Wie konsumiert ihr erotische Literatur?

Also ich les sehr gerne erotische Geschichten, aber eher im Kontext auf "normles" Lesen bezogen ; ich lass gern meine Fantasie walten und mich vielleicht auch mal inspirieren etwas auszuprobieren. [...]
@Mitglied #680766 Vielen Dank, dass du dem Thema auch eine weibliche Sicht beisteuerst ❤️

[...] - oder ich hole mir meine zwei oder drei Lieblingsphantasien, die erstaunlich simpel sind - einfache SM-Szenen, die ich seit Jahren pflege.
@Mitglied #659186 Folgere ich korrekt, dass im Kontext der Selbstbefriedigung jene Lieblingsphantasien für dich aber nicht bzw. nicht zwingend mit dem Lesen oder Schreiben einhergehen? Das geht dann auch gut und gern ohne Literatur, wenn's mal dazu kommt?

[...] Ich suche ja nicht "anal mit einer schwarzen Lesbe", sondern ich suche etwas, was mich intellektuell und emotional anregt, sprachlich interessant ist und dann auch noch physisch im Höschen was bewirkt. [...]
@Mitglied #659186 Eine KI könnte wohl Texte leicht nach einer Vielzahl an Markern kategorisieren, welche sich dann individuell per Prompt abfragen lassen würden. Dann hättest du die Möglichkeit, "Analsex mit einer schwarzen Lesbe, intellektuell und emotional anregend, sprachlich interessant, sexuell erregend" einzugeben und bekommst dann die passendsten Texte mit Bewertungen präsentiert. Solltest du da nicht fündig werden, muss die KI dann wohl selbst was kreieren, um deinen verstiegenen Ansprüchen gerecht zu werden 😁 haha
 
Folgere ich korrekt, dass im Kontext der Selbstbefriedigung jene Lieblingsphantasien für dich aber nicht bzw. nicht zwingend mit dem Lesen oder Schreiben einhergehen?


Ja. Ich kann es nicht ganz auseinanderhalten, weil ich seit 25 Jahren darüber schreibe, aber prinzipiell kommen die Phantasien zuerst, das Schreiben danach. Schreiben oder Lesen sind zu langsam fürs Wichsen. :)

Das geht dann auch gut und gern ohne Literatur, wenn's mal dazu kommt?

Ich habe ein paar Mal masturbiert, nachdem ich etwas gelesen habe... aber höchst selten. Da war ich auch noch jung und durch die bloße Vorstellung von einem Höschen schon im siebten Himmel.

Eine KI könnte wohl Texte leicht nach einer Vielzahl an Markern kategorisieren, welche sich dann individuell per Prompt abfragen lassen würden.

Ja, könnte sie vermutlich. Es wäre ziemlich viel Aufwand für die zweieinhalb Hiafler wie mich, die so abstruse Interessen haben, aber ja.

Solltest du da nicht fündig werden, muss die KI dann wohl selbst was kreieren, um deinen verstiegenen Ansprüchen gerecht zu werden

Nein. Erstens, weil ich etwas lesen will, was ein Mensch geschrieben hat. Die Gedanken und inneren Bilder eines Menschen. Zweitens, weil mir das Schreiben Spaß macht. Drittens, weil ich großen Wert darauf lege, meine Phantasie zu pflegen. Es ist mir mittlerweile wichtig geworden, keine pornographischen Videos zu konsumieren, weil ich lieber herausfinden möchte, was mir selbst gefällt, anstatt mich von riesigen Firmen vollgeigen zu lassen. Beim Lesen ist es nicht ganz so, weil man da selbst viel beisteuert, aber zum Teil finde ich es schon besser, wenn ich die Arbeit selbst mache.

Jetzt möchte ich es dann aber von dir auch wissen. Ich habe dein Eindruck, dass deine Fragen etwas bezwecken, abgesehen von reiner Neugier - aber mir ist nicht klar, was das ist. Was sind denn deine Standpunkte zu all diesen Themen?
 
