eigentlich keine entscheidungen, die man bereuen kann.
 
Nein, Versäumtes kann mit Sicherheit nicht nachgeholt werden. Aber, jeder Mensch hat an jedem Tag die Chance, umzukehren, neue Wege einzuschlagen, in sich zu hören, das zu leben, was man wirklich ist, das Leben (wieder) aktiv und gestalterisch in die Hand zu nehmen um nicht nur gelebt zu werden.:)

Und ja Tom, vielleicht ist es besonders in der Midlife Crisis, in der sich Menschen diese Frage stellen. Aber ich denke, dass es in jeder Lebenskrise, in jeder Entscheidungssituation, in jeder Übergangs- und Umbruchsphase sinnvoll und notwendig ist, sich auch diese Fragen zu stellen:

Wer bin ich?
Wer möchte ich sein?
Woher komme ich?
Wohin gehe ich?
Was war?
Wie hätte es vielleicht sein können?
Wie kann es jetzt sein?
Wie will ich leben?


Ich finde jeden mutig und beeindruckend, der/die sich diese Fragen stellt und im Fall auch mal zu schmerzhaften Erkenntnissen kommt - zu Entscheidungen, die nicht nur Freude und Gutes bringen werden. Denn: das Leben ist kostbar. Hier auf Erden haben wir nur dieses Eine und das gilt es gut und bewusst zu gestalten :).

Und danke Donjoe für das schöne, sehr weise Zitat :bussal:. Denn letztendlich gilt es, das eigene Leben in allem nicht nur in den goldenen, rosigen, glücklichen Zeitens, sondern...auch im Scheitern, in den schwierigeren Phasen auch in den falschen Entscheidungen, anzunehmen.
 
:hmm: Kann man Versäumtes nachholen? Manches glaube ich ja, anderes glaube ich nicht.

Soll man Versäumtes nachholen? Ich weiß nicht, kommt auf das Versäumte an.

Soll man sich fragen, was man alles versäumt hat? Finde ich nicht, ich glaube es fokussiert einen auf den Weg hinter sich, so dass man die Gegenwart schlecht sieht und vielleicht noch mehr versäumt.

Soll man Versäumten nachtrauern? Also das ist für mich ein klares "Nein". Ich finde es bringt einem nicht wirklich etwas und man grämt sich um Sachen, die man sowieso nicht mehr ändern kann. Wie ging die Alte Signatur vom Waldgott noch? Ich fand die Idee der Vergangenheit als Leuchte auf dem Weg sehr gut. Aber nur als Leuchte, nicht als Wegweiser.

Ich finde, was vorbei ist, ist mal vorbei und man sollte seine Lehren draus ziehen. Ich finde auch, dass ein Weg durch die Gegenwart mit einem Blick in die Zukunft viel glücklicher und erfüllender ist als ein "sich und seinen bisherigen Weg in Frage stellen".
 
Ich denke, jeder Schritt in unserem Leben, den wir willkürlich gemacht haben und/oder auch jede Aktion, die uns widerfahren ist, hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind..
Nicht nur das, jede bewusste Entscheidung für eine Richtung heißt ja auch, zu akzeptieren, dass man bestimmte Sachen "versäumen" wird.

Man kann eben nicht alles im Leben haben, aber ich behaupte einmal, dass ein wirklich zufriedenes Leben nur dann möglich ist, wenn man auch freudig und bereitwillig auf etwas verzichten kann und will.

Ich habe es mein Leben lang so gehalten. Ich habe mich gefragt, was ich mir vom Leben erwarte, und ich habe mich bemüht, das umzusetzen. Ohne Zweifel habe ich einiges versäumt, aber das war mir von vorn herein klar, und da ich auch das Glück gehabt habe, mein erträumtes Leben leben zu können, trauere ich dem nicht nach.

Traurig macht mich eher, dass ich das Erreichte nicht bewahren konnte, weil das Leben oft im schönsten Moment eine Wendung nimmt, mit welcher man nicht gerechnet hat. Aber das ist eine andere Geschichte .....
 
Kann man versäumtes nachholen?
Ich sage nein, man kann es nicht, das Leben ist wie ein Fluß, man kann kein 2tes mal in den selben Fluß steigen.

Ich gehe immer vom jetzt aus, jetzt bin ich glücklich, wäre ich einen anderen Weg gegangen, stünde ich heute nicht hier und ich werde meinen Weg weiter gehen.

Wenn ich so zurück denke, ja ich habe Fehler gemacht auf dem Weg hier her, und bin in ein Loch gefallen oder über einen Stein gestolpert.
Doch was ist passiert, es hat Zeit gekostet aus dem Loch herauszuklettern, der Sturz über den Stein hat weh getan, das auf die Füße kommen hat wieder Zeit gekostet.
Heute würde ich den selben Weg wieder gehen, nur um das Loch und den Stein würde ich einen kleinen Umweg machen, der auch Zeit kostet, aber ich würde mir einige Schmerzen ersparen.

Manchmal führt kein Weg daran vorbei, dann muß man eben durch, aber meinen eigeschlagenen Weg würde ich nie verlassen.
 
jede bewusste Entscheidung für eine Richtung heißt ja auch, zu akzeptieren, dass man bestimmte Sachen "versäumen" wird.

Diese Entscheidungen zu akzeptieren, ist eher die leichte Übung.

Etwas tiefer sitzt der Stachel, wenn man viel später, wenn der Zug bereits abgefahren ist, draufkommt, dass man wegen falscher Einschätzung der Situation eine Möglichkeit nicht wahrgenommen hat, oder dass man damals nicht einmal die Möglichkeit erkannt hat.

Wer auch solche Fehl- oder Nichtentscheidungen akzeptieren kann, ist schon einem Schritt weiter ...
 
Traurig macht mich eher, dass ich das Erreichte nicht bewahren konnte, weil das Leben oft im schönsten Moment eine Wendung nimmt, mit welcher man nicht gerechnet hat...

..:zweisam: ... ned traurig sein, denn kein Mensch auf dieser Welt hat wohl die Gabe, sein innigstes Glück nachdrücklich mit beiden Händen festzuhalten. Immerhin konntest und durftest Du leben, was anderen erst gar nicht beschieden ist... :bussal: ..
 
Zurück
Oben