20 Jahre sind es nun, eine lange Zeit. Was als Experiment im September 2002 begann, wurde über die Jahre zum Erotikforum Nr.1 in Österreich.
Nachdem ich erste Erfahrungen mit HTML, CSS und Programmierung gemacht hatte, wollte ich ein Forum ins Leben rufen. Es gab damals schon einige Erotik/Sex-Foren in Österreich, aber das hat mich nicht gehindert mir die Open-Source Software
phpBB zu schnappen, auf einem Webspace zu installieren und ein paar Rubriken einzurichten. Die Hauptfarbe sollte rot sein, ein „Logo“ habe ich in Windows Paint gemacht (ich habe einfach „sex-forum-wien“ - die damalige Domain war ja sex-forum-wien.at – in einer sans-serif Schriftart geschrieben, einen Blur-Effekt darübergelegt und als Graphik abgespeichert). Das sah dann so aus:
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Nach einigen Tagen stand schon die Grundstruktur. Das Web war damals noch Wilder Westen: Für Impressum, Datenschutzerkärung usw. gab es noch keine so strikten Vorgaben wie heute. Also alles easy, nur das Wichtigste hat noch gefehlt: zahlreiche Mitglieder. Ein paar Leute habe ich direkt eingeladen, den ersten Besucherstrom sollte aber Google bringen.
Was heute nicht mehr vorstellbar ist: Google hat damals seinen Index nur etwa einmal im Monat aktualisiert. Das heißt neue Domains und deren Inhalte waren oft erst nach Wochen überhaupt in Google auffindbar. Kamen dann neue Inhalte dazu oder hat sich was geändert, hat es wieder ein Monat gedauert, bis das die auf Google suchenden präsentiert bekamen.
Aber es ging voran
. Im Winter begann das Forum aktiver zu werden. Immer mehr Leute haben sich registriert, die ersten (mitunter auch hitzigen) Gespräche entstanden, Kontakte wurden geknüpft. Obwohl das Forum in der ersten Zeit noch sehr auf Männer ausgerichtet war (die Freierforen haben viel Platz eingenommen), kamen auch viele Frauen und haben sich aktiv beteiligt. Ich war sehr froh schon bald 2 Moderatorinnen im Team zu haben, eine österreichische Studentin, die sich sehr engagiert hat, und eine Deutsche Webmasterin.
Die Zeit verging, das Forum wuchs und um Neujahr 2005 herum gab es die erste große Veränderung: Aus dem „sex-forum-wien“ wurde „das EF“, also Erotikforum.at – seither in violett statt rot. Hier die damalige Startseite:
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Gleichzeitig sind wir von einem 30,- EUR Webspace auf was Größeres übersiedelt. Dabei wurden – das weiß ich sogar noch auswendig – rund 5.000 Mitglieder-Konten und etwa 35.000 Beiträge übersiedelt. Aus heutiger Sicht etwas mager: Wir haben heute ca. 20.000 registrierte Mitglieder jeden Tag online und es werden meist über 5.000 Beiträge pro Tag geschrieben. Dazu gibt es noch eine Galerie, Profilnachrichten und mehr Inhalte. Das meiste passiert aber „unter der Haube“: rund 40.000 Nachrichten werden täglich in Unterhaltungen geschrieben.
Über die Jahre hat sich also eine sehr aktive Community entwickelt. Schon bald nach der Entstehung gab es kleinere Treffen und bald haben sich auch Stammtische etabliert. Auch auf der Regenbogen-Parade waren wir 2mal mit einem eigenen Truck vertreten. Dies wurde jeweils durch sehr engagierte Mitglieder auf die Beine gestellt und finanziell durch das EF unterstützt. Ich habe mir davon auch keinen großen Werbeeffekt erwartet; mir war vor allem die Community und die Vernetzung der Mitglieder wichtig.
Übrigens, als ich das EF (bzw. SFW) gründete, war ich 19 Jahre alt und noch Schüler (ja, ich hab mir etwas Zeit gelassen mit der Matura
). Ich war im Wiglwogl: Gleich voll aufs Web setzen oder noch ein Jahr Schule dranhängen und die Matura machen. Ich habe mich für letzteres entschieden. Damals war ich oft tagelang nicht online. Ich habe sogar, wenn wichtige Prüfungen anstanden, das LAN-Kabel (ich glaube WLAN gab es noch gar nicht), aus meiner Wohnung entfernt und bei Bekannten gebunkert, um nicht abgelenkt zu sein und mich voll auf das Lernen konzentrieren zu können. Und es hat funktioniert: 2003 mit gutem Erfolg maturiert.
Heute wäre das nicht mehr möglich: Es vergeht kein Tag, wo ich nicht online bin, die Mails checke und zumindest das eine oder andere erledige. Aber, das Team ist auch gewachsen und mittlerweile sehr gut eingespielt. So kann ich auch mal ein paar Tage auf Urlaub fahren oder einfach nur (wie erst kürzlich) krank sein und mich dabei darauf verlassen, dass im EF alles glatt läuft. „Digital Detox“ wäre aber für mich nicht mehr möglich.
Abschließend möchte ich sagen: Es freut mich jeden Tag, was aus dem ursprünglichen Experiment geworden ist. Eine lebhafte, große Gemeinschaft, wo Menschen zusammenfinden. Und ein Danke auch an alle Mitarbeiter bis hin zu den Technikern und Programmierern, die den Aufbau und Betrieb dieser Plattform möglich gemacht haben.