Hi,

erotische Geschichten lese ich selten, pornographische Sachen lese ich wenn, dann wenn sie extrem sind, so wie Horrorgeschichten mit sexuellem Bezug.


LG Tom
 
Nein. Erstens, weil ich etwas lesen will, was ein Mensch geschrieben hat. [...]

Jetzt möchte ich es dann aber von dir auch wissen. Ich habe dein Eindruck, dass deine Fragen etwas bezwecken, abgesehen von reiner Neugier - aber mir ist nicht klar, was das ist. Was sind denn deine Standpunkte zu all diesen Themen?
Ich möchte definitiv nichts bezwecken, lediglich dazulernen. Die Antworten einer KI habe ich zu meinem Thema schon eingeholt, aber wie du selbst auch andeutest, geht die Meinung eines echten Menschen doch nochmal mit einer anderen Wertigkeit einher...

Wie ich bereits durchscheinen hab lassen, kann ich das Schreiben und Lesen von erotischen Geschichten durchaus genießen. Gewiss erregt es mich, was ich dann aber auch gerne mit meiner Befriedigung abgeschlossen wissen möchte. Da hört es für mich nun aber mit den Texten leider auf. Allein verliere mich dann entweder in meiner gänzlich eigenen Phantasie (also ohne zu lesen etc.) oder ich wechsle eben das Medium. Im letzteren Fall funktionieren neben der klassischen visuellen Pornografie auch Hörbücher für mich. Man kann sich dahingehend Geschichten auch schon einfach vorlesen lassen 👂 haha

Ich denke, die interessanteste Frage für mich zu diesem Thema ist damit, ob es Leute hier schaffen, sich (während etwaiger sonstiger Stimulation) bis zum Höhepunkt zu lesen 😅. Ich freue mich aber auch über alle anderen Zugänge, die hier geteilt werden. Beispielsweise halte ich es auch für eine tolle Idee, sich Inspiration und Ideen aus den literarischen Quellen zu besorgen 👍. Hast du noch weitere Fragen an mich?
 

Ob man bei erotischer Literatur einen Marcel Proust entdecken kann, sei mal dahingestellt. Ich hatte vor etlichen Jahren mal eine private Bibliothek erworben, da waren Bücher aus dem Bertelsmann Club. Kann mich zwar nicht mehr an die Titel erinnern, aber da waren tolle Romane dabei, die hocherotisch waren. Gibt es schon
Ähm. Marcel Proust hat Erotisches geschrieben. Und er ist beileibe nicht der Einzige. Ich erinnere mich, dass mich Szenen aus Grass Blechtrommel durchaus inspiriert haben. Auffällig ist, dass erotische Szenen in deutschen Romanen extrem selten sind, das gilt speziell fürs 20. Jahrhundert, erst in den letzten 40 Jahren weicht das Tabu etwas auf.

Ganz allgemein kann man sagen, dass sehr viele große Autoren erotisches veröffentlicht haben. Teils unter eigenem, teils unter fremdem Namen.
Ja. Ich kann es nicht ganz auseinanderhalten, weil ich seit 25 Jahren darüber schreibe, aber prinzipiell kommen die Phantasien zuerst, das Schreiben danach. Schreiben oder Lesen sind zu langsam fürs Wichsen. :)
Ich denke überhaupt, was Wichsen und erotische Kunst nicht wirklich notwendigerweise eine Einheit bilden müssen.
Ich habe ein paar Mal masturbiert, nachdem ich etwas gelesen habe... aber höchst selten. Da war ich auch noch jung und durch die bloße Vorstellung von einem Höschen schon im siebten Himmel.
Same here. Wobei ich nicht mehr viel Erotik schreibe.

---------------------​

Das Erotische an erotischer Kunst ist ja, dass sie menschlich ist. Es gibt einiges, das AI nicht kann, und dazu gehört, Neues zu schaffen. Frag eine AI., ob sie Dir ein randvolles Glas Rotwein zeichnen kann. Du wirst staunen. Und sie kann immer nur so tun, als sei sie menschlich, sie ist es nicht. Sie kopiert uns nur.

