Alexander dem Großen wird der Spruch zugeordnet, er hätte sich für ein langes ruhiges Leben entscheiden können oder für ein kurzes intensives. Meine Wahl liegt irgendwo dazwischen, .....
Das ist jedenfalls eine vernünftige Wahl, wenngleich ....... was ist ruhig? Was ist intensiv? Auch ein ruhiges Leben kann mehr als intensiv sein. Bestimmt nicht das Maß unserer Zufriedenheit auch die Intensität des erlebten?
Schau Dich doch nur hier im Forum um, hier strotzt es nur so von intensivem Leben, immer mehr, immer neues wird angestrebt. Ortest Du irgendwo nur ein Quäntchen Zufriedenheit? Ich nicht. Anstelle der Zufriedenheit steht die Angst, etwas zu versäumen, einen Genuss womöglich zu verpassen. Wahre Orgien an Selbstverwirklichung und Weiterentwicklung werden gefeiert.
Ist Dir zum Beispiel schon einmal aufgefallen, wie viele SM-ler es plötzlich gibt? Da kommt jemand (w oder m) ins Forum, ist ein wahres Hascherl, und kaum ist er drei Wochen da, zählt er schon zu den "Insidern" des SM, samt einschlägiger Tatort-Fotos ...
Selbstverwirklichung? Oder doch nur die Erkenntnis, dass man bestimmte Dinge einfach machen muss, wenn man interessant wirken will? Dass man einfach nur dazu gehören kann, wenn man mitspielt? Mir ist es ja eh wurscht, aber mir tun nur jene BDSM-ler leid, welche ihre Neigung nicht für das Publikum spielen, sondern aus Überzeugung in ihr Sexualleben einbeziehen, und die sich plötzlich mit solchen Karrikaturen konfrontiert sehen.
Tschuidign, jetzt bin ich abgeschweift .....
Zufriedenheit schafft die Freiheit, sein Leben an den eigenen Bedürfnissen zu orientieren, und nicht an den Maßstäben, welche von Gesellschaft und Wirtschaft vorgegeben werden. Was heute "in" und morgen "out" ist, tangiert den Zufriedenen nicht. Er lächelt höchstens darüber, was uns Tag für Tag als erstrebenswert und nachahmenswert vorgegaukelt wird.
Die größten Schätze liegen in den oftmals kleinsten Dingen. Dinge, die unser Herz berühren. Freundschaften zählen dazu, das Vertrauen eines Kindes, aber auch die Momente des Glücks und der Zärtlichkeit, ein Blick aus liebenden Augen. Das macht unser Leben aus, das ist in uns und lebt mit uns, das bleibt in uns selbst dann, wenn wir im Sarg liegen, und alle materiellen Güter hinter uns lassen müssen.