Ich würde gern von euch lesen wie ihr von gestern auf heute "gerutscht" seid?
Bei mir war es so wie noch nie zuvor und ich beginne mal mit Andeutungen:
Freunde & Bekannte --> Essen --> Messer --> Oberschenkel -->
??
Wer glaubt die Geschichte jetzt schon weitererzählen zu können?
Also vorerst mal "DANKE" an alle, die ihre eigenen Erlebnisse hier dokumentiert haben!
Bei mir war es eine saudumme Geschichte, aber ich kann andrerseits jetzt auch behaupten in eine "Messerstecherei" hinein gekommen zu sein.
Unsere Feier zum Jahreswechsel startete um ca. 1945 Uhr und war im und vorm Gartenhaus eines Freundes lokalisiert. Mit Grill und Partyzelt + netter Kerzenbeleuchtung.
Ich hatte gerademal zwei kleine Becher Punsch hinabgewürgt - der Geschmack war zwar nicht so übel (aber ich trank ihn nur um die Bemühungen des Host zu würdigen) - aber Punsch ist halt nicht meines. Bier vom Fass dagegen schon und ich hatte gerade mein erstes Gläschen fast ausgedrunken als die Freudenbotschaft: "Die Würstel sind fertig!", durch die Runde schallte.
Essen immer zugetan häufte ich mir Kartoffelsalat, Senf, Ketchup und Gebäck auf ein Pappteller und organisierte mir eine deftige Käsekrainer.
Das bereitliegende Besteck war für Steakverzehr gedacht und lies Hoffnung auf Nachfolgendes aufkeimen.
Ich suchte mir ein Plätzchen wo ich meinen Teller abstellen und sitzen konnte und stimmte mich geschmacksmäßig auf die folgenden Stunden ein. Abnehmen ist ja erst in diesem Jahr.
Das Missgeschick fing damit an, dass ich mit meinem, nicht ganz zarten Körper das Kerzenlicht ziemlich verdeckte.
Gegen "Wurstende" stieß ich irgendwie gegen das Teller und das darauf, zwecks Trinkvorgangs abgelegte Besteck schien zu Boden zu fallen. Wie gesagt es schien nur so, denn in einer unglaublichen Reaktion konnte ich mit der linken Hand die Gabel fassen und mit der rechten Hand das Messer. Fast richtig nach Knigge.
Bei dieser, in Finsternis und nur in Bruchteilen durchgeführten Aktion, achtete ich gleichzeitig darauf, dass die sich Messer und Gabel nicht im Luftkampfe begegnen und vielleicht eines der zarten Pratzerl verletzen.
Leider übersah ich (wahrscheinlich auf Grund meines schwächlichen Augenlichts...) meinen linken Oberschenkel. Er war aber auch schwer zu sehen: Schwarze Jean in schwarzer Nacht....
In diesem Moment wäre es hilfreich gewesen, wenn ich vorher in der Freizeit, bei einem Magier hin und wieder als "Dame ohne Unterleib" assisitiert hätte.....
So aber fühlte ich einen raschen Schmerz und ein Gedankte durchzuckte mein Hirn: "Scheiße!". Aber es war keine Scheiße die ich dann im Finsteren durch das Loch in der Jean ertastete, sondern Blut.
Also doch "Scheiße"??
Mein Sitznachbar der den Vorgang beobachtete brachte ein profundes "Hoppala" zum Ausdruck, ein anderer meinte ".... das hätte ja runterfallen können...".
Diese Trostworte ließen mich nun zum Bierglas greifen, den Rest aus zu drinken und nach einem neuen Bierchen, sowie einem Stamperl Schnaps verlangen.
Der rührige Gastgeber eilte um diese Wünsche zu erfüllen und ich verzehrte, während ich mich selbst auch als solches fühlte, mein restliches Würstchen.
Der Schnaps und das kleine Bier verschwanden, kaum in meinen Händen, mit je einem Zug - unser Gastgeber schüttelte den Kopf und machte sich auf ein Neues davon.