Erotisches Schreiben ist wie ein Tanz auf einer Klinge. Man muss so viel Informationen geben, wie nötig ist, damit eine erotische Spannung und damit einhergehend Bilder im Leser entstehen können, aber keinesfalls mehr, um die Phantasie des Lesers nicht einzuschränken. Ich habe ein wirklich nettes Beispiel, in dem das meisterhaft umgesetzt ist. Die Szene ist folgende: Die Tochter hat einen Geliebten, aber sie steht sehr unter der Fuchtel ihrer Eltern, und sie möchte die Nacht mit ihm verbringen. Das ganze spielt in Florenz im Jahre 1492. Sie äußert folgenden Wunsch: »Wenn Ihr und der Vater nichts dawider hättet,« antwortete die Tochter, »so möchte ich mir wohl neben seinem Zimmer, auf dem Balkon, der nach dem Garten liegt, ein Bett machen und die Nacht da schlafen. Ich würde die Nachtigall singen hören und im Kühlen viel besser schlafen als bei Euch in Eurem Zimmer.« Ich zitiere weiter: Als Ricciardo merkte, daß alles im Hause still war, erstieg er mit Hilfe einer Leiter die Gartenmauer und kletterte dann an den Absätzen der Mauer des Hauses, nicht ohne große Gefahr abzustürzen, hinauf bis auf den Balkon, wo ihn sein Mädchen in aller Stille mit großer Freude empfing. Sie küßten sich und legten sich zusammen nieder und schenkten sich gegenseitig alle Freuden und Wonnen ihrer jungen Leiber und Seelen. Die Geschichte sagt nicht, wie oft sie die Nachtigall schlagen ließen; weil aber ihre Lust groß und die Nacht kurz war, so verging ihnen diese so schnell, daß sich ihnen unbemerkt der Tag bereits näherte, als sie kaum Zeit gehabt hatten, ein wenig einzuschlummern;
So weit so gut. Bei mir springt, um ehrlich zu sein, da schon relativ viel Kopfkino an. Aber es kommt noch besser, denn die beiden werden von der Vater ertappt. Er geht mit folgendem Satz zur Mutter: "Steh geschwind auf, Frau; deine Tochter hat die Nachtigall so reizend gefunden und ihr so gut nachgestellt, daß sie sie gefangen hat und noch immer in der Hand hält."

Ist natürlich nicht Marcel Proust, es ist einer der wirklich Allergrößten, es ist von Giovanni Bocaccio. Bocaccio wird nie explizit, jede dieser Geschichten könnte man problemlos einem Dreijährigen vorlesen, und doch gilt er als Meister der erotischen Literatur.
 
lediglich dazulernen.

Ein sehr nobler Zweck! :)

Gewiss erregt es mich, was ich dann aber auch gerne mit meiner Befriedigung abgeschlossen wissen möchte. Da hört es für mich nun aber mit den Texten leider auf. Allein verliere mich dann entweder in meiner gänzlich eigenen Phantasie (also ohne zu lesen etc.) oder ich wechsle eben das Medium.

Ja, mit Befriedigung abschließen wollen vermutlich die meisten. Sich davontragen zu lassen und dann selbst ohne Text weiterzufliegen, ist sicher für viele Leute sehr anenehm und befriedigend.

ob es Leute hier schaffen, sich (während etwaiger sonstiger Stimulation) bis zum Höhepunkt zu lesen

Wäre mal eine Challenge... vielleicht tu ich das mal! Danke für die Anregung.
 
Ähm. Marcel Proust hat Erotisches geschrieben. Und er ist beileibe nicht der Einzige. Ich erinnere mich, dass mich Szenen aus Grass Blechtrommel durchaus inspiriert haben. Auffällig ist, dass erotische Szenen in deutschen Romanen extrem selten sind, das gilt speziell fürs 20. Jahrhundert, erst in den letzten 40 Jahren weicht das Tabu etwas auf.

