was stört euch am meisten an dem unglück in asien...

M

Gast

(Gelöschter Account)
hollo all' miternander

was stört euch am meisten an dem unglück in asien :(

mich würde mal interessieren was euch am meisten stört!!!!!

sind es die spenden ist es die flut allgemein die grausamkeit der menschenhandel die toten die überlebenden alles halt.............
schreibt mir bitte mal eure meinung dazu auf.. würde mich mal interessieren wie ihr darüber denkt ???

Lg,
Marie-Christine
 
Am stört mich die mediale Aufbereitung, 95% der Sendezeit für ein paar Hundert Touristen, ich hätte gerne mehr über die Einheimischen erfahren. Und mittlerweile, wo mir die Medien egal werden, stört mich eigentlich nur mehr dass den 200.000 unvermeidlichen Toten (welcher Mensch hätte etwas gegen eine Naturkatastrophe in der Hand?) so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird während es auf der Welt pro Jahr Millionen von Menschenhand Getötete gibt die sehr wohl vermeidbar wären.

Und, auf Platz 3: Das Frühwarnsystem nervt, innerhalb der 1-3 Stunden könnte man zwar alle Hotels benachrichtigen aber nicht die abgelegenen Dörfer der Einheimischen. Wir hätten dann also das Gute Gefühl, dass unseren Urlaubern nichts passieren wird was den Tourismus schneller wieder zum Laufen bringt während die normale Bevölkerung ohnehin hätte sterben müssen.
 
In allen Religionen der Welt (Minderheiten-Religionen eingeschlossen) ist der Mythos der großen Flut enthalten. In allen Religionen der Welt war diese Flut notwendig, um ein verdorbenes, haltloses Menschengeschlecht durch ein neues edleres zu ersetzen.
Soviel zum Mythos.

In der realen Welt hat es - wie immer - wieder einmal die Ärmsten getroffen.

Diese Diskrepanz zwischen Mythos und Wirklichkeit ist es, die mich am meisten stört.
 
Mal ganz davon abgesehen, dass dieses Unglück wirklich schrecklich und grausam ist, und -wie Mapok auch schon gesagt hat- die Ärmsten der Armen getroffen hat, stört mich eigentlich die Ignoranz mancher Menschen gegenüber dem ganzen "Trubel" (nicht mein Zitat). Ich mein, da fliegt ein Flugzeug in das WTC und die ganze Welt heult um hunderte Tote. Jetzt wo 200.000 (für mich eine nicht greifbare Zahl) Menschen der Natur zum Opfer gefallen sind, ist man schon nach einem Tag genervt, weil jetzt die Lieblingssendung im Fernsehen verlegt wurde. Es macht anscheinend für manche schon einen Unterschied, ob es sich bei den Opfern um Westliche Bewohner oder um arme Leute aus irgendwelchen Slums handelt. Ganz schön traurig, oder nicht?

Lg. Schandmaul (die im Übrigen den grünen Smiley etwas deplaziert findet, aber wir wollen ja mal keine Grabesstimmung hier reinbringen)
 
Der Vergleich mit dem WTC ist wirklich ein sehr wichtiger, und auch wenn Opferzahlen vergleichen natürlich unzulässig ist so handelt es sich offensichtlich um unterschiedliche Dimensionen. Mich hat aber der Trubel um 9/11 genauso genervt, weil auch der vollkommen an der Realität vorbeiging, oder - etwas bescheidener gesagt - an dem was mich daran interessiert hätte.

Für mich kann man bei dem Vergleich etwas interessantes überlegen: Welche Konsequenz haben die Anschläge aufs WTC nach sich gezogen? Zwei Kriege mit Opferzahlen die sicherlich die der Flut übertreffen, verschärfte Überwachung der Bürger, Einschränkung der Freiheiten, Misstrauen und Paranoia überall. Und welche Konsequenzen wird die Flut nach sich ziehen? Den Wiederaufbau der Hotels und ein paar gewissensberuhigende medial inszenierte Spendenaktionen "für die Ärmsten". 9/11 wurde ausgenutzt um den Beginn einer neuen Epoche zu proklamieren, "nichts ist mehr wie davor" liest man an jeder Stelle. Wird die Flut auch ein weltweites Umdenken das Verhältnis zwischen Reich und Arm nach sich ziehen? Gewiss nicht. Stattdessen werden wir in diesem Forum hier bald wieder die ersten Fragen lesen wo man die besten Nutten in Phuket findet und ob die jetzt wegen der Katastrophe billiger wären.
 
