Jahrelang hielt ich um des Friedens willen die Pappn bei gedankenlosen Kommentaren ihrerseits. "Zieh was Schöns an", "Wie hastn heut die Haar wieder...", "Is eh besser, wennst ka Freundin hast" etc. Zwischen meinem Verhalten gegenüber den Eltern und einer Freundin liegen Welten, wenn nicht sogar Sonnensysteme.
Und jetzt kommt der mir auch noch mit dem gschissenen Valentinstag daher. "Das ist doch ein Tag der Liebenden". Wollte ihm am Telefon eh schon sagen, dass ich in Bezug auf meine Mutter da sowieso falsch wäre. Aber die glaubt halt, mit einem geheuchelten Blumenstraußerl sei alles wieder im Lot. Das wäre komplett gegen meine Natur und verlogen.
Es gibt kein Zurück mehr. Noch probiere ich es wenn nötig weiter auf die sanfte Tour, mache ihnen dabei jedoch keine Hoffnungen, aber wenn sie es nicht einmal verstehen wollen, dass sie bei Manchem im Ungewissen gelassen werden, da es dem Betroffenen peinlich wäre, einige Dinge überhaupt zur Sprache zu bringen, dann sind sie nicht mehr zu retten. Soviel Mindestmaß an Menschenkenntnis setze ich voraus.
... einen großen Schluck zu mir nehmen. Mineralwasser, versteht sich.
Da macht man es diplomatisch und dann wollen sie einem nach eineinhalb Wochen mit dem Satz "Wir sind doch eine Familie" und einem Essen hinter dem Ofen hervorlocken. Sie sollten besser damit aufhören, sich selbst etwas vorzumachen und die letzten Jahre in Sachen Familie lieber objektiv zu betrachten lernen.
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