Ganz allgemein kann man sagen, dass sehr viele große Autoren erotisches veröffentlicht haben. Teils unter eigenem, teils unter fremdem Namen.

Ich denke überhaupt, was Wichsen und erotische Kunst nicht wirklich notwendigerweise eine Einheit bilden müssen.

Same here. Wobei ich nicht mehr viel Erotik schreibe.

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Das Erotische an erotischer Kunst ist ja, dass sie menschlich ist. Es gibt einiges, das AI nicht kann, und dazu gehört, Neues zu schaffen. Frag eine AI., ob sie Dir ein randvolles Glas Rotwein zeichnen kann. Du wirst staunen. Und sie kann immer nur so tun, als sei sie menschlich, sie ist es nicht. Sie kopiert uns nur.

Erotisches Schreiben ist wie ein Tanz auf einer Klinge. Man muss so viel Informationen geben, wie nötig ist, damit eine erotische Spannung und damit einhergehend Bilder im Leser entstehen können, aber keinesfalls mehr, um die Phantasie des Lesers nicht einzuschränken. Ich habe ein wirklich nettes Beispiel, in dem das meisterhaft umgesetzt ist. Die Szene ist folgende: Die Tochter hat einen Geliebten, aber sie steht sehr unter der Fuchtel ihrer Eltern, und sie möchte die Nacht mit ihm verbringen. Das ganze spielt in Florenz im Jahre 1492. Sie äußert folgenden Wunsch: »Wenn Ihr und der Vater nichts dawider hättet,« antwortete die Tochter, »so möchte ich mir wohl neben seinem Zimmer, auf dem Balkon, der nach dem Garten liegt, ein Bett machen und die Nacht da schlafen. Ich würde die Nachtigall singen hören und im Kühlen viel besser schlafen als bei Euch in Eurem Zimmer.« Ich zitiere weiter: Als Ricciardo merkte, daß alles im Hause still war, erstieg er mit Hilfe einer Leiter die Gartenmauer und kletterte dann an den Absätzen der Mauer des Hauses, nicht ohne große Gefahr abzustürzen, hinauf bis auf den Balkon, wo ihn sein Mädchen in aller Stille mit großer Freude empfing. Sie küßten sich und legten sich zusammen nieder und schenkten sich gegenseitig alle Freuden und Wonnen ihrer jungen Leiber und Seelen. Die Geschichte sagt nicht, wie oft sie die Nachtigall schlagen ließen; weil aber ihre Lust groß und die Nacht kurz war, so verging ihnen diese so schnell, daß sich ihnen unbemerkt der Tag bereits näherte, als sie kaum Zeit gehabt hatten, ein wenig einzuschlummern;
So weit so gut. Bei mir springt, um ehrlich zu sein, da schon relativ viel Kopfkino an. Aber es kommt noch besser, denn die beiden werden von der Vater ertappt. Er geht mit folgendem Satz zur Mutter: "Steh geschwind auf, Frau; deine Tochter hat die Nachtigall so reizend gefunden und ihr so gut nachgestellt, daß sie sie gefangen hat und noch immer in der Hand hält."

Ist natürlich nicht Marcel Proust, es ist einer der wirklich Allergrößten, es ist von Giovanni Bocaccio. Bocaccio wird nie explizit, jede dieser Geschichten könnte man problemlos einem Dreijährigen vorlesen, und doch gilt er als Meister der erotischen Literatur.
Oh Ja. Gibt viele hochkarätige Literatur, die hocherotische Szenen beinhalten. Keine Frage. Bezog mich hier auf rein erotische Literatur.
 
Oh Ja. Gibt viele hochkarätige Literatur, die hocherotische Szenen beinhalten. Keine Frage. Bezog mich hier auf rein erotische Literatur.