Und, auf Platz 3: Das Frühwarnsystem nervt, innerhalb der 1-3 Stunden könnte man zwar alle Hotels benachrichtigen aber nicht die abgelegenen Dörfer der Einheimischen. Wir hätten dann also das Gute Gefühl, dass unseren Urlaubern nichts passieren wird was den Tourismus schneller wieder zum Laufen bringt während die normale Bevölkerung ohnehin hätte sterben müssen.

Wäre es denn besser, wenn die Touristen die dort wären einen Solidaritäts-Tod sterben würden ? Schon klar, dass es dumm ist, dass in dem Falle nur dieleute in den Städten banachrichtigt werden, aber besser irgendwer als garkeiner !!


Mich stört nicht nur eines sondern alles daran... Die Angst um Angehörige (meine Freundin hatte Bekannte und Verwandte da unten), die Spendenunwilligkeit der österr. Bndesregierung (danke wolfi), die Katastrophe die war und die die durch fehlenden Tourismus und zerstörte Infrastruktur noch kommen wird....

Einfach alles... Da gibts nichts was schlimmer ist, als was anderes :
200.000 Tote !!! In nur 1-2 Tagen !! Leute, das ist nicht wenig...
 
Natürlich ist jede Sicherheitseinrichtung gut, auch wenn sie nur ein Menschenleben retten kann. Dass es jetzt allerdings so hochgespielt wird als ließe sich durch so ein Frühwarnsystem die gesamte Katastrophe vermeiden - das finde ich seltsam. Ich muss jedoch dazusagen dass all mein Schimpfen über die herausgekehrte Betroffenheit nur durch eine glückliche Tatsache möglich ist: dass ich niemanden kenne der da unten ist/war. Wenn man persönlich betroffen ist schaut die ganze Sache - zurecht - gleich anders aus. Aber als Nicht-Betroffener möchte ich eben auch nicht so tun als wäre ich betroffen, oder MEHR betroffen als um jeden anderen Toten...
 
also ich glaube wenn die Hotels geräumt werden kriegt das 99% der Bevölkerung die in der betroffenen Gegend lebt auch mit.

die Regierung die beinhart unsere Privatspenden zur offiziellen Summe dazurechnet und dann noch meint "Ja wir sind ja eh Nettozahler und zahlen bei der Eu-Spende mit" wobei sie selbst soviel Spendet wie Portugal(Bip:13000€ bei uns 27000€)

Was ich schockierend finde ist dass diese Katastrophe keinerlei Einfluss auf die Weltwirtschaft hat. Ja- ein paar Hotels sind kaputt aber das interessiert niemanden die stehten im Sommer wieder dort. Die Börsen reagieren nicht, nichteinmal Versicherungen jammern. Die Gegend ist wirtschaftlich dermaßen schwach dass es einfach niemanden juckt.
 
am meisten stört mich die mediale übertragung (welcher art auch immer).
 
Natürlich gibt es ganz furchtbare Sendungen dazu. Ode geschmacklose Bilderchen à la Bild-Zeitung. Und irgendwann ist man wohl auch übersättigt. Aber ... ich glaube schon, dass die Medien einige Leute zum Spenden bewegen.

