Aids, eine chronische Krankheit

(...)WEIL es eben privat finanziert wird oder wäre es finanziell gesehen auf den breiten Schultern einer großen Gesellschaft kostengünstiger durchzuführen, wenngleich die Standards diesselben sein müssen?

Die großen Gesellschaften nennen sich AG und sind noch teurer ;)

Na Spaß beiseite. Falls ich dich richtig verstehe, dann schlägst du vor, dass die Kosten nicht von den Unternehmen, sondern von Kollektiv, also vom Steuerzahler getragen werden sollten :hmm:
Aber da sind wir wieder dort, dass man das eigentlich auf jede Industrie ausweiten könnte. Und am Ende stehen wir wieder da, und jeder jammert darüber, dass er Steuern bezahlen muss für Dinge die er selbst nicht braucht.
 
Die großen Gesellschaften nennen sich AG und sind noch teurer ;)

Na Spaß beiseite. Falls ich dich richtig verstehe, dann schlägst du vor, dass die Kosten nicht von den Unternehmen, sondern von Kollektiv, also vom Steuerzahler getragen werden sollten :hmm:
Aber da sind wir wieder dort, dass man das eigentlich auf jede Industrie ausweiten könnte. Und am Ende stehen wir wieder da, und jeder jammert darüber, dass er Steuern bezahlen muss für Dinge die er selbst nicht braucht.


Das passt so nicht ganz. Unsere Universitäten könnten das machen, die sind eh schon da, ahben das Wissen und könnten mit etwas Mehraufwand sicher billiger entwickeln als die Pharmaindustrie. Ausserdem wüsste man dann, dass das Ziel nicht heisst die Patienten möglichst lange abhängig unter Einsatz von möglichst teuren Medikamenten am Leben zu halten.
Das wurde bei uns die letzten Monate schon angesprochen, danach hat man allerding nix mehr davon gehört.
 
WEIL es eben privat finanziert wird oder wäre es finanziell gesehen auf den breiten Schultern einer großen Gesellschaft kostengünstiger durchzuführen, wenngleich die Standards diesselben sein müssen? Aus Sicht des Endkunden, so glaube ich, wäre der Endpreis maximal derselbe. Dafür ist das Medikamt aber jedem zugänglich.

So gesehen müsst die ja Sowjetunion immer an der Spitze der medizinischen Forschung gestanden sein.
 
Das passt so nicht ganz. Unsere Universitäten könnten das machen, die sind eh schon da, ahben das Wissen und könnten mit etwas Mehraufwand sicher billiger entwickeln als die Pharmaindustrie.

Damit wären vielleicht die Entwicklungs, aber nicht die Herstellungskosten gesenkt.
 
^^ so einfach geht es auch wieder nicht. Die Sache würde in der Realität nämlich wie folgt aussehen:

Die Uni kann zwar die grundliegenden Synthetisierungs- und Extraktionsprozesse entwickeln, ABER, und da fängt das Problem an, sobald du genug Material bracuhst um eine klinische Studie durchführen zu können, kommen die großen Firmen ins Spiel. Und die Erfahrung zeigt, dass du den Prozess nicht einfach hochskalieren kannst um mehr produzieren zu können. In Folge kommt es zu Adaptionen in der Prozessführung und damit wieder zu Patentrechten.
 
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Zitat von hhuepf
Unsere Universitäten könnten das machen,

:daumen: ... und gleich mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass wir für Medikamente keine Patente bräuchten.

Unsere Universitäten könnten das machen ......... wer so etwas behauptet, der hat keine Ahnung davon, wir Forschung und Entwicklung ablaufen. Und der hat auch keine Ahnung vom Patentrecht. Und letzten Endes hat er keine Ahnung davon, was Forschung und Entwicklung kosten.

Ganz am Rande ......................... natürlich arbeiten immer schon Universitäten in allen Bereichen von Forschung und Entwicklung mit. Sie müssen das schon deswegen tun, weil Forschung und Lehre miteinander verknüpft sind. Aber ohne Beteiligung der Industrie bleibt es Grundlagenforschung ohne Praxisbezug.

Mit den Mitteln, die im Hochschulbudget zur Verfügung stehen können die Aufgaben niemals erfüllt werden, die mit der Entwicklung moderner Medikamente verbunden sind. Dass die Industrie die Universitäten in die Entwicklung mit einbezieht, das kommt natürlich beiden Seiten zugute. Aber die Universitäten machen das keineswegs zum Nulltarif. Wenn beispielsweise eine Dissertation problembezogen im Auftrag eines Unternehmens durchgeführt wird, dann bekommt der Doktorand de fakto ein Gehalt, dass vom Auftraggeber bezahlt wird. Benötigt die Universität außergewöhnliche Gerätschaften, dann kann auch das zu Lasten des Auftraggebers gehen.

