wie mit 'borderliner' umgehen?

ih hab vor einiger zeit einen jungen mann (25) kennengelernt, wir haben uns von anfang an gut verstanden und mir war von vornherein klar, dass ich ihn sehr anziehend finde&mir auh mehr mit ihm vorstellen könnte... da er mir offenbar schon recht gut vertraut hat er mir erzählt, dass er an der borderline-störung leidet. ich hab mit dieser krankheit nicht wirklich erfahrung&kann damit auh nicht so viel anfangen, er hat mir nur gesagt, dass er halt sehr impulsiv ist und nähe nur sehr schwer zulassen kann&er oft sein umfeld anders/gestört wahrnimmt. er neigt außerdem zu depressionen und wenn es ihm schlecht geht verletzt er sich auch selbst, so dass es wie in einem rausch ist. ich mag ihn sehr gern, weiß aber nicht, wie ich damit umgehen soll/kann,... hat schon jemand erfahrungen mit menschen gemacht, die diese krankheit hatten? fühl mich im moment ein bisschen ratlos. ich hab natürlich schon im internet geschaut, aber so richtig schlau bin ich aus der beschreibung von wikipedia nicht geworden. kann ich mich auf so einen menschen überhaupt einlassen ?

Kurz erklärt: Mit einem Borderliner wirst du nie eine harmonische Beziehung führen können.

Es gibt immer Stress/Streit und es geht ständig nur um den Borderliner.

Einen Borderliner interessiert es nicht wie es dir geht.

Ganz ehrlich?
Ich würde die Finger davon lassen und nach einem Menschen ausschau halten mit dem du glücklich werden kannst
 
....viele wissen ganz genau was sie jemanden antun!

Natürlich wissen sie es - überhaupt wenn sie schon in Behandlung sind und es ihnen klargemacht wurde - aber trotzdem können sie es manchmal nicht verhindern in, für ihre Mitmenschen so unangenehme, Verhaltensmuster zu fallen. :confused:
Das muss man einfach auch so akzeptieren und für sich selbst eine Entscheidung treffen. Am besten schnellstmöglich, bevor man auch mit in diesen Strudel gezogen wird.... :lalala:

Ich müsste mir den ganzen Thread nochmals durchlesen, aber gibt es hier wen, der als Partner das über wirklich lange Zeit geschafft hat mit einem/r Betroffenen/er? :unsure:
 
Oder wie sagte ein Ende 60jähriger Profi (Arzt, Psychiater): nehmen Sie die Beine unter die Arme und laufen Sie, soweit und so schnell wie Sie können! Es wird nie, nie, nie gut. Menschen mit Borderline sind krank, sind eingesponnen in ihre Realität, sehen Sie als Eindringling und wollen/werden Sie vernichten! Es gibt auch gute Phasen, aber die Hölle ist programmiert. Personen, die diesbezüglich nicht vorgebildet/informiert sind, ahnen gar nicht was daraus werden kann: Mord, Totschlag, Selbstmord - jedenfalls ein Leben im Unglück. Und glauben Sie ja nicht, Sie können diese Menschen heilen - das schafft niemand. Selbst wenn - was zu bezweifeln ist - Leidensdruck und Therapieeinsicht gegeben sind: etwa ein Drittel bleibt schwer gestört, ein Drittel kommt gerade so zurecht, und ein Drittel kann geheilt werden, allerdings nur durch jahrelange begleitende Therapie (Dialektisch-Behaviorale Therapie). Sehr häufig kommt es auch zur vorherrschenden Ko-Morbidität: zur Depression. Sie müssen sich selbst schützen!
 
@Mitglied #419033
Ich habe - die off-Phasen eingerechnet - fast 8 Jahre geschafft. Es hat alles gepasst - nur eben ihre Störung hat alles ruiniert. Allen Familien, auch mir, tut es sehr, sehr leid und ich hätte alles gegeben, es zu verhindern. Es war unmöglich - sie hat ihr Ziel erreicht.
 
Das Schlimme ist: es ist völlig widersprüchlich. Es war die glücklichste, aufregendste Zeit meines Lebens mit einer wirklich schönen, begehrenswerten, tollen Frau. Aber es war nicht zu stabilisieren, es hat mich Lebensjahre (wohl die wichtigsten) und meine Arbeitsfähigkeit gekostet. Borderliner saugen Dich aus: emotional und ökonomisch, und wenn Du alles gegeben hast, bekommst Du den Abschuss - Du bist ein Ausbeutungsopfer, und während Du durch Deine Wirklichkeit taumelst, hat sie schon längst den nächsten und denkt sich überhaupt nichts dabei. Borderliner kennen keine Empathie, nur sich selbst gegenüber. Hätte ich meine treuen Begleiterinnen und FreundInnen nicht gehabt, ich denke, ich wäre vor Kummer und Kränkung einfach gestorben.
 
