Wird aber wohl nicht klappen.
Nö, wird nicht klappen, und ich kann Dir auch erklären, warum.
Wenn ich persönlich eine Internet-Plattform zur Verfügung stellen würde, dann würde ich mir erstens anschauen, wer die benutzen will, und zweitens würde ich von Zeit zu Zeit schauen, was sich auf dieser Seite tut. Und wenn sich dort etwas tut, was mir missfällt, dann wäre zu. So einfach ist das. Ich überlege mir, wofür ich meinen Namen hergebe.
Wenn die Jugendorganisation einer Partei eine Plattform unter ihrem Namen zur Verfügung stellt, dann sollte sie sich vielleicht auch darüber informieren, welche Organisationen dort welche Verabredungen treffen. Und sie sollte es sich doppelt und dreifach überlegen, wenn sich dort deklariert radikale Linke tummeln. Und wenn sie das nicht unterstützen wollen, dann sollen sie es nicht ermöglichen. Wenn sie es ermöglichen, dann unterstützen sie es automatisch, und dann werden sie es nachträglich schwer haben, vom Gegenteil zu überzeugen. Das ist das eine.
Das andere sind die Orgatisatoren der Demonstration gegen den Akademikerball.
Diese Demonstrationen halte ich - das magst Du glauben oder nicht - für wichtig, und es ist erfreulich, dass sich vorwiegend junge Menschen dafür bereit finden. Umso unverständlicher ist es für mich, dass die Organisatoren es noch nicht fertiggebracht haben, einmal im Vorfeld einer Demonstration zu sagen: die Teilnahme gewaltbereiter und/oder linksradikaler Gruppierungen widerspricht unserem Grundsatz des gewaltfreien Widerstandes und ist von uns nicht erwünscht. Wäre wohl nicht schwer, es gibt ungezählte Aussendungen vor einer solchen Demonstration, da ist es keine Schwierigkeit, diesen Satz unterzubringen. Vielleicht erlebe ich es ja im nächsten Jahr, obwohl ich mir nicht viel Hoffnung mache.
Wobei mir schon klar ist, dass die radikalen Chaoten trotzdem den Weg nach Wien finden werden. Aber für jene, welche wirklich das Anliegen der Demonstration vertreten wollen, ist es ein nicht unwesentlicher Unterschied, ob sie sich von gewaltbereiten Gruppen vor oder nach Ausschreitungen distanzieren. Weil nachher wollen logischerweise auch jene nichts damit zu tun haben, welchen vorher unter dem Motto "je mehr gegen Rechts umso besser" jeder Teilnehmer willkommen war.
Wer Antifaschist*innen, deren Grundsatz ohnehin Gewaltfreiheit ist ...
Ich weiß, dass der Satz nicht von Dir ist, aber ich halte ihn von seiner Aussage her erstens für falsch und zweitens für gefährlich.
Für falsch, weil es "die Antifaschisten" nicht gibt.
Für gefährlich, weil er suggeriert, dass Antifaschist und Gewaltfreiheit Hand in Hand gehen (und im Umkehrschluss natürlich Faschist und Gewaltbereitschaft). Das stimmt aber bewiesenermaßen nicht. Auch die radikale Linke bezeichnet sich als antifaschistisch, aber von Gewaltfreiheit kann keine Rede sein.