Wie ist sowas möglich ?

Horst Mahler (* 23. Januar 1936 in Haynau, Niederschlesien) ist ein mehrfach wegen Volksverhetzung, Terrorismus und Raub verurteilter ehemaliger Rechtsanwalt. Der ehemalige Angehörige des Sozialistischen Deutschen Studentenbunds (SDS) und Mitgründer der Rote Armee Fraktion (RAF), der sich seit 1975 vom Terrorismus losgesagt und 1988 seine Wiederzulassung als Anwalt erreicht hatte, wandte sich seit etwa 1997 dem Rechtsextremismus zu und vertrat 2002 die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) im NPD-Verbotsverfahren. Wegen verfassungswidriger Betätigung, darunter Holocaustleugnung, Mord- und Gewaltandrohungen, antisemitischer und neonazistischer Äußerungen erhielt er weitere Geld- und Freiheitsstrafen. Ein vorläufiges Berufsverbot von 2004 wurde 2009 mit dem Entzug seiner anwaltlichen Zulassung bestätigt.

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Auf den ersten Blick fragt man sich wie so etwas möglich ist: Ein ehemaliges Mitglied der RAF solidarisiert sich in späten Jahren mit der NDP, leugnet den Holocaust und landet schließlich (wieder) im Gefängnis.
Doch bei genauerem Hinsehen kann man Parallelen zwischen beiden Guppierungen, also RAF und NDP erkennen. Nicht inhaltlicher Art, aber struktureller:
Beide Gruppierungen stehen/standen im äußersten Widerstand zum Rechtsstaat.
Beide Gruppierungen sehen/sahen Gewalt als legitimes Mittel an, um ihre Ziele durchzusetzen.
Beide Gruppierungen haben/hatten nur eine relativ geringe Zahl von Aktivisten, die jedoch auf eine gewisse Sympathisantenmenge in der Bevölkerung zählen können/konnten.
Beide Gruppierungen fußen/fußten auf extremen Ideologien.

Es scheint, als ob Horst Mahler sich von dem Bedürfnis, Mittelpunkt von radikalen Strömungen zu sein, sein ganzes Leben nicht lösen konnte. Dieses Verhalten entspringt wohl einem ungeheurem Maße von Eitelkeit.

Dazu ein sehenswerter Film, der die Biographie dreier RAF Anwälte, unter ihnen Horst Mahler und Otto Schily, beleuchtet.
http://www.youtube.com/watch?v=hcTuSy7d9tc&feature=related