@Mitglied #2386 :

Das kenne ich ähnlich - auch lange Off-Phasen und dann wieder ein Zusammenfinden mit Hoffnungen, die sich schlussendlich nicht erfüllen.
:rolleyes:

Und dennoch bin ich seit 16 Jahren immer wieder anfällig für ihre "Liebreize" (Aussehen/Sanftheit/Sex/u.v.m.). :X3:
 
Natürlich wissen sie es - überhaupt wenn sie schon in Behandlung sind und es ihnen klargemacht wurde - aber trotzdem können sie es manchmal nicht verhindern in, für ihre Mitmenschen so unangenehme, Verhaltensmuster zu fallen. :confused:
Das muss man einfach auch so akzeptieren und für sich selbst eine Entscheidung treffen. Am besten schnellstmöglich, bevor man auch mit in diesen Strudel gezogen wird.... :lalala:

Ich müsste mir den ganzen Thread nochmals durchlesen, aber gibt es hier wen, der als Partner das über wirklich lange Zeit geschafft hat mit einem/r Betroffenen/er? :unsure:
Ich kenne persönlich nur Leute die recht zügig einen hohen Leidensdruck bekommen haben und darüber dann den Absprung geschafft haben ...
Wer das sehr lange mitmacht muss entweder auch ne Störung haben, oder leiden wollen... warum auch immer.
 
Leute die recht zügig einen hohen Leidensdruck bekommen haben und darüber dann den Absprung geschafft haben ...

Ich glaube, dass ich den Absprung schon geschafft habe - trotz meiner Anmerkung oberhalb - denn ich habe mich mit der Sachlage arrangiert und daher keinen Leidensdruck mehr.

Wenn ich erkenne. dass sie sich einkapselt (wenn es ihr schlecht geht), oder dass sie wieder mal irgendwelchen Hirngespinsten nachläuft, lasse ich sie absolut in Ruhe - max. die unkommentierte Weiterleitung von witzigen Chat-Nachrichten bleibt bestehen. Und das belasse ich solange, bis sie sich wieder meldet. In der Zwischenzeit lebe ich mein Leben ohne Beeinträchtigungen durch Gedanken oder Sorgen an und um sie.

Nimmt sie wieder Kontakt auf, weiß ich mittlerweile, dass sie gut drauf ist und dann unternehmen wir spontan etwas, das uns beiden gut tut. Alles ohne langfristige Pläne, weil es mich nur verrückt macht, wenn ich mich da engagiere und plötzlich wird alles über den Haufen geworfen.
Wir fahren dann meist irgendwo hin (Wellness, Städtereisen, Sportaktivitäten, usw. - meist auch in Verbindung mit SC-Besuchen), aber nie länger als eine Woche. Und danach halten wir wieder einige Zeit Abstand - es kann aber sein, dass wir uns schon drei lange WE hintereinander gönnen.....

Aber es muss immer herausgelöst sein aus ihrer üblichen Umgebung, weil sie dort auch viel leichter in ihre Depressionen & Co. zurückfällt als in fremder Umgebung.

Derartige Kurztreffen ohne Druck und Versuchen von Problembewältigungen passen für uns und in manchen Hotels, in denen wir seit Jahren immer wieder mal ein paar Tage verbringen, glauben sie wohl, dass wir eine perfekte Beziehung haben, so liebevoll wir miteinander umgehen....

Wenn wir lange Trennungsphasen haben, orientiere ich mich sexuell auf spontane Erlebnisse mit alten & neuen Bekanntschaften und fokussiere mich auf berufliche Angelegenheiten. Sollte ich mal auf eine Frau treffen, die über den sexuellen Bereich hinaus passt, habe ich auch kein Problem, dann nicht mehr zur Verfügung zu stehen, für die bisherigen Intermezzi mit "meiner Borderlinerin"....

Wer das sehr lange mitmacht muss entweder auch ne Störung haben

Zeig mir wen, der keine Störung hat...... :lalala: :rofl:
 
@Mitglied #419033
Wie alt ist sie? Wie alt bist Du? Hat sie nicht hin und wieder das Thema, auch einfach etwas Fixes, Passendes zu haben? Ist bei ihr keine Einsicht gegeben, dass sie die Dinge selbst auslöst? Will sie das nicht ändern? Sprich, ist kein Leidensdruck, keine Therapieeinsicht ihrerseits gegeben?
 
@Mitglied #419033
Wie alt ist sie? Wie alt bist Du? Hat sie nicht hin und wieder das Thema, auch einfach etwas Fixes, Passendes zu haben? Ist bei ihr keine Einsicht gegeben, dass sie die Dinge selbst auslöst? Will sie das nicht ändern? Sprich, ist kein Leidensdruck, keine Therapieeinsicht ihrerseits gegeben?

Sie ist 44, ich 61. Sie träumt von einem Häuschen mit Garten und allerlei Getier, aber da ich sie und ihre Leistungsfähigkeiten kenne, ist das für mich schon lange kein Thema mehr, weil ich weiß, an wem die Arbeit dann hängen bleibt.... :lalala:

Therapien hatte sie sehr intensive (auch sehr lange Aufenthalte in Bad Hall und so....) und auch so ist sie dahingehend ständig betreut, aber ich erkenne keine gesamtheitlichen Fortschritte. Alle Therapieerfolge sind immer punktuell und nicht lange anhaltend.
 