Absurderweise denke ich dabei immer wieder an die Szene im Ulysses, in der Bloom am Strand eine Frau mit Holzbein betrachtet und sichs dabei schön macht. Ich habe damals beim Lesen nicht einmal mitbekommen, dass das eine Sexszene sein soll.

Nur so zum allgemeinen Amüsement - meine aktuelle Geschichte ist eine SM-Erzählung. Erst jetzt, durch durch deinen Kommentar in diesem Thread ist mir aufgefallen, dass ich keinen einzigen Orgasmus eingebaut habe. Ich war so auf Dramatik und Dialog fixiert... hehe. Werde ich wohl nachtragen müssen.
 
Oh Ja. Gibt viele hochkarätige Literatur, die hocherotische Szenen beinhalten. Keine Frage. Bezog mich hier auf rein erotische Literatur.
Ich glaube nicht, dass es "rein erotische Literatur" geben kann. Zumindest nicht im Sinne meines Verständnisses von Literatur und Erotik.

Der Unterschied zwischen Pornografie und Erotik ist - für mich - dass in Pornografie der Spielraum für die Phantasie stark eingeschränkt ist. Erotische Situationen müssen aufgebaut werden. Die Spannung muss langsam aufgebaut und dann irgendwann in mehr oder weniger explizit aufgelöst werden. Wenn der Aufbau nicht gut gemacht ist, bleibt die erotische Komponente auf der Strecke.
 
Ich glaube nicht, dass es "rein erotische Literatur" geben kann. Zumindest nicht im Sinne meines Verständnisses von Literatur und Erotik.

Der Unterschied zwischen Pornografie und Erotik ist - für mich - dass in Pornografie der Spielraum für die Phantasie stark eingeschränkt ist. Erotische Situationen müssen aufgebaut werden. Die Spannung muss langsam aufgebaut und dann irgendwann in mehr oder weniger explizit aufgelöst werden. Wenn der Aufbau nicht gut gemacht ist, bleibt die erotische Komponente auf der Strecke.
Rein erotisch im Sinne von einer Handlung, die auf Erotik konzentriert ist. Klar Bedarf es an Inhalt.
 
Ich glaube nicht, dass es "rein erotische Literatur" geben kann. Zumindest nicht im Sinne meines Verständnisses von Literatur und Erotik.

Rein erotisch im Sinne von einer Handlung, die auf Erotik konzentriert ist. Klar Bedarf es an Inhalt.


Da sind wir uns einig. Es gibt ja auch sonst kein Genre, das sich nur auf einen Aspekt konzentriert. In Sci Fi gibt es ja auch Beziehungen, in Krimis gibt es nicht nur Morde, etc.

Das Kuriose an erotischer Literatur ist dieser Spagat - einerseits will man, dass die Herrschaften bitte endlich mal zur Sache kommen, andererseits ist der Sex selbst das Langweiligste und Repetitivste der Welt. Prinzipiell gilt das für alle Literatur irgendwie, aber hier ist es besonders deutlich.
 
Für mich das Kuriose an der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts ist das strikte Ausklammern der Erotik. Denkt an Böll, an brecht, an Borchert. Es durfte über restlos alles geschrieben werden. Aber über Erotik nicht. Daran hat auch '68 nichts geändert.

Das ist ein deutsches Phänomen. In Frankreich, in USA, ... wurde jede Menge hochwertiger Literatur geschrieben, die erotische Szenen enthielt, ja, es wurden sogar erotische Romane geschrieben. Benoît Gruel, Herny Miller, Charles Bukowski und wie die alle geheißen haben. Lediglich Grass ist im deutschen Sprachraum so ziemlich als einzige Ausnahme zu erwähnen, und der hat ja auch keine erotischen Romane geschrieben, nur erotische Szenen hat er nicht so krampfhaft vermieden, wie all seine Kollegen.
 
Für mich das Kuriose an der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts ist das strikte Ausklammern der Erotik. Denkt an Böll, an brecht, an Borchert. Es durfte über restlos alles geschrieben werden. Aber über Erotik nicht. Daran hat auch '68 nichts geändert.