Da ich nun spürte, das sich Blut vom Oberschenkel neue Wege innerhalb der Beinbekleidung suchte, fand ich es an der Zeit zur Begutachtung zu schreiten. Im Gartenhäuschen war elektrisches Licht und als ich die Hose hinunterließ (war so eigentlich an diesem Abend gar nicht vorgesehen...) sah ich die Bescherung. Hatte ich mir doch glatt einen rund 1 cm langen Stich verpasst. Der Oberschenkel wehrte sich nun mit Blut gegen die eingedrungenen Käsekrainer, und er tat es heftig.
In der Zwischenzeit blieb mein Strip natürlich nicht unverfolgt, aber keiner der Anwesenden geriet dabei so richtig in Extase. Über diese Verständnislosigkeit entrüstet folgte ich dem Hausherren nun ins Haupthaus um dort die Wunde zu versorgen.
Pustekuchen. Er hatte nur Pflaster, praktisch Kleinmunition - wir benötigten aber größeres Geschützmaterial. Die nächsten KFZ mit EH-Koffern waren außerhalb der Gartensiedlung und wenn ich an den Zustand der meisten Autoapotheken denke....
Also ein paar Häuser weiter. Eine Bekannte unseres Gastgebers. Krankenschwester. Und entsprechend ausgerüstet! Wunderbar - der Druckverband zeigte sogleich Wirkung!
Na dann - wieder zurück - mein zuvor geordertes Bierchen und Schnäpschen genehmigt und die Fragen der Anwesenden beantwortet. Und natürlich deren Häme und dummen Sprüche. Ein "Essunfall" usw.
Ich konnte keinem gram sein darüber - wäre ich an deren Stelle gewesen...
Was jetzt viel unangenehmer in Erscheinung trat war die Tatsache der blutdurchtränkten Hose. Ich konnte mich nicht mehr niedersitzen ohne alles zu versauen. Grrrrrrr!
Und der Hausherr war mindesten zwei Kleidergrößen abwärts von mir angesiedelt.....
So konnte ich hier nicht bleiben und auch auf Anraten der anderen "du verblutest noch...., du verkühlst dich noch....., wie am Schlachthof...." orderte ich ein Taxi. Die Wartezeit verkürzte ich - ja richtig geraten - mit einem Bierchen und einem Schnäpschen! *gg*
Im Taxi setzte ich mich auf einen Plastiksack und ein Handtuch und ab ging es nach Hause. Hier einmal Reinigung des unverletzten Gewebes und Entsorgung der kontaminierten Bekleidung.
Jegliche Feierstimmung war dahin. Also Fernsehapparat aufgedreht - endlich wiedermal den Mundl zum Jahreswechsel - danach Dinner for one. Highlights aus der Vergangenheit.
In Ermangelung von Alkohol zu Mitternacht eine Glas warme Milch mit Honig getrunken, kurz am Balkon den Kriegsschauplatz Wien beobachtet und um 0015 Uhr ins Bettchen gekrochen und prompt eingeschlafen.
Nach einer kurzen Orientierung am heutigen Morgen kontrollierte ich die Wunde. Das Entfernen des Druckverbands hatte die Folge, dass die Wunde erneut blutete. Also wieder angelegt und erst mal ab zum Frühstück. Ein wenig gesurft und ein paar EMails gelesen und dann ab ins AKH. Nur 15 Minuten Wartezeit und ich war schon dran. Total freundliche Besatzung dort! Ganz anders als erwartet.
Ergebnis: Zum Nähen zu spät (Nona nach mehr als 12 Stunden...) aber - richtig erkannt - ein Druckverband (allerdings mit applizierter Wundsalbe) wird helfen. Und ein Nachkontrolltermin am 3.1. .....
Wichtig war mir aber beim Ambulanzbesuch die Tetanusimpfung und nach dieser machte ich mich wieder beschwingt auf den Heimweg...
Alles in Allem: Ich hatte eine Messerstecherei. Mit mir selbst. War Sieger (?
?) und Opfer zugleich. Und beendete das bislang weitgehende verletzungsfreie "2006er" doch noch mit einer solchen.
Und die Moral für die Geschichte? 2007 gehe ich zum Jahreswechsel ins SMart. Da wird wenigstens weitgehend SSC gespielt.
LG - Alex.
P.S. Und Dank auch an euch, die sich in den Beiträgen mit leichter Sorge geäußert haben! Ich bin wohlauf.