... und gleich mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass wir für Medikamente keine Patente bräuchten.
Sind das deine "größeren Dimensionen"?
Denk einmal ein bisserl nach ........... wer mach denn Erfindungen? Die Universität? Der Staat? oder gar die Partei?
Mein Hinweis, dass ich den genauen Ablauf medizinischer Forschung nicht kenne, der bedeutet nicht, dass ich generell keine Ahnung von Forschung und Patentrecht habe. Aber wenn du ein Experte für medizinische Forschung bist, dann kläre uns auf.
Ich will dir 2 Beispiele geben:
Nach dem Chernobyl - Unfall war die damalige Sowjetunion mit einer dramatischen Zunahme der Krebserkrankungen konfrontiert. Die Sowjetunion war ein zentralistisch gelenkter industrialisierter Staat. Es gab große Universitäten, natürlich staatlich. Und es ist nicht gelungen, mit dieser Flut an Krebserkrankungen (vorwiegend bei Kindern) auch nur annähernd fertig zu werden. Wie ist das möglich? Warum haben die staatlichen Universitäten die Probleme nicht gelöst?
Nach dem Zerfall der Sowjetunion war es vor allem die kleine und arme Republik Belarus, die am meisten unter den gesundheitlichen Folgen der Chernobylkatastrophe litt (zum Teil immer noch leidet). Mit westlicher Hilfe (und zum Teil mit Medikamenten aus dem Westen) konnte die Situation geändert werden. Österreich hatte (und hat) an diesem Prozess maßgeblichen Anteil. Nun, wie läuft bei uns die Forschung im Bereich Kinderkrebs? Ist es der Staat, der seinen Universitäten entsprechende Mittel zur Verfügung gestellt hat, um diese weltweit beachteten Erfolge zu erreichen?
Nein, unsere Unis haben nicht das Geld dafür. Die Finanzierung des CCRI (Childrens Cancer Research Institute, St. Anna) erfolgt überwiegend privat, zu einem erheblichen Teil durch Spenden (!!!). Diese Erfolge, die Methoden sind ein (kostenlose zur Verfügung gestelltes) Exportgut in die osteuropäischen Länder (z.B. Minsk - Borowljani oder Timisuara in Rumänien).
Auch die pharmazeutische Industrie ist natürlich beteiligt. Und moderne Krebsmedikamente sind nicht einfach teuer. Sie sind sauteuer. Wenn du glaubst, du würdest diese Medikamente durch Übertragung der Entwicklungsarbeit an die österreichischen Universitäten billiger bekommen, dann sag ich nur: wach auf. Was willst du denn mit den Medikamenten tun, die (allermeist für nicht österreichische Unternehmen) patentrechtlich geschützt sind? Willst du die österreichischen Unis beauftragen, dafür Ersatz zu "erfinden". Oder glaubst du im Ernst, Österreich könnte den indischen Weg gehen und Medikamente einfach kopieren?
Und jetzt zu
HIV ...... die ganze Welt sucht seit Jahrzehnten nach besseren Medikamenten, die das Virus im Schach halten. Und der Großteil dieser Forschung läuft in den Labors und Forschungseinrichtungen der Pharma - Industrie. Und man hat auch schon Erfolge erreicht. Auch die Universitäten werden mit eingebunden sein. Und sie bekommen Geld dafür (das sie ohnehin dringend benötigen, denn der Staat hat kein zusätzliches Geld für die Unis übrig).
Und wenn es an der Uni eine erfolgreiche Entwicklung gibt ...... glaubst du, der Erfinder (besser ... die Erfinder) wird sich mit Gottes Lohn zufrieden geben? Nötigenfalls wechselt er in die Pharma - Industrie.