Wie ja bereits aus meinen vorigen Posts ersichtlich, bin ich eine Abtreibungsbefürworterin. Aber dies wurde ja bereits auf den letzten 4 mio. Seiten hinlänglich diskutiert.
Zum Thema Mitspracherecht:
Meines Erachtens in manchen Fällen wünschenswert, in manchen definitiv abzulehnen und aus diesem Grund einfach nicht generell realisierbar.
Fakt ist:
Die einzige Person, die schon aus körperlicher Sicht über eine Schwangerschaft entscheiden kann, ist der weibliche Part. Nein, das ist keine plumpe Plattitüde, sondern einzig und allein biologisch real.
Auch wenn ein Mann noch so sehr seinem Kinderwunsch nachgehen möchte - wenn seine Partnerin nicht will und etwas dagegen tut, dann wird das nix! Darüber sind wir uns ja, denke ich einmal, einig.
Darin liegt aber auch schon wieder ein gewaltiges Konfliktpotential.
Beispiel 1:
Frau X und Herr Y leben in einer glücklichen Beziehung. Frau X wird ungeplant schwanger und bespricht sich mit Herrn Y ob dieser Tatsache. Finanziell schauts eher bescheiden aus, aber die beiden planen eine gemeinsam Zukunft.
In diesem Fall wird das Mitspracherecht keine unüberwindbare Hürde darstellen, denn die beiden entscheiden ja GEMEINSAM über ihre Zukunft. Trotzdem hat Herr Y keine Entscheidungsgewalt.
Beispiel 2:
Frau X und Herr Y haben eine Affäre. Frau X wird ungeplant schwanger. Herr Y wünscht sich ein Kind, Frau X nicht.
Und nun ist das Chaos perfekt.
Er hat defacto keinerlei Möglichkeit um dieses Kind zu kämpfen. Es wächst in IHREM Körper heran, SIE ist in erster Linie davon beeinträchtigt (so schlimm das jetzt auch klingt).
Klar - fair ist anders, allerdings ist ein Mitsprache- bzw. Entscheidungsrecht nicht machbar,
denn
Beispiel 3: Frau X wird von Herrn Y vergewaltigt und schwanger. Herr Y will das Kind, Frau X nicht.
oder:
Beispiel 4: Frau X und Herr Y haben einen ONS, sie wird ungeplant schwanger. Er will das Kind, sie nicht. Er geht ob seines "Mitspracherechts" vor Gericht, sie behauptet, dass der Geschlechtsverkehr nicht einvernehmlich war.
Bumm - er hat keine Chance!
Das Problem ist, dass es für einen Mann schwer sein wird, seine Beziehung zu der von ihm geschwängerten Frau zu beweisen. Und so traurig es klingen mag - im Falle eines Mitspracherechts befürchte ich einen massiven Anstieg von "Vergewaltigungskindern".
Da kann "Mann" noch so sehr beteuern, dass es einvernehmlich war. Wenn Frau nicht will, sind ihm die Hände gebunden.
All dies sind natürlich extrem überspitzt formulierte Beispiele. Aber ich wollte einfach veranschaulichen, dass man um ein Mitspracherecht verankern zu können auf die Ehrlichkeit der Beteiligten zurückgreifen können müßte und das ist der Traum von warmen Eislutschern.
Versteht mich bitte nicht falsch - ich sehe ein Mitspracherecht sehr wohl in einer Beziehung als wünschenswert, jedoch halte ich es einfach nicht für generell anwendbar!
P.S. Was ich wirklich fürchterlich finde ist das Entziehen der Kinder, das leider noch immer viele Frauen praktizieren. Wer zahlt hat Rechte!!!!!!