Meine persönlichen Kenntnisse und Erfahrungen beziehen sich zwar auf das Gebiet, in dem ich lange tätig war (Werkstoffwissenschaften), aber es ist in der pharmazeutischen Forschung nicht grundsätzlich anders.
 
Wann musste sich Deutschland zuletzt verteidigen?

Wär ein neuer Thread ...... Brauchen wir ein Bundesheer? Brauchen wir die Wehrpflicht?

Die Deutschen haben natürlich das Afghanistan - Trauma. Aber das Bundesheer hat wohl schon viele (wertvolle) Auslandseinsätze gehabt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wär ein neuer Thread ...... Brauchen wir ein Bundesheer? Brauchen wir die Wehrpflicht?

Die Deutschen haben natürlich das Afghanistan - Trauma. Aber das Bundesheer hat wohl schon viele (wertvolle) Auslandseinsätze gehabt.

Auslandseinsätze haben nix mit Landesverteidigung zu tun.
 
keine Ahnung davon, wir Forschung und Entwicklung ablaufen.

Ja, Gogo, jetzt sind wir wieder dort, wo wir eh jedesmal ankommen: Du beschreibst die derzeitigen Zustände und leitest daraus ab, dass ein freierer Umgang mit Wissen nicht möglich ist und die Menschheit geradewegs in den Untergang manövrieren würde.

Du hast vollkommen Recht: Natürlich würden manche der heutigen Geschäftsmodelle unter geänderten Rahmenbedingungen nicht mehr funktionieren. Na und? Werden sich halt Unternehmer finden, die mit geeigneten neuen Geschäftsmodellen Erfolg haben.

Allzu lange ist es nicht her, da haben uns gewisse Lobbyisten erzählt, dass Open Source Software
  • notwendigerweise von schlechter Qualität sein muss,
  • sowieso illegal ist,
  • den Benutzer in seinen Rechten einschränkt,
  • die Software-Industrie ruiniert,
  • die Gesamtwirtschaft schädigt
  • und was weiß ich noch alles ...

Und schau, wo wir heute stehen! Sogar ohne Änderung des gesetzlichen Rahmens.

Brich aus deinem Kastl aus --- denk in größeren Dimensionen!

Ja, ja, ich weiß, das schaut hier offtopic aus.
 
:daumen: ... und gleich mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass wir für Medikamente keine Patente bräuchten.

Sind das deine "größeren Dimensionen"?

Denk einmal ein bisserl nach ........... wer mach denn Erfindungen? Die Universität? Der Staat? oder gar die Partei?

Mein Hinweis, dass ich den genauen Ablauf medizinischer Forschung nicht kenne, der bedeutet nicht, dass ich generell keine Ahnung von Forschung und Patentrecht habe. Aber wenn du ein Experte für medizinische Forschung bist, dann kläre uns auf.

Ich will dir 2 Beispiele geben:

Nach dem Chernobyl - Unfall war die damalige Sowjetunion mit einer dramatischen Zunahme der Krebserkrankungen konfrontiert. Die Sowjetunion war ein zentralistisch gelenkter industrialisierter Staat. Es gab große Universitäten, natürlich staatlich. Und es ist nicht gelungen, mit dieser Flut an Krebserkrankungen (vorwiegend bei Kindern) auch nur annähernd fertig zu werden. Wie ist das möglich? Warum haben die staatlichen Universitäten die Probleme nicht gelöst?

Nach dem Zerfall der Sowjetunion war es vor allem die kleine und arme Republik Belarus, die am meisten unter den gesundheitlichen Folgen der Chernobylkatastrophe litt (zum Teil immer noch leidet). Mit westlicher Hilfe (und zum Teil mit Medikamenten aus dem Westen) konnte die Situation geändert werden. Österreich hatte (und hat) an diesem Prozess maßgeblichen Anteil. Nun, wie läuft bei uns die Forschung im Bereich Kinderkrebs? Ist es der Staat, der seinen Universitäten entsprechende Mittel zur Verfügung gestellt hat, um diese weltweit beachteten Erfolge zu erreichen?

Nein, unsere Unis haben nicht das Geld dafür. Die Finanzierung des CCRI (Childrens Cancer Research Institute, St. Anna) erfolgt überwiegend privat, zu einem erheblichen Teil durch Spenden (!!!). Diese Erfolge, die Methoden sind ein (kostenlose zur Verfügung gestelltes) Exportgut in die osteuropäischen Länder (z.B. Minsk - Borowljani oder Timisuara in Rumänien).

