Vierzeiler zum Austoben

"Herr Graf, hier fickt doch jeder jede,
nur ich steh da und glotze blede",
beklagt er sich bei seinem Herrn:
"Das muss jetzt endlich anders werrn".
 
"Sonst gibt es hier ein Fiki-Leak,
wenn ich nicht bald die Gräfin krieg.
Ein Leserbriefchen an die 'Krone",
dann bleibt euch nur 'ne blaue Bohne
 
dann fließet euer blaues Blut,
Enthüllungen tun selten gut!".
Der Graf wird bleich, es ist infam -
der Diener, scheint's, kennt keine Scham!
 
[dramaturgische Bemerkung: Nicht böse sein, dass ich jetzt auch noch einen intriganten Kammerdiener ins Spiel bringe, aber so sind diese viktorianischen Geschichten halt gestrickt ;-)]
 
"Baptist - willst Du mich gar erpressen?
Ich geb dir Unterkunft und Essen,
ich schlage Dich nur äußerst selten -
so tust Du meine Gnad' vergelten?"
 
Der Diener aber lacht verdrossen
"Hier ist mein Schweiß nicht schlecht geflossen.
Ihr seid ein faules, mieses Stück,
jetzt hol ich mir mein' Teil vom Glück,
 
ich hab euch alle in der Hand.
Die Gräfin her, ohne Gewand,
und dann die lüsterne Sabine -
das wird ne wahre Lust-Lawine!"
 
Er schrieb sich gewiss die Finger wund,
doch tat er Nachts dabei noch allen Kund,
Dass nun dem Grafen und der Gräfin
schon von weitem winkt der Häf´n (= Knast, Gefängnis)
 
Doch bevor das Häf'n lacht,
die Gräfin bei mir die Lust entfacht!
Ich schenk' ihr noch eine geile Nacht,
bevor in den Kerker sie gebracht!
 
Hier wird's ja wieder interessant.
Ein jeder hier ´nen Vierer fand -
und einer schreibt nicht alles.
Ich mein den Fall des Falles.
 
Es dichtet sich in großer Zahl
eben besser, allemal.
Ich hatte jetzt ein bisschen frei,
drum war ich häufig mit dabei ;-)
 
Typhon, der will Nächte schenken,
sich dabei hineinversenken?
Und dann jede seiner Schönen
mit fünf Jahren Haft belöhnen?

Pfui Deibel!
 
Typhon hat superbe Kinder:
Zerberos, den Höllenhund
Adler, Sphinx - doch keine Rinder
Heras Gen bei ihm verschwund?
 
Zerberos, mein Junior,
wenn ich was sage, ist er ganz Ohr!
Doch nun die Gräfin verlangt nach mir,
ich sag es Euch, die ist ein Tier!;)
 
Die Gräfin sei dir gern gelassen
reife Frauen gibts in Massen
in allen Strassen, Ecken, Gassen
bekommt man solche leicht zu fassen.
 
Der Graf geht heute auf die Jagd
die Flinte scharf, das Hütchen grün,
Frau Gräfin ihrem Gatten sagt:
"Ich lebe Dich - so stolz und kühn."


und dann?
 
Die umgeschnallte Flinte
ist nur eine Finte
droben in dem dichten Wald
trifft der Graf Sabine bald.
 
Du irrst! Er holt die Flinte raus,
Sabine spendet gleich Applaus,
als sie das große Prachtstück sieht.
Sie fässt es an: "Hart wie Granit!"
 
Er wirft die Flinte nicht ins Korn
und setzt sie ein hint und vorn
der adelige Gutsbesitzer
ist Puderant und Futbespritzer
 
Der Graf, der trinkt nicht Korn, doch Wein.
Dann lädt er Flintenweiber ein,
die stark gepudert und geschminkt.
Ich glaube dieser Beitrag hinkt.
 
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