@Mitglied #419033
Danke für die Antwort. Das klingt nicht gut. Als Trost kann ich Dir nur sagen, dass Borderline mit den Jahren besser zu werden scheint. Die Dialektisch-Behaviorale Therapie setzt in erster Linie bei der Information an (die Betroffenen werden ständig darüber aufgeklärt, wie sich die Persönlichkeitsstörung äußert) und wie sie ihr Verhalten reflektieren und steuern können. Sie werden also trainiert im Umgang mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Wenn Sie sich darauf ernsthaft einlässt, ist schon viel erreicht. Und noch was, aber wahrscheinlich weißt Du das eh: sie ist überhaupt nicht glücklich mit dem, was so läuft; ihr geht es mindestens genau so schlecht wie Dir. Das ist ja der Jammer, aber sie halten es oft einfach nicht aus: das, was sie am meisten lieben, wird am intensivsten bekämpft und zerstört. Ein Paradoxon: sich nach Nähe und Geborgenheit sehnen und gleichzeitig alles solange bekämpfen, bis die Distanz wieder hergestellt ist. Jeder halbwegs psychisch normale Mensch zerbricht an dem.
 
Wenn Sie sich darauf ernsthaft einlässt, ist schon viel erreicht.

Ich habe - wie ich ja anführte - immer nur kurzzeitige Erfolge erlebt.

sie ist überhaupt nicht glücklich mit dem, was so läuft; ihr geht es mindestens genau so schlecht wie Dir.

Stimmt.

Ein Paradoxon: sich nach Nähe und Geborgenheit sehnen und gleichzeitig alles solange bekämpfen, bis die Distanz wieder hergestellt ist.

Ein ewiges Auf & Ab. Für mich habe ich den Weg gefunden, aber mir ist auch klar, dass ich da nur dahingehend für sie eine Hilfe darstelle, dass ich doch eine gewisse Beständigkeit zeige im Umgang mit ihr - anders als die meisten anderen Leute, mit denen sie zu tun hat.....
 
Hab grad wieder Kontakt mit meiner undiagnostizierten Bordie. 7 Jahre kennen wir uns nun schon und mehrjährige Pausen liegen dazwischen. :mrgreen:

Dera ihr Gehirn verdrängt einfach soviel... Hat einen Freund und zeigt mir indiskret sofort immer seinen Schwanz am Handy und sagt, dass er ein schlechter Ficker sei.

Eigentlich machte sie mir damals das größte Kompliment, das eine Frau einem Mann machen kann: Mit Dir kann ich mir vorstellen, dass wir ein gemeinsames Kind haben. Das war nicht gelogen oder manipulativ von ihr, sondern in einem der seltenen Momente ehrlich herausgesagt.

Aber dann schlägt halt wieder die Misere mit dem Nähe-Distanz-Verhältnis sofort wieder bei ihr zu. Bei ihr gibts nur 1000% oder -1000%.

Doch sie hat einen riesen Fortschritt erzielt, über den ich echt erstaunt bin. Sie möchte in ihrer gleichzeitigen Beziehungssucht 2 oder 3 Tage wöchentlich Pause von ihrem Partner haben, weil sie ihren Therapeuten zu verstehen scheint. Das kam noch niemals bei ihr vor, sondern sie war regelrecht süchtig nach Zweisamkeit (obwohl ihr die Menschen im Herzen im Grunde nix bedeuten).

In der Arbeit passts bei ihr 1A. Solch eine fleißige und intelligente Mitarbeiterin würde sich jede Firma wünschen. Nur im zwischenmenschlichen Bereich haperts halt eklatant.

Edit: "wöchentlich" hinzugefügt
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Psychiater :
" der Name Borderliner" ist in der Zwischenzeit zu eibem Schimpfwort in der Psychiatrie verkommen.

Und :
Ein bisschen Borderline haben wir alle in uns. ;)
 
@ Realleben
@ PolyKink

Standardumfeld und Wegfahren: das kann ich erklären; Borderliner sind in ihrem Schwarz-Weiss-Denken sehr darauf bedacht, ihr eigenes Umfeld (=Weiss) vor Eindringlingen zu schützen. Wenn Du in ihr privates Umfeld eindringst, sehen sie Dich als Bedrohung und bekämpfen Dich, bis Du wieder auf Distanz bist. Sie werfen Dich raus! Fährst Du aber mit ihnen in eine andere Umgebung, ist das nicht ihres und sie genießen es. Bis Du wieder heimkommst, dann geht der Zirkus von vorne los.... So etwas ist ein Traum, aber es bleibt ein Traum: eine wunderbare, "traumhafte" Geliebte, aber eine grottenschlechte Ehefrau! Und wehe, da sind Kinder.... das ist überhaupt der Overkill....
Ein Weg wäre, nur "Quality Time" miteinander zu verbringen - aber wehe, Du brauchst mal den Menschen dahinter!
 
@ PolyKink
Schön, dann bist Du ja im Reinen damit. Offenbar kannst Du damit umgehen - ich konnte es nicht. Vor allem, ihr Anspruch war ganz ein anderer, den konnte sie aber selbst nicht erfüllen. Boah.... das war vielleicht eine Tortur.......
 
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