Auch die pharmazeutische Industrie ist natürlich beteiligt. Und moderne Krebsmedikamente sind nicht einfach teuer. Sie sind sauteuer. Wenn du glaubst, du würdest diese Medikamente durch Übertragung der Entwicklungsarbeit an die österreichischen Universitäten billiger bekommen, dann sag ich nur: wach auf. Was willst du denn mit den Medikamenten tun, die (allermeist für nicht österreichische Unternehmen) patentrechtlich geschützt sind? Willst du die österreichischen Unis beauftragen, dafür Ersatz zu "erfinden". Oder glaubst du im Ernst, Österreich könnte den indischen Weg gehen und Medikamente einfach kopieren?

Und jetzt zu HIV ...... die ganze Welt sucht seit Jahrzehnten nach besseren Medikamenten, die das Virus im Schach halten. Und der Großteil dieser Forschung läuft in den Labors und Forschungseinrichtungen der Pharma - Industrie. Und man hat auch schon Erfolge erreicht. Auch die Universitäten werden mit eingebunden sein. Und sie bekommen Geld dafür (das sie ohnehin dringend benötigen, denn der Staat hat kein zusätzliches Geld für die Unis übrig).

Und wenn es an der Uni eine erfolgreiche Entwicklung gibt ...... glaubst du, der Erfinder (besser ... die Erfinder) wird sich mit Gottes Lohn zufrieden geben? Nötigenfalls wechselt er in die Pharma - Industrie.
 
Nein, unsere Unis haben nicht das Geld dafür.

Vorallem wenn man bedenkt, dass zur Entwicklung eines Medikamentes auch die Charakterisierung produktspezifischer Verunreinigungen gehört... da bist mal mit ner HPLC-MS schnell im 6-stelligen Bereich.

Und ja, viele Pharmaunternehmen arbeiten eng mit Universitäten zusammen, haben z.T. eigene Institute, aber wie gesagt, wenns an große Maßstäbe geht, dann kann die Herstellung nur bei den großen Firmen und nicht bei den Unis liegen.
 
Denk einmal ein bisserl nach ...........
Ich denk die ganze Zeit nach. Aber offensichtlich bin ich nicht so schlau wie du.

wer mach denn Erfindungen?
Diese Frage wurde in den 90er Jahren in der Form "Wer entwickelt denn Software?" von den Closed Source Lobbyisten gestellt. Und die haben auch alle, die anderer Meinung waren, als Dummköpfe und Phantasten hingestellt.
 
Software ist was anderes als Pharmakologie :roll:
Klar, wenn wir ein paar Milliarden in die Unis pumpen, dann funktioniert deine Idee bestimmt, aber wo wär dann noch der Unterschied zur Industrie :hmm:
 
Sind das deine "größeren Dimensionen"?

Denk einmal ein bisserl nach ........... wer mach denn Erfindungen? Die Universität? Der Staat? oder gar die Partei?

Die Firma ists :lehrer: Hab ich jetzt was gewonnen?:haha:

Die Wissenschaftler die in der Forschung arbeiten werden es sein. Schau mal was an Unis alles entwickelt wird.
ZB. arbeiten zumindest teilweise die Professoren und Docs die an der Uni Tübingen arbeiten eng mit Firmen im Umfeld zusammen, das klappt recht gut. Würden das die Firmen alleine machen bräuchten sie Personal mit viel Wissen, dem aber dann immer noch die Praxis mit den Patienten fehlt, und das eh viel kostet.
 
hab den thread von anfang an durchgelesen- und es ist immer wieder schön zu lesen, wie manche realitätsfremde weltverbesserer fordern, dass jeder alles bekommen soll und niemand dafür bezahlen muss....

und weil hier im forum großteils die wiener bevölkerung diskutiert, sei mir noch der seitenhieb gestattet, dass wir oberösterreicher seit jahren die verluste eurer gebietskrankenkasse bezahlen, während unsere in OÖ schwarze zahlen schreibt...
 
hab den thread von anfang an durchgelesen- und es ist immer wieder schön zu lesen, wie manche realitätsfremde weltverbesserer fordern, dass jeder alles bekommen soll und niemand dafür bezahlen muss....
So soll es ja sein, die Universitätsprofessoren werden mit großer Freude gratis arbeiten ...... :ironie:

und weil hier im forum großteils die wiener bevölkerung diskutiert, sei mir noch der seitenhieb gestattet, dass wir oberösterreicher seit jahren die verluste eurer gebietskrankenkasse bezahlen, während unsere in OÖ schwarze zahlen schreibt...

Es gibt schon auch Leute, die nicht aus Wien kommen ...... hast du nicht bemerkt, dass dieses Forum ausgesprochen international besetzt ist (Hallo, Schnecke, lieben Gruß in die Schweiz). Aber zu deinem Vorwurf ...... dann muss man aber auch sagen, dass Niederösterreich auf unsere Kosten Patienten in die Wiener Spitäler schickt.
 
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