LG Moni
 
Mich stören am meisten DIE Touristen Sextouristen, die mit den Rabatten die es dort jetzt gibt immer noch nicht zufrieden sind und noch mehr Rabatte haben wollen.
Und mich stören DIE Touristen die sich über noch nicht aufgeräumte Badestrände, ....aufführen. Ich kann das nicht begreifen.
SCHÄMEN DIE SICH DENN NICHT?
 
das problem der armut istsicher das schlimmste auf unserer welt, jedes jahr kommen 80millionen menschen dazu, 55 davon in der dritten welt. dazu kommt das paradoxon, dass wir immer mehr produzieren und das wachstum die soziale ungleichheit verschärft. aber dieses problem der armut, wie wird es in den medien behandelt; als eines der natur- und hungerkatastrophen. die armut wird als eines ihrer symptome hingestellt. sie zeigen berichte über die katastrophe, aber sie schweigen über die notwendigkeit das weltweite elend zu überwinden und das ist die größte manipulation und das, was mir auch bei dieser katastrophe am meisten auf die nerven geht
 
Stimme dir grundsätzlich zu. Aber wäre Totschweigen besser oder angebrachter? So wie die Welt aufgebaut ist, wird es nicht möglich sein, die globale Armut zu bekämpfen, das sehe ich auch als Problem. Aber - vielleicht ist es möglich, wenigstens jetzt ein wenig zu helfen und auch wenn das große Problem Armut dahinter nicht gelöst werden kann, so kann man vielleicht das kleine Problem Katastrophe ein wenig lindern.

LG Moni

PS: Und dann stelle ich mir noch die Frage - das betrifft mich sicherlich auch zum Teil: wir regen uns zwar immer wieder auf, wie schlimm doch nicht die weltweite Armut oder der Hunger sind. Aber was machen wir dagegen?
 
Vorsicht Grünbaum! "Linke sind weltfremd" hab ich heut gelesen, pass also auf, dass Du nicht in diese Schachtel gesteckt wirst.

Aber vielleicht stimmt diese Aussage ja eh. Wenn ich so an die "rechte" "Ich-AG" Grasser denk, der macht sich halt nicht so weltfremde Gedanken, wie Grünbaum, der handelt real und packt an. So wie auf den Malediven, wo ihn sogar die dortige Regierung nach der Katastrophe für unentbehrlich erklärt hat. Klar, dass die AUA da Business für Economy hat gewähren müssen.

Ja, der ist nicht weltfremd, genauso auch der Bush, oder der Berlusconi. Die denken klar, strategisch und packen`s an. Nicht so wie die linken, weltfremden Träumer.

Es gibt noch viel, das mir auf die Nerven geht.

Sarkasmus Ende
 
@mapok
alles ist doch ein teil der welt, das eine und das andere, der glatte grasser und der fischer aus sri lanka und jeder glaubt, die welt ist so, wie er sie sieht. der traum ist ein teil der welt, die utopie und die rechnung wie auch die berechnung und jeden moment müssen wir uns für das eine oder das andere entscheiden, es ist beides in uns. in welche schachteln ich gesteckt werde, ist mir egal. was weltfremd ist,ist immer nur eine frage der längeren perspektive und längeren lebenszyklen und da schauts bei uns menschen ja sowieso schlecht aus, wenn man so in richtung evolution denkt.
@moni
was dagegen machen? die armut ist auch bei uns, die dritte welt auch, da offener sein, der täglichen manipulation widerstehen, es ist fast gar nichts, aber auch der feine staub, denn man in die räder der macht bläst, kann einmal die maschine zum stottern bringen, vielleicht nicht heute, vielleicht aber auch gar nicht, aber versucht sollte man es haben, macht auch spass!
 
wieder ein beweis dafür, daß linke weltfremd sind.
die umverteilung der güter (stw. überschuß) wäre möglich, sie wird nur nie geschehen:
warum?
weil die menschen gierige schweine sind und der eigennutz (thema evolution) im vordergrund steht (bestenfalls mal nicht, wenn es um die familie geht).
und wer die welt nicht so sieht wie sie ist, sich historisch mehrfach gescheiterten ideologien hingibt, denkt der mensch könne von außen durch kluges zureden geändert werden
=
weltfremd.
 
Das Frühwarnsystem ist eigentlich überhaupt ned sehr sinnvoll ... stat(ist)isch gesehen, wird es is etwa 750 Jahren wieder "spannend" ob da was passiert ... es gibt größere Bedrohungen für dort ....
 