Das ist ein deutsches Phänomen. In Frankreich, in USA, ... wurde jede Menge hochwertiger Literatur geschrieben, die erotische Szenen enthielt, ja, es wurden sogar erotische Romane geschrieben. Benoît Gruel, Herny Miller, Charles Bukowski und wie die alle geheißen haben. Lediglich Grass ist im deutschen Sprachraum so ziemlich als einzige Ausnahme zu erwähnen, und der hat ja auch keine erotischen Romane geschrieben, nur erotische Szenen hat er nicht so krampfhaft vermieden, wie all seine Kollegen.
Schon interessant, wie verklemmt wir in den aufgeklärten und modernen Zeiten sind. Dabei ist es Sexualität ein Geschenk
 
Erotische Literatur muss für mich nicht hochstehend sein. Sie soll meine Fantasie beflügeln und mich in Stimmung bringen bei meiner "me time". An und für sich ist z. Bsp. die Reihe von fifty shades of grey grottenschlecht geschrieben. Ständige Wiederhohlungen und ellenlange Sätze. Aber es gab trotzdem kaum eine Geschichte, welche mich so reingezogen hat wie diese. Ich bin wohl nicht die Einzige, die Bücher waren ein Welterfolg.
 
Ob eine Geschichte für mich erotisch ist oder nicht, kann nur ich alleine beurteilen. Dann ist es nochmal was anderes, ob ich die Geschichte selber lese oder sie mir jemand vorliest. Die Beschreibung sexueller Handlungen ist erst der letzte Auslöser, da muss schon vorher die richtige Stimmung und Spannung aufgebaut werden. Überraschung ist ein unverzichtbarer Faktor, der mein routiniertes Denken überrumpelt. Ob die Geschichte meinen Filmprojektor im Kopf aktiviert, entscheidet sich in Sekunden.
 
Erotische Literatur muss für mich nicht hochstehend sein. Sie soll meine Fantasie beflügeln und mich in Stimmung bringen bei meiner "me time". An und für sich ist z. Bsp. die Reihe von fifty shades of grey grottenschlecht geschrieben. Ständige Wiederhohlungen und ellenlange Sätze. Aber es gab trotzdem kaum eine Geschichte, welche mich so reingezogen hat wie diese. Ich bin wohl nicht die Einzige, die Bücher waren ein Welterfolg.
Nein. Stephen King ist ein großartiger Erzähler, der auch die emotionale Ebene anspricht. Genial, auch wenn er jetzt kein Marcel Proust ist. Manchmal stößt man auf ein Buch, das, ohne das man es erklären kann, einfach anspricht. Das ist ja das Schöne an Literatur, sie steckt voller Überraschungen.
 
Nein. Stephen King ist ein großartiger Erzähler, der auch die emotionale Ebene anspricht. Genial, auch wenn er jetzt kein Marcel Proust ist. Manchmal stößt man auf ein Buch, das, ohne das man es erklären kann, einfach anspricht. Das ist ja das Schöne an Literatur, sie steckt voller Überraschungen.
Und was genau meinst du mit "nein"? Sehe den Zusammenhang zwischen mein persönliches Empfinden was erotische Literatur anbelangt und deine Antwort nicht.
By the way, ich mag Stephen King nicht leiden. Er spricht mich nul an.
 
Und was genau meinst du mit "nein"? Sehe den Zusammenhang zwischen mein persönliches Empfinden was erotische Literatur anbelangt und deine Antwort nicht.
By the way, ich mag Stephen King nicht leiden. Er spricht mich nul an.
Entschuldigung. Wollte Dir mit dem Nein zustimmen, dass erotische Literatur nicht hochstehende sein muss, um gut zu sein.. Sehe mich auch bestätigt, dass Literatur auch subjektiv auf jeden unterschiedlich wirkt. Was mich anspricht, muss nicht unbedingt andere ansprechen.
 
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