Und es handelt sich um kein Kind, sonder um ein Embryo.
Das ist aber keine Antwort auf meine Frage:
Was ist mit den Kindern, denen man die Chance auf ihr Leben nimmt?
Man kann es nämlich durchaus auch so sehen, dass es eine von der Natur vorgegebene lineare Entwicklung gibt, welche mit der Zeugung beginnt, und über die Schwangerschaft zur Geburt führt. Und zwar im Normalfall zwingend - Ausnahmen macht die Natur nur dort, wo nicht die notwendigen organischen Voraussetzungen für diese Entwicklung gegeben sind. Und man kann natürlich jetzt diese Entwicklung in seine verschiedenen Phasen zerlegen, kann von Zellhaufen, Einnistung, Embryo, Herzschlag, Hirnstrom, was weiß ich noch reden, man kann darüber streiten, wann denn Leben wirklich beginnt - ein Faktum kann man damit nicht wegdiskutieren: am Ende dieser Entwicklung steht ein Neugeborenes. Und wenn man diese Entwicklung absichtlich unterbricht, dann nimmt man damit einem Kind die Chance auf sein Leben. Und zwar unabhängig davon, zu welchem Zeitpunkt diese Unterbrechung stattfindet.
Dass ein Gesetzgeber, der eine an sich mit Strafe bedrohte Handlung unter bestimmten festgelegten Bedingungen straffrei stellen will, nicht umhin kommen wird, dies auch mit Fristen zu verbinden, ist nahe liegend - aber genau so nahe liegend ist es bei realistischer Betrachtungsweise, dass diese Fristen nur willkürlich festgelegt werden können. Ihr Sinn liegt ja nicht darin, den "Beginn des Lebens" festzulegen, sondern mit diesen Fristen will man nur markieren, innerhalb welchen Zeitraumes der Gesetzgeber es als vertretbar bis gerechtfertigt ansieht, den individuellen Lebenssituationen der betroffenen Frauen Rechnung zu tragen, um deren Entscheidung für einen Abbruch der Schwangerschaft strafrechtlich nicht zu verfolgen.
Wenn man von der Basis einer demokratischen Gesetzgebung ausgeht, und nicht mutwillig eine absichtliche Brüskierung der Abtreibungsgegner unterstellt, dann sollte es eigentlich vorstellbar sein, dass die geltende Fristenlösung zumindest als vertretbarer Kompromiss für einen Großteil der Bevölkerung akzeptabel sein könnte. Und ich denke, dass dies ja auch zutrifft. Zumindest hab' ich noch nichts gegenteiliges bemerkt.
wieso, weil sie dann nicht ordentlich kümmern kann? weil sie evt stirbt? bei den Gegnern gehts doch immer ums Kind...also austragen und dann von irgendwem anderen großziehen lassen wäre normalerweise die Argumentation, also völlig uninteressant , wie es der Mutter physisch geht.
Ich versteh' ned ganz, worauf Du hinaus willst?
Ausgangspunkt war das Posting von
Was ist mit gesundheitlich beeinträchtigten, die einem Kind keine schöne Zukunft bieten können?
Ihrer Meinung nach rechtfertigt eine solche gesundheitliche Beeinträchtigung eine Abtreibung. Nachdem diese Beeinträchtigung eine schöne Zukunft für ein Kind unmöglich machen soll, kann man wohl davon ausgehen, dass es eine massive Beeinträchtigung ist, welche in einem überschaubaren Zeitraum nicht reversibel ist. Daher meine Antwort:
wenn eine Frau gesundheitlich so beeinträchtigt ist, dass es verantwortungslos wäre, Kinder in die Welt zu setzen, dann ist eine Sterilisation das erste Mittel der Wahl, dafür braucht es keine Abtreibung.
Meines Erachtens berücksichtigt das nicht nur die gesundheitliche Verfassung der betroffenen Frau, es würde ihr auch die physische und psychische Belastung einer Abtreibung ersparen. Was daran passt Dir denn nicht?
Ich teile die Ansichten der Ladyinbig nicht; ich würde im Zusammenhang mit Abtreibung niemals von Mord sprechen; aber ich wundere mich über das Ausmaß an Aggression, das der Lady entgegengebracht wird.
Die Aggression erklärt sich vielleicht aus der Thematik: für oder gegen die Fristenlösung zu sein, entspringt tief aus der Weltanschauung jedes Einzelnen. Da gibt es zwangsläufig unterschiedliche Prioritäten, unterschiedliche Grundvoraussetzungen, andere Motivationen. Das alles ist im Grunde genommen für Menschen mit anderer Weltanschauung nicht zu argumentieren, weitestgehend auch nicht verständlich oder nachvollziehbar. Das wäre auch gar nicht notwendig. Es würde weitestgehend schon genügen, die Meinung eines Anderen zu akzeptieren. Vor allem dann, wenn man sich damit auch nicht nur ansatzweise auseinandersetzen will, aus welchen Gründen auch immer.
So gesehen wundert mich die Aggression gar nicht so sehr.
Mehr wundert mich, dass man zwar von einer "weltfremden, radikalen Fundamentalistin" Toleranz einfordert, dass aber jene, welche fortgesetzt in ihrer eigenen Toleranz geradezu baden, außer blindwütigem Gestammel und Steinewerfen auch nicht viel mehr zustande bringen.
Dass man das dann als "soziale Intelligenz" verstanden wissen will, gibt dem Ganzen einen unfreiwillig komischen Anstrich .....