@duncanidaho:

"die umverteilung der güter (stw. überschuß) wäre möglich, sie wird nur nie geschehen"

ist nicht dieser satz von dir ein bisschen weltfremd? was geschieht denn ununterbrochen? die wenigen reichen werden immer reicher und die vielen armen immer ärmer, wenn das keine umverteilung ist? dazu braucht man gar nicht in die dritte welt gehen, vergleiche nur die entwicklung des lohnabhängigen realeinkommens über die letzten 15 jahre in österreich und die einkünfte aus kapitalertrag.
ich stimme dir völlig zu, dass die gier der primäre beweggrund der meisten menschen ist, ansonsten hätten sie ohne die dazu nötige aggression und organisationsfähigkeit nie diesen platz in der evolution erreicht. richtig ist auch, dass der mensch nie durch gutes zureden sich ändern wird, sondern nur indem man die machtkonstellation in frage stellt, dabei sind alle alten ideologien, wie du richtig sagst schrott, was sie auch immer waren, denn sie waren immer nur ein anti-modell zur kapitalistischen option, also reine negation und daher immer gleichzeitig teil davon. die änderung kann nur daher kommen, dass das system sich selbst ad absurdum führt, die wirklichen ideologien sind doch heute "unendliches wachstum", entfremdete "arbeit" als positivum und ein "fortschritt", der zwangsläufig auch immer positiv sein muss. ein solcher fortschritt kann für viele, denen es heute noch gut geht, ein schritt in den abgrund sein. diese ideologien nicht als solche zu sehen, sondern für die einzig mögliche realität zu nehmen, halte ich für längerfristig noch wesentlich weltfremder und gefährlicher als linke kindereien, die ja doch ein teil des selben spiels sind, das sie kritisieren.
 
"die änderung kann nur daher kommen, dass das system sich selbst ad absurdum führt

Was der Menschheit bereits mehrmals wiederfahren ist. Zuvorletzt schmerzlich in der Weltwirtschaftskrise der 20-er Jahre mit all seinen wahnsinnigen Folgen und zuletzt - etwas weniger schmerzlich - der Zusammenbruch der New Economy und der daraus resultierenden Börsenblase mit auch wahnsinnigen Folgen.

Der Träumer denkt sich, dass die Menschheit doch irgendwann aus ihren Fehlern lernen wird müssen. Der Realist meint, dass die Menschheit nie lernen wird. Insoferne hat "D" ja derzeit ja nicht Unrecht. (Man denke an die Wiederwahl des GWB).

Die einzig logische Alternative sind tatsächlich völlig neue Machtstrukturen jenseits von "Kapital" und/oder "Staats"macht. Grosse Naturkatastrophen haben nicht erst einmal dem Menschendenken neue Schübe und Muster mitgegeben (DIE FLUT ist als Mythos wie bereits geschrieben in jeder Religion enthalten). Dem Profil hab ich heut entnommen, dass z.B. die Erdbeben/Flutkatastrophe, welche 17hundertirgendwas Lissabon zerstört hat, eine wesentliche Entwicklungshilfe zum aufklärerischen Denken der Neuzeit geleistet haben soll (durch sie wurden von Rousseau und Voltaire z.B. erstmals die Rolle Gottes in Frage gestellt).

Insoferne hoffe ich, dass "D" nun doch Unrecht hat, und diese Katastrophe vielleicht im menschlichen Bewußtsein doch positive Veränderungen in Richtung Solidarität und Menschlichkeit bewirken mag.
 
Hallo,

auch wenn ich jetzt mal ein ganz anderes Thema anschneide: Aber mich stört dieser Krampfhafte Spendenwettbewerb. Stop - versteht mich nicht falsch. Ich finde Spenden enorm wichtig und habe auch selbst einen Betrag gespendet. Doch ist es sinnvoll, hunderte von Millionen zu spenden? Schon jetzt kann die Hilfe vor Ort nicht ausreichend koordiniert werden - wo noch fast keine Spendengelder eingesetzt wurden. Der wirtschaftliche Schaden ist vergleichsweise gering (ich spreche nur von dem wirtschaftlichen - nicht von dem menschlichen) - und trotzdem spenden die Menschen wie nie zuvor.

Naja, so ist es eben...

Markus
 
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